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WHO-Grenzwert für Feinstaub bleibt europaweit weitgehend unerreicht
- Von über 340 europäischen Städten erreichen nur elf den WHO-Grenzwert
- Schlüssel ist Eingrenzung der Verkehrsbelastung, so Verkehrsexperte Marko Frank
Berlin, 31. März 2023 – Die WHO empfiehlt in ihrer gesundheitsbezogenen Leitlinie zur Luftqualität eine Feinstaub-Höchstgrenze von 5 μg/m³ (Mikrometer/Kubikmeter), um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Deren Einhaltung in der Praxis ist offenbar alles andere als einfach:
So haben laut einer Studie der europäischen Umweltagentur nur elf der über 340 registrierten Städte den WHO-Grenzwerte bei der Feinstaubbelastung eingehalten. Die größte gesundheitliche Bedrohung geht hier von der Verkehrsdichte in den Städten aus, deren Feinstaubemissionen die Menschen ausgesetzt sind.
„Die Hauptquelle für die urbane Feinstaubbelastung ist der motorisierte Straßenverkehr“, erklärt Marko Frank, Verkehrsspezialist bei Kapsch TrafficCom: „Der Brems- und Reifenabrieb spielen hier eine zentrale Rolle. Deshalb werden die momentan diskutierten Maßnahmen wie Verbrennerverbot oder E-Fuels nur eine geringe Verbesserung zur Folge haben. In Wahrheit geht es um eine Verringerung der Verkehrsbelastung auf den Straßen und eine bessere Verteilung des allgemeinen Mobilitätsbedarfes“.
Stichwort Technologieoffenheit
Um die Abgas- und Feinstaubbelastung in Städten zu reduzieren, gibt es bereits eine Vielzahl an nachweislich wirksamen Technologien: Anwendungen wie dynamische Citymaut, intelligente Verkehrs-Management-Systeme oder auch Niedrig-Emissions-Zonen verbessern nicht nur Emissionswerte, sondern stellen darüber hinaus sicher, verkehrspolitische Ziele zu erreichen. Dazu zählen beispielsweise eine Verkehrsberuhigung im Umfeld von Schulen und Krankenhäusern oder auch flüssigerer Verkehr zu Stoßzeiten, um Staus zu vermeiden.
Dynamische Citymaut
Eine dynamische Citymaut, wie sie beispielsweise aktuell im schwedischen Göteborg eingeführt wird, legt je nach Verkehrsbelastung eine entsprechende Mautgebühr fest, um das Verkehrsaufkommen innerhalb der bemauteten Zone zu verringern. In London, wo ein ähnliches System seit 2003 im Einsatz ist, wird aktuell eine Ausweitung der Niedrigemissionszone auf das gesamte Stadtgebiet vorbereitet, um die Luftqualität weiter zu verbessern.
Appell an die Politik
„Die Technologien existieren bereits – das woran es oftmals noch mangelt, ist der politische Wille, diese Instrumente zu nutzen. Als Industrie können wir hier nur an die Politik appellieren, diese Möglichkeiten ernst zu nehmen und einzusetzen“, schließt Marko Frank.
Mehr Informationen über die Wirkung aktueller Technologien zur Verkehrsberuhigung und Emissionsreduktion finden Sie hier.
Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter Anbieter von Verkehrslösungen für nachhaltige Mobilität, mit Projekterfolgen in mehr als 50 Ländern. Innovative Lösungen in den Anwendungsbereichen Maut, Mautdienstleistungen, Verkehrsmanagement und Demand Management tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus bei.
Mit One-Stop-Shop-Lösungen deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden ab, von Komponenten über Design bis zu der Implementierung und dem Betrieb von Systemen.
Kapsch TrafficCom, mit Hauptsitz in Wien, verfügt über Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 25 Ländern und notiert im Segment Prime Market der Wiener Börse (Symbol: KTCG). Im Geschäftsjahr 2021/22 erwirtschafteten 4.220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Umsatz von rund EUR 520 Mio.