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Kapsch TrafficCom – Ergebnisse für die ersten drei Quartale 2020/21.
Highlights.
- Ausgelaufene Großprojekte, COVID-19, Sondereffekte und interne Herausforderungen führten zu Umsatzrückgang und negativem EBIT.
- Restrukturierungsmaßnahmen zeigen erste Erfolge, Free Cashflow ist wieder positiv.
„Wir sehen bereits Erfolge der eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen. War der Free Cashflow im ersten Quartal noch mit rund EUR 27 Mio. negativ, reduzierte sich das Minus des zweiten Quartals auf EUR 3 Mio. Im abgelaufenen, dritten Quartal gelang es uns, einen positiven Free Cashflow von EUR 31 Mio. zu erwirtschaften. Damit liegen wir nach neun Monaten bei einem positiven Wert von EUR 1 Mio.“, so Georg Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom.
Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | Q1-Q3 2019/20 | Q1-Q3 2020/21 | +/- |
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Umsatz | 545,5 | 384,5 | -29,5 % |
EBIT | 7,7 | -89,0 | > -100 % |
EBIT-Marge | 1,4 % | -32,1 % | -24,5 %p |
Periodenergebnis, den Anteilseignern zurechenbar | 1,9 | -78,3 | > -100 % |
Ergebnis je Aktie (EUR) | 0,14 | -6,03 | > -100 % |
Wien, 16. Februar 2021 – Der Umsatz von Kapsch TrafficCom betrug in den ersten drei Quartalen 2020/21 EUR 384 Mio. Das entspricht einem Rückgang von 30 % oder EUR 161 Mio. EUR 75 Mio. davon sind auf die im Vorjahr ausgelaufenen Großprojekte in Deutschland (vorzeitige Kündigung des Errichtungsprojekts durch den Kunden aufgrund einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs), Tschechien (Auslaufen des Betriebsvertrags) und Bulgarien (Abschluss der Errichtung eines landesweiten Mautsystems) zurückzuführen. In Nordamerika lag das Augenmerk auf der Abarbeitung und Sanierung bestehender Projekte. Zudem waren US-Projektmargen anzupassen, was sich nicht nur negativ auf das EBIT, sondern zu einem großen Teil auch auf den Umsatz auswirkte. Schließlich führten die verschiedenen Maßnahmen, die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen, zu einem deutlichen Umsatzrückgang: Im Segment Electronic Toll Collection (ETC) waren sie wesentliche Treiber, dass die Komponentenumsätze um EUR 28 Mio. oder rund ein Drittel zurückgingen. Auch die Errichtungsumsätze sanken um EUR 71 Mio.
Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) drehte von EUR 8 Mio. im Vorjahr auf EUR -89 Mio. in der aktuellen Berichtsperiode. Für diese Entwicklung waren im laufenden Geschäftsjahr insbesondere die folgenden Sondereffekte verantwortlich:
- Anpassung der Projektmargen und Drohverlustrückstellungen, insbesondere bei Projekten in Nordamerika: EUR -50 Mio.
- Firmenwertabschreibungen: EUR -21 Mio. (entspricht dem Wert zum H1 2020/21).
- Rückstellung für Rechtsstreit in den USA: EUR -8 Mio.
- Operative Währungseffekte: EUR -11 Mio. (netto).
Das Finanzergebnis in den ersten drei Quartalen betrug EUR -10 Mio. (Vorjahr: EUR -5 Mio.). Dafür waren primär das Zinsergebnis von EUR -3 Mio. (netto) und nicht realisierte Fremdwährungsverluste in Höhe von EUR 5 Mio. (netto) verantwortlich. Der Steuerertrag betrug EUR 18 Mio. (Vorjahr: EUR -1 Mio.).
Das den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbare Periodenergebnis nach neun Monaten betrug EUR -78 Mio. (Vorjahr: EUR 2 Mio.). Das entspricht einem Periodenergebnis je Aktie von EUR -6,03 (Vorjahr: EUR 0,14).
Zum 31. Dezember 2020 betrug die Nettoverschuldung EUR 183 Mio. (31. März 2020: EUR 176 Mio.). Die Eigenkapitalquote betrug 18 % (31. März 2020: 25 %). Die Bilanzsumme sank aufgrund des negativen Periodenergebnisses auf EUR 614 Mio. (31. März 2020: EUR 727 Mio.).
