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DE

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Inhaltsverzeichnis.

KONZERNBERICHT.1

KONZERNLAGEBERICHT.9

1 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage.9

2 Voraussichtliche Entwicklung und Risiken.21

3 Sonstige Angaben29

KONZERNABSCHLUSS.30

Hauptabschlussbestandteile.30

Erläuterungen zum Konzernabschluss.34

ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER.101

BESTÄTIGUNGSVERMERK.102

JAHRESBERICHT von Kapsch TrafficCom AG.JA 1

LAGEBERICHT.JA 3

1 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage.JA 3

2 Voraussichtliche Entwicklung und Risiken.JA 10

3 Sonstige AngabenJA 18

JAHRESABSCHLUSS.JA 19

Hauptabschlussbestandteile.JA 19

Erläuterungen zum Jahresabschluss.JA 22

ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER.JA 34

BESTÄTIGUNGSVERMERK.JA 35

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KONZERNLAGEBERICHT.

1 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage.

1.1 Geschäftsverlauf.

1.1.1 Wirtschaftliches Umfeld.

Im Laufe des Geschäftsjahres 2023/24 erholte sich die Weltwirtschaft zunehmend von den Krisen der vergangenen Jahre und zeigte sich relativ robust. Insbesondere im Euroraum belasteten allerdings anhaltend hohe Energiepreise und Zinsen sowie der schwache Haushaltskonsum die Konjunktur. Die Leitzinsen wurden zunächst weiter angehoben und blieben danach im Laufe des Jahres 2023 konstant. Die Inflationsraten stabilisierten sich demnach auf hohem Niveau und gingen schließlich wieder deutlich zurück.

Weltweite Lieferkettensituation.

Im Laufe des Jahres 2023 normalisierte sich die globale Lieferkettensituation nach den Pandemie-bedingten Engpässen. Sowohl die Verfügbarkeiten als auch die Lieferzeiten verbesserten sich im zweiten Halbjahr 2023. In den ersten Monaten des Jahres 2024 kam es jedoch auf zwei wichtigen Schifffahrtsrouten zu Beeinträchtigungen: Konflikte im Roten Meer führten zu einem signifikanten Rückgang des Handels über den Suezkanal, und im Panamakanal verlangsamte sich durch die Wasserknappheit aufgrund der schweren Dürre der Verkehr. Die Auswirkungen waren in Form erhöhter Transportzeiten und -kosten spürbar, wobei Dauer und Ausmaß der Beeinträchtigungen zum Ende des Geschäftsjahres noch nicht abschätzbar waren.

Zinsen.

Sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die Federal Reserve (FED) in den USA setzten die 2022 begonnene schrittweise Erhöhung der Leitzinsen in den ersten Monaten des Geschäftsjahres fort. In Europa wurden der Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität von 3,50 %, 3,75 % bzw. 3,00 % im März 2023 bis September 2023 auf 4,50 %, 4,75 % bzw. 4,00 % angehoben. Die FED erhöhte ebenfalls in zwei weiteren Schritten die Zinsen von 4,75 % bis 5,00 % im März 2023 auf eine Spanne von 5,25 % bis 5,50 % ab Juli 2023. Danach blieben die Zinsen konstant, und es wurde zuletzt erwartet, dass Zinssenkungen folgen.

Inflation.

Die Maßnahmen der Notenbanken zur Eindämmung der enormen Inflation zeigten im Geschäftsjahr 2023/24 Wirkung, sodass sich die Inflation Anfang 2023 stabilisierte und in den folgenden Monaten deutlich abnahm.

Weltweit lag die Inflationsrate laut Internationalem Währungsfonds (IWF) im Jahr 2023 bei durchschnittlich 6,8 % nach 8,7 % im Vorjahr. In Österreich blieb sie mit 7,7 % im Jahr 2023 (Vorjahr: 8,6 %) höher und lag auch deutlich über der Inflationsrate im Euroraum von 5,4 % (Vorjahr: 8,4 %). Die Entwicklung im ersten Quartal 2024 lässt laut Österreichischem Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) eine weitere Verlangsamung der Inflation in Österreich erwarten. Für Kapsch TrafficCom spielt die Inflation insbesondere im Zusammenhang mit Personalkosten eine wesentliche Rolle.

Inflation 2022–2024.
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Währungen.

An den Devisenmärkten ist für Kapsch TrafficCom vor allem die Entwicklung des US-Dollars (USD) von Bedeutung. Der Einfluss der Währung auf die Geschäftsentwicklung ergibt sich durch die Internationalität der Gruppe mit einer Vielzahl an Projekten sowie Standorten in den USA und anderen Ländern, in denen in USD verrechnet wird. Im Geschäftsjahr 2023/24 entwickelte sich der Euro (EUR) gegenüber dem US-Dollar in einer geringen Bandbreite seitwärts. Der Durchschnitt des Berichtszeitraumes lag bei 1,08 EUR/USD (Vorjahr: 1,04) mit einem Maximum von 1,13 am 18. Juli 2023 und einem Minimum von 1,05 am 3. Oktober 2023.

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Globale Wirtschaftsleistung.

Globale Wirtschaftsleistung 2023: +3,2 %

Der IWF schätzt für das Jahr 2023 ein globales BIP-Wachstum von 3,2 % (Vorjahr: 3,5 %). Das Wachstum war vor allem getragen von einer starken zweiten Jahreshälfte in den USA sowie in großen Schwellen- und Entwicklungsländern, die sich rasch von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und dem Konflikt in der Ukraine erholten.

Demnach lag das BIP-Wachstum sowohl in den USA mit 2,5 % als auch in den Schwellen- und Entwicklungsländern mit 4,3 % über den Prognosen. Im Euroraum hingegen stagnierte das Bruttoinlandsprodukt mit 0,4 % nahezu. Dies ist auf den schwachen Haushaltskonsum, die anhaltend hohen Energiepreise sowie auf die aufgrund der hohen Zinssätze schwächeren verarbeitenden Gewerbe und Unternehmensinvestitionen zurückzuführen.

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Österreich.
BIP in Österreich 2023: -0,7 %

Hohe Zinssätze und hohe Inflationsraten prägten die österreichische Wirtschaftsbilanz im Geschäftsjahr 2023/24. Das Bruttoinlandsprodukt zeigte einen Rückgang um 0,7 % im Jahr 2023 nach einem Plus von 4,8 % im Vorjahr. Insbesondere die im Zusammenhang mit den hohen Zinssätzen geringe Nachfrage nach Investitionsgütern war laut dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) dafür verantwortlich.

Die Exporte gingen um 0,2 % zurück, vor allem aufgrund der deutlich geringeren Dienstleistungsexporte. Investitionen verzeichneten einen Rückgang um 2,4 %; insbesondere in der Baubranche brach die Nachfrage ein. Die hohe Inflationsrate und dadurch niedrigeren real verfügbaren Einkommen sowie hohe Energiepreise dämpften auch den Haushaltskonsum um 0,3 %.

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1.1.2 Marktdefinition.

Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter Anbieter von Verkehrslösungen für eine nachhaltige Mobilität. Innovative Lösungen in den Anwendungsbereichen Maut und Mautdienste sowie Verkehrsmanagement und Demand Management tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus bei.

Vision und Mission.

Kapsch TrafficCom hat die Mission, innovative Verkehrslösungen für eine nachhaltige Mobilität zu entwickeln. Damit soll Verkehrsteilnehmer*innen ermöglicht werden, komfortabel, pünktlich, sicher, effizient und mit einer minimalen Umweltbelastung an ihr Ziel zu kommen.

Zielmärkte.
Markt für intelligente Verkehrssysteme mit Volumen von EUR 27,1 Mrd. im Jahr 2023.

Kapsch TrafficCom adressiert den Markt für intelligente Verkehrssysteme (Intelligent Transportation Systems, ITS). Diese unterstützen und optimieren den Verkehr (einschließlich Infrastruktur, Fahrzeuge, Benutzer und Industrie) und nutzen dafür Informations- und Kommunikationstechnologien.

Grand View Research weist die globale Marktgröße im Jahr 2023 mit EUR 27,1 Mrd. (USD 29,91 Mrd., mit einem Wechselkurs von 0,9045 zum 31. Dezember 2023 umgerechnet) aus und rechnet von 2024 bis 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR, Compound Annual Growth Rate) von voraussichtlich 7,5 %.

Innerhalb des ITS-Marktes ist Kapsch TrafficCom auf die Bereiche Maut und Mautdienste sowie Verkehrsmanagement und Demand Management fokussiert. Kernregionen der Geschäftstätigkeit sind EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika), Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) und APAC (Asien-Pazifik).

Adressierbarer Markt.
Fokus auf Nischenmarkt mit Volumen von EUR 6,4 Mrd. (2023/24).

Der für das Unternehmen adressierbare Markt hatte im Geschäftsjahr 2023/24 laut internen Berechnungen ein Volumen von EUR 6,4 Mrd. Es wird erwartet, dass der Markt bis zum Geschäftsjahr 2027/28 um jährlich durchschnittlich 7,9 % auf EUR 8,7 Mrd. wachsen wird.

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Markttreiber.

Kapsch TrafficCom hat die folgenden Markttreiber identifiziert:

Umweltschutz. Das Übereinkommen von Paris ist eine bedeutende weltweite Klimaschutzvereinbarung und wurde im Dezember 2015 auf der Pariser Klimakonferenz geschlossen. Die Europäische Kommission (im Rahmen des „European Green Deal“) und auch die USA treiben die Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen voran. Der Straßenverkehr spielt hierbei eine bedeutende Rolle, ist er doch für einen substanziellen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Sowohl Verkehrsmanagement- als auch Mautlösungen sind anerkannte Werkzeuge zur Einflussnahme auf den Verkehr und die Verkehrsmittel.

Bedarf nach Verkehrsinfrastruktur und ihrer Erhaltung. Experten erwarten nicht nur einen Anstieg der Weltbevölkerung, sondern auch mehr Privatfahrzeuge auf den Straßen. Um dem wachsenden Verkehrsvolumen gerecht zu werden, sind steigende Investitionen in Straßenbau und -erhaltung unumgänglich. Diese sind in der Regel äußerst kostspielig. Gleichzeitig wirkt sich der zunehmende Anteil hybrider oder elektrisch betriebener Fahrzeuge negativ auf die Mineralölsteuererträge aus. Folglich kann von einem steigenden Bedarf nach alternativen Finanzierungsmodellen unter Einbindung von Mautlösungen ausgegangen werden.

Urbanisierung . Der Anteil der Menschen, die in Städten leben, nimmt zu. Waren es im Jahr 1800 lediglich 2 % der Weltbevölkerung, so lebte im Jahr 2007 erstmals mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Ausgehend von einem aktuellen Wert von rund 56 % soll nach Prognosen der Vereinten Nationen der Anteil der Stadtbevölkerung im Jahr 2030 mehr als 60 % und im Jahr 2050 rund 68 % betragen. Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung von aktuell rund 7,9 Milliarden Menschen auf 8,5 Milliarden im Jahr 2030 und 9,7 Milliarden im Jahr 2050. Gerade im urbanen Raum bringt die private und berufliche Mobilität große Herausforderungen mit sich. Schließlich können Häuser nicht beliebig versetzt werden, um Straßen zu erweitern oder gar neu zu bauen. Zudem wächst mit der urbanen Bevölkerung auch das Handelsvolumen, sowohl innerhalb der Stadt wie auch mit Geschäftspartnern außerhalb der Stadt. Da Waren geliefert werden müssen, bringt eine Zunahme der urbanen Bevölkerung tendenziell ein höheres Transportvolumen mit sich.

Neue Verkehrsmittel und -dienste. Analysten erwarten, dass sich der urbane Personenverkehr bis 2050 mehr als verdoppeln wird. Autonome Fahrzeuge könnten diesen Trend noch verstärken. Die existierende Straßeninfrastruktur wird diesem Bedarf nicht gerecht werden können. Daraus ergeben sich zwei Konsequenzen: die verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und gemeinschaftlicher Transportmittel sowie – wenn nicht entsprechend gegengesteuert wird – umfangreichere Staus. Außerdem wird der Trend zu elektrisch angetriebenen Fahrzeugen anhalten. Dies reduziert zwar den unmittelbaren CO₂-Ausstoß, die Feinstaubproblematik bleibt allerdings bestehen.

Vernetzte Fahrzeuge. Die technologischen Fortschritte beim Austausch von Informationen zwischen Fahrzeugen (Vehicle-to-Vehicle, V2V), zwischen Fahrzeugen und Verkehrsinfrastruktur (Vehicle-to-Infrastructure, V2I) sowie im Bereich autonomes Fahren sind rasant. Sie erlauben bereits heute immer bessere und umfangreichere Applikationen für besseren Fahrkomfort und höhere Fahrsicherheit. Zudem ermöglichen die neuen Kommunikationswege und die enormen Datenmengen wesentliche Verbesserungen beim Verkehrsmanagement.

Daten und künstliche Intelligenz. Offene Daten und offene Schnittstellen ermöglichen umfangreichere und leistungsfähigere Anwendungen. Vernetzte Fahrzeuge sind eine wichtige Datenquelle. Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz schaffen neue Möglichkeiten bei der Datenanalyse, -simulation, -prognose und -steuerung.

Datensicherheit. Durch die Nutzung umfangreicher Datenmengen gewinnen der Schutz personenbezogener Daten und der Umgang mit ihnen an Bedeutung.

Grundlegende Veränderungen im Geschäftsfeld von Kapsch TrafficCom. Die oben genannten Markttreiber haben bereits folgende Trends ausgelöst:

1.1.3 Geschäftsentwicklung 2023/24.

Im Geschäftsjahr 2023/24 erreichte Kapsch TrafficCom wesentliche Meilensteine, die das Unternehmen wieder auf eine solide Basis für die Zukunft stellten: Im Mai 2023 wurde mit den wesentlichen Finanzgläubigern eine Finanzierungs-Restrukturierung vereinbart, die zu einer längerfristigen Finanzierungsstruktur führte und zwischenzeitlich bis März 2026 verlängert wurde. Im Juli erfolgte eine vergleichsweise Einigung in dem Schiedsverfahren des Joint Ventures autoTicket mit der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit der Kündigung des Betreibervertrages zur Erhebung der Pkw-Maut. Sie führte zu einer signifikanten Verbesserung der Finanz- und Vermögenslage. Auch die Ertragslage war davon positiv beeinflusst.

Der Nettoumsatz lag zwar geringfügig unter dem Vorjahreswert, allerdings konnte Kapsch TrafficCom einen gegenüber dem Vorjahr gesteigerten fakturierten Umsatz und zahlreiche Projekterfolge erzielen, die auf eine zukünftige Steigerung von Umsatz und Ergebnis schließen lassen.

Projekterfolge. Die Betriebsprojekte erzielten unverändert eine gute Performance, und mehrere Errichtungs-projekte konnten in die Betriebsphase übergeführt werden. Zudem konnte Kapsch TrafficCom im Berichtszeitraum zahlreiche Neuprojekte gewinnen. Von strategischer Bedeutung sind dabei vor allem jene, die den Weg in die Zukunft der Straße mit Mautdiensten (Tolling Services) und vernetzten Fahrzeugen (Connected Vehicles) zeigen.

So erhielt das Unternehmen im Bereich Maut zwei zusammenhängende Aufträge in der Schweiz: Zum einen die Errichtung des Erfassungssystems für die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (nach dem Bilanzstichtag) sowie dessen Betrieb, und zum anderen die entsprechende Fahrzeugausrüstung und Datenerfassung der Lkws sowie Kundenservice für den Mautservice-Anbieter für zumindest acht Jahre. Gemeinsam liefert Kapsch TrafficCom somit alle wesentlichen Bestandteile für dieses hochmoderne System.

Nennenswert ist auch die erneute Erweiterung des tolltickets-Netzwerks. Mit dem Kauf einer einzigen Mautbox können Fahrer seither nahtlos das Straßennetz in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal nutzen – ein Grundstein für das Geschäftssegment Tolling Services in Europa.

Im Bereich Verkehrsmanagement sieht Kapsch TrafficCom vor allem zunehmenden Bedarf an städtischem Verkehrsmanagement und Umweltzonen. Zudem konnten in einem Autobahnprojekt in Deutschland die Umsetzung und der anschließende Betrieb eines Cooperative Intelligent Transport Systems (C-ITS) mit Hard- und Software für Baustellenbereiche gewonnen werden. Kurz nach Ende des Geschäftsjahres erhielt Kapsch TrafficCom einen zukunftsweisenden Auftrag in Florida, USA: Im Bezirk Pinellas County werden Kreuzungen mit moderner Technologie zur Verhinderung von Unfällen mit Fußgängern ausgestattet, und ein System, das prädiktive Analysen mit Algorithmen zur Verkehrsverteilung kombiniert, soll dazu beitragen, proaktiv Staus zu reduzieren.

Der Auftragseingang erreichte im Berichtszeitraum beachtliche EUR 734 Mio. (Vorjahr: EUR 480 Mio.), und der Auftragsstand lag zum Jahresende bei EUR 1,4 Mrd., um 15 % höher als im Vorjahr.

1.2 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren.

1.2.1 Ertragslage.

Umsatz . Der Umsatz von Kapsch TrafficCom betrug im Geschäftsjahr 2023/24 EUR 538,8 Mio. und lag damit um 2,6 % (EUR 14,6 Mio.) unter dem Vorjahreswert. Während die fakturierten Umsätze 1 mit EUR 557,8 Mio. trotz einer Kundengutschrift in Höhe von EUR 5,5 Mio über dem Vorjahr (EUR 549,7 Mio.) lagen, Umsatzabgrenzungen aus angearbeiteten Aufträgen der Vergangenheit sowie Margenwertberichtigungen dazu bei, dass die ausgewiesenen Nettoumsätze geringer ausfielen. Die Geschäftsdynamik war im Laufe des Jahres leicht rückläufig, insbesondere außerhalb Europas. Umsatzrückgänge waren in allen Geschäftsbereichen – Errichtung (-7,0 %), Betrieb (-0,4 %) und Komponenten (-2,0 %) – zu verzeichnen.

Geografisch betrachtet verteilte sich der Konzernumsatz wie folgt:

Umsatz nach Regionen.

Die Region EMEA konnte einen leichten Umsatzzuwachs erzielen und leistete unverändert den größten Umsatzbeitrag. Die Regionen Americas und APAC verzeichneten hingegen nach dem Wachstum der vergangenen Jahre einen Rückgang.

in EUR Mio. 2022/23 2023/24 +/-
EMEA 272,9 278,7 2,1 %
Errichtung 45,8 56,7 23,9 %
Betrieb 195,1 185,8 -4,7 %
Komponenten 32,1 36,2 12,8 %
Americas 249,0 232,4 -6,6 %
Errichtung 105,1 86,8 -17,4 %
Betrieb 97,1 105,2 8,4 %
Komponenten 46,8 40,5 -13,6 %
APAC 31,5 27,7 -12,1 %
Errichtung 13,2 9,1 -31,0 %
Betrieb 10,1 9,9 -1,9 %
Komponenten 8,2 8,7 5,7 %
Gesamt 553,4 538,8 -2,6 %

Im Geschäftsjahr 2023/24 wurden 8,50 Mio. Stück On-Board Units verkauft und damit 7,9 % weniger als im Vorjahr (9,23 Mio. Stück). Während die Verkäufe in Americas rückläufig und in EMEA auf Vorjahresniveau waren, wurden in der Region APAC, vor allem in Australien, Zuwächse verzeichnet.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Geschäftsjahr 2023/24 auf EUR 81,3 Mio. an. Der Anstieg resultierte vor allem mit EUR 66,3 Mio. aus der Einigung mit der Bundesrepublik Deutschland sowie mit EUR 10,2 Mio. aus operativen Fremdwährungsgewinnen (Vorjahr: EUR 10,6 Mio.). Zudem sind Erträge aus Forschungsförderungsprogrammen in Höhe von EUR 2,1 Mio. (Vorjahr: EUR 1,3 Mio.) enthalten.

Ab dem Geschäftsjahr 2023/24 werden Gewinne aus Derivativverträgen nicht in den sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellt, sondern als „Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten“ in den Finanzerträgen ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden dementsprechend in Höhe von EUR 2,4 Mio. angepasst.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen stiegen trotz des Umsatzrückgangs um 4,6 % (EUR 10,2 Mio.) auf EUR 232,7 Mio. (Vorjahr: EUR 222,6 Mio.). Die Quote für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen erhöhte sich daher auf 43,2 % (Vorjahr: 40,2 %).

Der Personalaufwand sank aufgrund günstiger Währungsentwicklungen und teilweise geringerer inflationsbedingter Gehaltsindexierungen in mehreren Ländern im Geschäftsjahr 2023/24 um EUR 5,5 Mio. auf EUR 242,4 Mio. (Vorjahr: EUR 247,9 Mio.). Die Kapsch TrafficCom Group beschäftigte zum 31. März 2024 in Summe 4.054 Personen, das waren 15 Personen oder 0,4 % mehr als zum Bilanzstichtag des Vorjahres. Die Personalquote (Verhältnis Personalaufwand zu Umsatz) betrug 45,0 % (Vorjahr: 44,8 %).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen im Geschäftsjahr 2023/24 um EUR 3,0 Mio. bzw. 3,9 % auf EUR 73,2 Mio. zurück. Die Veränderung resultierte im Wesentlichen aus der positiven Abweichung im Zusammenhang mit der Auflösung einer Wertberichtigung (EUR -10,1 Mio.), wobei dies zum Teil kompensiert wurde durch den Anstieg der Rechts- und Beratungskosten um EUR 2,8 Mio. aufgrund von Rechtsstreitigkeiten, höhere Kommunikations- und IT-Aufwendungen (EUR +3,0 Mio.) sowie gestiegene Reisekosten (EUR +1,1 Mio.).

Das anteilige Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen stammt mit EUR 15,4 Mio. (Vorjahr: EUR -1,7 Mio.) im Wesentlichen aus dem Joint Venture autoTicket GmbH in Deutschland.

EBITDA. Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit vor Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) lag mit EUR 88,5 Mio. signifikant über dem Vorjahreswert von EUR 27,1 Mio. (angepasst). Die EBITDA-Marge stieg somit auf 16,4 % (Vorjahr: 4,9 %, angepasst).

Der Aufwand für planmäßige Abschreibungen betrug im Geschäftsjahr 2023/24 EUR 18,3 Mio. und war damit – bei leicht gestiegenen Nettoinvestitionen – niedriger als im Vorjahr (EUR 21,8 Mio.).

EBIT. Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) lag mit EUR 70,3 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert von EUR 5,2 Mio. (angepasst).

Die Ergebnisse im Geschäftsjahr 2023/24 waren von folgenden Einmaleffekten beeinflusst:

Bereinigt um diese Einmaleffekte hätte im Geschäftsjahr 2023/24 das EBIT EUR 15,1 Mio. und das EBITDA EUR 33,3 Mio. betragen.

Finanzergebnis. Das Finanzergebnis ging von EUR -13,9 Mio. (angepasst) im Vorjahr auf EUR -30,1 Mio. im Geschäftsjahr 2023/24 zurück. Die wesentlichen Abweichungen resultierten aus dem Anstieg des Zinsaufwands sowie den erfassten Einmalkosten im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der Finanzierung, die das Nettozinsergebnis von EUR -5,0 Mio. im Vorjahr auf EUR -22,0 Mio. reduzierten. Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2023/24 Hyperinflationsanpassungen in Höhe von EUR -7,0 Mio. EUR (Vorjahr: EUR -5,1 Mio.), die Auflösung einer Wertberichtigung für ein Darlehen an ein assoziiertes Unternehmen in Höhe von EUR 2,4 Mio. sowie Effekte aus Wechselkursänderungen in Höhe von EUR -0,5 Mio. EUR (Vorjahr: EUR -2,2 Mio.) erfasst.

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen als Finanzinvestitionen. Der Ergebnisbeitrag von Traffic Technology Services, Inc. (TTS), USA, belief sich auf EUR -3,2 Mio. (Vorjahr: EUR -1,3 Mio.), darin enthalten ist ein Verlust von EUR 2,3 Mio. aus dem Verkauf der Anteile.

Ertragsteuern. Der Steueraufwand betrug im Geschäftsjahr EUR 14,6 Mio. (Vorjahr: EUR 14,4 Mio.). Der Steueraufwand resultiert aus dem höheren Ergebnis vor Steuern und aus dem Verbrauch von Verlustvorträgen in Österreich, die den Bilanzansatz latenter Steuern reduzierten.

Periodenergebnis. Das Periodenergebnis war mit EUR 22,3 Mio. deutlich positiv (Vorjahr: EUR -24,2 Mio.). Den Anteilseignern der Gesellschaft war ein Ergebnis von EUR 23,2 Mio. (Vorjahr: EUR -24,8 Mio.) zuzurechnen. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie in Höhe von EUR 1,72 (Vorjahr: EUR -1,91).

Sonstiges Ergebnis. Diese Position enthält im Wesentlichen Währungsumrechnungsdifferenzen und Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses. Das sonstige Ergebnis betrug EUR -1,7 Mio. (Vorjahr: EUR -2,1 Mio.).

Gesamtergebnis. Das Gesamtergebnis als Summe von Periodenergebnis und sonstigem Ergebnis betrug somit EUR 20,6 Mio. (Vorjahr: EUR -26,3 Mio.).

1.2.2 Ertragslage nach Segmenten.

Maut.

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Umsatz. Im Geschäftsjahr 2023/24 ging der Umsatz im Segment Maut von EUR 403,4 Mio. um 6,2 % auf EUR 378,3 Mio. zurück und trug 70,2 % (Vorjahr: 72,8 %) zum Gesamtumsatz bei.

In der Region EMEA konnte im vergangenen Geschäftsjahr ein moderater Umsatzanstieg um 1,2 % (EUR 2,2 Mio.) auf EUR 189,3 Mio. erzielt werden. Grundlage für diese Entwicklung waren vor allem neue Errichtungsprojekte in Frankreich und Spanien, die zwar bereits im Vorjahr gewonnen wurden, jedoch erst im Berichtszeitraum zu höheren Umsätzen führten. In anderen Ländern kam es hingegen zu einem Umsatzrückgang, hauptsächlich durch den Abschluss eines Errichtungsprojektes in Polen im Vorjahr sowie geringere Komponentenumsätze in Österreich, Griechenland, Portugal und Dänemark.

