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Kapsch TrafficCom – Ergebnisse für das erste Quartal 2020/21.
Highlights.
- Beendigung einiger Großprojekte, anhaltende Personalknappheit in Nordamerika und Mehraufwände bei der Implementierung neuer Software führen zu Umsatz- und Ertragseinbußen.
- Keine Dividende für 2019/20.
- Programm zur Senkung der Kosten und Steigerung der Effizienz lanciert.
- Noch zu viele Unsicherheiten für quantitativen Ausblick auf das Gesamtjahr 2020/21.
„Wir befinden uns aktuell in einer Schwächephase. Ich bin aber überzeugt, dass wir die richtigen Schritte setzen, um das Unternehmen schnell wieder auf Erfolgskurs zu bringen“, so Georg Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom.
Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | Q1 2019/20 | Q1 2020/21 | +/- |
---|---|---|---|
Umsatz | 186,2 | 138,5 | -25,6 % |
EBIT | 4,6 | -11,3 | > -100 % |
EBIT-Marge | 2,4 % | -8,2 % | -10,6 % |
Periodenergebnis, den Anteilseignern zurechenbar | 2,4 | -10,0 | > -100 % |
Ergebnis je Aktie (EUR) | 0,19 | -0,77 | > -100 % |
Wien, 12. August 2020 – Die heute von Kapsch TrafficCom veröffentlichten finalen Ergebnisse für das erste Quartal des Wirtschaftsjahrs 2020/21 weichen kaum von den am 24. Juli 2020 bekannt gegebenen Erwartungen in Bezug auf Umsatz und Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) ab.
Der Umsatz sank im ersten Quartal um rund 26 % auf EUR 138 Mio. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf Entwicklungen in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) zurückzuführen. Hier schlugen sich im letzten Jahr noch Umsätze von mittlerweile beendeten Projekten zu Buche: die zwei Projekte zur deutschen Infrastrukturabgabe, der Betrieb des landesweiten Mautsystems in Tschechien sowie die Errichtung des landesweiten Mautsystems in Bulgarien. Das alleine erklärt einen Umsatzrückgang von rund EUR 38 Mio. In Südafrika führte insbesondere die COVID-19-Situation zu einem Umsatzrückgang von EUR 6 Mio.
Demgegenüber legte der Umsatz in der Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) weiter zu. Ausschlaggebend dafür war ein starkes Errichtungsgeschäft. In der Region APAC (Asien-Pazifik) sank der Umsatz um 7 %.
Das EBIT betrug EUR -11 Mio. (Vorjahr: EUR 5 Mio.). Der Wegfall der profitablen Großprojekte konnte bislang nicht kompensiert werden. Gleichzeitig gelang es noch nicht, die Kostenbasis an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Die Implementierung neuer Software in einzelne Kundensysteme führte weiterhin zu Mehrkosten. Die angespannte Personalsituation in Nordamerika belastete die Profitabilität ebenfalls.
Im ersten Quartal 2020/21 erzielte Kapsch TrafficCom ein den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbares Periodenergebnis von EUR -10 Mio. (Vorjahr: EUR 2 Mio.). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von EUR 0,77 (Vorjahr: EUR 0,19). Der Free Cashflow war mit EUR 27 Mio. deutlich negativ. Mehr als EUR 20 Mio. davon resultieren aus Veränderungen des Nettoumlaufvermögens. Speziell Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wurden reduziert, was eine bilanzverkürzende Wirkung hatte. Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2020 sank auf EUR 677 Mio. (31. März 2020: EUR 727 Mio.) und die Nettoverschuldung stieg auf EUR 205 Mio. (31. März 2020: EUR 176 Mio.). Die Eigenkapitalquote legte leicht auf 26 % zu (31. März 2020: 25 %).