Der Free Cashflow nach drei Quartalen von EUR 1 Mio. war deutlich besser als in der Vergleichsperiode des Vorjahrs (EUR -20 Mio.). Die Nettoinvestitionen betrugen EUR 2 Mio. (Vorjahr: EUR 9 Mio.).
Auch wenn bereits erste Erfolge der Anstrengungen zu sehen sind, das Unternehmen effizienter, fokussierter, wendiger und nachhaltig profitabel aufzustellen, bleibt noch ein Weg zu gehen. Das Management hinterfragt in der gesamten Organisation die Strukturen, Abläufe und Ausgaben. Viele notwendige Restrukturierungen wurden bereits umgesetzt, andere eingeleitet und ein paar stehen noch an. Klar ist, dass dies kurzfristig oft mit Mehrkosten verbunden ist. Der Vorstand geht davon aus, dass diese im Großen und Ganzen im Ergebnis des laufenden Geschäftsjahrs reflektiert sein werden. So könnte es sein, dass das negative EBIT im Geschäftsjahr 2020/21 bei einem Umsatz von etwas über EUR 500 Mio. die Schwelle von EUR 100 Mio. übersteigen wird.
Segmentergebnisse.
In den ersten drei Quartalen 2020/21 entfielen 73 % des Umsatzes auf das ETC-Segment und 27 % auf das IMS-Segment. Der Umsatz wurde zu 53 % in der Region Europa-Mittlerer Osten-Afrika (EMEA), zu 42 % in der Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) und zu 5 % die Region Asien-Pazifik (APAC) erwirtschaftet.
ETC (Mautsegment). Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | Q1-Q3 2019/20 | Q1-Q3 2020/21 | +/- |
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Umsatz | 420,1 | 279,6 | -33,5 % |
EBIT | 18,5 | -79,7 | > -100 % |
EBIT-Marge | 4,4 % | -28,5 % | -32,9 %p |
In den ersten drei Quartalen 2020/21 erreichte der ETC-Umsatz EUR 280 Mio. (-33 %). Wie eingangs erwähnt, inkludierte die Vergleichsperiode Umsätze mittlerweile ausgelaufener Großprojekte. Die Errichtungs- und Komponentenumsätze sanken um rund EUR 100 Mio. Das ist zu einem Gutteil auf die internationalen Maßnahmen gegen die Verbreitung von COVID-19 zurückzuführen. Das ETC-EBIT lag bei EUR -80 Mio. (EUR 19 Mio.). Die EBIT-Marge betrug -28 % (Vorjahr: 4 %). In den ersten drei Quartalen 2020/21 verkaufte Kapsch TrafficCom 7,5 Millionen On-Board Units (Vorjahr: 10,1 Millionen).
IMS (Intelligente Mobilitätslösungen). Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | Q1-Q3 2019/20 | Q1-Q3 2020/21 | +/- |
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Umsatz | 125,3 | 104,9 | -16,3 % |
EBIT | -10,9 | -9,3 | 14,2 % |
EBIT-Margin | -8,7 % | -8,9 % | -0,2 %p |
In den ersten drei Quartalen 2020/21 erreichte der Segmentumsatz EUR 105 Mio. (-16 %). Das IMS-EBIT lag bei EUR -9 Mio. und war somit besser als im Vorjahr (EUR -11 Mio.).
Der mittlerweile umgesetzte Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU (Brexit) hatte keinen nennenswerten Einfluss auf die Ergebnisse von Kapsch TrafficCom. Der dortige Umsatz bewegte sich in den ersten drei Quartalen 2020/21 im einstelligen Millionenbereich.
Den Bericht über die ersten drei Quartale 2020/21 sowie weitere Materialien zu den Ergebnissen finden Sie unter: www.kapsch.net/ktc/ir/downloadcenter.
Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter Anbieter von Verkehrslösungen für eine nachhaltige Mobilität. Innovative Lösungen in den Anwendungsbereichen Maut, Mautdienstleistungen, Verkehrsmanagement und Nachfragemanagement tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus bei.
Kapsch hat in mehr als 50 Ländern rund um den Globus erfolgreich Projekte umgesetzt. Mit One-Stop-Lösungen deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden ab, von Komponenten über Design bis zu der Implementierung und dem Betrieb von Systemen.
Als Teil der Kapsch Group, mit Hauptsitz in Wien, verfügt Kapsch TrafficCom über Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 30 Ländern und ist seit 2007 im Segment Prime Market der Wiener Börse (Symbol: KTCG) notiert. Im Geschäftsjahr 2019/20 erwirtschafteten rund 5.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Umsatz von 731,2 Mio. EUR.