In der Region Americas ging der Umsatz im Mautsegment um 12,9 % auf 165,2 Mio. EUR zurück, wodurch EMEA wieder zur umsatzstärksten Region für Kapsch TrafficCom wurde. Der Rückgang war vor allem in den USA, wo Kapsch TrafficCom auf die Stabilisierung bestehender Projekte setzte, spürbar. Auch andere Länder in Lateinamerika, wie Chile, Ecuador, Costa Rica und Argentinien, trugen zum Umsatzrückgang bei. Dies ist auf den Abschluss von Errichtungsprojekten im Vorjahr zurückzuführen, die im Geschäftsjahr 2023/24 keinen Umsatz mehr generierten. Die größten positiven Abweichungen stammten aus neuen Errichtungs- und Betriebsprojekten in Mexiko und Brasilien.

Die Region APAC musste im Geschäftsjahr 2023/24 nach dem Wachstum im Vorjahr einen Umsatzrückgang um 10,4 % hinnehmen und erreichte damit einen Umsatz von EUR 23,8 Mio. Dieser Rückgang war vor allem in Australien, dem stärksten Land der Region, spürbar, wo es zu Verzögerungen in einigen Errichtungsprojekten kam. Positiv entwickelte sich hingegen das Komponentengeschäft.

Segment Maut nach Geschäftstypen.
in EUR Mio. 2022/23 2023/24 +/-
Umsatz 403,4 378,3 -6,2 %
Errichtung 119,4 96,7 -19,0 %
Betrieb 202,5 207,7 2,6 %
Komponenten 81,5 73,9 -9,3 %
EBIT 1) -9,3 54,3

1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen, welche im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurden; weitere Informationen sind in Erläuterung 9 angeführt.

EBIT. Das EBIT im Segment Maut betrug EUR 54,3 Mio. nach EUR -9,3 Mio. im Vorjahr (angepasst). Diese positive Entwicklung ist insbesondere auf die vergleichsweise Einigung in dem Schiedsverfahren bezüglich der Kündigung des Betreibervertrages zur Erhebung der Infrastrukturabgabe in Deutschland zurückzuführen. Die Rentabilitätsentwicklung im Mautsegment war im Geschäftsjahr 2023/24 gemischt: Während der Ergebnisbeitrag der Betriebs-

projekte deutlich anstieg, war das Komponentengeschäft leicht rückläufig. Dämpfend wirkten insbesondere hohe Kosten im Zusammenhang mit dem Abschluss einiger Errichtungsprojekte sowie die Bereinigung und die damit zusammenhängenden Vorsorgen für die abzuarbeitenden Projekte in Americas.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen gingen um 6,3 % zurück. Dieser Rückgang entstand zum Teil durch den geringeren Anteil an Errichtungsprojekten, die stets höhere Materialkosten aufweisen. Der Personalaufwand sank aufgrund günstiger Währungsentwicklungen und der Restrukturierungsmaßnahmen. Die planmäßigen Abschreibungen gingen um 16,0 % auf EUR 13,4 Mio. zurück, hauptsächlich weil Mietbüroflächen und damit auch die aktivierten Leasingverträge optimiert werden konnten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken um EUR 8,1 Mio. auf EUR 47,4 Mio. Das operative Fremdwährungsergebnis im Segment Maut betrug EUR 2,9 Mio. (Vorjahr: EUR 2,8 Mio.) und trug damit wie im Vorjahr positiv zum EBIT bei.

Verkehrsmanagement.

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Umsatz. Der Umsatz im Segment Verkehrsmanagement lag im Geschäftsjahr 2023/24 mit EUR 160,5 Mio. um 7,0 % über dem Vorjahreswert von EUR 150,0 Mio. und trug 29,8  % (Vorjahr: 27,2  %) zum Gesamtumsatz bei. Die Errichtungsumsätze stiegen gegenüber dem Vorjahr um 25,2 % an, einen signifikanten Umsatzanstieg konnte Kapsch TrafficCom auch im Komponentengeschäft verzeichnen, insbesondere in Frankreich, Marokko und Griechenland.

Die Region EMEA leistete mit 55,7 % bzw. EUR 89,5 Mio. unverändert den größten Umsatzbeitrag zum Segment Verkehrsmanagement. In der Region Americas konnte der Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 um 13,4 % auf EUR 67,2 Mio. gesteigert werden. In der Region APAC ging der Umsatz stark zurück. Mit EUR 3,9 Mio. lag er um 20,4 % unter dem Vorjahreswert von EUR 4,9 Mio. Den größten Anteil an diesem Rückgang hatte Neuseeland.

Segment Verkehrsmanagement nach Geschäftstypen.
in EUR Mio. 2022/23 2023/24 +/-
Umsatz 150,0 160,5 7,0 %
Errichtung 44,6 55,9 25,2 %
Betrieb 99,8 93,2 -6,6 %
Komponenten 5,6 11,5 >100 %
EBIT 1) 14,6 15,9 9,3 %

1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen, welche im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurden; weitere Informationen sind in Erläuterung 9 angeführt.

EBIT. Das EBIT im Segment Verkehrsmanagement betrug im Geschäftsjahr EUR 15,9 Mio. und lag damit ebenfalls über dem Vorjahr (EUR 14,6 Mio., angepasst). Zurückzuführen war dieser Anstieg im Wesentlichen auf die um 7,0 % gestiegenen Umsätze bei leicht gesunkenen Aufwendungen für Material und bezogene Herstellungsleistungen. Der Personalaufwand sank um 2,0 % auf EUR 63,5 Mio., und die planmäßigen Abschreibungen gingen um 17,1 % auf EUR 4,3 Mio. zurück. Das operative Fremdwährungsergebnis wirkte sich im Geschäftsjahr 2023/24 mit EUR -0,6 Mio. negativ aus.

1.2.3 Vermögenslage.

Die Bilanzsumme von Kapsch TrafficCom zum 31. März 2024 betrug EUR 443,7 Mio. (31. März 2023: EUR 480,1 Mio.).

Aktivseite.

Die Sachanlagen sanken im Wesentlichen bedingt durch die planmäßige Abschreibung um EUR 6,2 Mio. im Vergleich zum 31. März 2023. Die immateriellen Vermögenswerte gingen um EUR 3,9 Mio. zurück, im Wesentlichen aufgrund der laufenden Abschreibung.

Die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sanken um EUR 21,1 Mio. Verantwortlich dafür waren im Wesentlichen die positiven anteiligen Ergebnisse des Gemeinschaftsunternehmens autoTicket GmbH, Deutschland, von EUR 15,5 Mio.; von dieser Gesellschaft wurden auch EUR 30,0 Mio. an Dividenden ausgeschüttet. Der Anteil an der Traffic Technology Services, Inc., USA, wurde verkauft und reduzierte damit ebenfalls die Anteile an assoziierten Unternehmen um EUR 7,3 Mio.

Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte und Beteiligungen sanken in Summe um EUR 11,8 Mio. Grund dafür waren im Wesentlichen die Rückführungen der Finanzierungen für das Gemeinschaftsunternehmen autoTicket GmbH, Deutschland, (EUR -12,9 Mio.) und das assoziierte Unternehmen Traffic Technology Services, Inc., USA, (EUR -3,8 Mio.). Der Effekt wurde teilweise kompensiert durch die Auflösung einer Wertberichtigung zu Ausleihungen in Höhe von EUR 2,4 Mio.

Die aktiven latenten Steuern betrugen zum 31. März 2024 EUR 45,6 Mio. (Vorjahr: EUR 49,8 Mio.). Der Großteil der aktiven latenten Steuern betraf Verlustvorträge in den USA, Österreich, Brasilien und Spanien.

Die Vorräte stiegen um EUR 2,7 Mio. auf EUR 47,8 Mio., großteils durch höhere Lagerstände in den produzierenden Gesellschaften in Österreich und Kanada.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte stiegen um EUR 13,5 Mio. im Vergleich zum Vorjahr, im Wesentlichen aufgrund der gestiegenen fakturierten Umsätze. Der höhere fakturierte Umsatz führte zudem zu einer Reduktion der lang- und kurzfristigen Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen um insgesamt EUR 5,5 Mio.

Die liquiden Mittel lagen mit EUR 33,4 Mio. unter dem Vergleichswert des Vorjahres von EUR 45,2 Mio., vor allem bedingt durch die Rückzahlungen der Finanzverbindlichkeiten sowie durch die Reduktion der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Insgesamt wurde ein Betrag von EUR 11 Mio. als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte nach IFRS 5 identifiziert. Neben Sachanlagen betraf dies insbesondere die Positionen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte sowie Liquide Mittel.

Passivseite.

Die Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten spiegelt die Restrukturierung der Finanzierung und die Rückzahlungen infolge des Mittelzuflusses aus Deutschland deutlich wider: Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um EUR 33,4 Mio., im Wesentlichen durch die Umgliederung zwischen lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten entsprechend den Fristigkeiten (EUR 38,2 Mio.). Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten wurden insbesondere durch Rückzahlungen im Ausmaß von EUR 105,7 Mio. von EUR 131,2 Mio. auf EUR 12,8 Mio. reduziert.

Per 31. März 2024 betrugen die langfristigen Leasingverbindlichkeiten EUR 26,9 Mio. (Vorjahr: EUR 32,2 Mio.), wobei der Rückgang vor allem aus der Rückgabe von Mietflächen resultierte. Die kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten lagen bei EUR 9,2 Mio. (Vorjahr: EUR 11,6 Mio.).

Die lang- und kurzfristigen Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenverträgen erhöhten sich um EUR 17,0 Mio., da für laufende Projekte weiter angearbeitet wurde.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wurden um EUR 12,1 Mio. auf EUR 62,9 Mio. reduziert, wobei ein Teil dieser Verbindlichkeiten noch nicht erhaltene Rechnungen für bezogene Leistungen betraf.

Die kurzfristigen Rückstellungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um EUR 3,6 Mio. an und lagen zum 31. März 2024 bei EUR 22,4 Mio. (Vorjahr: EUR 18,9 Mio.). Der Anstieg betraf im Wesentlichen die Dotierung von Projektrückstellungen und Drohverlustrückstellungen im Zusammenhang mit Projekten.

Das Eigenkapital stieg aufgrund des positiven Jahresergebnisses und der Kapitalerhöhung um EUR 32,1 Mio. auf EUR 83,4 Mio. zum 31. März 2024 an. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 10,7 % im Vorjahr auf 18,8 % im Geschäftsjahr 2023/24.

Insgesamt wurde ein Betrag von EUR 4 Mio. als zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten nach IFRS 5 identifiziert. Dies betraf insbesondere die Positionen kurzfristige Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen.

1.2.4 Finanzlage.

Cashflow.

Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit war aufgrund des Anstieges der sonstigen betrieblichen Erträge, der mit der Einigung mit Deutschland zusammenhängt, in der Berichtsperiode deutlich positiv und lag bei EUR 70,3 Mio. (Vorjahr: EUR 5,2 Mio., angepasst). Das verbesserte Ergebnis wirkte sich auf den Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit aus, der im Geschäftsjahr 2023/24 bei EUR 61,9 Mio. lag. (Vorjahr: EUR 2,7 Mio., angepasst). Der Cashflow aus dem Ergebnis betrug davon EUR 67,0 Mio. (Vorjahr: EUR 11,4 Mio., angepasst) und die Veränderung des Nettoumlaufvermögens belief sich auf EUR -5,1 Mio. (Vorjahr: EUR -8,6 Mio.).

Für die Veränderung des Nettoumlaufvermögens waren folgende Effekte ausschlaggebend: Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristigen Vertragsvermögenswerten aus Kundenverträgen und sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um insgesamt EUR 16,8 Mio. (Vorjahr: Rückgang um EUR 11,8 Mio.). Auch das Vorratsvermögen erhöhte sich um EUR 2,7 Mio. (Vorjahr: Erhöhung um EUR 10,3 Mio.). Der Anstieg der kurzfristigen Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenverträgen und sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten, genettet um den Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 10,6 Mio. (Vorjahr: Rückgang um EUR 0,5 Mio.) und der Zugang in den kurzfristigen Rückstellungen in Höhe von EUR 3,8 Mio (Vorjahr: Rückgang um und Verbrauch von EUR 9,6 Mio.) konnten den Effekt nicht kompensieren.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2023/24 EUR 43,8 Mio. (Vorjahr: EUR -0,2 Mio.). Die Investitionen in Sachanlagevermögen stiegen auf EUR -5,7 Mio. (Vorjahr: EUR -3,6 Mio.). Auszahlungen für den Ankauf von Wertpapieren, Beteiligungen und sonstigen langfristigen Finanzanlagen beinhalteten unter anderem Finanzierungen des assoziierten Unternehmens Traffic Technology Services, Inc., USA, in Höhe von EUR -1,3 Mio. (Vorjahr: EUR -1,5 Mio.) sowie Finanzierungen des Gemeinschaftsunternehmens autoTicket GmbH, Deutschland, in Höhe von EUR -0,5 Mio. (Vorjahr: EUR -3,0 Mio.).

Stark positiv wirkten hingegen die Einzahlungen aus der Rückführung der Finanzierungen des Gemeinschaftsunternehmens autoTicket GmbH, Deutschland, in Höhe von EUR 12,9 Mio. sowie Einzahlungen aus dem Verkauf des assoziierten Unternehmens Traffic Technology Services, Inc., USA, in Höhe von EUR 7,9 Mio. Weiters erfolgte im Geschäftsjahr 2023/24 ein Mittelzufluss aus der Dividende des Gemeinschaftsunternehmens autoTicket GmbH, Deutschland, in Höhe von EUR 30,0 Mio. Dies ergab in Summe den deutlichen positiven Cashflow aus Investitionstätigkeit.

Free Cashflow: EUR 105,7 Mio.

Die Summe aus dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und dem Cashflow aus Investitionstätigkeit ergibt den Free Cashflow. Er betrug im Geschäftsjahr 2023/24 EUR 105,7 Mio. (Vorjahr: EUR 2,5 Mio., angepasst) und lag aufgrund des Effektes aus der Beilegung des Schiedsverfahrens in Deutschland und der Veräußerung der Anteile an der Traffic Technology Services, Inc., USA, deutlich über dem Wert der Vergleichsperiode.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit war im Geschäftsjahr 2023/24 mit EUR -111,6 Mio. deutlich negativ (Vorjahr: EUR -13,1 Mio., angepasst). Die Veränderung resultiert, auch in Folge der Restrukturierung der Finanzierungen, vor allem aus der Rückzahlung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten in Höhe von EUR -105,5 Mio. (Vorjahr: EUR -18,4 Mio.), der Aufnahme neuer Finanzierungen in Höhe von EUR 28,3 Mio. (davon EUR 0,8 Mio. langfristig) sowie der laufenden Tilgung von Leasingverbindlichkeiten mit EUR -11,8 Mio. Die bezahlten Zinsen aus Finanzierungen sowie die damit zusammenhängenden Kosten betrugen EUR -26,7 Mio. (Vorjahr: EUR -8,6 Mio., angepasst). Diese wurden im Geschäftsjahr 2023/24 erstmals im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erfasst (Vorjahr angepasst).

Der Finanzmittelbestand zum 31. März 2024 betrug EUR 33,4 Mio. (31. März 2023: EUR 45,2 Mio.).

Kennzahlen.

Die Nettoverschuldung lag zum 31. März 2024 bei EUR 106,0 Mio. (31. März 2023: EUR 186,3 Mio.) und damit um

EUR 80,3 Mio. unter dem Vorjahr. Diese Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus der Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten um EUR 85,0 Mio. Durch die gleichzeitige Erhöhung des Eigenkapitals um EUR 32,1 Mio. konnte der Verschuldungsgrad auf 127,1 % (31. März 2023: 363,1 %) reduziert werden.

Das Nettoumlaufvermögen betrug EUR 78,5 Mio. (31. März 2023: EUR 79,4 Mio.).

1.2.5 Nichtfinanzielle Informationen.

Die Kapsch TrafficCom Group erstellt einen gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht, der die gesetzlichen Anforderungen gemäß § 267a UGB erfüllt.

1 1) Fakturierte Umsätzerlöse = in Rechnung gestellte Umsätze - Erlösschmälerungen - Gutschriften - Vertragsstrafen

1.3 Forschung und Entwicklung.

Im Geschäftsjahr 2023/24 investierte Kapsch TrafficCom 5 % des Umsatzes in die generische Entwicklung, die Entwicklungsunterstützung und das Produktmanagement.

Im Einklang mit der Unternehmensstrategie „Strategy 2027“ hat Kapsch TrafficCom im Geschäftsjahr 2021/22 ein mehrjähriges Technologie-Transformationsprogramm gestartet. Ziel dieses Programmes ist es, die Technologieführerschaft des Unternehmens abzusichern und zu modernisieren, um die Marktführerschaft zu stärken. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der

Ein Technologie-Transformations-programm zielt auf effiziente Bereitstellung aktueller Lösungen.

Förderung einer agilen Arbeitsweise, der schnelleren und flexibleren Weiterentwicklung des Technologie-Stacks des Unternehmens sowie der Anpassung des aktuellen Produkt- und Lösungsportfolios an die sich ständig verändernden Marktanforderungen. Das ermöglicht eine schnellere Markteinführung und effizientere Bereitstellung der Lösungen, woraus eine Verbesserung von Umsatz und Marge resultiert.

Mit einem starken Fokus auf die Kunden und ihre Bedürfnisse stützt sich die Transformation auf vier Säulen:

Im Geschäftsjahr 2023/24 wurde das Patentportfolio von Kapsch TrafficCom weiter optimiert. Der Fokus lag dabei auf Themenbereichen von hoher strategischer Bedeutung. Das Portfolio bestand zum 31. März 2024 aus 118  Patentfamilien mit 824 Einzelpatenten und 41 laufenden Patentanmeldungen. Im Geschäftsjahr wurden drei neue Patentfamilien im Themenbereich Tolling zur Anmeldung eingereicht sowie eine Patentfamilie fallen gelassen.

Kapsch TrafficCom ist bestrebt, sowohl das Risiko von Patentverletzungen zu vermindern als auch das Patentieren von neuen Ideen zu fördern. Daher konzentriert sich das Intellectual Property Rights (IPR) Management auf die Unterstützung des Produktmanagements und der Produktentwicklung. Durch Patentanalysen in verschiedenen Bereichen wird sichergestellt, dass die Produkte und Lösungen auch betrieben werden dürfen. Aufbauend auf diesen Patentanalysen und der daraus gewonnenen Expertise sollen auch verstärkt eigene Patente angemeldet werden, um die Handlungsfreiheit (Freedom to Operate) sowie die Alleinstellungsmerkmale (Unique Selling Proposition) für Kapsch TrafficCom Produkte und Lösungen abzusichern.

Zusätzlich wurde das weltweite Patentüberwachungssystem weiter etabliert. Seine Aufgabe ist es, Patentanmeldungen von Mitbewerbern sowie in relevanten Technologiesegmenten zu analysieren, um einen besseren Überblick über die Strategien der Mitbewerber zu gewinnen.

Die Entwicklungsaufwendungen von Kapsch TrafficCom im Geschäftsjahr 2023/24 betrugen EUR 80,0 Mio. (Vorjahr: EUR 78,3 Mio.). Dies entspricht 14,8 % (Vorjahr: 14,2 %) des Konzernumsatzes. Sie teilen sich wie folgt auf:

2 Voraussichtliche Entwicklung und Risiken.

Erwartung für Geschäftsjahr 2024/25: Umsatzwachstum über Marktwachstum Leichte Ergebnisverbesserung (EBIT)

2.1 Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024/25.

Für das Geschäftsjahr 2024/25 erwartet das Management ein Umsatzwachstum über dem von Grand View Research prognostizierten durchschnittlichen jährlichen Marktwachstum von 2024 bis 2030 von 7,5 %. Das operative Ergebnis (EBIT) sollte – verglichen mit dem um Einmaleffekte bereinigten Ergebnis von EUR 15,1 Mio. – eine leichte Verbesserung zeigen, wobei auch wieder positive Einmaleffekte möglich sind.

Umsatz.

Der Umsatz ist unverändert von den wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten im Zusammenhang mit den weltweiten Konflikten beeinflusst. Im vergangenen Geschäftsjahr war der Nettoumsatz zudem durch eine Kundengutschrift und Umsatzabgrenzungen belastet.

Der hohe Auftragseingang und Auftragsstand werden sich zunehmend im Umsatz widerspiegeln und bilden eine profunde Basis für weiteres Wachstum. Mittelfristig sollte zumindest wieder das Vorkrisen-Umsatzniveau des Geschäftsjahres 2018/19 von nahezu EUR 740 Mio. möglich sein.

EBIT (Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit).

Das EBIT des vergangenen Jahres war von vielen – positiven wie negativen – Einmaleffekten beeinflusst. Als Ausgangsbasis für die weitere Entwicklung zieht Kapsch TrafficCom daher den um diese Einmaleffekte bereinigten Wert von EUR 15,1 Mio. heran.

Trotz der verbesserten Situation liegt nach wie vor Augenmerk auf dem Thema Kosten. Zudem analysiert Kapsch TrafficCom ihre Ablauforganisation von Grund auf nach einem Zero Base Approach, um Projektschwierigkeiten der Vergangenheit künftig zu vermeiden. Ziel ist eine Effizienzsteigerung durch globale Standards und Tools.

Liquidität.

Die im Berichtszeitraum gesteigerten fakturierten Umsätze sowie die neu gewonnenen Projekte werden im Ergebnis und auch in der Liquidität sichtbar werden. Zudem führte die erfolgte Restrukturierung der Finanzierung zu einer längerfristigen Finanzierungsstruktur. Im Mai 2024 wurde die Laufzeit der bestehenden Restrukturierungs-vereinbarung samt aller Kreditlinien bis zum 31. März 2026 verlängert.

Von den zum Halbjahr 2023/24 angestrebten weiteren Mittelzuflüssen aus anhängigen Verfahren und anderen Maßnahmen von zumindest EUR 30 Mio. konnte Kapsch TrafficCom bis zum Berichtszeitpunkt bereits rund die Hälfte erzielen: Der Gesamt-Nettomittelzufluss aus der Einigung in Deutschland war um rund EUR 5 Mio. höher als erwartet; auch der Verkauf von zwei nicht zum strategischen Kerngeschäft zählenden Beteiligungen brachte Zuflüsse von rund EUR 11 Mio., wovon der Verkauf der Beteiligung an TMT Services and Supplies Proprietary Limited (TMT), Südafrika, (EUR 3 Mio.) erst nach dem Bilanzstichtag erfolgte. Das Management strebt unverändert weitere Zuflüsse an, um die Nettoverschuldung nochmals zu senken. Ziel ist, längerfristig ein Mindest-Niveau von Nettoverschuldung zu EBITDA von unter 3,0x zu erreichen.

Damit verbunden ist auch das Bestreben, die Dividendensperre zu lösen sowie die Verpfändung der Aktien der Kernaktionärin KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH aufzuheben.

Nichtfinanzielle Ziele.

Die nichtfinanziellen Ziele des Unternehmens sind dem separaten nichtfinanziellen Bericht gemäß § 267a UGB zu entnehmen.

Corporate Governance.

Im Geschäftsjahr 2024/25 laufen die Mandate von Franz Semmernegg und Harald Sommerer als Vorsitzendem bzw. stellvertretendem Vorsitzenden des Aufsichtsrats aus. Beide Herren werden aus dem Gremium ausscheiden. Im Zuge der Neuwahlen soll der Aufsichtsrat bewusst stärker als Beratungsgremium des Vorstands aufgestellt werden.

Strategie 2027.

Die weltweiten Megatrends wie auch das steigende Bewusstsein und gesetzliche Vorgaben zu Klima- und Umweltschutz erhöhen den Bedarf an umfassenden und intelligenten Verkehrslösungen. Zunehmend bestätigt sich, dass Kapsch TrafficCom mit ihrer Strategie 2027 die richtigen Themen adressiert, wenngleich die Umsetzung angesichts der Marktlage länger dauert als ursprünglich angenommen.

Im vergangenen Geschäftsjahr wurde ein umfassender Strategie-Review gestartet, der noch im Laufen ist. Eine erste daraus resultierende Veränderung war bereits der Verkauf der Nicht-Kernbeteiligungen Traffic Technology Services, Inc. in den USA (TTS) und TMT Services and Supplies Proprietary Limited in Südafrika (TMT).

Kapsch TrafficCom wird heute noch überwiegend als Hardwareanbieter wahrgenommen. Tatsächlich ist das Unternehmen aber schon vielmehr Anbieter von Software und Services; diese Entwicklung und Veränderung wird sich – unter Beibehaltung der Hardware-Komponente – fortsetzen und in dem Strategie-Review ausgestaltet.

2.2 Risikobericht.

2.2.1 Risikomanagement.

Der unternehmensweite Risikomanagementprozess (Enterprise Risk Management, ERM) der Kapsch TrafficCom Group orientiert sich am COSO Enterprise Risk Management – Integrated Framework, einem international anerkannten Standard für Risikomanagement.

Der Risikomanagementprozess zielt auf eine frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung jener Risiken ab, die das Erreichen der strategischen und operativen Ziele des Unternehmens wesentlich beeinflussen können. Primäres Ziel ist dabei nicht die Risikovermeidung, sondern der kontrollierte und bewusste Umgang mit Risiken wie auch das rechtzeitige Erkennen und Nutzen sich bietender Chancen. Dadurch leistet das ERM einen wertvollen Beitrag zur Unternehmenssteuerung.

Im Rahmen des ERM werden die wesentlichen Risiken quartalsweise erfasst, quantifiziert und global aggregiert. Der daraus abgeleitete Risikobericht ermöglicht die kompakte Erfassung und Verfolgung der wesentlichen Unternehmensrisiken. Der Bericht wird an den Vorstand, den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats und die erste Berichtsebene versendet. Über wichtige Ereignisse wird der Prüfungsausschuss durch den Vorstand umgehend informiert. Der Aufsichtsrat befasst sich darüber hinaus im Rahmen der Überwachung des Vorstands mit der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Die Design- und Implementierungsaspekte des Risikomanagementsystems werden jährlich gemäß Regel 83 des Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) durch den Jahresabschlussprüfer überprüft, um sicherzustellen, dass das System adäquat konzipiert und umgesetzt ist. Zur weiteren Stärkung des Risikomanagements werden nach dieser externen Prüfung interne Audits durchgeführt, die die operative Effektivität des Systems bewerten. Diese proaktive Herangehensweise ermöglicht es Kapsch TrafficCom, kontinuierliche Verbesserungen vorzunehmen und die Wirksamkeit des Risikomanagements im täglichen Betrieb sicherzustellen.