In Erwartung eines schwierigen Geschäftsjahrs hat Kapsch TrafficCom ein Programm gestartet, um sowohl kurzfristige Kostensenkungsmaßnahmen zu definieren als auch die Basis für nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Zu den Zielen gehören nachhaltige Kostensenkungen im zweistelligen Millionenbereich und das Abfedern negativer Einflussfaktoren auf die Ergebnisse des laufenden Geschäftsjahrs. Erste Maßnahmen werden bereits umgesetzt und weitere werden folgen. Als Zeichen, wie ernst das Management dieses Programm nimmt, verzichten die Mitglieder des Vorstands und die 15 Führungskräfte des Global Leadership-Teams für zumindest sechs Monate auf 10 % ihres Fixgehalts.
Die Auswirkungen von COVID-19 auf das Geschäft sind noch nicht quantifizierbar. In einzelnen Fällen kommt es innerhalb von Projekten und bei Ausschreibungen zu Verschiebungen. Zudem ist die Visibilität für das zweite Halbjahr des Geschäftsjahrs weiterhin gering. Daher und aufgrund der schwachen Ergebnisse des ersten Quartals geht der Vorstand vom ursprünglichen Dividendenvorschlag (EUR 0,25 je Aktie) ab und wird der Hauptversammlung am 9. September 2020 keine Ausschüttung vorschlagen.
Aus heutiger Sicht erwartet das Management für das Geschäftsjahr 2020/21 eine deutlich bessere Profitabilität als im Vorjahr. Ein positives EBIT zu erreichen wird ausgehend von dem Wert im ersten Quartal, aufgrund der geringen Visibilität und wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit COVID-19 eine deutlich größere Herausforderung, als ursprünglich angenommen.
Segmentergebnisse.
Im ersten Quartal 2020/21 entfielen 77 % des Umsatzes auf das ETC-Segment und 23 % auf das IMS-Segment. Der Umsatz wurde zu 48 % in der Region Europa-Mittlerer Osten-Afrika (EMEA), zu 47 % in der Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) und zu 5 % die Region Asien-Pazifik (APAC) erwirtschaftet.
ETC (Mautsegment). Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | Q1 2019/20 | Q1 2020/21 | +/- |
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Umsatz | 147,0 | 106,0 | -27,9 % |
EBIT | 7,6 | -8,9 | > -100 % |
EBIT-Marge | 5,2 % | -8,4 % | -13,6 % |
Im ersten Quartal 2020/21 sank der ETC-Umsatz auf EUR 106 Mio. (-28 %). Das ETC-EBIT lag bei EUR 9 Mio. (Vorjahr: EUR 8 Mio.). Die EBIT-Marge erreichte -8 % (Vorjahr: 5 %).
IMS (Intelligente Mobilitätslösungen). Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | Q1 2019/20 | Q1 2020/21 | +/- |
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Umsatz | 39,1 | 32,5 | -17,0 % |
EBIT | -3,1 | -2,5 | 20,1 % |
EBIT-Marge | -7,9 % | -7,6 % | 0,3 % |
Im ersten Quartal 2020/21 erreichte der Segmentumsatz EUR 32 Mio. (-17 %). Das IMS-EBIT lag bei EUR 2 Mio. und somit über dem Wert des Vorjahres (EUR -3 Mio.).
Den Bericht über die Highlights des ersten Quartals 2020/21 sowie weitere Materialien zu den Ergebnissen finden Sie unter www.kapsch.net/ktc/ir/downloadcenter.
Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter Anbieter von Verkehrslösungen für eine nachhaltige Mobilität. Innovative Lösungen in den Anwendungsbereichen Maut, Mautdienstleistungen, Verkehrsmanagement und Nachfragemanagement tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus bei.
Kapsch hat in mehr als 50 Ländern rund um den Globus erfolgreich Projekte umgesetzt. Mit One-Stop-Lösungen deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden ab, von Komponenten über Design bis zu der Implementierung und dem Betrieb von Systemen.
Als Teil der Kapsch Group, mit Hauptsitz in Wien, verfügt Kapsch TrafficCom über Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 30 Ländern und ist seit 2007 im Segment Prime Market der Wiener Börse (Symbol: KTCG) notiert. Im Geschäftsjahr 2019/20 erwirtschafteten rund 5.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Umsatz von 731,2 Mio. EUR.