Risikomanagement beinhaltet die Identifikation, Bewertung und Steuerung von Risiken und Chancen.

Das projektorientierte Risikomanagement umfasst sowohl Kundenprojekte als auch interne Entwicklungsprojekte. Anhand von institutionalisierten Prozessen erfolgt bereits im Zuge der Angebotserstellung eine Analyse aller relevanten Risiken und Chancen. Dadurch wird eine Basis für Entscheidungen sowie für die zeitgerechte Planung und Umsetzung von Steuerungsmaßnahmen geschaffen.

Die wesentlichen generischen Risiken und Chancen von Kapsch TrafficCom sowie der generelle Umgang mit diesen Risiken sind nachfolgend kurz erläutert. Die Auswirkungen, Risiken und Chancen von Kapsch TrafficCom im Zusammenhang mit Umwelt, Sozialem und Governance sind in dem separaten nichtfinanziellen Bericht erläutert.

2.2.2 Branchenspezifische Risiken.

Geografische Diversifikation und Erweiterung des Produktportfolios tragen zur Umsatzstabilisierung bei.

Volatilität des Auftragseinganges. Zu den wichtigsten Kundengruppen von Kapsch TrafficCom zählen vorwiegend Behörden und Gebietskörperschaften, aber auch private Konzessionäre, Public-Private-Partnership-Modelle und Konsumenten. Größere Aufträge werden in der Regel ausgeschrieben. Bis ein Auftrag tatsächlich an Kapsch TrafficCom erteilt wird, gibt es eine Reihe von Unsicherheitsfaktoren innerhalb und außerhalb des eigenen Einflussbereiches. So können beispielsweise politische Veränderungen sowie Einsprüche oder Klagen unterlegener Bieter zu einer Verzögerung der Auftragserteilung oder zur Aufhebung oder Modifizierung einer Ausschreibung führen. Ebenso besteht das Risiko, dass Angebote von Kapsch TrafficCom aus technologischen, finanziellen, formellen oder sonstigen Gründen nicht erfolgreich sind.

Die Erschließung neuer Geschäftsbereiche zielt darauf ab, das Umsatzwachstum zu steigern und Umsatzspitzen zu glätten, um eine stabilere Umsatzentwicklung zu erreichen. Dies soll insbesondere durch eine weitere Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios sowie durch die Erhöhung des Umsatzanteiles aus dem Betriebsgeschäft (technischer und kommerzieller Betrieb von in der Regel zuvor vom Unternehmen errichteten Systemen) und aus dem Mautservicegeschäft erreicht werden. Letzteres wird zumeist langfristig beauftragt und zeichnet sich folglich durch besser planbare Umsätze aus.

Die wirtschaftliche Lage relevanter Volkswirtschaften, etwaige staatliche Investitionsprogramme, geänderte politische Schwerpunkte, der verstärkte Fokus auf Nachhaltigkeit, Handelskonflikte, militärische Auseinandersetzungen oder Epidemien können signifikante Einflüsse auf den Auftragseingang haben.

Technische Herausforderungen und enge Zeitpläne bedingen typische Projektrisiken.

Risiken der Projektabwicklung. Bei intelligenten Verkehrslösungen handelt es sich häufig um anspruchsvolle und technologisch komplexe Systeme. Diese müssen innerhalb eines strikten Zeitrahmens implementiert werden. Das tatsächliche Projektumfeld kann jedoch nicht zur Gänze während der Angebotserstellung analysiert und berücksichtigt werden. Daher bleiben Unsicherheiten hinsichtlich des Integrationsaufwands von Drittsystemen, des Aufwands für Schnittstellen sowie anderer, die Abwicklung der Projekte beschleunigender oder verzögernder Faktoren. Auch unvermeidliche Abhängigkeiten von Lieferanten und Dienstleistern können sich negativ auf eine qualitäts- und termingerechte Abwicklung eines Projektes auswirken. All diese Faktoren beeinflussen somit das Risiko von Termin-überschreitungen und/oder System- und Produktmängeln.

Im Zusammenhang mit der Errichtung von Systemen ist Kapsch TrafficCom meist vertraglich dazu verpflichtet, Leistungs- und Termingarantien abzugeben. Werden die vertraglichen Leistungen nicht erreicht oder Termine überschritten, sind üblicherweise Vertragsstrafen und oft auch Schadenersatz, in manchen Fällen auch Schadenersatz für entgangene Mauterlöse, zu leisten. Wesentliche Terminüberschreitungen können zudem eine vorzeitige Vertragsbeendigung durch den Kunden zur Folge haben. Eine signifikante Verzögerung bei einem Projekt, ein deutliches Verfehlen der vertraglich zugesagten Leistungskriterien oder gar das Scheitern bei der Umsetzung eines Projektes können die Erfolgschancen bei zukünftigen Ausschreibungen reduzieren. Weiters besteht das Risiko, dass Kapsch TrafficCom Projekte nicht zu den vorab kalkulierten Kosten umsetzen kann. Durch die starke gesellschaftliche Opposition, die bei Mautsystemen fallweise auftritt, besteht das Risiko eines verspäteten oder eingeschränkten Starts der Mauteinhebung mit Auswirkungen auf Umsätze, Profitabilität und Zahlungsflüsse des Betriebsprojektes.

Kapsch TrafficCom setzt Projektmanagement-Methoden und Projektrisikomanagement-Verfahren auf Basis des IPMA(International Project Management Association)-Standards ein, um derartige Risiken bei Projekten zu minimieren.

Langfristige Verträge mit staatlichen Stellen. Bei zahlreichen Projekten sind staatliche Stellen die Auftraggeber. Rahmen- und Dienstleistungsverträge im Zusammenhang mit Maut- oder Verkehrsmanagement-Projekten können Bestimmungen und Bedingungen enthalten, die in einem Ausschreibungsprozess nicht verhandelbar sind und die für Kapsch TrafficCom unvorteilhaft sein können. Einige mehrjährige Verträge umfassen anspruchsvolle Anforderungen hinsichtlich der zu erreichenden Performance der implementierten Systeme, Komponenten und Prozesse. Das Verfehlen dieser Anforderungen kann erhebliche Vertragsstrafen, Schadenersatzpflichten oder Vertragskündigung nach sich ziehen. Andererseits können aus einigen Verträgen bei Übererfüllung der Performance-Anforderungen erhebliche Bonuszahlungen lukriert werden. Bei langfristigen Aufträgen können darüber hinaus die erzielbaren Margen aufgrund von Kostenänderungen von den ursprünglichen Kalkulationen abweichen.

Aus Verträgen können sich Haftungen bezüglich eines Gewinnentganges von Kunden, Produkthaftungen und andere Haftungen ergeben. Kapsch TrafficCom ist bestrebt, entsprechende Haftungsbeschränkungen in Verträgen festzulegen. Es kann jedoch keine Garantie dafür geben, dass in allen Verträgen ausreichende Haftungsbeschränkungen enthalten sind oder dass diese im jeweils anzuwendenden Recht durchsetzbar sind.

Risiken in der Lieferkette. Als Hersteller hochtechnologischer, mehrkomponentiger Geräte und als Lieferant dieser Geräte und/oder Produkte Dritter im Rahmen von Maut- und Verkehrsmanagement-Projekten ist Kapsch TrafficCom von der Funktionsfähigkeit der Lieferkette abhängig. Es ist wesentlich, bestellte Komponenten rechtzeitig zu erhalten, um sie bei Bedarf für laufende Projekte verfügbar zu haben. Gleichzeitig müssen die Komponenten von guter Qualität sein und zu einem angemessenen Preis angeboten werden, um zufriedenstellende finanzielle Ergebnisse zu erzielen.

Die Situation auf dem globalen Halbleitermarkt kann durch Verschiebungen in der Produktionskapazität, geopolitische Veränderungen in den Hauptproduktionsregionen sowie Störungen in der Logistik erheblich beeinflusst werden. Dies kann zur Nichtverfügbarkeit der notwendigen Komponenten sowie zu Schwankungen bei Lieferzeiten und Preisen führen und Schwierigkeiten in laufenden Projekten verursachen. Auch finanzielle oder operative Schwierigkeiten einzelner Lieferanten können zu Lieferverzögerungen, zusätzlichen Kosten oder einer Verschlechterung des Preis-Leistungs-Verhältnisses der Komponenten führen, falls eine Lieferantensubstitution notwendig wird.

Dieses Risiko wird dadurch begrenzt, dass sich Kapsch TrafficCom für kritische Materialien mit mindestens zwei Lieferanten aus verschiedenen Ursprungsländern absichert, soweit dies wirtschaftlich vertretbar ist.

2.2.3 Strategische Risiken.

Ein permanenter und durchgängiger Innovationsprozess unterstützt die starke Marktposition.

Innovationsfähigkeit. Die starke Marktposition von Kapsch TrafficCom beruht zu einem großen Teil auf der Fähigkeit, hochwertige, effiziente und zuverlässige Systeme, Komponenten, Lösungen und Dienstleistungen zu entwickeln. Kapsch TrafficCom verpflichtet sich zu einer permanenten und durchgängigen Innovation. Um die bereits starke Position im Technologiebereich beizubehalten, investiert Kapsch TrafficCom in Forschung und Entwicklung. Gelingt die erfolgreiche Entwicklung innovativer Systeme, Komponenten, Lösungen und Dienstleistungen entsprechend den Anforderungen des Marktes allerdings nicht, so kann dies der Wettbewerbsposition von Kapsch TrafficCom abträglich sein.

Da die Innovationsfähigkeit zu einem erheblichen Teil auf Technologien, unternehmenseigenem Know-how sowie auf geistigem Eigentum beruht, kann die weltweite Zunahme von Produktpiraterie und Reverse Engineering negative Auswirkungen auf die Marktposition von Kapsch TrafficCom haben. Das Unternehmen legt daher großen Wert auf den Schutz von Technologien und unternehmenseigenem Know-how, beispielsweise durch Patente und Geheimhaltungsvereinbarungen mit den relevanten Vertragspartnern. Andererseits können neu entwickelte Systeme, Komponenten, Lösungen oder Dienstleistungen aber auch die geistigen Eigentumsrechte Dritter verletzen.

Das internationale Wachstum eröffnet neue Chancen, beinhaltet aber auch Risiken.

Akquisition und Integration von Unternehmen im Zuge des Unternehmenswachstums. Das Unternehmenswachstum kann sowohl organisch als auch durch ausgewählte Akquisitionen oder die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen erfolgen. Im Zuge dessen gilt es, eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, um die angestrebten Ziele und Synergien zu erreichen sowie die erwarteten Chancen aus dem Erwerb von neuen Technologien und Markt-Know-how umzusetzen.

Länderrisiko . Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in Staaten außerhalb Europas ist Kapsch TrafficCom in einigen Ländern einem erhöhten politischen und rechtlichen Risiko ausgesetzt. Wesentliche und derzeit nicht vorhersehbare politische Veränderungen können einen großen Einfluss auf die Möglichkeit haben, in diesen Ländern Projekte umzusetzen oder zu betreiben sowie liquide Mittel zur Verfügung zu stellen oder wieder rückzuführen. Auch könnte in Eigentumsrechte von Kapsch TrafficCom eingegriffen oder die Ausübung der Geschäftstätigkeit erschwert werden. Kapsch TrafficCom bezieht diese Risiken bei der Beurteilung derartiger Projekte mit ein.

2.2.4 Finanzielle Risiken.

Finanzielle Risiken entstehen aus Wechselkurs- und Zinsschwankungen sowie Krediten. Ausreichende Liquidität erhöht die Flexibilität, auch kurzfristig agieren zu können.

Währungsrisiko. Kapsch TrafficCom verfügt als global tätiges Unternehmen über Niederlassungen und Tochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalb der Eurozone. Damit ergeben sich Transaktionsrisiken aus möglichen Wechselkursschwankungen, die sich als Wechselkursverluste oder -gewinne im Konzernabschluss niederschlagen können. Kapsch TrafficCom ist bestrebt, diese Risiken in Höhe der Nettowährungspositionen aus den jeweiligen Projekten so weit wie möglich zu vermeiden oder erforderlichenfalls abzusichern. Aufgrund der oftmals schwer abzuschätzenden Nettowährungsposition zu den jeweiligen Zahlungsfluss-terminen kann eine Absicherung jedoch nur in eingeschränktem Umfang vorgenommen werden. Das verbleibende Wechselkursrisiko wird akzeptiert und in der Unternehmensplanung berücksichtigt. Aufgrund der Umrechnung von Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften außerhalb der Eurozone in die Konzernwährung Euro unterliegt Kapsch TrafficCom auch einem Translationsrisiko. Zudem können langfristig nachteilige Wechselkursänderungen auch dazu führen, dass sich die Position von Kapsch TrafficCom gegenüber den Mitbewerbern verändert, wenn beispielsweise auf einer Euro-Kostenstruktur basierende Produkte und Lösungen außerhalb der Eurozone nicht mehr zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden können.

Zinsrisiko . Im Rahmen der Projektfinanzierung werden regelmäßig auch variable Zinssätze vereinbart, die an Marktzinsen (zum Beispiel Euribor) gebunden sind. In diesem Zusammenhang besteht ein Zinsrisiko, das – sofern wesentlich – durch geeignete Finanzinstrumente abgesichert wird.

Liquiditätsrisiko. Finanzielle Mittel müssen in ausreichendem Maß verfügbar sein, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit von Kapsch TrafficCom zu gewährleisten. Die Verfügbarkeit von mittel- und langfristigen Finanzierungen ist für die Durchführung von größeren Projekten, wie etwa der Errichtung eines landesweiten Mautsystems, bei vereinbarter verzögerter Zahlung durch einen großen Auftraggeber und für die Akquisition von Unternehmen erforderlich. Darüber hinaus ist für die Durchführung großer Projekte regelmäßig die Stellung von zum Teil umfangreichen Bankgarantien als Sicherheitsleistung für Angebotspflichten (Bid Bonds) oder zur Absicherung möglicher Gewährleistungsansprüche (Performance Bonds) erforderlich.

Kapsch TrafficCom unterliegt in Finanzierungsverträgen den üblichen Beschränkungen ihrer Geschäftspolitik, wie etwa hinsichtlich der Aufnahme weiterer Fremdmittel, bei der Nutzung von Vermögensgegenständen als Sicherungsmittel oder bei der Stellung von Garantien oder Bürgschaften zugunsten Dritter. Die Verfügbarkeit von Finanzierungen und Bankgarantien ist neben den Marktgegebenheiten insbesondere von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Kapsch TrafficCom abhängig. Die mangelnde Verfügbarkeit von liquiden Mitteln (selbst bei grundsätzlich gegebener Solvenz), von Finanzierungen oder von Bankgarantien kann wiederum erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Kapsch TrafficCom haben. Der Konzern prüft laufend die Einhaltung sämtlicher Covenants im Zusammenhang mit Kreditverträgen.

Dem Liquiditätsrisiko wird durch laufende konzernweite Cashflow-Planung entgegengewirkt. So können potenzielle Liquiditätsengpässe frühzeitig identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergriffen werden.

Kreditrisiko. Kapsch TrafficCom ist dem Risiko des Zahlungsausfalls von Kunden ausgesetzt. Die wesentlichen Kunden von Kapsch TrafficCom sind öffentliche Stellen, insbesondere im Zusammenhang mit der Errichtung und dem Betrieb landesweiter oder regionaler Maut- und Verkehrsmanagementsysteme. Kapsch TrafficCom tritt bei Projekten der öffentlichen Hand allerdings auch als Subauftragnehmer von Dritten (beispielsweise Konzessionären oder Generalunternehmern) auf. Das Ausmaß eines potenziellen Zahlungsausfalls schwankt je nach Auftragsgröße und kann bei einzelnen Großprojekten einen spürbaren Einfluss auf die Ertragslage nehmen. Die Bonität neuer und bestehender Kunden wird geprüft und entsprechend der Einschätzung des vorhandenen Zahlungsausfallsrisikos abgesichert. Zusätzlich nimmt Kapsch TrafficCom Garantien von öffentlichen Institutionen wie der OeKB (Oesterreichische Kontrollbank), EKN (Exportkreditnämnden; Schwedische Kammer für Exportgarantien) und MIGA (Multilateral Investment Guarantee Agency) in Anspruch, um sich gegen das Ausfallsrisiko abzusichern. Darüber hinaus besteht ein Risiko, dass Gegenparteien von originären sowie derivativen Finanzinstrumenten (einschließlich Finanzinstituten mit angenommener guter Bonität) ihren Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nicht nachkommen können. Ein Ausfall oder Wertberichtigungsbedarf von Forderungen kann erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Kapsch TrafficCom haben.

2.2.5 Personalrisiko.

Kapsch TrafficCom setzt attraktive Maßnahmen, um dem Personalrisiko entgegenzuwirken.

Der Erfolg von Kapsch TrafficCom hängt zu einem wesentlichen Teil von Schlüsselpersonen, insbesondere technischen Expert*innen mit langjähriger, spezifischer Erfahrung, ab. Darüber hinaus ist die Fähigkeit, qualifizierte Mitarbeiter*innen mit aktuellem Technologiewissen zu rekrutieren, in das Unternehmen zu integrieren und langfristig zu binden, von hoher Bedeutung für den Erfolg der Unternehmensgruppe. Der Verlust von wichtigen Mitarbeiter*innen in Schlüsselpositionen sowie Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung können sich negativ auf den Erfolg der Unternehmensgruppe auswirken.

Kapsch TrafficCom setzt seit einigen Jahren proaktiv Maßnahmen ein, um diesem Risiko entgegenzuwirken. Dazu gehört beispielsweise eine interne Karriere- und Ausbildungsplattform, mit der Mitarbeiter*innen ihr berufliches Fortkommen eigenständig und abseits von Genehmigungsprozessen vorantreiben können. Attraktive Angebote wie Prämiensysteme oder Weiterbildungsmöglichkeiten unterstützen diese Bemühungen zusätzlich. Eine periodische Mitarbeiterbefragung sowie eine „OpenLine2CEO“ zu Georg Kapsch ermöglichen es dem Management, aktuelle Anliegen, Sorgen und Wünsche sowie die allgemeine Stimmungslage zu ermitteln und darauf angemessen zu reagieren.

2.2.6 Rechtliche Risiken.

Im Zusammenhang mit der Teilnahme an Ausschreibungen öffentlicher Stellen sowie der Errichtung und dem Betrieb von Maut- und Mobilitätslösungen, bei Akquisitionen und Kooperationen sowie rund um das Thema Kapitalmarkt sind eine Vielzahl von Regelungen und rechtlichen Vorgaben zu beachten. Es kann einen erheblichen administrativen, technischen und kommerziellen Aufwand erfordern, alle Anforderungen für die Regelkonformität zu erfassen, umzusetzen und zu überwachen. Soweit anwendbare Rechtsvorschriften oder behördliche Auflagen nicht eingehalten werden, kann dies erhebliche Strafen nach sich ziehen und die Möglichkeit zur (erfolgreichen) Teilnahme an künftigen Ausschreibungen oder zur Fortführung der relevanten Geschäftstätigkeit einschränken.

Durch die Ausweitung der Geschäftstätigkeit in neue Regionen und in neue Geschäftsfelder erhöht sich tendenziell das Risiko der Verletzung von Patenten oder allgemein von Intellectual Property Rights (IPR). Das kann finanzielle Schäden aus Gerichtsverfahren zur Folge haben. Kapsch TrafficCom versucht, diesem Risiko so weit wie möglich entgegenzuwirken, indem beispielsweise vor dem Eintritt in neue Märkte eine Überprüfung auf mögliche IPR-Verletzungen durchgeführt wird. Eine vollständige Vermeidung dieses Risikos ist jedoch nicht möglich.

Veränderungen der geopolitischen Lage, beispielsweise militärische Konflikte, können dazu führen, dass der rechtliche Rahmen durch verhängte Sanktionen und Embargos komplexer wird. Um mit den jeweiligen Anforderungen konform zu bleiben, überwacht Kapsch TrafficCom kontinuierlich die einschlägigen Vorschriften.

2.2.7 Cyber-Risiken.

Als Kernprozess der ISO/IEC 27001 verfügt Kapsch TrafficCom über einen einheitlichen Risikomanagementprozess für Informationssicherheit, der ins Unternehmensrisikomanagement integriert ist. Der strukturierte Ansatz zur Betrachtung von Risiken im Zusammenhang mit Informationssicherheit leitet sich von den Geschäftsprozessen von Kapsch TrafficCom ab und stellt einen holistischen Ansatz dar. Der Risikomanagementprozess wird bei allen Gesellschaften umgesetzt, deren IT voll in die Konzern-IT eingebunden ist, unabhängig davon, ob diese formell nach ISO/IEC 27001 zertifiziert sind oder nicht.

2.2.8 Operative Risiken.

Das Engagement von Kapsch TrafficCom bei der Realisierung komplexer Maut- und Verkehrsmanagement-Projekte sowie bei der Produktion von Komponenten birgt gewisse Betriebsrisiken, darunter Risiken in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität (Health, Safety, Environment and Quality, HSSEQ). Um diesen Risiken angemessen zu begegnen, hat Kapsch TrafficCom interne Prozesse entwickelt, die den Anforderungen der ISO 14001 und der ISO 45001 entsprechen. Zusätzlich wurden Aspekte der ISO 9001 integriert, um Qualitätsmanagementstandards zu erfüllen, und an einzelnen Standorten Aspekte der ISO 50001, um das Energiemanagement effizient zu gestalten und den Energieverbrauch zu optimieren.

Lokale gesetzliche Anforderungen gehen in einigen Fällen über die ISO-Normen hinaus, daher überwacht Kapsch TrafficCom kontinuierlich die gesetzlichen Bestimmungen in jenen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist. Dies gewährleistet, dass die Betriebsstandards stets den strengsten lokalen Vorschriften entsprechen.

Durch regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen stärkt Kapsch TrafficCom das Bewusstsein und die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter*innen in Bezug auf HSSEQ-Themen. Des Weiteren setzt Kapsch TrafficCom auf fortlaufende Audits und Performance-Analysen, um die Einhaltung dieser Standards zu überprüfen und kontinuierlich zu verbessern. Diese systematische Herangehensweise hilft nicht nur Risiken zu minimieren, sondern fördert auch eine nachhaltige Unternehmensführung und steigert die Kundenzufriedenheit.

2.2.9 Chancen.

Die frühzeitige Identifizierung von Chancen eröffnet Potenziale.

Der Enterprise-Risk-Management-Ansatz von Kapsch TrafficCom befasst sich nicht nur mit Risiken, sondern umfasst auch die regelmäßige Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Chancen. Das Ziel dabei ist, die strategische Ausrichtung des Produktportfolios und der Marktaktivitäten durch frühzeitige Chancenidentifizierung gezielt zu steuern und entsprechende Potenziale zu verwirklichen.

Marktchancen bieten sich durch die geografische Diversifizierung sowie durch die Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios, unter anderem getrieben durch folgende Faktoren:

Sonstige Chancen. Durch laufende Innovation, Weiterentwicklung und den Erwerb neuer Technologien mittels Unternehmensakquisition eröffnen sich für Kapsch TrafficCom Chancen zur Effizienz- und Performancesteigerung in Kundensystemen sowie auf technologischen Vorsprung gegenüber Mitbewerbern im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Funktionalitäten der angebotenen Systeme.

2.2.10 Zusammenfassende Beurteilung der Risikosituation.

Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risiken erkennen, die den Fortbestand von Kapsch TrafficCom gefährden könnten. Durch die geografische Diversifizierung, die kontinuierliche Erweiterung des Produkt- und Lösungsportfolios sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle durch ausgewählte neue ITS-Lösungen konnten die Geschäftsaktivitäten von Kapsch TrafficCom breiter aufgestellt werden, ohne dabei das Kerngeschäftsfeld verlassen zu müssen. Die Risikokonzentration in einzelnen Regionen und bei einzelnen Großprojekten wurde dadurch reduziert.

2.3 Internes Kontrollsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess.

Die einheitliche Dokumentation aller Kontrollen wird vorangetrieben.

Wie im Vorjahr wurde auch im Geschäftsjahr 2023/24 die gruppenweit einheitliche Dokumentation aller Kontrollen zur Erreichung der wesentlichen Kontrollziele vorangetrieben. Ziel ist die Effizienzsteigerung und gleichzeitige Risiko-minderung im Unternehmen sowie das Aufzeigen von Handlungs-alternativen gegenüber der Geschäftsleitung.

Grundlage der Prozesse für die Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch (IFRS Accounting Manual), das von der Kapsch Group herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen, auf den International Financial Reporting Standards (IFRS) basierenden Bilanzierungs- und Berichterstattungserfordernisse konzernweit vorgegeben. Eine weitere wichtige Basis des internen Kontrollsystems (IKS) stellen die Konzernrichtlinien, Arbeitsanweisungen und Prozess-beschreibungen dar.

Wesentliche Elemente des IKS sind die Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips, die aufrechte Funktionstrennung sowie definierte Kontrollschritte zur Überwachung und Prüfung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und der Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften. Dabei handelt Kapsch TrafficCom angelehnt an internationale Standards und Best Practices, zum Beispiel das COSO Enterprise Risk Management – Integrated Framework.

Die Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt mit unterschiedlichen Software-Lösungen. In manchen Ländern ist aufgrund der geringen Größe der Tochterunternehmen das Rechnungswesen an lokale Steuerberater ausgelagert. Die einzelnen Gesellschaften liefern monatlich an die Konzernzentrale Berichtspakete mit allen relevanten Buchhaltungsdaten zur Gesamtergebnisrechnung, Bilanz und Geldflussrechnung. Diese Daten werden monatlich in das zentrale Konsolidierungssystem OneStream eingepflegt. Die Finanzinformationen werden auf Konzernebene von der Kapsch TrafficCom AG überprüft und bilden die Basis für die Zwischenberichterstattung.

Das IKS ist jeweils lokal implementiert und wird zentral überwacht.

Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung in Form von konsolidierten Darstellungen bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budget- und Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählten Finanzkennzahlen informiert.

Den lokalen Anforderungen entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung und Überwachung des internen Kontrollsystems beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Geschäftsführung der einzelnen Tochterunternehmen ist für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens entsprechenden internen Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie für die Einhaltung der konzernweiten Richtlinien und Vorschriften verantwortlich.

3 Sonstige Angaben.

3.1 Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten und damit verbundenen Vereinbarungen.

Das zur Gänze aufgebrachte Grundkapital der Kapsch TrafficCom AG beträgt EUR 14,3 Mio. und ist in 14,3 Mio. Stückaktien aufgeteilt. Es bestehen keine gesetzlichen oder satzungsmäßigen Deckelungen oder Beschränkungen betreffend die Ausübung von Stimmrechten oder die Übertragung von Aktien. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH hielt zum Stichtag 31. März 2024 rund 63,3 % der Anteile. Im Geschäftsjahr 2023/24 hat die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH im Zusammenhang mit einer Refinanzierung sämtliche ihrer Aktien an der Kapsch TrafficCom AG zugunsten der finanzierenden Banken verpfändet. Daraus resultieren auch marktübliche Beschränkungen in Bezug auf die Übertragung der Aktien bzw. ein entsprechendes Zustimmungserfordernis dieser Banken.

Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der DATAX HandelsgmbH, deren Anteile (teils mittelbar, teils unmittelbar) jeweils zu gleichen Teilen von der Traditio-Privatstiftung und der Children of Elisabeth-Privatstiftung, zwei Privatstiftungen nach österreichischem Privatstiftungsgesetz, gehalten werden. Jede dieser Privatstiftungen wird von einem eigenen Stiftungsvorstand geleitet, wobei keine Person in beiden Vorständen vertreten ist. Die Begünstigten dieser Privatstiftungen sind Georg Kapsch und Mitglieder seiner Familie (Traditio-Privatstiftung) sowie Elisabeth Kapsch und Mitglieder ihrer Familie (Children of Elisabeth-Privatstiftung).

Es gab zum Stichtag 31. März 2024 keinen weiteren Aktionär, der mehr als 10 % der Stimmrechte an der Kapsch TrafficCom AG hielt. Im Geschäftsjahr 2023/24 erwarb oder veräußerte die Kapsch TrafficCom AG keine eigenen Aktien und hielt zum Bilanzstichtag auch keine.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Es bestehen keine Beschränkungen hinsichtlich der Ausübung des Stimmrechts durch Arbeitnehmer mit Kapitalbeteiligung. Es gibt keine besonderen Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie die Änderung der Satzung der Gesellschaft.

Bei der Gesellschaft besteht derzeit kein bedingtes Kapital, das den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ohne (neuerliche) Befassung der Hauptversammlung zur Ausgabe von Aktien ermächtigt.

Marktübliche „Change of Control“-Klauseln, die gegebenenfalls zu einer Vertragsbeendigung führen können, betreffen Finanzierungsvereinbarungen wie das Schuldscheindarlehen und weitere Finanzierungen von in Summe rund EUR 94 Mio. oder stehen im Zusammenhang mit einzelnen Kundenverträgen.

Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Kapsch TrafficCom AG und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.

3.2 Corporate-Governance-Bericht.

Gemäß C-Regel 61 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wird darauf hingewiesen, dass der konsolidierte Corporate-Governance-Bericht im Internet unter https://www.kapsch.net/ir/Corporate-Governance abgerufen werden kann.

Wien, am 18. Juni 2024

Georg Kapsch

Vorsitzender des Vorstands

Alfredo Escribá Gallego

Mitglied des Vorstands

KONZERNABSCHLUSS.

Hauptabschlussbestandteile.

Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung.

in EUR Erläuterung 2022/23 (angepasst) 2023/24
Umsatzerlöse 2 553.415.225 538.842.108
Sonstige betriebliche Erträge1) 3 20.057.541 81.292.935
Veränderung des Bestandes an Fertigerzeugnissen und unfertigen Erzeugnissen 4 1.962.297 1.320.048
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen 5 -222.552.087 -232.724.043
Personalaufwand 6 -247.933.852 -242.393.932
Sonstige betriebliche Aufwendungen 7 -76.202.569 -73.221.236
Anteiliges Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 14 -1.680.820 15.418.236
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit vor Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA)1) 27.065.734 88.534.115
Aufwand für planmäßige Abschreibungen 8 -21.821.058 -18.255.154
Wertminderungen und Wertaufholungen 8 0 -21.165
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT)1) 5.244.677 70.257.796
Finanzerträge1)2) 9 7.436.534 6.392.857
Finanzaufwendungen2) 9 -21.305.362 -36.538.746
Finanzergebnis1) -13.868.828 -30.145.889
Anteiliges Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen als Finanzinvestitionen 14 -1.266.063 -3.236.073
Ergebnis vor Steuern -9.890.214 36.875.835
Ertragsteuern 10 -14.350.432 -14.611.402
Periodenergebnis -24.240.646 22.264.434
davon den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar -24.803.258 23.182.648
davon nicht beherrschende Anteile 30 562.612 -918.215
Periodenergebnis je Aktie, den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar
verwässert = unverwässert -1,91 1,72
Sonstiges Ergebnis
Währungsumrechnungsdifferenzen -4.399.896 -715.017
Währungsumrechnungsdifferenzen aus Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb 818.098 141.388
Steuern betreffend Posten, die in das Periodenergebnis umgegliedert werden -188.163 -32.519
Summe der Posten, die anschließend in das Periodenergebnis umgegliedert werden -3.769.961 -606.148
Summe der Posten, die anschließend nicht in das Periodenergebnis umgegliedert werden 1.665.709 -1.041.296
Sonstiges Ergebnis der Periode nach Steuern 11 -2.104.252 -1.647.444
Gesamtergebnis der Periode -26.344.898 20.616.988
davon den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar -26.896.539 22.343.580
davon nicht beherrschende Anteile 30 551.641 -1.726.592

1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen, welche im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurden; weitere Informationen sind in Erläuterung 9 angeführt.

2) Anpassung Vorjahr: Saldierung Erträge aus Hyperinflationsanpassung mit Aufwendungen aus Hyperinflationsanpassung.

Konsolidierte Bilanz.

in EUR Erläuterung 31. März 2023 31. März 2024
AKTIVA
Sachanlagen 12 52.129.598 45.959.877
Immaterielle Vermögenswerte 13 31.756.209 27.874.809
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 14 24.736.245 3.591.926
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte und Beteiligungen 16.217.289 4.134.592
Langfristige Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen 20 3.866.610 2.603.473
Sonstige langfristige Vermögenswerte1) 16 4.311.496 5.979.542
Latente Steueransprüche 17 49.777.330 45.568.104
Langfristige Vermögenswerte 182.794.777 135.712.324
Vorräte 18 45.102.860 47.811.046
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1) 19 118.005.425 131.474.320
Kurzfristige Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen 20 82.212.716 77.953.504
Kurzfristige Steuerforderungen 4.873.179 5.004.682
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 1.908.856 1.375.033
Liquide Mittel 21 45.227.819 33.376.358
Als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (34.1) 0 10.991.002
Kurzfristige Vermögenswerte 297.330.855 307.985.945
SUMME AKTIVA 480.125.632 443.698.269
EIGENKAPITAL
Grundkapital 22 13.000.000 14.300.000
Kapitalrücklage 22 117.508.771 127.686.238
Konzernbilanzgewinn/-verlust und sonstige Rücklagen 22 -74.209.144 -51.865.563
Kapital und Rücklagen, die den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar sind 56.299.627 90.120.675
Nicht beherrschende Anteile 22 -4.993.721 -6.697.811
SUMME EIGENKAPITAL 51.305.907 83.422.864
VERBINDLICHKEITEN
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 23 58.471.993 91.905.548
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 24 32.198.572 26.932.207
Langfristige Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer 25 20.601.773 21.162.293
Langfristige Rückstellungen 26 1.454.271 1.809.756
Langfristige Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenverträgen 20 450.304 6.719.115
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 430.497 421.771
Latente Steuerschulden 17 1.650.960 1.263.221
Langfristige Verbindlichkeiten 115.258.370 150.213.911
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 23 131.169.870 12.751.305
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 24 11.594.999 9.158.250
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 75.051.500 62.912.990
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenverträgen 20 31.062.050 41.797.751
Kurzfristige Rückstellungen 26 18.879.947 22.447.249
Kurzfristige Steuerverbindlichkeiten 2.138.794 4.997.090
Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 27 43.664.196 51.991.923
Als zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten (34.1) 0 4.004.937
Kurzfristige Verbindlichkeiten 313.561.356 210.061.494
SUMME VERBINDLICHKEITEN 428.819.726 360.275.405
SUMME PASSIVA 480.125.632 443.698.269

1) Lang- und kurzfristige Leasingforderungen werden aufgrund Unwesentlichkeit nicht gesondert in der Bilanz gezeigt, sondern sind in den sonstigen langfristigen Vermögenswerten und den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten enthalten.

Konsolidierte Eigenkapitalveränderungsrechnung.

in EUR Grund- kapital Kapital- rücklage Sonstige Rücklagen Konzern- bilanz- gewinn/ -verlust Den Anteils- eignern der Gesellschaft zurechenbar Nicht be- herrschende Anteile Summe Eigen- kapital
Stand 31. März 2022 13.000.000 117.508.771 -42.993.782 -4.318.823 83.196.166 -5.294.405 77.901.761
Periodenergebnis -24.803.258 -24.803.258 562.612 -24.240.646
Sonstiges Ergebnis der Periode: -2.093.280 -2.093.280 -10.971 -2.104.251
Währungsumrechnungsdifferenzen -3.758.990 -3.758.990 -10.971 -3.769.961
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses 1.665.709 1.665.709 1.665.709
Transaktionen mit den Eigentümern: -250.956 -250.957
Dividende -250.956 -250.957
Stand 31. März 2023 13.000.000 117.508.771 -45.087.063 -29.122.081 56.299.627 -4.993.721 51.305.907
Periodenergebnis 23.182.648 23.182.648 -918.215 22.264.434
Sonstiges Ergebnis der Periode: -839.067 -839.067 -808.377 -1.647.444
Währungsumrechnungsdifferenzen 202.229 202.229 -808.377 -606.148
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses -1.041.296 -1.041.296 -1.041.296
Transaktionen mit den Eigentümern: 1.300.000 10.177.467 11.477.467 22.501 11.499.968
Kapitalerhöhung 1.300.000 10.177.467 11.477.467 11.477.467
Effekte aus der Veränderung des Konsolidierungskreises 22.501 22.501
Stand 31. März 2024 14.300.000 127.686.238 -45.926.130 -5.939.433 90.120.675 -6.697.811 83.422.864

Die Details zum Eigenkapital sind in Erläuterung 22 sowie Informationen zum Konsolidierungskreis in Erläuterung 29 enthalten.

Konsolidierte Kapitalflussrechnung.

in EUR Erläuterung 2022/23 (angepasst) 2023/24
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit1) 5.244.677 70.257.796
Planmäßige Abschreibungen 8 21.821.058 18.255.153
Wertminderungen und Wertaufholungen 8 0 21.166
Veränderung Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses -1.781.004 -1.546.766
Veränderung langfristiger Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, langfristiger Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen und sonstiger langfristiger Vermögenswerte -19.547 1.955.092
Veränderung langfristiger Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, langfristiger Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenverträgen und sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten und Rückstellungen -1.007.996 6.179.293
Nettozahlungen von Ertragsteuern -6.157.726 -8.766.313
Zinseinzahlungen 2.133.579 1.971.198
Sonstige (netto)1)2) -8.847.265 -21.361.078
Cashflow aus dem Ergebnis3) 11.385.776 66.965.541
Veränderung des Nettoumlaufvermögens:
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristiger Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen und sonstiger kurzfristiger Vermögenswerte 11.799.790 -16.766.233
Veränderung Vorräte -10.348.799 -2.708.186
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristiger Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenverträgen und sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten -504.556 10.571.046
Veränderung kurzfristiger Rückstellungen -9.595.975 3.827.515
Veränderung des Nettoumlaufvermögens -8.649.540 -5.075.858
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit3) 2.736.236 61.889.683
Ankauf von Sachanlagen 12 -3.610.189 -5.740.577
Ankauf von immateriellen Vermögenswerten 13 -617.164 -272.338
Ankauf von Wertpapieren, Beteiligungen und sonstigen langfristigen Finanzanlagen -4.558.582 -2.457.690
Auszahlungen für den Erwerb von Gesellschaften (abzüglich der liquiden Mittel dieser Gesellschaften) 0 27.550
Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an at-equity-konsolidierten Gesellschaften 0 -549.531
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anteilen und der Liquidation von Tochterunternehmen 6.614.659 20.600
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen 750.093 1.152.329
Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten 206.733 0
Einzahlungen aus dem Verkauf von Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten 1.016.745 21.600.547
Dividenden aus at-equity einbezogenen Gesellschaften 0 30.000.000
Cashflow aus Investitionstätigkeit -197.705 43.780.889
Free Cashflow3)4) 2.538.531 105.670.572
Einzahlungen von Anteilseignern bei Tochterunternehmen 0 4.072.420
An nicht beherrschende Anteile von Konzerngesellschaften gezahlte Dividende -250.956 0
Zunahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten 23 6.600.000 880.000
Zunahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten 23 21.653.632 27.428.560
Abnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten 23 -18.374.248 -105.504.444
Tilgung von Leasingverbindlichkeiten 24 -14.174.016 -11.791.475
Bezahlte Zinsen3) -8.579.315 -26.692.646
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit3) -13.124.903 -111.607.585
Anfangsbestand Finanzmittel 59.751.049 45.227.819
Veränderung des Finanzmittelbestandes5) -10.586.372 -5.937.012
Auswirkungen von Wechselkursänderungen -3.936.858 -2.985.719
Als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 34.1 0 -2.928.730
Endbestand Finanzmittel 21 45.227.819 33.376.358

1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen, welche im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurden; weitere Informationen sind in Erläuterung 9 angeführt.

2) Im Geschäftsjahr 2023/24 ist hier im Wesentlichen das Ergebnis von dem Gemeinschaftsunternehmen autoTicket GmbH, Deutschland, von TEUR 15.498 enthalten.

3) Ab dem Geschäftsjahr 2023/24 wurde die Darstellung der bezahlten Zinsen im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit aufgenommen, da die bezahlten Zinsen nicht direkt aus dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit resultieren. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

4) Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit + Cashflow aus Investitionstätigkeit

5) Free Cashflow + Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Erläuterungen zum Konzernabschluss.

Übersicht.

Allgemeines 35

1 – Allgemeine Informationen 35

Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung 37

2 – Segmentinformation 37

3 – Sonstige betriebliche Erträge 38 4 – Veränderungen des Bestandes an Fertigerzeugnissen,

4 – Veränderungen des Bestandes an Fertigerzeugnissen,

unfertigen Erzeugnissen sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen 39

5 – Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen 39

6 – Personalaufwand 39

7 – Sonstige betriebliche Aufwendungen 40

8 – Aufwand für planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen 40

9 – Finanzergebnis 41

10 – Ertragsteuern 42

11 – Sonstiges Ergebnis der Periode 43

Konsolidierte Bilanz 43

12 – Sachanlagen 43

13– Immaterielle Vermögenswerte 44

14 – Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 49

15 – Finanzinstrumente 52

16– Sonstige langfristige Vermögenswerte 54

17 – Latente Steueransprüche/-schulden 54

18 – Vorräte 55

19 – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 56

20 – Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten 57

21 – Liquide Mittel 57

22 – Eigenkapital 58

23– Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten 59

24 – Leasingverbindlichkeiten 62

25 – Langfristige Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer 63

26 – Rückstellungen 66

27 – Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 68

28 – Eventualschulden und sonstige Haftungsverhältnisse und Infrastrukturabgabe Deutschland 68

Sonstiges 69

29 – Anteile Tochterunternehmen 69

30 – Nicht beherrschende Anteile 72

31 – Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen 75

32 – Risikomanagement 78

33 – Kapitalmanagement 80

34 – Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 81

35 – Ergebnis je Aktie 99

36 – Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 99

37 – Zusatzangaben 100

1 Allgemeine Informationen.

Kapsch TrafficCom ist ein internationaler Anbieter von anspruchsvollen Technologien, Lösungen und Dienstleistungen im Bereich intelligenter Verkehrssysteme (Intelligent Transportation Systems, ITS). Diese unterstützen und optimieren den Verkehr und nutzen dafür Informations- und Kommunikationstechnologien.

Die Kapsch TrafficCom Group agiert in zwei Segmenten: Maut und Verkehrsmanagement.

Maut.

Dieses Segment umfasst die Errichtung sowie den technischen und kommerziellen Betrieb von Mautsystemen. In der Regel werden Projekte von öffentlichen Stellen oder privaten Konzessionären ausgeschrieben und vergeben. Mautsysteme können einzelne Fahrspuren oder Straßenabschnitte bis hin zu landesweiten Straßennetzen umfassen. Die Herstellung und Beschaffung von Komponenten, sowohl zur Erweiterung und Adaptierung der von Kapsch TrafficCom errichteten Systeme als auch für Dritte, ergänzen das Leistungsportfolio, Mautdienste für Geschäfts- und Privatkunden runden es ab.

Verkehrsmanagement.

Dieses Segment umfasst primär die Errichtung und den Betrieb von Systemen und Lösungen zur Steuerung des Verkehrs- und Mobilitätsverhaltens sowie das damit verbundene Komponentengeschäft. Der strategische Fokus liegt auf den Bereichen Verkehrsoptimierung, Entscheidungsintelligenz (Verkehrsanalyse, -simulation und -prognose) sowie Betrieb von Mobilitätsplattformen und -diensten. Eine Grundlage dafür ist die Nutzung der zunehmenden Datenmengen zur Analyse, Simulation und intelligenten Steuerung von Verkehrsströmen und Mobilitätsverhalten. Kunden im Segment Verkehrsmanagement sind vorwiegend öffentliche Stellen, aber auch private Unternehmen.

1.1 Konzernstruktur und Konsolidierungskreis.

Die Muttergesellschaft (berichtendes Unternehmen) dieses Konzerns ist die Kapsch TrafficCom AG. Dabei handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, eingetragen und ansässig in  Am Europlatz 2, 1120 Wien, Österreich.

63,3 % der Anteile an der Kapsch TrafficCom  AG wurden zum 31. März 2024 von der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien, gehalten. Diese Gesellschaft ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der DATAX HandelsgmbH, Wien. Sie ist das oberste beherrschende Unternehmen der Kapsch TrafficCom AG und oberste Konzerngesellschaft der Kapsch Group. Die Aktien der Kapsch TrafficCom AG notieren seit dem 26. Juni 2007 im Segment Prime Market der Wiener Börse.

Der Konsolidierungskreis sowie Veränderungen im Konsolidierungskreis sind in Erläuterung 29 enthalten.

1.2 Grundlagen der Erstellung.

Der Konzernabschluss zum 31. März 2024 wurde in Anwendung von § 245a UGB im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt.

Beträge werden zum Zweck der Übersichtlichkeit gerundet und soweit nicht anders angegeben in tausend Euro (TEUR) ausgewiesen. Für Berechnungen werden dennoch die genauen Beträge einschließlich nicht dargestellter Ziffern verwendet, sodass dadurch Rundungsdifferenzen auftreten können.

1.3 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Der Konzernabschluss zum 31. März 2024 wurde nach dem historischen Anschaffungskostenprinzip aufgestellt, mit Ausnahme von Finanzinstrumenten, die nach IFRS 9 zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung entsprechend. Eine diesbezügliche Erläuterung erfolgt im Rahmen der jeweiligen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für den vorliegenden Konzernabschluss wurden unverändert zur Vorperiode angewandt und um neue, ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendende Grundsätze ergänzt. Erläuterung 34 enthält eine detaillierte Beschreibung sämtlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, inklusive der neu anzuwendenden Grundsätze.

1.4 Wesentliche Schätzungen und Annahmen.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert die Anwendung von Schätzungen und Annahmen bezüglich der zukünftigen Entwicklung. Diese beeinflussen die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden am Bilanzstichtag sowie der bilanzierten Erträge und Aufwendungen während der Berichtsperiode. Schätzungen erfolgen nach bestem Wissen des Vorstands. Dennoch können die tatsächlichen Werte von diesen Schätzungen abweichen. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf Erfahrungswerten und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen. Die resultierenden Bilanzierungsschätzungen werden in der Regel von den tatsächlichen Ergebnissen abweichen.

Insbesondere Schätzungen und Annahmen in den folgenden Bereichen beinhalten ein signifikantes Risiko einer wesentlichen Korrektur der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des folgenden Geschäftsjahres.

1.4.1 Erlösrealisierung bei Auftragsfertigung.

Der Konzern wendet die Regeln des IFRS 15 an. Für Errichtungsprojekte, bei denen die Kriterien gemäß IFRS 15.35 zur Erfüllung einer Leistungsverpflichtung über einen Zeitraum erfüllt sind, wird der Umsatz nach Maßgabe des jeweiligen Fertigstellungsgrades erfasst und ein erwarteter Gewinnaufschlag angenommen. Der Fertigstellungsgrad eines Projektes wird anhand eines inputorientierten Verfahrens oder aus dem Verhältnis der bereits angefallenen Kosten zu den geschätzten Gesamtkosten für das jeweilige Projekt ermittelt. Das erfordert eine laufende Einschätzung und Aktualisierung der aus den Projekten resultierenden Kosten sowie der Risiken bei der Projektabwicklung. Diese können technische Probleme, zeitliche Verzögerungen, Probleme mit Sublieferanten oder sonstige externe Rahmenbedingungen betreffen und die Marge des Auftrages beeinflussen. Außerdem sind bei der Projektbewertung Einschätzungen zu möglichen Schadenersatzleistungen und Vertragsstrafen zu berücksichtigen. Projekterlöse sind für die meisten Verträge definiert und enthalten fixe und zum Teil auch variable Bestandteile, die nach Wahrscheinlichkeit in Bezug auf Höhe und Zeitpunkt bewertet werden. Bei den Großprojekten des Konzerns handelt es sich in der Regel um technisch anspruchsvolle Einzelaufträge, denen jeweils spezifische Auftragsbedingungen zugrunde liegen und die daher in Bezug auf Umsatzrealisierung und Projektrisiken einzeln zu beurteilen sind. Die Details zur Ertragsrealisierung sind in Erläuterung 34.3 und die Sensitivitätsanalyse ist in Erläuterung 20 dargestellt.

1.4.2 Geschätzte Wertminderungen des Firmenwerts.

Der Konzern untersucht jährlich im Einklang mit den in Erläuterungen 13 und 34 dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, ob die Werthaltigkeit des Firmenwerts vorliegt. Der erzielbare Betrag von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird basierend auf der Berechnung des Nutzungswerts ermittelt. Dafür müssen Annahmen getroffen und zugrunde gelegt werden. Die Sensitivitäten für den erworbenen Firmenwert sind in Erläuterung 13 angeführt.

1.4.3 Ansatz latenter Steueransprüche.

Der Konzern untersucht zumindest jährlich den Ansatz der latenten Steueransprüche. Diese werden bis zu jenem Ausmaß angesetzt, zu dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige steuerbare Gewinne vorhanden sein werden, gegen die man die temporären Differenzen verwenden kann. Latente Steuern auf Verlustvorträge werden bis zu jenem Ausmaß angesetzt, zu dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige steuerbare Gewinne vorhanden sein werden und, insbesondere im Falle einer Verlusthistorie, überzeugende substanzielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Nutzung dieser Verlustvortäge in Zukunft zur Verfügung stehen wird. Dafür müssen Annahmen getroffen und zugrunde gelegt werden. Die Sensitivitäten sind in Erläuterung 17 angeführt.

1.4.4 Sonstige Schätzungen und Annahmen.

Weitere Bereiche, in denen Annahmen und Schätzungen wesentlich für den Konzernabschluss sind, umfassen die Wertberichtigung von Vorräten, die Annahme von Nutzungsdauern für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, Annahmen und Zinssätze im Zusammenhang mit Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses, Annahmen und Zinssätze im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen sowie Annahmen im Zusammenhang mit Gewährleistungs- und Drohverlustrückstellungen. Sensitivitätsanalysen der vom Vorstand getroffenen Annahmen sind in den jeweiligen Erläuterungen angegeben.

2 Segmentinformation.

Geschäftssegmente.

Ein Geschäftssegment ist ein Unternehmensbestandteil, der Geschäftstätigkeiten betreibt, mit denen Umsatzerlöse erwirtschaftet werden und bei denen Aufwendungen anfallen können. Die Ergebnisse der Segmente werden regelmäßig an den Vorstand (den Hauptentscheidungsträger) berichtet. Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen werden basierend auf diesen Segmenten überprüft. Der Vorstand hat zwei Berichtssegmente identifiziert (wie in Erläuterungen 1 und 34.4 beschrieben):

  • Maut
  • Verkehrsmanagement

Die Segmentergebnisse, Investitionen, Abschreibungen und Wertminderungen sowie sonstige nicht zahlungswirksame Posten stellen sich für den Berichtszeitraum und das vorangegangene Geschäftsjahr wie folgt dar:

2022/23 2023/24
Maut Verkehrs-
management
Konzern Maut Verkehrs-
management
Konzern
Fakturierte Umsatzerlöse 394.811 154.934 549.745 396.491 161.339 557.831
Umsatzabgrenzung 8.570 -4.900 3.670 -18.190 -798 -18.989
Umsatzerlöse 403.380 150.035 553.415 378.301 160.541 538.842
Errichtung 119.389 44.620 164.009 96.681 55.870 152.551
Betrieb 202.486 99.789 302.274 207.730 93.210 300.940
Komponenten 81.506 5.626 87.132 73.890 11.461 85.351
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit 1) -9.331 14.576 5.245 54.328 15.930 70.258
EBIT-Marge 1) -2,3 % 9,7 % 0,9 % 14,4 % 9,9 % 13,0 %
Investitionen 2) 20.015 6.458 26.473 8.013 5.222 13.235
Abschreibungen und Wertminderungen 16.584 5.237 21.821 13.934 4.342 18.276
Sonstige nicht zahlungswirksame Posten 4.420 -1.280 3.140 -10.457 781 -9.676
Ergebnis aus assozierten Unternehmen und Joint Ventures -1.479 -201 -1.681 15.418 0 15.418

1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen, welche im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurden; weitere Informationen sind in Erläuterung 9 angeführt.

2) Investitionen (Zugänge) enthalten auch Investitionen für Nutzungsrechte aus Leasingverträgen (siehe Erläuterung 12 und 13).

Die Geschäftstypen Errichtung, Betrieb und Komponenten entsprechen auch den Leistungsverpflichtungen gemäß IFRS 15.

Die Vermögenswerte und Schulden zum Bilanzstichtag betrugen:

31. März 2023 31. März 2024
Maut Verkehrs-
management
Konzern Maut Verkehrs-
management
Konzern
Segmentvermögen 228.859 90.664 319.523 218.517 110.242 328.758
Anteile an assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
24.736 0 24.736 3.592 0 3.592
Segmentschulden 153.460 84.067 237.527 158.117 94.308 252.424

Das Segmentvermögen beinhaltet Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, sonstige langfristige Vermögenswerte, lang- und kurzfristige Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen, lang- und kurzfristige Leasingforderungen, Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte sowie kurzfristige Steuerforderungen. Die als zur Veräußerung eingestuften Vermögenswerte und Schulden sind im vollen Umfang dem Segment „Verkehrsmanagement“ zuzurechnen und im Segmentvermögen- bzw. den -schulden enthalten.

Die Segmentschulden beinhalten langfristige Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer, langfristige Rückstellungen, sonstige langfristige Verbindlichkeiten, lang- und kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenverträgen, lang- und kurzfristige Leasingverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen, kurzfristige Steuerverbindlichkeiten sowie kurzfristige Rückstellungen.

Im Geschäftsjahr 2023/24 gab es einen Kunden, der mit TEUR 54.104 (Segment Maut) mehr als 10 % zu den Konzernumsätzen beigetragen hat. Auch im Vorjahr lag dieser Kunde über der 10 %-Grenze.

Regionale Informationen.

Neben den Berichtssegmenten werden die Umsatzerlöse und die langfristigen nicht finanziellen Vermögenswerte (Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte) auch nach geografischen Segmenten dargestellt. Umsatzerlöse werden gemäß dem Standort der Kunden und bilanzorientierte Zahlen gemäß dem eigenen Standort der Gesellschaft segmentiert. Die Werte für den Berichtszeitraum und das vorangegangene Geschäftsjahr betrugen:

Umsatzerlöse Langfristige nicht finanzielle
Vermögenswerte
2022/23 2023/24 31. März 2023 31. März 2024
Österreich 15.677 13.053 30.874 26.540
EMEA (exklusive Österreich) 1) 257.260 265.664 7.098 7.023
Americas 2) 248.969 232.423 37.613 32.024
APAC 3) 31.509 27.703 8.300 8.248
Gesamt 553.415 538.842 83.886 73.835

1) EMEA: Europa, Mittlerer Osten, Afrika

2) Americas: Nord-, Mittel-, Südamerika

3) APAC: Asien-Pazifik

3 Sonstige betriebliche Erträge.

2022/23
(angepasst)
2023/24
Einigung Infrastrukturabgabe Deutschland 0 66.291
Operative Fremdwährungsgewinne 10.611 10.218
Erträge aus Forschungs- und Forschungsförderungsprämien 1.304 2.092
Erträge aus Versicherungsvergütungen 164 1.333
Erträge aus Vergütungen betreffend COVID-19-Pandemie 861 259
Erträge aus Verkauf von Anlagen 497 71
Operative Gewinne aus Derivativverträgen 1) 0 0
Erträge aus dem Verkauf von Gesellschaften 5.976 0
Übrige betriebliche Erträge 646 1.029
Gesamt 1) 20.058 81.293

1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen, welche im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurden; weitere Informationen sind in Erläuterung 9 angeführt.

Anfang Juli 2023 konnte im Zusammenhang mit der Kündigung des Betreibervertrages zur Erhebung der Infrastrukturabgabe, der Pkw-Maut in Deutschland, eine vergleichsweise Einigung abgeschlossen werden. Die autoTicket GmbH, ein Joint Venture von Kapsch TrafficCom und CTS EVENTIM, erhielt demnach von der Bundesrepublik Deutschland einen Betrag in Höhe von EUR 243 Mio. In den sonstigen betrieblichen Erträgen ist davon ein Betrag in Höhe von EUR 66,3 Mio. erfasst.

Die operativen Fremdwährungsgewinne betrafen im Wesentlichen Wechselkursschwankungen aus dem argentinischen Peso und dem kanadischen Dollar gegenüber dem US-Dollar und dem Euro.

Die Erträge aus dem Verkauf von Gesellschaften stammten im Vorjahr im Wesentlichen aus dem Verkauf von Arce Mobility Solutions, S.A.

Im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der Finanzierung vereinheitlichte Kapsch TrafficCom den Ausweis von Gewinnen und Verlusten aus Derivaten, die zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos bzw. zur Absicherung des Zinsrisikos designiert sind, und weist sämtliche Effekte aus diesen Sicherungsinstrumenten seit dem Geschäftsjahr 2023/24 im Finanzergebnis aus. Die im Vorjahr in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen „Operativen Gewinne aus Derivativverträgen“ in Höhe von TEUR 2.352 wurden rückwirkend in das Finanzergebnis umgegliedert. Nähere Ausführungen sind in Erläuterung 9 zum Finanzergebnis enthalten.

Die Erträge aus Vergütungen betreffend COVID-19-Pandemie umfassten Prämien und Unterstützungen aufgrund der COVID-19-Pandemie inklusive Prämien aus Kurzarbeit oder Ersatz von Personalkosten. Der Großteil der Vergütungen wurde in den USA gewährt.

Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten diverse Verrechnungen und Abgrenzungen.

4 Veränderung des Bestandes an Fertigerzeugnissen, unfertigen Erzeugnissen sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen.

2022/23 2023/24
Bestandsveränderung unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare
Leistungen
1.095 595
Bestandsveränderung fertige Erzeugnisse 868 725
Gesamt 1.962 1.320

Details zu den Vorräten sind in Erläuterung 18 zu finden.

5 Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen.

2022/23 2023/24
Materialaufwand -85.105 -103.155
Aufwendungen für bezogene Leistungen -137.448 -129.569
Gesamt -222.552 -232.724

Der Materialaufwand stieg um TEUR 18.051, vor allem aufgrund des Anlaufes neuer Projekte. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen sind um TEUR 7.879 zurückgegangen und stammen hauptsächlich aus den USA.

6 Personalaufwand.

2022/23 2023/24
Löhne, Gehälter und andere Vergütungen -203.201 -200.099
Sozialabgaben und lohnabhängige Steuern -29.693 -29.293
Aufwendungen für Abfertigungen (siehe Erläuterung 25) -192 -629
Aufwendungen für Altersvorsorge (siehe Erläuterung 25) -3 -17
Beiträge an Pensionskassen und andere externe Fonds -3.802 -3.195
Restrukturierungskosten Personal betreffend 128 24
Sonstige freiwillige Sozialaufwendungen -11.171 -9.185
Gesamt -247.934 -242.394

Der Personalstand zum 31. März 2024 betrug 4.054 Personen (31. März 2023: 4.039 Personen) und während des Geschäftsjahres 2023/24 durchschnittlich 4.040 Personen (2022/23: 4.063 Personen).

Der Personalaufwand sank im Geschäftsjahr 2023/24 um TEUR 5.540 aufgrund günstiger Währungsentwicklungen und teilweise geringerer inflationsbedingter Gehaltsindexierungen in mehreren Ländern.

Die sonstigen freiwilligen Sozialaufwendungen wurden vorrangig in den USA gewährt.

7 Sonstige betriebliche Aufwendungen.

2022/23 2023/24
Rechts- und Beratungsaufwand -12.368 -15.130
Kommunikations- und IT-Aufwand -12.101 -15.069
Operative Fremdwährungsverluste -7.723 -7.889
Reisekosten -6.097 -7.157
Instandhaltung -6.674 -5.369
Mieten und Gebäudeaufwand -4.122 -4.656
Lizenz- und Patentaufwand -3.617 -4.420
Kfz-Aufwand -4.565 -4.356
Steuern und Abgaben -2.589 -3.535
Versicherungsaufwand -2.964 -3.369
Marketing- und Werbekosten -3.630 -2.989
Bankspesen -1.124 -2.241
Büroaufwendungen -2.236 -2.033
Ausbildungskosten -942 -1.328
Wertberichtigungen zu Forderungen -2.927 -1.146
Transportkosten -715 -770
Verluste aus der Entkonsolidierung von Gesellschaften 0 -479
Gewährleistungen und Garantien -11 -394
Schadensfälle -1.657 -89
Restrukturierungsaufwendungen -2 0
Auflösung der Wertberichtigung zu Forderungen 0 10.149
Übriger betrieblicher Aufwand -138 -950
Gesamt -76.203 -73.221

Die operativen Fremdwährungsverluste waren mit TEUR -7.889 auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (TEUR -7.723) und sind primär auf die Wechselkursschwankungen des argentinischen Peso, des chilenischen Peso und des südafrikanischen Rand gegenüber dem Euro und dem US-Dollar zurückzuführen.

Der Kommunikations- und IT-Aufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 2.968 hauptsächlich in den USA und in Österreich. Die Rechts- und Beratungskosten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 2.762 im Wesentlichen aufgrund von Rechtsanwaltskosten betreffend die Restrukturierungsvereinbarung.

Die Verluste aus der Entkonsolidierung von Gesellschaften stammen im Wesentlichen aus der Liquidation von Streetline Inc., Foster City, USA.

Nachdem eine Einigung betreffend überfällige Forderungen mit einem Kunden erzielt wurde, erfolgte die Auflösung der Wertberichtigung für diese Forderungen in Höhe von EUR 10,1 Mio. Die Einigung beinhaltete zum einen eine Ratenzahlungsvereinbarung in Höhe von EUR 4,5 Mio. und zum anderen eine Gutschrift der Forderungen in Höhe von EUR 5,6 Mio., welche auch im Umsatz erfasst wurde.

8 Aufwand für planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen.

2022/23 2023/24
Abschreibungen auf Sachanlagen -17.330 -14.064
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte -4.491 -4.191
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte 0 -21
Gesamt -21.821 -18.276

Die Abschreibungen auf Sachanlagen enthalten auch Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Leasingverträgen (TEUR 10.057). Details sind in Erläuterung 12 zu finden. Der Rückgang der Abschreibungen aus Sachanlagen betrifft vor allem Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Gebäudeleasing und resultiert im Wesentlichen aus einem Bürogebäudelease in den USA, welches im Geschäftsjahr 2022/23 frühzeitig beendet wurde.

9 Finanzergebnis.

2022/23
(angepasst)
2023/24
Zinsertrag 2.087 1.838
Zinsertrag aus Leasingverträgen 11 14
Erträge aus Wertpapieren, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet 36 118
Erträge aus Beteiligungen, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet 436 153
Erträge aus der Aufzinsung langfristiger Forderungen 0 156
Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten 1)
2.352 1.206
Erträge aus Hyperinflation 2) 0 -0
Finanzielle Fremdwährungsgewinne 2.514 2.907
Finanzerträge 1)2) 7.437 6.393
Zinsaufwand -7.131 -23.951
Zinsaufwand aus Leasingverträgen -1.493 -1.477
Aufwendungen aus Beteiligungen, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet -21 -11
Aufwand aus der Aufzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten -11 -452
Verluste aus von derivativen
Finanzinstrumenten
-31 -1.804
Aufwendungen aus Hyperinflation 2) -5.109 -7.007
Finanzielle Fremdwährungsverluste -4.717 -3.402
Zinsaufwand aus Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer
nach Beendigung des Dienstverhältnisses (siehe Erläuterung 25)
-260 -710
Zinsaufwand aus Jubiläumsgeldverpflichtungen (siehe Erläuterung 25) -15 -51
Aufwand aus dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten -167 -24
Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten -2.350 0
Auflösung von Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten 0 2.350
Finanzaufwendungen 2) -21.305 -36.539
Finanzergebnis 1) -13.869 -30.146

1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen, welche im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurden.

2) Anpassung Vorjahr: Saldierung Erträge aus Hyperinflationsanpassung mit Aufwendungen aus Hyperinflationanpassung.

Der Zinsaufwand im abgelaufenen Geschäftsjahr lag mit TEUR -23.951 vor allem durch die Vereinbarung zur Neustrukturierung der Finanzierung vom Mai 2023 wesentlich über dem Vorjahr. Für die kommenden Geschäftsjahre wird wieder ein Rückgang auf ein marktübliches Zinsniveau erwartet.

Argentinien ist als Hyperinflationsland eingestuft. Die Erträge und Aufwendungen aus den Hyperinflationsanpassungen werden im Finanzergebnis gezeigt. Da im Vorjahr die Erträge und Aufwendungen nicht saldiert dargestellt wurden, diese jedoch im Geschäftsjahr 2023/24 saldiert unter den Aufwendungen aus Hyperinflation berichtet wurden, erfolgte eine Saldierung des Vorjahresbetrages der Erträge aus Hyperinflation in Höhe von TEUR 825 mit den Aufwendungen aus Hyperinflation (Aufwendungen aus Hyperinflation 2022/23 vor Anpassung: TEUR -5.935).

Die Fremdwährungsgewinne und -verluste ergaben sich im Wesentlichen aus Fremdwährungsschwankungen konzerninterner Finanzierungen. Diese betrafen insbesondere die Tochtergesellschaften in Sambia (sambischer Kwacha gegenüber südafrikanischem Rand) und in Argentinien (argentinischer Peso gegenüber US-Dollar).

Der Konzern bedient sich derivativer Finanzinstrumente, um einerseits das Zinsrisiko und andererseits das Währungsrisiko abzusichern bzw. zu minimieren. Während die GuV-Effekte aus den Zinsabsicherungen bereits im Finanz-

ergebnis ausgewiesen wurden, wurden die Absicherungen im Zusammenhang mit dem Währungsrisiko in der Vergangenheit aufgrund der globalen Geschäftsaktivität mit Ländern und Geschäftspartnern in unterschiedlichen Währungen im operativen Geschäft ausgewiesen.

Nachdem im Geschäftsjahr 2023/24 durch die Modifikation aus der Neustrukturierung der Finanzierungen eine Analyse mit einer klaren Trennung zwischen operativen und finanziellen Effekten gemacht wurde, werden nunmehr die (positiven) Absicherungseffekte betreffend das Fremdwährungsrisiko (vor allem aus der Absicherung eines konzern-

internen Darlehens von einer EUR- zu einer USD Gesellschaft) im Finanzergebnis rückwirkend ausgewiesen.

Die für das Vorjahr aus Derivativverträgen in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen „Operativen Gewinne aus Derivativverträgen“ in Höhe von TEUR 2.352 wurden entsprechend in Finanzerträge für das Vorjahr umgegliedert.

Durch die Anpassungen der Vorjahreszahlen zu Gewinnen aus derivativen Finanzinstrumenten änderten sich folgende Vorjahrespositionen wie folgt (erstgenannter Wert entspricht Wert vor Anpassung): EBIT von TEUR 7.597 auf TEUR 5.245, EBIT-Marge von 1,4 % auf 0,9 %, EBIT Segment Maut von TEUR -7.617 auf TEUR -9.331, EBIT-Marge Segment Maut von -1,9 % auf -2,3 %, EBIT Segment Verkehrsmanagement von TEUR 15.213 auf TEUR 14.576, EBIT-Marge Segment Verkehrsmanagement von 10,1 % auf 9,7 %, EBITDA von TEUR 29.418 auf TEUR 27.066, EBITDA-Marge von 5,3 % auf 4,9 %, Finanzerträge von TEUR 5.910 auf TEUR 7.437 (darin auch enthalten die Umgliederung für die Saldierung der Ergebnisse aus Hyperinflation in Höhe von TEUR -825), Finanzergebnis von TEUR -16.221 auf TEUR -13.869, Cashflow aus dem Ergebnis - Postion Sonstige Anpassungen von TEUR -11.199 auf TEUR -8.847, Nettoverschuldung bezogen auf EBITDA von 6,33 auf 6,88.

10 Ertragsteuern.

2022/23 2023/24
Laufende Gewinnsteuern -6.311 -11.888
Veränderung latenter Steueraufwendungen/-erträge -8.039 -2.724
Gesamt -14.350 -14.611
davon Aufwand/Ertrag aus Gruppenbesteuerung -26 0

Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem theoretischen Steueraufwand, basierend auf dem österreichischen Körperschaftsteuersatz 1 von 23 % (2022/23: 23 %), und dem ausgewiesenen Steueraufwand stellen sich wie folgt dar:

2022/23 2023/24
Ergebnis vor Steuern -9.890 36.876
Theoretischer Steueraufwand/-ertrag 2.275 -8.481
Auswirkungen von unterschiedlichen Steuersätzen im Konzern -566 -1.029
Nicht angesetzte latente Steuererträge für laufende Verluste und
Abschreibung von bisher angesetzten Verlusten
-10.524 -4.853
Latente Steuererträge für bisher nicht angesetzte Verluste 0 4.518
Änderung des Steuersatzes -2.073 0
Geltend gemachte Steuerfreibeträge und andere permanente Steuerdifferenzen 4.341 -12.130
Nicht steuerpflichtige Erträge und Aufwendungen und sonstige Differenzen -6.156 7.216
Steuereffekte betreffend Vorperioden -1.648 147
Ausgewiesener Steueraufwand/-ertrag -14.350 -14.611

Nicht angesetzte latente Steuererträge für laufende Verluste und Abschreibung von bisher angesetzten Verlusten beziehen sich vor allem auf nicht angesetzte Verluste in den USA und in Brasilien. Diese können, basierend auf den Planungen für die nächsten Jahre, voraussichtlich nicht gänzlich genutzt werden. Latente Steuererträge für bisher

nicht angesetzte Verluste betrafen im Geschäftsjahr 2023/24 vor allem Verlustvorträge in Österreich.

Die Steuereffekte betreffend Vorperioden beinhalten Anpassungen der Vorjahrswerte aufgrund von Betriebsprüfungen und Anpassungen im Rahmen der Erstellung der Steuererklärungen.

Für weitere Informationen zu latenten Steueransprüchen/-schulden siehe Erläuterung 17.

11 Sonstiges Ergebnis der Periode.

2022/23 2023/24
Vor
Steuern
Steuer-
belastung/
-gutschrift
Nach
Steuern
Vor
Steuern
Steuer-
belastung/
-gutschrift
Nach
Steuern
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses 2.076 -410 1.666 -1.346 305 -1.041
Währungsumrechnungsdifferenzen -4.400 0 -4.400 -715 0 -715
Währungsumrechnungsdifferenzen aus Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb 818 -188 630 141 -33 109
Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen -1.506 -598 -2.104 -1.919 272 -1.647

Die von der Kapsch TrafficCom AG gewährten US-Dollar-Darlehen an eine Tochtergesellschaft in den USA wurden als Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb nach IAS 21 klassifiziert. Der Vorstand der Kapsch TrafficCom AG plant in absehbarer Zeit keine Rückführung dieser Darlehen und diese ist auch nicht wahrscheinlich. Die Währungsumrechnungsdifferenzen aus diesen Darlehen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

12 Sachanlagen.

Grundstücke und Bauten Nutzungsrecht Gebäudeleasing Technische Anlagen und Maschinen Anlagen
in Bau
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Nutzungsrecht sonstiges Leasing Summe
Buchwert zum 31. März 2023 1.564 39.089 2.589 947 5.381 2.559 52.130
Währungsumrechnungsdifferenzen -8 -277 -6 -15 -159 -279 -744
Umgliederung 0 0 1.041 -1.050 9 0 0
Zugang 533 5.821 1.266 2.124 1.818 1.379 12.941
Abgang 0 -1.304 -229 -695 -193 -289 -2.710
Planmäßige Abschreibungen -727 -8.495 -1.468 0 -1.813 -1.562 -14.064
Umgliederung zu „als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ -19 0 -242 -915 -417 0 -1.594
Buchwert zum 31. März 2024 1.344 34.835 2.951 395 4.627 1.808 45.960
Anschaffungs-/Herstellungskosten 12.017 74.846 38.689 395 26.573 4.145 156.665
Kumulierte Abschreibungen -10.673 -40.011 -35.738 0 -21.946 -2.337 -110.706
Buchwert zum 31. März 2024 1.344 34.835 2.951 395 4.627 1.808 45.960
Grundstücke und Bauten Nutzungsrecht Gebäudeleasing Technische Anlagen und Maschinen Anlagen
in Bau
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Nutzungsrecht sonstiges Leasing Summe
Buchwert zum 31. März 2022 2.363 34.177 4.195 539 5.320 2.400 48.993
Währungsumrechnungsdifferenzen -8 92 -122 -38 -166 -96 -337
Umgliederung 0 0 48 -230 182 0 0
Abgänge aufgrund des Verkaufs von Tochtergesellschaften 0 -24 0 0 -26 -104 -154
Zugang 198 19.958 533 865 2.015 2.288 25.856
Abgang -263 -3.963 -241 -189 -1 -241 -4.897
Planmäßige Abschreibungen -725 -11.150 -1.824 0 -1.944 -1.687 -17.330
Buchwert zum 31. März 2023 1.564 39.089 2.589 947 5.381 2.559 52.130
Anschaffungs-/Herstellungskosten 12.239 74.583 39.290 947 28.869 5.992 161.921
Kumulierte Abschreibungen -10.675 -35.494 -36.701 0 -23.487 -3.433 -109.791
Buchwert zum 31. März 2023 1.564 39.089 2.589 947 5.381 2.559 52.130

Nutzungsrechte aus sonstigem Leasing betreffen vor allem Kfz-Leasing. Die Leasingverbindlichkeiten sind in Erläuterung 24 dargestellt.

13 Immaterielle Vermögenswerte.

Aktivierte Entwicklungs-
kosten
Lizenzen und Rechte Firmenwert In Fertigstellung befindliche immaterielle Vermögenswerte Summe
Buchwert zum 31. März 2023 1.824 7.095 22.735 102 31.756
Währungsumrechnungsdifferenzen 2 28 0 0 30
Zugang 0 79 21 194 294
Planmäßige Abschreibungen -381 -3.810 0 0 -4.191
Wertberichtigungen -21 -21
Umgliederung zu "als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" -3 0 0 0 -3
Buchwert zum 31. März 2024 1.442 3.403 22.735 295 27.875
Anschaffungs-/Herstellungskosten 12.847 98.742 60.267 295 172.152
Kumulierte Abschreibungen -11.405 -95.340 -37.532 0 -144.277
Buchwert zum 31. März 2024 1.442 3.403 22.735 295 27.875
Aktivierte Entwicklungs-
kosten
Lizenzen und Rechte Firmenwert In Fertigstellung befindliche immaterielle Vermögenswerte Summe
Buchwert zum 31. März 2022 2.192 10.626 22.735 194 35.748
Währungsumrechnungsdifferenzen 33 56 0 0 88
Zugang 0 504 0 113 617
Abgang -1 0 0 -206 -207
Planmäßige Abschreibungen -400 -4.091 0 0 -4.491
Buchwert zum 31. März 2023 1.824 7.095 22.735 102 31.756
Anschaffungs-/Herstellungskosten 13.184 98.976 60.246 102 172.508
Kumulierte Abschreibungen -11.360 -91.880 -37.511 0 -140.752
Buchwert zum 31. März 2023 1.824 7.095 22.735 102 31.756

13.1 Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer.

Immaterielle Vermögenswerte (ausgenommen jene mit unbestimmter Nutzungsdauer) sind den einzelnen Gesellschaften zugeordnet. Auf dieser Ebene werden diese Vermögenswerte bei Vorliegen von Anhaltspunkten auf ihre Werthaltigkeit geprüft.

Zum 31. März 2024 gab es analog zum Vorjahr weder Wertminderungen noch Zuschreibungen.

13.2 Werthaltigkeit des Firmenwerts.

Der Firmenwert ist den folgenden sechs Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGEs) zugeteilt und wird auf dieser Ebene auf Werthaltigkeit geprüft.

31. März 2023 31. März 2024
ZGE Tolling-Americas : Americas 11.771 11.771
ZGE Tolling-EMEA : Europa, Mttlerer Osten und Afrika 0 0
ZGE Tolling-APAC : Asien-Pazifik 7.371 7.371
ZGE TM-Americas : Americas 3.364 3.364
ZGE TM-EMEA : Europa, Mttlerer Osten und Afrika 0 0
ZGE TM-APAC : Asien-Pazifik 230 230
Firmenwert gesamt 22.735 22.735

Zum Jahresende 2023/24 wurde basierend auf dem Budget für das Geschäftsjahr 2024/25 sowie einer neuen Mehrjahresplanung, die auch Effekte aus dem Restrukturierungskonzept mit zahlreichen Maßnahmen für die kurz- und mittelfristige Effizienz- und Ergebnissteigerung beinhaltet, welche großteils bereits umgesetzt wurden, ein Werthaltigkeitstest für jede Gruppe von ZGEs durchgeführt. Diese Maßnahmen umfassen unter anderem Verbesserungen in den Prozessen, Optimierungen bei der Beschaffung, vertriebsseitige Optimierungen, Verbesserungen in der Projektabarbeitung, Fokussierung auf und Verbesserung des Nettoumlaufvermögens sowie selektive Personalmaßnahmen.

Die Ergebnisse aus diesem Werthaltigkeitstest sind im Weiteren beschrieben.

13.2.1 Annahmen für den Werthaltigkeitstest.

Folgende Annahmen wurden zur Ermittlung des erzielbaren Betrages für alle ZGEs getroffen:

2022/23 2023/24
Bestimmung des erzielbaren Betrages Nutzungswert Nutzungswert
Detailplanungsjahre 4 Jahre 6 Jahre
Wachstumsrate ewige Rente 2,00 % 2,00 %
Marktrisikoprämie 5,71 % 6,08 %
Risikofreier Zinssatz 2,29 % 2,42 %

Bei sämtlichen ZGEs basiert die Marktseite in der Regel auf Projekten zur Errichtung eines Maut- oder Verkehrsmanagementsystems. In Verbindung damit kann oftmals langfristiges Betriebsgeschäft generiert werden. Zusätzlich können im Rahmen von solchen langfristigen Verträgen auch Systemerweiterungen (zum Beispiel durch zusätzliche Strecken oder durch zusätzliche Anwendungen) und/oder weitere laufende Komponentenlieferungen für Kunden erbracht werden. Diese Charakteristik des Projektgeschäftes ist im marktseitigen Planungsprozess der einzelnen ZGEs reflektiert.

Der Konzern plant in einem eigenen Tool sorgfältig jedes Kundenprojekt je Leistungsverpflichtung. Bei Projekten, in denen die Systeme bereits errichtet wurden, es aber noch mittel- oder langfristiges Betriebsgeschäft gibt (und damit verbunden mehrjährige Erfahrungswerte mit den Kunden), können die weiteren Verläufe, aber auch die Potenziale für Zusatzgeschäft meist sehr zuverlässig über die Restlaufzeit geplant werden. Für neue Errichtungsprojekte sind die Unsicherheiten bezüglich technischer Realisierung, Zeitplan und Quantitäten größer. Je näher jedoch der Vergabezeitpunkt solcher Errichtungsprojekte liegt, desto genauer können die diesbezüglichen Planungen erstellt werden. Besonders treffsicher können Errichtungsprojekte geplant werden, für die der Konzern bereits als Lieferant ausgewählt wurde oder die sich sogar schon in der Umsetzungsphase befinden. Projekte, bei denen Gewinn oder Durchführung zum Budgetierungszeitpunkt unwahrscheinlich sind, werden nicht für das Budget und die Mittelfristplanung herangezogen. Unsicherheiten, Verschiebungen und Abweichungen können im Projektgeschäft nie ausgeschlossen werden, allerdings werden diese Risiken durch professionelles Projektmanagement und -controlling bestmöglich minimiert. Zudem ist in den Planungen auch der Verkauf von Komponenten enthalten, der nicht mit Errichtungsprojekten in Verbindung steht. Auch dieser lässt sich aufgrund jahrelanger Erfahrungswerte in der Regel gut abschätzen.

In der ZGE Tolling-Americas gibt es eine Vielzahl von Projekten und Nachfrage nach Mautsystemen, vorwiegend in den USA, aber auch in den lateinamerikanischen Ländern, die nach ihrer Wahrscheinlichkeit beurteilt werden und entsprechend in die Planung einfließen. Auch in der ZGE TM-Americas wird eine starke Nachfrage nach Verkehrsmanagement-Projekten (insbesondere nach Verkehrssicherheits- und -überwachungssystemen) erwartet, die entsprechend in die Planung aufgenommen wurde.

Der Fokus in der Region EMEA liegt auf Europa, wenngleich weiterhin ausgewählte Projekte in Afrika und dem Mittleren Osten in diesen ZGEs enthalten sind. In der ZGE Tolling-EMEA gibt es aktuell eine starke Nachfrage nach Mautsystemen, nicht zuletzt aufgrund der Budgetknappheit vieler öffentlicher Haushalte. In die Planung wer- den bereits gewonnene, vorbereitete oder mögliche Errichtungs- und Betriebsprojekte sowie deren Erweiterungen gemäß ihrer Wahrscheinlichkeit inkludiert. In der ZGE TM-EMEA geht das Management von einer steigenden Nachfrage nach Verkehrsmanagementsystemen, insbesondere nach Verkehrstelematik-Lösungen in städtischen Bereichen, aus. Dies wurde in der Planung dieser ZGE entsprechend berücksichtigt.

Die Planung der ZGE Tolling-APAC basiert auf den zu implementierenden Errichtungs- und laufenden Betriebsprojekten und deren Erweiterungen sowie der Tatsache, dass in dieser Region Ausschreibungen in Vorbereitung oder bereits angelaufen sind. Verkehrstelematik-Lösungen sind in der ZGE TM-APAC wie auch in den anderen Regionen ein wesentlicher Bestandteil der Planung. Es werden unterschiedliche Projekte im Bereich Verkehrssicherheits- und überwachungssysteme erwartet.

Die Lieferung von Komponenten ist bei allen Tolling-ZGEs ein mitunter wesentlicher Teil der Planung.

Im Zusammenhang mit den Kampfhandlungen in der Ukraine und deren potenziellen Auswirkungen auf das Geschäft der Gruppe in den umliegenden Ländern Russland und Belarus (hier werden überwiegend Projekte im Bereich der ZGE Tolling-EMEA abgewickelt) ist festzuhalten, dass in Russland aktuell keine Aktivitäten stattfinden, und für Belarus wurden etwaige Unsicherheiten und Risiken vor allem in deutlich gestiegenen Kapitalkosten berücksichtigt.

13.2.2 Peer Group.

Die für die Werthaltigkeitsüberprüfung herangezogene Peer Group umfasst neben der Kapsch TrafficCom AG elf weitere Unternehmen, wobei für die Ermittlung der Parameter im Geschäftsjahr 2023/24 letztlich nur sieben Unternehmen relevant waren (2022/23: elf Unternehmen – davon sechs relevant). Die Zusammensetzung der Peer Group hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Die Debt/Equity Ratio der Peer Group lag im Geschäftsjahr 2023/24 bei 22,5 % (2022/23: 22,3 %), der unlevered Betafaktor bei 0,8 (2022/23: 0,87).

13.2.3 Ergebnisse des Werthaltigkeitstests.
Tolling- TM-
2023/24 Americas EMEA APAC Americas EMEA APAC
Der ZGE zugeordneter Buchwert des Firmenwerts 11.771 0 7.371 3.364 0 230
Der ZGE zugeordneter Buchwert immaterieller Vermögenswerte mit
unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert)
0 232 0 0 64 0
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 70.154 95.027 50.006 39.656 55.161 27.729
Buchwert der ZGE 45.871 75.613 10.908 26.210 30.701 469
Diskontierungszinssatz 9,0 % 14,1 % 8,2 % 17,0 % 9,3 % 8,1 %
Diskontierungszinssatz vor Steuern 12,3 % 18,7 % 10,9 % 23,1 % 12,0 % 10,3 %
Break-even-Diskontierungszinssatz vor Steuern 18,2 % 24,0 % 112,2 % 36,8 % 34,6 % 187,2 %

Die Werthaltigkeit aller Firmenwerte zum 31. März 2024 wurde durch die Impairmenttests bestätigt. Während in der ZGE TM-EMEA der Buchwert durch den Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der kurzfristigen Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen positiv beeinflusst wurde, zeigten die Buchwerte in den anderen ZGEs eine stabile Entwicklung.

Tolling- TM-
2022/23 Americas EMEA APAC Americas EMEA APAC
Der ZGE zugeordneter Buchwert des Firmenwerts 11.771 0 7.371 3.364 0 230
Der ZGE zugeordneter Buchwert immaterieller Vermögenswerte mit
unbestimmter Nutzungsdauer (exkl. Firmenwert)
0 85 0 0 17 0
Nutzungswert (Value in Use) der ZGE 100.623 90.201 18.740 33.819 28.576 7.581
Buchwert der ZGE 58.126 66.748 10.771 32.017 8.282 131
Diskontierungszinssatz 9,8 % 13,9 % 7,9 % 19,7 % 9,9 % 7,8 %
Diskontierungszinssatz vor Steuern 14,2 % 20,3 % 10,8 % 26,8 % 14,1 % 10,7 %
Break-even-Diskontierungszinssatz vor Steuern 33,9 % 26,4 % 18,8 % 30,6 % 22,6 % 83,2 %



13.2.4 Sensitivitätsanalyse mit Auswirkung auf den Nutzungswert (Value in Use).

Die nachstehende Tabelle zeigt die Nutzungswertentwicklung, wenn sich jeweils ein Parameter um +/- 10 % bzw. das Wachstum in der ewigen Rente um +/- 0,5 Prozentpunkte verändert.

2023/24 Erhöhung der Annahme Tolling- TM-
Americas EMEA APAC Americas EMEA APAC
Diskontierungszinssatz + 10 % -7.053 -7.755 -4.881 -3.596 -3.379 -3.361
Umsatzwachstum + 10 % 1.610 3.517 2.301 814 909 3.246
EBITDA-Marge der Detailplanung + 10 % 4.574 6.526 964 1.971 1.643 818
Wachstumsrate ewige Rente + 0,5 PP 3.329 1.764 2.821 693 1.530 1.973
Verringerung der Annahme Tolling- TM-
Americas EMEA APAC Americas EMEA APAC
Diskontierungszinssatz - 10 % 8.975 9.569 6.360 4.531 4.284 4.385
Umsatzwachstum - 10 % -1.594 -3.445 -2.251 -805 -901 -3.101
EBITDA-Marge der Detailplanung - 10 % -4.574 -6.526 -964 -1.971 -1.643 -818
Wachstumsrate ewige Rente - 0,5 PP -2.887 -1.625 -2.398 -649 -1.333 -1.672
2022/23 Erhöhung der Annahme Tolling- TM-
Americas EMEA APAC Americas EMEA APAC
Diskontierungszinssatz + 10 % -7.024 -9.784 -1.941 -1.222 -5.609 -1.037
Umsatzwachstum + 10 % 2.045 6.088 367 554 4.008 1.212
EBITDA-Marge der Detailplanung + 10 % 2.225 4.857 514 684 1.915 188
Wachstumsrate ewige Rente + 0,5 PP 3.626 3.436 1.338 201 3.079 746
Verringerung der Annahme Tolling- TM-
Americas EMEA APAC Americas EMEA APAC
Diskontierungszinssatz - 10 % 8.974 12.409 2.531 1.468 7.258 1.363
Umsatzwachstum - 10 % -2.020 -5.963 -364 -541 -3.897 -1.142
EBITDA-Marge der Detailplanung - 10 % -2.225 -4.857 -514 -684 -1.915 -188
Wachstumsrate ewige Rente - 0,5 PP -3.192 -3.160 -1.128 -190 -2.714 -628

Eine Sensitivitätsanalyse der oben beschriebenen ZGEs hat ergeben, dass bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt die Buchwerte der ZGEs noch immer gedeckt sind und kein Abwertungsbedarf gegeben ist. Weiters hat die Cashflow-Sensitivitätsbetrachtung ergeben, dass bei einer Verringerung der Cashflows um 10 % die Buchwerte der Einheiten ebenfalls noch immer gedeckt sind. Werden im Rahmen der Sensitivitätsbetrachtung die EBITDA-Margen um einen Prozentpunkt reduziert, sind die Buchwerte der oben beschriebenen ZGEs noch immer gedeckt. Weiters hat die Sensitivitätsbetrachtung ergeben, dass bei einer Verringerung der Wachstumsrate in der ewigen Rente um einen halben Prozentpunkt die Buchwerte der Einheiten ebenfalls noch immer gedeckt sind.

13.3 Aktivierte Entwicklungskosten.

Die Entwicklungskosten betreffen Aufwendungen, die gemäß IAS 38 aktiviert und ab Verfügbarkeit zur kommerziellen Nutzung über 3 bis 15 Jahre abgeschrieben werden.

Weitere Forschungs- und Entwicklungskosten des Konzerns beliefen sich im Geschäftsjahr 2023/24 auf TEUR 79.977 (2022/23: TEUR 78.329). Im Geschäftsjahr 2023/24 waren davon TEUR 55.441 (2022/23: TEUR 51.267) kundenspezifische Entwicklungskosten, die an die Kunden weiterverrechnet wurden. Der restliche Betrag von TEUR 24.536 (2022/23: TEUR 27.063) wurde als Aufwand erfasst.

14 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen.

2022/23 2023/24
Buchwert zum 31. März des Vorjahres 27.832 24.736
Zugang 0 550
Abgang 0 -6.272
Umgliederung 0 -1
Anteiliges Periodenergebnis das Kerngeschäft betreffend -1.731 15.368
Anpassungen aus Zwischengewinneliminierung 50 50
Anteiliges Periodenergebnis aus Finanzinvestitionen -1.266 -1.006
Ausschüttungen 0 -30.000
Währungsumrechnungsdifferenzen -149 167
Buchwert zum 31. März des Geschäftsjahres 24.736 3.592
davon Anteile an assoziierten Unternehmen 7.278 0
davon Anteile an Gemeinschaftsunternehmen 17.458 3.592

Im Geschäftsjahr 2023/24 gab es Zugänge von TEUR 550. Diese betreffen eine weitere Kapitalisierung der Gesellschaft Copiloto Colombia S.A.S., Kolumbien, von TEUR 279. Zudem wurde gemeinsam mit einem Partner die Gesellschaft NATRAS AG gegründet, an der die Kapsch TrafficCom AG 50 % die Anteile hält. Für diese Gesellschaft gab es einen Zugang in Höhe von TEUR 270.

Der Abgang in Höhe von TEUR 6.272 entspricht dem abgegangenen Buchwert des assoziiertes Unternehmen Traffic Technology Services, Inc., USA, welches im Geschäftsjahr 2023/24 verkauft wurde.

Wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Buchwertes von Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen hatte die Einigung im Schiedsgerichtsverfahren des Gemeinschaftsunternehmens autoTicket GmbH mit der Bundesrepublik Deutschland.

Assoziierte Unternehmen.

Traffic Technology Services, Inc., USA.

Im März 2024 wurden die Anteile des bisher nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmens Traffic Technology Services, Inc., USA, verkauft. Der Verkauf führte zur Entkonsolidierung des Unternehmens. Der Buchwert des Anteils zum 31. März 2024 betrug TEUR 0 (31. März 2023: TEUR 7.278) und der Anteil von Kapsch TrafficCom lag bei 0,00 % (31. März 2023: 42,44 %). Das anteilige Ergebnis aus diesem assoziierten Unternehmen betrug 2023/24 TEUR -1.006 (2022/23: TEUR -1.266) und wird im Ergebnis vor Steuern nach dem Finanzergebnis ausgewiesen. Zudem wurde ein Verlust aus dem Verkauf des assoziierten Unternehmens von TEUR 2.230 im Ergebnis vor Steuern nach dem Finanzergebnis erfasst. Der Veräußerungsverlust ergibt sich aus dem Verkaufspreis von TEUR 7.893 abzüglich einem gegengerechneten Darlehen von TEUR 3.851 und dem abgegangenen Buchwert von TEUR 6.272.

Gemeinschaftsunternehmen.

Die Gemeinschaftsunternehmen umfassen autoTicket GmbH, Deutschland, Copiloto Colombia S.A.S., Kolumbien, und NATRAS AG. Auch diese Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

autoTicket GmbH, Deutschland.

Per 13. August 2018 wurde gemeinsam mit CTS EVENTIM AG & Co. KGaA die Gesellschaft autoTicket GmbH, Deutschland, (autoTicket) als Mantelgesellschaft übernommen. Kapsch TrafficCom hält 50 % der Anteile und bilan- ziert die Gesellschaft als Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode. Da die Aktivitäten und die Strategie von autoTicket zum Kerngeschäft von Kapsch TrafficCom gehören, werden die anteiligen Ergebnisse (2023/24: TEUR 29.498 und 2022/23: TEUR -1.765) im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen (Position „Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“). Der Ergebniszuwachs in diesem Geschäftsjahr ist auf die Einigung aus dem Schiedsgerichtsverfahren mit der Bundesrepublik Deutschland zurückzuführen. Der autoTicket GmbH ist daher im Juli 2023 ein Betrag in Höhe von EUR 243 Mio. zugeflossen.

Im Februar 2024 wurde die Ausschüttung einer Dividende beschlossen, die zu gleichen Teilen auf die Gesellschafter aufgeteilt wurde. Die anteilige Dividende von Kapsch TrafficCom betrug TEUR 30.000 und reduzierte den Buchwert der Beteiligung entsprechend. Der Buchwert zum 31. März 2024 betrug TEUR 2.161 (31. März 2023: TEUR 16.662).

Weitere Informationen sind in Erläuterung 28 enthalten.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die zusammenfassenden Finanzinformationen der Gesellschaft.

31. März 2023 31. März 2024
Langfristige Vermögenswerte 58.161 216
Kurzfristige Vermögenswerte 476 24.208
Langfristige Schulden -24.681 -60
Kurzfristige Schulden -631 -20.042
Nettovermögen 33.325 4.321
Liquide Mittel 465 24.183
Finanzverbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) -24.681 -60
2022/23 2023/24
Umsatz 318 33
Jahresüberschuss/-fehlbetrag -3.527 58.996
Sonstiges Ergebnis 0 0
Gesamtergebnis -3.527 58.996
Überleitung 31. März 2023 31. März 2024
Nettovermögen zu Beginn des Geschäftsjahres 36.852 33.325
Gesamtergebnis -3.527 58.996
Dividendenzahlungen 0 -39.444
Kapitalherabsetzung 0 -48.556
Nettovermögen zum 31. März des Geschäftsjahres 33.325 4.321
Anteil von Kapsch TrafficCom (50 %) 16.662 2.161
Buchwert zum 31. März des Geschäftsjahres 16.662 2.161
Copiloto Colombia S.A.S., Kolumbien.

Im Geschäftsjahr 2019/20 wurde mit einem Partner zu gleichen Teilen (50 %) die Gesellschaft Copiloto Colombia S.A.S., Kolumbien, gegründet. Die anteiligen Ergebnisse beliefen sich im Geschäftsjahr 2023/24 auf TEUR -130 (2022/23: TEUR 34). Da die Aktivitäten und Strategien von Copiloto zum Kerngeschäft von Kapsch TrafficCom zählen, werden die anteiligen Ergebnisse im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Der Buchwert zum 31. März 2024 betrug TEUR 1.036 (31. März 2023: TEUR 670).

Die nachfolgende Tabelle zeigt die zusammenfassenden Finanzinformationen der Gesellschaft.

31. März 2023 31. März 2024
Langfristige Vermögenswerte 1.170 842
Kurzfristige Vermögenswerte 729 2.195
Langfristige Schulden -280 -41
Kurzfristige Schulden -147 -891
Nettovermögen 1.472 2.105
Liquide Mittel 426 1.034
Finanzverbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) 0 0
2022/23 2023/24
Umsatz 151 454
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 68 -259
Sonstiges Ergebnis 0 0
Gesamtergebnis 68 -259
Überleitung 31. März 2023 31. März 2024
Nettovermögen zu Beginn des Geschäftsjahres 1.702 1.472
Erhöhung Nominalkapital und Kapitalrücklage 0 559
Gesamtergebnis 68 -259
Währungsumrechnungsdifferenzen -298 334
Nettovermögen zum 31. März des Geschäftsjahres 1.472 2.105
Anteil von Kapsch TrafficCom (50 %) 736 1.053
Anpassungen aus Zwischengewinneliminierung -66 -16
Buchwert zum 31. März des Geschäftsjahres 670 1.036
NATRAS AG.

Die NATRAS AG wurde im vierten Quartal 2023/24 gemeinsam mit der schweizerischen LOSTnFOUND AG (Teil der AddSecure Gruppe) gegründet und hat vom schweizerischen Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) den Zuschlag für die Lieferung von Hardware und Dienstleistungen für das nationale Lkw-Mautsystem erhalten. Der finanzielle Umfang des Auftrages beträgt insgesamt rund EUR 54 Mio. und umfasst eine Laufzeit von acht Jahren mit zwei Jahren optionaler Verlängerung. Kapsch TrafficCom hält 50 % der Anteile und bilanziert die Gesellschaft als Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode. Der Buchwert der Anteile betrug zum 31. März 2024 TEUR 270. Zum 31. März 2024 liegen keine Bilanzdaten der NATRAS AG vor, da die Gesellschaft ihre Geschäftstätigkeit erst mit Ende des Geschäftsjahres aufgenommen hat.

Konsortien.

tolltickets GmbH, Deutschland, hält 50 % der Anteile am Konsortium MyConsorzio, das gemeinschaftlich mit einem Partner geführt wird. Die Konsortialmitglieder sind grundsätzlich von der Haftung ausgeschlossen. Zum 31. März 2023 wurde der Anteil an dem Konsortium MyConsorzio unter den Gemeinschaftsunternehmen ausgewiesen und nach der Equity-Methode bilanziert. Im Geschäftsjahr 2023/24 wurden die Anteile mit einem Buchwert von TEUR 1 zu den sonstigen finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen umgegliedert.

Gemeinschaftliche Tätigkeiten.

Kapsch TrafficCom hatte im Geschäftsjahr 2023/24 mehrere gemeinschaftliche Vereinbarungen, hauptsächlich für Projekte im Bereich der Errichtung und Wartung. Diese sind als gemeinschaftliche Tätigkeiten klassifiziert. Auch das Unternehmen MoKA SAS, Frankreich, ist als gemeinschaftliche Tätigkeit in den Konzern einbezogen. Im Geschäftsjahr 2023/24 ist keine dieser gemeinschaftlichen Tätigkeiten einzeln für die Gruppe wesentlich. Anteilige Umsätze in Höhe von TEUR 11.656 (2022/23: TEUR 14.593) und anteilige Ergebnisse in Höhe von TEUR 58 (2022/23: TEUR 954) sind in die jeweiligen Positionen im Konzernabschluss inkludiert.

15 Finanzinstrumente.

Finanzinstrumente nach Kategorie 31. März 2023 31. März 2024
Fair Value Level Buchwert Zeitwert Buchwert Zeitwert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige und langfristige Vermögenswerte 122.317 137.454
Fortgeführte Anschaffungskosten 88.270 101.574
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(lang- und kurzfristig)
1)
Level 3 88.270 101.574
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 1.234 1.234 86 86
Derivative Finanzinstrumente Level 2 1.234 1.234 86 86
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 2) 32.813 35.793
Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen (lang- und kurzfristig) zu fortgeführten Anschaffungskosten 1) Level 3 86.079 80.557
Sonstige finanzielle Vermögenswerte und
Beteiligungen (lang- und kurzfristig)
18.126 5.510
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 3.030 3.030 3.204 3.204
Wertpapiere Level 1 2.931 2.931 3.167 3.167
Beteiligungen Level 3 98 98 38 38
Beteiligungen (mit Optierung erfolgsneutraler Bewertung) Level 3 0 0
Fortgeführte Anschaffungskosten 1) 15.097 2.305
Sonstige finanzielle Forderungen und Ausleihungen
(langfristig)
Level 3 13.188 930
Sonstige finanzielle Forderungen und Ausleihungen
(kurzfristig)
Level 3 1.909 1.375
Liquide Mittel zu fortgeführten Anschaffungskosten 1) Level 3 45.228 33.376
Finanzverbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) zu
fortgeführten Anschaffungskosten
189.642 185.788 104.657 103.046
Schuldscheindarlehen Level 2 31.257 30.782 8.494 8.330
Projektfinanzierung Level 2 44.052 44.097 28.668 27.524
Betriebsmittelkredite Level 2 92.483 89.211 58.097 56.806
Sonstige Finanzverbindlichkeiten Level 2 21.849 21.697 6.238 10.386
Leasingverbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) zu fortgeführten Anschaffungskosten 43.794 36.090
Leasingverbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) 3) 43.794 36.090
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu fortgeführten Anschaffungskosten 1) Level 3 75.051 62.913
Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen
(lang- und kurzfristig)
44.095 52.414
Fortgeführte Anschaffungskosten 1) 430 422
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Level 3 430 422
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 74 74 0
Derivative Finanzinstrumente Level 2 74 74 0
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 2) 43.590 51.992

1) Keine Angabe zum beizulegenden Zeitwert, da der Buchwert dieser zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Position einen angemessenen Näherungswert gemäß IFRS 7.29(a) darstellt.

2) Nicht finanzielle Forderungen und Verbindlichkeiten dienen nur zur Abstimmung mit der jeweiligen Bilanzposition.

3) Leasingverbindlichkeiten sind finanzielle Schulden, die jedoch nicht den Angabepflichten gemäß IFRS 7 unterliegen.

Veränderungen und beizulegender Zeitwert.

Im Geschäftsjahr 2023/24 wurden keine Umgliederungen zwischen den Hierarchiestufen vorgenommen.

Wertpapiere zum 31. März 2024 betrafen, wie im Vorjahr, Staatsanleihen, Bankschuldverschreibungen sowie Anteile an Investmentfonds.

Fair-Value-Hierarchie und Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind einem der drei nachfolgenden Fair-Value-Level zuzuordnen:

  • Level 1: Für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten bestehen notierte Preise auf aktiven Märkten. Im Konzern wurden börsennotierte Eigenkapitalinstrumente der Level-1-Kategorie zugeordnet.
  • Level 2: Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die nicht auf aktiven Märkten gehandelt werden, wird anhand eines Bewertungsverfahrens, abgeleitet von direkt oder indirekt beobachtbaren Marktdaten, ermittelt. In diese Kategorie fallen Wertpapiere, die nicht regelmäßig gehandelt werden, derivative Finanzinstrumente und finanzielle Schulden. Spezifische Bewertungsverfahren werden wie folgt angewendet:
  • Quotierte Marktpreise werden für Wertpapiere herangezogen.
  • Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps wird anhand beobachtbarer Renditekurven als Barwert der geschätzten künftigen Zahlungsströme berechnet.
  • Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften wird mit dem Termin-Wechselkurs zum Bilanzstichtag bewertet, wobei der sich ergebende Wert auf den Barwert abgezinst wird.
  • Der beizulegende Zeitwert der in Level 2 eingeordneten Finanzverbindlichkeiten wurde durch Diskontierung der Bruttocashflows über die vertragliche Laufzeit mit einem risikoadäquaten am Markt beobachtbaren Zinssatz ermittelt.
  • Level 3: Hier werden Finanzinstrumente eingeordnet, deren Bewertungsinformationen nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren. Variable Kaufpreiskomponenten (Earn-out) fallen zum Beispiel in diese Kategorie. Sie basieren auf vereinbarten Konditionen und den Erwartungen hinsichtlich der künftigen Umsatz-/Ergebnisentwicklung der betreffenden Tochtergesellschaften. Langfristige Kaufpreiskomponenten werden mit einem risikoadäquaten Zinssatz abgezinst.
Ergebnisdarstellung.

Finanzinstrumente wurden im Finanzergebnis mit folgenden Nettoergebnissen erfasst:

2022/23
(angepasst)
2023/24
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bilanzierte Kredite und Forderungen -7.731 -3.167
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten -8.635 -25.879
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 1) 2.758 -389
Gesamt 1) -13.608 -29.435

1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen, welche im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurden; weitere Informationen sind in Erläuterung 9 angeführt.

Der signifikante Anstieg der Finanzaufwendungen zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten ist auf Zinsaufwendungen für Kredite in Österreich und in den USA zurückzuführen.

In der Position „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ sind auch Gewinne und Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten zur Absicherung des Fremdwährungs- und Zinsrisikos in Höhe von TEUR 1.206 bzw. TEUR -1.804 (2022/23 angepasst: TEUR 2.352 bzw. TEUR -31) enthalten. Die Gewinne und Verluste, die im Finanzergebnis enthalten sind, werden in Erläuterung 9 dargestellt.

Derivative Finanzinstrumente.

Derivative Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind im Finanzergebnis ausgewiesen.

Zum 31. März 2024 sind Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten in Höhe von TEUR 86 (31. März 2023: TEUR 1.234) in „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte“ sowie Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten in Höhe von TEUR 0 (31. März 2023: TEUR 74) in „Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen“ enthalten, welche zur Gänze im nächsten Jahr zahlungswirksam werden.

Zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos können derivative Finanzinstrumente als Hedges designiert werden, wobei es sich dabei meist um Devisenterminkontrakte mit unterschiedlichen Laufzeiten und in verschiedenen Währungen handelt. Zum 31. März 2024 gab es, wie im Vorjahr, keine offenen Cashflow Hedges.

Sonstige langfristige finanzielle Forderungen und Ausleihungen sanken aufgrund der Rückzahlung von Darlehen an autoTicket GmbH (autoTicket), Deutschland, und Traffic Technology Services Inc., USA.

16 Sonstige langfristige Vermögenswerte.

31. März 2023 31. März 2024
Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.289 5.530
Langfristige Leasingforderungen 741 225
Sonstige langfristige Forderungen 282 225
Gesamt 4.311 5.980

Die langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen die Forderungen gegenüber eines langjährigen Kunden in EMEA und Forderungsansprüche aus einem Projekt in EMEA.

Für Details zu den langfristigen Leasingforderungen siehe Erläuterung 24.

Die sonstigen langfristigen Forderungen beinhalten Mietgarantien für Gebäude der spanischen Gesellschaften. Die Restlaufzeit beträgt mehr als ein Jahr, aber weniger als drei Jahre ab dem Bilanzstichtag.

Die Bruttocashflows der sonstigen langfristigen Vermögenswerte mit Laufzeiten von bis zu zwei Jahren betrugen TEUR 5.050 (31. März 2023: TEUR 291), mit Laufzeiten zwischen zwei und drei Jahren TEUR 996 (31. März 2023: TEUR 3.289) und mit Laufzeiten von über drei Jahren TEUR 457 (31. März 2023: TEUR 3).

17 Latente Steueransprüche/-schulden.

31. März 2023 31. März 2024
Latente Steuerforderungen, die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden 44.823 40.633
Latente Steuerforderungen, die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden 4.954 4.935
Latente Steuerforderungen 49.777 45.568
Latente Steuerverbindlichkeiten, die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden 752 420
Latente Steuerverbindlichkeiten, die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden 899 844
Latente Steuerverbindlichkeiten 1.651 1.263
Latente Steuerforderungen (+) / Steuerverbindlichkeiten (-) netto 48.126 44.305

Latente Steueransprüche aufgrund steuerlicher Verlustvorträge und sonstiger in Zukunft abzugsfähiger temporärer Differenzen werden nur bis zum Ausmaß ihrer möglichen Realisierung bilanziert. Im vorliegenden Konzernabschluss wurden steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 370.281 (31. März 2023: TEUR 351.596) aufgrund der unsicheren Verwertungsmöglichkeit durch künftige steuerpflichtige Erträge nicht angesetzt. Die nicht angesetzten Verlustvorträge betreffen in geringem Ausmaß Österreich und vor allem ausländische Tochtergesellschaften in Spanien, in den USA, in Brasilien und in Sambia. Sie verfallen zum überwiegenden Teil nicht oder nicht vor dem Jahr 2031. Alle anderen latenten Steueransprüche wurden als zukünftig steuerlich abzugsfähige Posten in den entsprechenden Konzerngesellschaften bilanziert.

Sensitivitätsanalysen deuten darauf hin, dass die latenten Steueransprüche bei einer Änderung der Ergebnisse vor Steuern um +/-10 % von den bisher angenommenen Schätzungen um rund TEUR +3.686 bzw. TEUR -3.686 abweichen würden.

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden, unter Berücksichtigung der Fristigkeiten, saldiert, wenn ein entsprechender einklagbarer Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn sich die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.

Die latenten Steueransprüche/-schulden sind den folgenden Posten zuordenbar:

31. März 2023 Aufwand/
Ertrag im
Perioden-
ergebnis erfasst
Im
sonstigen
Ergebnis
erfasst
Währungs-
umrechnungs-
differenzen
Um-
gliederung und Saldierung
31. März 2024
Steuerliche Verlustvorträge 38.460 -1.622 0 25 0 36.863
Steuerlich nicht anerkannte
Rückstellungen
1.795 -349 305 77 0 1.827
Steuerlich nicht anerkannte
Abschreibungen
1.387 -243 0 0 0 1.144
Sonstige (aktive Abgrenzungen) 8.135 -805 -33 -468 -1.096 5.734
Latente Steueransprüche 49.777 -3.019 272 -366 -1.096 45.568
Sonderabschreibungen im
Anlagevermögen
21 -6 0 -1 -157 -143
Gewinne aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert
971 0 0 0 0 971
Sonstige (passive Abgrenzungen) 659 -289 0 66 0 436
Latente Steuerschulden 1.651 -295 0 65 -157 1.263
Saldierte Werte 48.126 -2.724 272 -431 -939 44.305
31. März 2022 Aufwand/
Ertrag im
Perioden-
ergebnis erfasst
Im
sonstigen
Ergebnis
erfasst
Währungs-
umrechnungs-
differenzen
Um-
gliederung und Saldierung
31. März 2023
Steuerliche Verlustvorträge 41.310 -2.949 0 98 0 38.460
Steuerlich nicht anerkannte
Rückstellungen
2.311 -106 -410 1 0 1.795
Steuerlich nicht anerkannte
Abschreibungen
3.030 -1.643 0 0 0 1.387
Sonstige (aktive Abgrenzungen) 13.571 -855 -188 -737 -3.656 8.135
Latente Steueransprüche 60.223 -5.552 -598 -639 -3.656 49.777
Sonderabschreibungen im
Anlagevermögen
30 -9 0 -21 21 21
Gewinne aus der Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert
971 0 0 0 0 971
Sonstige (passive Abgrenzungen) 1.858 2.496 0 -18 -3.677 659
Latente Steuerschulden 2.859 2.487 0 -38 -3.656 1.651
Saldierte Werte 57.364 -8.039 -598 -600 0 48.126

Im laufenden Geschäftsjahr ist in der Position „Umgliederung und Saldierung“ zusätzlich die Umgliederung der latenten Steueransprüche an zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte enthalten.

18 Vorräte.

31. März 2023 31. März 2024
Bezogene Teile und Handelswaren, zu Anschaffungskosten 20.759 19.599
Unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen,
zu Herstellungskosten
3.896 4.491
Fertigerzeugnisse, zu Herstellungskosten 19.943 23.160
Anzahlungen auf Vorräte 505 561
Gesamt 45.103 47.811

Die Vorräte stiegen vor allem in Chile, Deutschland und Australien. Bei einzelnen Posten der Vorräte wurden Wertminderungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen. In den Vorräten sind kumulierte Wertminderungen zum 31. März 2024 in Höhe von TEUR 19.479 (31. März 2023: TEUR 15.285) berücksichtigt. In der Berichtsperiode wurden Wertminderungen in Höhe von TEUR -4.637 erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst (2022/23: TEUR +1.611), welche auf Lagerbestände in Belarus, Chile und Mexiko zurückzuführen sind. Wären die getroffenen Annahmen für die Wertminderungen der Vorräte um 10  % höher oder niedriger gewesen, wäre der Effekt TEUR -4.781 bzw. TEUR +4.781 (31. März 2023: TEUR -4.510 bzw. TEUR +4.510) gewesen.

19 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte.

31. März 2023 31. März 2024
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 98.117 98.489
Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -13.418 -2.670
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – netto 84.699 95.819
Forderungen gegenüber dem Finanzamt (ausgenommen Ertragsteuern) 14.629 15.228
Kurzfristige Leasingforderungen 567 474
Übrige Forderungen und Abgrenzungen 18.110 19.953
Gesamt 118.005 131.474

Für Details zu den kurzfristigen Leasingforderungen siehe Erläuterung 24.

In den übrigen Forderungen und Abgrenzungen sind im Wesentlichen aktive Rechnungsabgrenzungen in Höhe von TEUR 12.331 (31. März 2023: TEUR 10.862), übrige erhaltene Anzahlungen in Höhe von TEUR 5.506 (31. März 2023: TEUR 3.262) sowie Kautionen in Höhe von TEUR 2.031 (31. März 2023: TEUR 2.346) enthalten.

Die Entwicklung der Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:

Wertberichtigungen ECL nach
IFRS 9
31. März 2023 Wertberichtigungen ECL nach
IFRS 9
31. März 2024
Stand zum 31. März des Vorjahres -4.401 -1.567 -5.968 -11.637 -1.781 -13.418
Zuführung -7.719 -335 -8.054 -456 -78 -535
Verbrauch 54 121 175 12 764 776
Auflösung 275 0 275 10.201 0 10.201
Währungsumrechnungsdifferenzen 154 0 154 69 0 69
Umgliederung zu "als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" 0 0 0 238 0 238
Stand am 31. März des Geschäftsjahres -11.637 -1.781 -13.418 -1.574 -1.096 -2.670

Der Rückgang bei den Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrifft im Wesentlichen einen langjährigen Kunden in der Region EMEA, mit dem im April 2023 eine Einigung betreffend überfällige Forderungen erzielt wurde. Dadurch konnte eine Wertberichtigung im Ausmaß von EUR 10,1 Mio. aufgelöst werden.

Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

31. März 2023 31. März 2024
Noch nicht fällig 52.228 61.323
Überfällig
1-30 Tage 9.433 9.387
31-60 Tage 3.154 5.459
61-90 Tage 1.870 2.438
91-180 Tage 7.776 7.240
181-270 Tage 2.146 3.930
über 271 Tage 21.511 8.712
Gesamt 98.117 98.489

Von den Gesamtforderungen sind 73,0 % noch nicht fällig oder innerhalb von 30 Tagen überfällig (31. März 2023: 62,8 %). Der Rückgang der über 271 Tage überfälligen Forderungen ist auf einen langjährigen Kunden in der Region EMEA zurückzuführen. Es besteht keine Konzentration des Kreditrisikos, da der Konzern im Allgemeinen eine große Zahl an Kunden weltweit hat.

20 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten.

Die Vertragsvermögenswerte und -verbindlichkeiten aus Kundenverträgen setzen sich wie folgt zusammen:

31. März 2023 31. März 2024
Kurzfristige Vertragsvermögenswerte 82.620 78.335
Wertberichtigung zu kurzfristigen Vertragsvermögenswerten -408 -382
Summe kurzfristige Vertragsvermögenswerte 82.213 77.954
Langfristige Vertragsvermögenswerte 3.867 2.603
Wertberichtigung zu langfristigen Vertragsvermögenswerten 0 0
Summe langfristige Vertragsvermögenswerte 3.867 2.603
Summe Vertragsvermögenswerte 86.079 80.557
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten 31.062 41.798
Langfristige Vertragsverbindlichkeiten 450 6.719
Summe Vertragsverbindlichkeiten 31.512 48.517

Im Geschäftsjahr 2023/24 wurden in den USA negative Margenanpassungen in Höhe von insgesamt TEUR 25.272 (2022/23: TEUR 8.328) vorgenommen. Dabei handelt es sich ausschließlich um die letzten offenen Projekte, welche seit vielen Jahren negativ zum Ergebnis beigetragen haben. Es wird mit Hochdruck an einer Lösung für diese Projekte gearbeitet.

Wertberichtigungen zu Vertragsvermögenswerten betrugen zum 31. März 2024 TEUR 382 (31. März 2023: TEUR 408) und betrafen die erwarteten Wertberichtigungen nach IFRS 9. In der Gesamtergebnisrechnung 2023/24 wurde ein Ertrag in Höhe von TEUR 26 (2022/23: TEUR 1.141) berücksichtigt.

Von den Vertragsverbindlichkeiten zum 31. März 2023 in Höhe von TEUR 31.512 wurden TEUR 28.777 im Geschäftsjahr 2023/24 als Umsatzerlöse erfasst (2022/23: TEUR 18.859).

Die zukünftigen Umsatzerlöse aus nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen betrugen zum Bilanzstichtag:

2022/23 2023/24
Zukünftige Umsatzerlöse 1.186.933 1.360.948
Bis zu 1 Jahr 401.716 368.044
Zwischen 1 und 2 Jahren 196.415 201.584
Zwischen 2 und 3 Jahren 128.719 152.610
Zwischen 3 und 4 Jahren 86.851 122.543
Zwischen 4 und 5 Jahren 74.639 90.012
Über 5 Jahre 298.593 426.155

Sensitivitätsanalysen deuten darauf hin, dass das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) bei einer Änderung der Margen um +/-10 % von den bisher angenommenen Schätzungen um rund TEUR +5.520 bzw. TEUR -4.939 (2022/23: TEUR +6.005 bzw. TEUR -5.272) abweichen würde.

21 Liquide Mittel.

31. März 2023 31. März 2024
Kassa 41 32
Guthaben bei Kreditinstituten 45.187 33.344
Gesamt 45.228 33.376

Die Buchwerte dieses Postens stellen auch den Finanzmittelbestand der Geldflussrechnung zum Ende der Berichtsperiode dar.

22 Eigenkapital.

Grundkapital.

Das eingetragene Grundkapital der Gesellschaft beträgt aufgrund einer im November 2023 durchgeführten Kapital-

erhöhung EUR 14.300.000 (31. März 2023: EUR 13.000.000). Das Grundkapital wurde vollständig eingezahlt und verteilt sich auf 14.300.000 Stückaktien (31. März 2023: 13.000.000 Stückaktien). Jede Aktie berechtigt zu einer Stimme. Es bestehen keine Deckelungen oder Beschränkungen betreffend die Ausübung von Stimmrechten oder die Übertragung von Aktien. Der anteilige Betrag am Grundkapital pro Stückaktie beträgt EUR 1,00.

Genehmigtes Kapital.

In der ordentlichen Hauptversammlung 2021 wurde die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals von bis zu 10 % des Grundkapitals unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre beschlossen. Der Vorstand war bis 28. September 2026 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft in einer oder mehreren Tranchen um bis zu 10 % zu erhöhen und den Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen festzusetzen. Das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen neuen Aktien war ausgeschlossen. Bei der Gesellschaft besteht derzeit kein bedingtes Kapital, das den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ohne (neuerliche) Befassung der Hauptversammlung zur Ausgabe von Aktien ermächtigt.

Kapitalerhöhung.

Am 21. November 2023 endete die Angebotsfrist für die an diesem Tag beschlossene Kapitalerhöhung, in der insgesamt 1.300.000 neue auf Inhaber lautende stimmberechtigte Stückaktien (Stammaktien) ausgegeben wurden, davon 477.217 Aktien gegen Bareinlagen und 822.783 Aktien gegen Sacheinlagen. Der Ausgabe- und Bezugspreis betrug EUR 9,00 je junger Aktie und der Bruttoerlös EUR 11,7 Mio. An Transaktionskosten wurden EUR 0,2 Mio. von der Kapitalrücklage in Höhe von EUR 10,4 Mio. in Abzug gebracht.

Ermächtigung zum Aktienrückkauf.

Eine Ermächtigung zum Aktienrückkauf der Hauptversammlung vom 10. September 2019 lief am 10. März 2022 aus.

Zum 31. März 2024 hielt Kapsch TrafficCom, wie im Vorjahr, keine eigenen Aktien, keine Anteile, die für Optionen zurückgehalten werden, und keine Wandlungsrechte.

Kapitalrücklage.

In der Kapitalrücklage wird jener Teil der Rücklagen ausgewiesen, der nicht aus dem Periodenergebnis früherer Berichtsperioden gebildet worden ist.

Sonstige Rücklagen.

Die sonstigen Rücklagen beinhalten Effekte aus der Veränderung der Beteiligungsquote an Tochterunternehmen sowie Rücklagen aus dem sonstigen Konzernergebnis, wie die Rücklage für Differenzen aus der Währungsumrechnung, Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses nach Abzug latenter Steuern sowie die Veränderung der Cashflow-Hedge-Rücklage nach Abzug latenter Steuern.

Konzernbilanzgewinn/-verlust.

Der Konzernbilanzgewinn/-verlust enthält die akkumulierten den Anteilseignern zuzurechnenden Periodenergebnisse abzüglich getätigter Ausschüttungen.

Dividendenausschüttung.

Im Geschäftsjahr 2023/24 wurde, wie im Vorjahr, von der Kapsch TrafficCom AG keine Dividende ausgeschüttet. An nicht beherrschende Anteile wurden im Geschäftsjahr 2023/24 ebenfalls keine Dividenden ausgeschüttet (Geschäftsjahr 2022/23: TEUR 251).

Nicht beherrschende Anteile.

Diese umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital vollkonsolidierter Tochtergesellschaften. Veränderungen von nicht beherrschenden Anteilen aufgrund von Erwerben, Gründungen, Liquidationen bzw. Veräußerungen von Tochtergesellschaften werden im Geschäftsjahr 2023/24 in einer Zeile „Veränderung des Konsolidierungskreises“ in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt, da keine dieser Transaktionen im Geschäftsjahr 2023/24 für sich genommen einen wesentlichen Effekt darstellt. In Note 29 sind die Veränderungen an Tochterunternehmen dargestellt.

23 Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten.

31. März 2023 31. März 2024
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 58.472 91.906
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 131.170 12.751
189.642 104.657

Die Bewegungen stellen sich wie folgt dar:

31. März 2023 Um-
gliederung
Auf-
nahme
Rück-
zahlung
Sonstige Veränderungen Währungsumrechnungsdifferenzen und Zinsabgrenzungen 31. März 2024
Schuldscheindarlehen 8.491 0 0 0 0 3 8.494
Kredite für Akquisitionen 0 3.159 0 0 0 0 3.159
Kredite zur Projektfinanzierung 0 23.978 0 0 0 72 24.050
Betriebsmittelkredite 44.981 11.185 880 0 -1.010 168 56.203
Darlehen von verbundenen
Unternehmen
5.000 0 0 0 -5.000 0 0
Langfristige
Finanzverbindlichkeiten
58.472 38.321 880 0 -6.010 242 91.906
Schuldscheindarlehen 22.766 0 0 -22.766 0 0 0
Kredite für Akquisitionen 5.354 -3.159 0 -2.195 0 0 0
Kredite zur Projektfinanzierung 44.052 -23.978 8.642 -24.350 0 252 4.618
Betriebsmittelkredite 47.502 -12.067 17.388 -50.487 -44 -398 1.894
Sonstige kurzfristige Kredite 11.495 882 1.399 -5.912 -1.931 305 6.238
Kurzfristige
Finanzverbindlichkeiten
131.170 -38.321 27.429 -105.710 -1.975 159 12.751
Gesamt 189.642 -0 28.309 -105.710 -7.985 402 104.657
31. März 2022 Abgang aus Verkauf von Unternehmen Um-
gliederung
Aufnahme Rück-
zahlung
Währungsumrechnungsdifferenzen und Zinsabgrenzungen 31. März 2023
Schuldscheindarlehen 31.479 0 -22.996 0 0 9 8.491
Kredite für Akquisitionen 3.568 0 -3.568 0 0 0 0
Kredite zur Projektfinanzierung 12.500 0 -12.500 0 0 0 0
Betriebsmittelkredite 88.505 0 -45.138 1.600 0 14 44.981
Darlehen von verbundenen Unternehmen 0 0 0 5.000 0 0 5.000
Langfristige
Finanzverbindlichkeiten
136.051 0 -84.202 6.600 0 23 58.472
Schuldscheindarlehen 0 0 22.996 0 0 -230 22.766
Kredite für Akquisitionen 3.572 0 3.568 0 -1.786 0 5.354
Kredite zur Projektfinanzierung 20.726 0 28.421 364 -6.250 792 44.052
Betriebsmittelkredite 11.911 0 28.064 16.358 -8.693 -137 47.502
Sonstige kurzfristige Kredite 7.805 -234 1.153 4.931 -1.645 -515 11.495
Kurzfristige
Finanzverbindlichkeiten
44.013 -234 84.202 21.654 -18.374 -91 131.170
Gesamt 180.065 -234 0 28.254 -18.374 -68 189.642

Aufnahmen und Rückzahlungen sind zahlungswirksam. Umgliederungen zwischen langfristigen und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind nicht zahlungswirksam und beziehen sich auf Reklassifizierungen aufgrund der geplanten Rückzahlungen bzw. Restlaufzeiten. Die Spalte „Sonstige Veränderungen“ zeigt im Wesentlichen die Umgliederung des Darlehens der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH in Höhe von EUR 5,0 Mio., welches im Zuge der Kapitalerhöhung ins Eigenkapital eingebracht wurde, sowie um die zu zur Veräußerung gehaltenen Schulden umgegliederten finanziellen Verbindlichkeiten.

Die nachfolgende Tabelle enthält Informationen zur Fristigkeit sowie zum Zinssatz der verbleibenden Tranche des im Juni 2016 begebenen Schuldscheindarlehens:

Tranche Zinssatz Zinsfestsetzung
und Zinszahlung
Rückzahlung
EUR 8,5 Mio. 2,26 % jährlich 16. Juni 2026

Die Bruttocashflows (inklusive Zinsen) der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten stellen sich zum Stichtag wie folgt dar:

2023/24 Schuldschein-
darlehen
Kredite für Akquisitionen Kredite zur Projektfinanzierung Betriebs-
mittel-
kredite
Sonstige
Kredite
Gesamt
Im 1. Halbjahr des nächsten
Geschäftsjahres
117 85 4.752 3.898 3.768 12.619
Im 2. Halbjahr des nächsten
Geschäftsjahres
117 85 2.027 2.233 309 4.770
Gesamt bis zu 1 Jahr 234 170 6.778 6.131 4.077 17.390
Zwischen 1 und 2 Jahren 8.552 3.201 24.517 56.911 1.399 94.582
Zwischen 2 und 3 Jahren 0 0 0 -0 0 -0
Zwischen 3 und 4 Jahren 0 0 0 -0 0 -0
Zwischen 4 und 5 Jahren 0 0 0 -0 0 0
Über 5 Jahre 0 0 0 0 0 0
Gesamt 8.787 3.371 31.296 63.042 5.476 111.971
2022/23 Schuldschein-
darlehen
Kredite für Akquisitionen Kredite zur Projektfinanzierung Betriebs-
mittel-
kredite
Sonstige
Kredite
Gesamt
Im 1. Halbjahr des nächsten
Geschäftsjahres
23.398 3.600 13.575 28.335 5.752 74.658
Im 2. Halbjahr des nächsten
Geschäftsjahres
117 1.793 31.726 22.905 5.363 61.905
Gesamt bis zu 1 Jahr 23.515 5.393 45.301 51.240 11.115 136.564
Zwischen 1 und 2 Jahren 59 0 694 11.673 5.728 18.154
Zwischen 2 und 3 Jahren 59 0 0 10.424 0 10.483
Zwischen 3 und 4 Jahren 8.550 0 0 10.273 0 18.823
Zwischen 4 und 5 Jahren 0 0 0 14.276 0 14.276
Über 5 Jahre 0 0 0 0 0 0
Gesamt 32.182 5.393 45.995 97.886 16.843 198.299

Die Verzinsung der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

2022/23 2023/24
Fix verzinst 77.872 51.363
Variabel verzinst 111.770 53.294
Gesamte Finanzverbindlichkeiten 189.642 104.657
Durchschnittliche Zinssätze:
Schuldscheindarlehen 2,00–4,52 % 2,26–6,632 %
Kredite für Akquisitionen 1,09–3,07 % 5,37 %
Kredite für Projektfinanzierung 2,00–7,21 % 6,60–7,20 %
Betriebsmittelkredite 1) 0,26–12,00 % 5,30–14,00 %
Sonstige Kredite 1) 0,15–9,50 % 5,20–10,50 %

1) Die höheren Zinssätze betreffen auch Finanzverbindlichkeiten in Ländern außerhalb Europas, meist mit hoher Inflation.

Für einen Exportförderungskredit und für Kredite betreffend Akquisitionen sowie für einen Betriebsmittelkredit wurden Wechsel in Höhe von TEUR 32.641 (31. März 2023: TEUR 49.679) ausgestellt.

Die Kapsch TrafficCom AG hat sich am 31. Mai 2023 mit ihren wesentlichen Finanzgläubigern (einschließlich den Gläubigern der am 16. Juni 2023 fällig gewordenen Schuldscheindarlehen) auf eine umfassende Restrukturierung verständigt. Dabei wurden bestehende Finanzierungen im Ausmaß von EUR 106,3 Mio. bis zum 25. Mai 2025 verlängert. Die Restrukturierungsmaßnahmen umfassen unter anderem Verbesserungen in den Prozessen, Optimierungen bei der Beschaffung, vertriebsseitige Optimierungen, Verbesserungen in der Projektabarbeitung, Fokussierung auf und Verbesserung des Nettoumlaufvermögens sowie selektive Personalmaßnahmen. Ziel war eine materielle Reduktion der Nettoverschuldung um zumindest EUR 60 Mio. zu erreichen und längerfristig auf ein Niveau von Nettoverschuldung zu EBITDA von 3,0x zu kommen.

Darüber hinaus wurden auch neue Finanzierungen abgeschlossen, womit einerseits die siebenjährigen Schuldscheindarlehen zur Hälfte (EUR 11,5 Mio.) getilgt wurden. Andererseits stellte einer dieser Schuldscheindarlehensgläubiger einen Betrag in Höhe von EUR 4,25 Mio. als zusätzlichen Kredit zur Verfügung, welcher ebenfalls eine Laufzeit bis zum 25. Mai 2025 hat. Bei neuen Finanzierungen kam es zu marktüblichen erhöhten Konditionen, darüber hinaus waren die Finanzgläubiger in bestimmten Fällen (auch für bestehende Finanzierungen) zu einem Rückzahlungsaufgeld berechtigt. Zur Erreichung der angestrebten Reduktion der aktuellen Nettoverschuldung verpflichtete sich die Gesellschaft zu vorzeitigen Rückzahlungen aus überschüssigen liquiden Mitteln (Cash Sweep), aus außerordentlichen Zuflüssen und aus anhängigen Verfahren (vor allem jene in Deutschland) sowie zum Verzicht auf Dividendenausschüttungen. Die Dividendenpolitik der Gesellschaft bleibt daher weiter ausgesetzt. Im Zuge der Refinanzierung der Finanzverbindlichkeiten wurden mit den Finanzgläubigern für die nächsten zwei Jahre neue übliche Covenants (Nettoverschuldung/EBITDA bzw. Eigenkapitalquote) und Auflagen vereinbart. Die Einhaltung dieser Covenants sowie der Umsetzungsstand der operativen Maßnahmen wurde mit Unterstützung eines externen Beraters eng überwacht und berichtet.

Die Hauptaktionärin KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH unterstützte die Restrukturierung – ergänzend zu bereits Ende 2022 gewährten Darlehen von in Summe EUR 5 Mio. – durch Verpfändung aller ihrer an der Gesellschaft gehaltenen Aktien, dies entspricht aktuell rund 63,3 % des Grundkapitals der Gesellschaft.

Die Gesellschaft verpflichtete sich weiters zur Ausnutzung des gesamten bestehenden genehmigten Kapitals im Umfang von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft (entspricht 1,3 Millionen neuen Aktien der Gesellschaft) zur Schaffung ausreichender Liquidität, wobei die Hauptaktionärin KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH zur Einlage bereits geleisteter finanzieller Unterstützungen berechtigt war. Die Kapitalerhöhung wurde mit 21. November 2023 durchgeführt (siehe Erläuterung 22).

Weiters wurde im Juni 2023 eine neue Finanzierungslinie für die KTC USA Inc., USA, vereinbart, welche bis zu USD 20 Mio. ausgenützt werden kann. Am Bilanzstichtag 31. März 2024 lag die diesbezügliche Ausnützung bei EUR 3,6 Mio.

Vor allem durch den Mittelzufluss aus dem deutschen Schiedsgerichtsverfahren konnte der Konzern seine Finanzverbindlichkeiten im abgelaufenen Geschäftsjahr signifikant reduzieren. Gemäß einem definierten Wasserfallprinzip wurden zunächst alle neuen Finanzierungen rückgeführt und in weiterer Folge wurden auch ältere Kredite bedient, wobei sichergestellt wurde, dass alle involvierten Banken aliquot zur offenen Kreditsumme bedient wurden. In Summe wurden dabei in zwei Tranchen (September 2023 und März 2024) Rückzahlungen in Höhe von EUR 87,5 Mio. geleistet. Somit konnte die Kapsch TrafficCom AG bereits im Geschäftsjahr 2023/24 das Ziel zur Reduktion der Nettoverschuldung deutlich übererfüllen.

Im Mai 2024 wurde die Laufzeit der bestehenden Restrukturierungsvereinbarung samt aller offenen Kreditlinien bis zum 31. März 2026 verlängert. Weiters verpflichtet sich die Kapsch TrafficCom AG, zwischen 31. Dezember 2024 und 31. Dezember 2025 Rückzahlungen von insgesamt EUR 20 Mio. zu leisten.

24 Leasingverbindlichkeiten.

31. März 2023 31. März 2024
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 32.199 26.932
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 11.595 9.158
43.794 36.090

Die Bewegungen der Nutzungsrechte und Klassifizierungen sind in Erläuterung 12 zu Sachanlagen enthalten. Der Konzern tritt nur in unwesentlichem Umfang als Leasinggeber auf. Weiters hat der Konzern Untermietverträge abgeschlossen und weist Forderungen aus diesen Leasingverträgen statt Nutzungsrechte aus Leasingverträgen aus. Die langfristigen Forderungen aus Leasingverträgen zum 31. März 2024 betrugen TEUR 225 (31. März 2023: TEUR 741) und die kurzfristigen Forderungen aus Leasingverträgen TEUR 474 (31. März 2023: TEUR 567).

Die Bewegungen stellen sich wie folgt dar:

2022/23 2023/24
Stand am 1. April des Vorjahres 39.544 43.794
Abgang aus dem Verkauf von Unternehmen -128 0
Neue Leasingverhältnisse (nicht zahlungswirksame Zugänge) 23.543 5.905
Abgang aus der Beendigung von Leasingverhältnissen -4.663 -290
Tilgungsanteil (als Teil des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit) -14.174 -11.791
Zinszahlungen (als Teil des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit) -1.742 -1.831
Zinsaufwendungen 1.493 1.477
Währungsumrechnungsdifferenzen -79 -883
Umgliederung zu "als zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten" 0 -288
Stand am 31. März des Geschäftsjahres 43.794 36.090
davon langfristige Leasingverbindlichkeiten 32.199 26.932

Der Zugang im Geschäftsjahr 2022/23 resultierte im Wesentlichen aus der Verlängerung des Mietvertrages bis 2032 für das Bürogebäude des Headquarters in Wien.

Die Cashflows der Leasingverbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

31. März 2023 31. März 2024
Im 1. Halbjahr des nächsten Geschäftsjahres 6.022 5.158
Im 2. Halbjahr des nächsten Geschäftsjahres 5.573 4.000
Gesamt bis zu 1 Jahr 11.595 9.158
Zwischen 1 und 2 Jahren 7.668 6.709
Zwischen 2 und 3 Jahren 5.122 5.003
Zwischen 3 und 4 Jahren 4.327 4.183
Zwischen 4 und 5 Jahren 3.846 3.407
Über 5 Jahre 11.235 7.630
Gesamt 43.794 36.090

Der gewichtete durchschnittliche Grenzkapitalzinssatz für die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten zum 31. März 2024 betrug 4,03 % (31. März 2023: 3,49  %). Bei einem um 0,5 Basispunkte höheren Zinssatz wären die Leasingverbindlichkeiten um TEUR 485 niedriger gewesen (31. März 2023: TEUR -640); bei einem um 0,5 Basispunkte niedrigeren Zinssatz wäre der Effekt auf die Leasingverbindlichkeiten TEUR +444 (31. März 2023: TEUR +659).

Der Konzern nimmt folgende Ausnahmeregelungen in Bezug auf Leasingverhältnisse in Anspruch: Bei Leasingverhältnissen, deren Vertragslaufzeit zwölf Monate oder weniger beträgt, sowie bei Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, erfolgt kein Bilanzansatz. Stattdessen werden die Leasingzahlungen weiterhin als Aufwand erfasst.

Die Aufgliederung dieser Aufwendungen stellt sich wie folgt dar:

2022/23 2023/24
Mieten und Gebäudeaufwand IT-Aufwand Kfz-Aufwand Mieten und Gebäudeaufwand IT-Aufwand Kfz-Aufwand
Aufwand geringwertiger Vermögenswerte 601 5.074 460 310 4.457 337
Aufwand kurzfristiger Leasingverträge 660 205 1.267 901 364 976
Variable Leasingzahlungen und Service-
leistungen
2.861 3.451 2.838 3.444 7.767 3.042
Gesamt 4.122 8.730 4.565 4.656 12.588 4.356

25 Langfristige Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer.

31. März 2023 31. März 2024
Anwartschaften auf Abfertigung 8.143 8.119
Ansprüche auf Altersvorsorge 10.907 11.224
Ansprüche auf Jubiläumsgelder 1.551 1.819
Gesamt 20.602 21.162
Parameter.

Für die Bewertung der Anwartschaften auf Abfertigung wurde in Österreich ein Zinssatz von 3,50 % (2022/23: 3,95 %), in Mexiko von 9,48 % (2022/23: 8,90 %) herangezogen sowie für die Bezugssteigerungen ein Prozentsatz von 3,00–5,50 % (2022/23: 3,00–5,50 %). Für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen für den Euroraum wurde ein Zinssatz von 3,50 % (2022/23: 3,95 %) angesetzt, für Kanada ein Zinssatz von 4,90 % (2022/23: 4,90 %) sowie für die Pensionserhöhungen ein Prozentsatz von 2,50–3,50 % (2022/23: 3,00–5,50 %). Für die Bewertung der Ansprüche auf Jubiläumsgelder wurde ein Zinssatz von 3,50–3,55 % (2022/23: 3,95–4,00 %) und 9,48 % in Mexiko (2022/23: 8,90 %) sowie für Gehaltssteigerungen ein Wert von 3,00–5,50 % (2022/23: 3,00–5,50 %) berücksichtigt. Weiters wurden der Berechnung das frühestmögliche gesetzliche Pensionseintrittsalter inklusive Übergangsregelungen die Sterbetafeln AVÖ 2018-P ANG (2022/23: AVÖ 2018-P ANG) von Pagler & Pagler für Österreich sowie die 2014 Canadian Pension Mortality Private Tables für Kanada zugrunde gelegt.

Anwartschaften auf Abfertigung.

Diese Position umfasst im Wesentlichen gesetzliche und vertragliche Ansprüche von Mitarbeiter*innen in Österreich oder deren Angehörigen auf einmalige Abfertigungszahlungen. Diese können insbesondere aufgrund von Arbeitgeberkündigung, einvernehmlicher Lösung des Dienstverhältnisses sowie Pensionierung oder Tod des Arbeitnehmers entstehen. Im Fall von Abfertigungsverpflichtungen trägt der Konzern das Risiko der Inflation aufgrund von Gehaltsanpassungen, die gleichzeitig zu höheren Abfertigungsverpflichtungen führen. Für Mitarbeiter*innen, die nach dem 31. Dezember 2002 bei Kapsch TrafficCom in Österreich eingetreten sind, wird monatlich in eine externe Mitarbeitervorsorgekasse eingezahlt, sodass seitens des Konzerns in der Regel keine Abfertigungsverpflichtungen entstehen. Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Abfertigungsverpflichtungen, beispielsweise in Mexiko.

Folgende Beträge sind in der Bilanz sowie in der Gesamtergebnisrechnung für Abfertigungen ausgewiesen:

2022/23 2023/24
Stand am 31. März des Vorjahres 9.419 8.143
Umbewertungen (versicherungsmathematische Gewinne / Verluste) -890 497
Laufender Dienstzeitaufwand 192 629
Zinsaufwand 78 265
Zahlungen -780 -1.624
IC-Transfer 67 165
Währungsumrechnungsdifferenzen 58 43
Stand am 31. März des Geschäftsjahres 8.143 8.119
Gesamtaufwand, in den Personalkosten enthalten (Erläuterung 6) 192 629
Gesamtaufwand, im Finanzergebnis enthalten (Erläuterung 9) 78 265

Die Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses gliedern sich wie folgt auf:

2022/23 2023/24
Umbewertungen aufgrund der Änderung demografischer Annahmen -3 26
Umbewertungen aufgrund der Änderung finanzieller Annahmen -1.301 205
Umbewertungen aufgrund sonstiger Änderungen (experience adjustments) 414 267
Gesamt -890 497

Die erwartete Dotierung für Anwartschaften auf Abfertigung für das Geschäftsjahr 2024/25 beträgt TEUR 373, die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) 6,8 Jahre.

In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für Abfertigungsverpflichtungen wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen wesentlicher versicherungsmathematischer Einflussfaktoren dargestellt, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität ist es jedoch eher wahrscheinlich, dass sich mehrere dieser Einflussgrößen verändern werden.

Sensitivitäten Änderung
der Annahme
Verringerung
der Annahme
Anstieg
der Annahme
Auswirkung von Veränderung des Abzinsungssatzes
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 0,5 PP -239 227
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 0,5 PP 28 -26
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 0,5 PP -2 2
Auswirkung von Veränderung der Bezugssteigerungen
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 0,5 PP 212 -221
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 0,5 PP 7 -8
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 0,5 PP 3 -3
Auswirkung von Veränderung der Fluktuation
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 5 % 1 -1
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 5 % 0 0
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 5 % 0 0
Ansprüche auf Altersvorsorge.

Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Verpflichtungen für Altersvorsorge betreffen hauptsächlich Pensionist*innen. Alle Pensionsvereinbarungen basieren auf den Letztbezügen, sind als monatliche Rentenzahlung zu gewähren und sind nicht durch externes Planvermögen (Fonds) gedeckt. Für Mitarbeiter*innen des Konzerns werden darüber hinaus Beiträge an eine externe Pensionskasse geleistet (siehe Erläuterung 6). Im Fall von Pensionsverpflichtungen trägt der Konzern das Risiko der Langlebigkeit und der Inflation aufgrund von Rentenanpassungen.

Folgende Beträge sind in der Bilanz sowie in der Gesamtergebnisrechnung für Altersvorsorge ausgewiesen:

2022/23 2023/24
Stand am 31. März des Vorjahres 12.962 10.907
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer
nach Beendigung des Dienstverhältnisses
-1.185 848
Laufender Dienstzeitaufwand 3 17
Zinsaufwand 182 445
Zahlungen -938 -1.003
Währungsumrechnungsdifferenzen -118 9
Stand am 31. März des Geschäftsjahres 10.907 11.224
Gesamt, in den Personalkosten enthalten (Erläuterung 6) 3 17
Gesamt, im Finanzergebnis enthalten (Erläuterung 9) 182 445

Die Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses gliedern sich wie folgt auf:

2022/23 2023/24
Umbewertungen aufgrund der Änderung demografischer Annahmen 0 0
Umbewertungen aufgrund der Änderung finanzieller Annahmen -2.128 288
Umbewertungen aufgrund sonstiger Änderungen 943 560
Gesamt -1.185 848

Die erwartete Dotierung für Ansprüche auf Altersvorsorge für das Geschäftsjahr 2024/25 beträgt TEUR 323, die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) beträgt 9,6 Jahre.

In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für Pensionsverpflichtungen wurden die Auswirkungen von Änderungen wesentlicher versicherungsmathematischer Einflussfaktoren dargestellt, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität ist es jedoch eher wahrscheinlich, dass sich mehrere dieser Einflussgrößen verändern werden.

Sensitivitäten Änderung
der Annahme
Verringerung
der Annahme
Anstieg
der Annahme
Auswirkung von Veränderung des Abzinsungssatzes
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 0,5 PP -417 391
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 0,5 PP 38 -36
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 0,5 PP 0 0
Auswirkung von Veränderung der Pensionssteigerungen
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 0,5 PP 0 0
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 0,5 PP 0 0
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 0,5 PP 0 0
Ansprüche auf Jubiläumsgelder.

Die Rückstellung für Jubiläumsgeldverpflichtungen betrifft langfristige Ansprüche von Dienstnehmern aufgrund kollektivvertraglicher Bestimmungen.

Folgende Beträge sind in der Bilanz sowie in der Gesamtergebnisrechnung für Jubiläumsgelder ausgewiesen:

2022/23 2023/24
Stand am 31. März des Vorjahres 1.817 1.551
Umbewertungen von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach
Beendigung des Dienstverhältnisses
-213 82
Laufender Dienstzeitaufwand 76 296
Zinsaufwand 15 51
Zahlungen -168 -254
IC-Transfer 0 67
Währungsumrechnungsdifferenzen 24 27
Stand am 31. März des Geschäftsjahres 1.551 1.819
Gesamt, in den Personalkosten enthalten (Erläuterung 6) -137 378
Gesamt, im Finanzergebnis enthalten (Erläuterung 9) 15 51

Die erwartete Dotierung für Ansprüche auf Jubiläumsgelder für das Geschäftsjahr 2024/25 beträgt TEUR 145, die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) beträgt 7,9 Jahre.

In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für Jubiläumsgelder wurden die Auswirkungen von Änderungen wesentlicher versicherungsmathematischer Einflussfaktoren dargestellt, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität ist es jedoch eher wahrscheinlich, dass sich mehrere dieser Einflussgrößen verändern werden.

Sensitivitäten Änderung
der Annahme
Verringerung
der Annahme
Anstieg
der Annahme
Auswirkung von Veränderung des Abzinsungssatzes
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 0,5 PP -50 47
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 0,5 PP 5 -5
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 0,5 PP -3 3
Auswirkung von Veränderung der Bezugssteigerungen
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 0,5 PP 39 -41
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 0,5 PP 1 -1
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 0,5 PP 2 -3
Auswirkung von Veränderung der Fluktuation
Anwartschaftsbarwert (DBO) ± 5 % -23 23
erwarteter jährlicher Zinsaufwand (IC) ± 5 % -1 1
erwarteter jährlicher Dienstzeitaufwand (CSC) ± 5 % -2 2

Analyse der erwarteten Fälligkeit der undiskontierten Ansprüche.

2024/25 2025/26 2026/27 2027/28 2028/29 Über 5 Jahre Gesamt
Anwartschaften auf Abfertigung 694 929 743 771 427 6.746 10.309
Ansprüche auf Altersvorsorge 1.050 1.038 1.023 1.005 985 10.506 15.606
Ansprüche auf Jubiläumsgelder 181 152 162 168 95 2.724 3.482

26 Rückstellungen.

31. März 2023 31. März 2024
Langfristige Rückstellungen 1.454 1.810
Kurzfristige Rückstellungen 18.880 22.447
Gesamt 20.334 24.257

Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

31. März 2023 Zugang aus Aufzinsung Zu-
führung
Ver-
wendung
Auf-
lösung
Um-
gliederung
Währungs-
umrechnungs-
differenzen
31. März 2024
Garantien und Produkthaftungen 271 0 0 0 0 51 0 323
Projektrückstellungen (ausgenommen Drohverluste) 50 0 0 0 0 -25 0 25
Restrukturierungsrückstellung 6 0 0 0 0 -6 0 -0
Sonstige langfristige Rückstellungen 1.127 157 824 -450 -147 -15 -32 1.462
Langfristige Rückstellungen 1.454 157 824 -450 -147 5 -32 1.810
Garantien und Produkthaftungen 1.517 0 0 0 -164 -51 1 1.303
Drohverlustrückstellung 12.586 0 7.622 -191 -2.739 0 48 17.326
Projektrückstellungen (ausgenommen Drohverluste) 897 0 1.189 -425 -97 25 -47 1.541
Rechts- und Prozesskosten, Vertragsrisiken 615 0 1.142 -225 -379 0 -8 1.145
Restrukturierungsrückstellung 204 0 0 -208 0 6 0 2
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 3.063 0 3.938 -2.036 -2.911 -261 -662 1.131
Kurzfristige Rückstellungen 18.880 0 13.891 -3.085 -6.290 -281 -667 22.447
Summe 20.334 157 14.715 -3.536 -6.438 -276 -699 24.257
31. März 2022 Zugang aus Aufzinsung Zu-
führung
Ver-
wendung
Auf-
lösung
Um-
gliederung
Währungs-
umrechnungs-
differenzen
31. März 2023
Garantien und Produkthaftungen 512 0 0 0 0 -241 0 271
Projektrückstellungen (ausgenommen Drohverluste) 75 0 0 0 0 -25 0 50
Restrukturierungsrückstellung 22 0 0 0 0 -16 0 6
Sonstige langfristige Rückstellungen 1.076 98 4 0 -14 0 -37 1.127
Langfristige Rückstellungen 1.685 98 4 0 -14 -282 -37 1.454
Garantien und Produkthaftungen 1.772 0 216 0 -696 241 -16 1.517
Drohverlustrückstellung 20.976 0 1.458 -10.032 -536 0 719 12.586
Projektrückstellungen (ausgenommen Drohverluste) 4.457 0 0 -95 -3.500 25 10 897
Rechts- und Prozesskosten, Vertragsrisiken 305 0 574 -67 -195 0 -2 615
Restrukturierungsrückstellung 155 0 184 -148 0 16 -3 204
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 965 0 5.132 -758 -2.040 0 -237 3.063
Kurzfristige Rückstellungen 28.630 0 7.564 -11.099 -6.968 282 471 18.880
Summe 30.315 98 7.569 -11.099 -6.982 0 434 20.334

Als Hersteller und Händler sowie als Anbieter von Dienstleistungen gibt der Konzern zum Zeitpunkt des Verkaufes Produktgarantien an die Kunden ab. Üblicherweise ist der Konzern gemäß den Garantiebedingungen verpflichtet, Herstellungs- oder Softwaremängel zu beheben oder das Produkt auszutauschen, wenn diese Mängel während der Gewährleistungsfrist zutage treten. Für den Fall, dass der Konzern Garantieansprüche für verkaufte Produkte oder erbrachte Dienstleistungen während der Gewährleistungsfrist erwartet, wird eine entsprechende Rückstellung im Konzernabschluss gebildet. Das Unternehmen schätzt die Höhe dieser Rückstellung, weil die Mehrheit der Aufwendungen voraussichtlich kurz- oder mittelfristig anfallen wird. Dabei werden die historischen Daten berücksichtigt. Gemäß den Erfahrungswerten ist es wahrscheinlich, dass Garantieansprüche gestellt werden. Es wird erwartet, dass ein Betrag von TEUR 17 im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 verbraucht wird, TEUR 1.286 im zweiten Halbjahr und der restliche Teil in Höhe von TEUR 323 in den darauffolgenden Geschäftsjahren.

Für Drohverluste ist im Geschäftsjahr 2023/24 eine kurzfristige Rückstellung in Höhe von TEUR 17.326 berücksichtigt.

Ein wesentlicher Teil betrifft diverse Errichtungsprojekte einer amerikanischen Tochtergesellschaft, die nicht gewinnbringend abgeschlossen werden können. Die Zuführungen in kurzfristen Drohverlustrückstellungen resultieren im Geschäftsjahr 2023/24 ebenso im Wesentlichen aus den USA. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 wird ein Verbrauch in Höhe von TEUR 1.412 und im zweiten Halbjahr ein Verbrauch in Höhe von TEUR 15.914 erwartet.

Die Rückstellungen für Projekte (ausgenommen Drohverluste) betreffen im Wesentlichen laufende Kosten und Reparaturarbeiten zu bestehenden Mautprojekten. Es wird erwartet, dass ein Betrag in Höhe von TEUR 632 im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 verbraucht wird, TEUR 909 im zweiten Halbjahr und der restliche Teil in Höhe von TEUR 25 in den darauffolgenden Geschäftsjahren.

Die Rückstellungen für Rechtskosten, Prozesskosten und Vertragsrisiken betreffen im Wesentlichen laufende Rechtsfälle und Beratungskosten. Es wird erwartet, dass diese Rückstellungen in Höhe von TEUR 550 im ersten Halbjahr und in Höhe von TEUR 595 im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 in Anspruch genommen werden.

Von den verbleibenden Rückstellungen für Restrukturierungskosten wird eine Verwendung in Höhe von TEUR 2 im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2024/25 erwartet.

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Steuern und Abgaben, Provisionen, Prämien und Schadensersatzforderungen. Die Verwendung im Geschäftjahr 2023/24 betrifft in Höhe von TEUR 1.700 eine Rückstellung für Schadensersatzforderungen in Österreich. Im laufenden Geschäftsjahr ist in den Umgliederungen der sonstigen kurzfristigen Rückstellung die Umgliederung zu den „als zur Veräußerung gehaltenen Schulden“ enthalten (siehe dazu auch Erläuterung 34.1.). Es wird erwartet, dass ein Betrag in Höhe von TEUR 606 im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 verbraucht wird, TEUR 524 im zweiten Halbjahr und der restliche Teil in Höhe von TEUR 1.462 in den darauffolgenden Geschäftsjahren.

27 Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen.

31. März 2023 31. März 2024
Sonstige Personalverbindlichkeiten 22.323 25.499
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt
(ausgenommen Ertragsteuern)
9.358 9.007
Sonstige erhaltene Anzahlungen 3.322 10.019
Rückerstattungsverbindlichkeiten 724 114
Übrige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 7.937 7.354
Gesamt 43.664 51.992

Die sonstigen Personalverbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeiter*innen und Vorstandsmitgliedern, inklusive Verbindlichkeiten für offene Urlaube und Abgrenzungen für Sonderzahlungen sowie andere Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Personalkosten (Sozialversicherungen etc.).

Der Anstieg in den „sonstigen erhaltenen Anzahlungen“ ist im Wesentlichen auf erhaltene Anzahlungen aus Projekten in Brasilien und in Deutschland zurückzuführen.

Die übrigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Abgrenzungen für noch nicht erhaltene Rechnungen bzw. passive Abgrenzungen von Rechnungen.

28 Eventualschulden und sonstige Haftungsverhältnisse sowie Angaben zur Infrastrukturabgabe Deutschland.

Die Eventualschulden des Konzerns resultieren vor allem aus Großprojekten. Die operative Tätigkeit erfordert bei Großprojekten die Abgabe umfangreicher Bankgarantien als Sicherheitsleistung für Angebotspflichten (Bid Bonds) oder zur Absicherung möglicher Gewährleistungsansprüche (Performance Bonds). Diese werden von Banken und Kreditversicherungsunternehmen ausgestellt. Entspricht Kapsch TrafficCom nicht den vertraglichen Verpflichtungen, besteht das Risiko einer Inanspruchnahme. Diese führt wiederum zu einem Regressanspruch der Bank oder des Versicherers gegen den Konzern.

Die Eventualschulden und sonstigen Haftungsverhältnisse enthalten gemäß branchenüblichen Usancen ausschließlich Verpflichtungen gegenüber Dritten. Diese stellen sich wie folgt dar:

31. März 2023 31. März 2024
Nordamerika (Mautprojekte) 26.595 26.752
Australien (Mautprojekte) 14.568 14.271
Gesamt 41.164 41.023

Weitere Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien von Banken oder Versicherungen, bei denen ein Ressourcenabfluss auch für die Zukunft als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, sind im Ausmaß von TEUR 197.322 (2022/23: TEUR 248.347) nicht in der Bilanz oder den Eventualschulden enthalten.

Vermögenswerte von Kapsch TrafficCom AB, Schweden, in Höhe von TEUR 10.412 (31. März 2023: TEUR 10.638) wurden als Sicherstellung für Eventualschulden zugunsten einer schwedischen Bank verpfändet.

Infrastrukturabgabe Deutschland.

Im Jahr 2018 erhielt das Gemeinschaftsunternehmen autoTicket GmbH (autoTicket), Deutschland, den Auftrag für die Erhebung der Infrastrukturabgabe (Pkw-Maut) in Deutschland. Darüber hinaus wurde die Konzerngesellschaft MTS Maut & Telematik Services GmbH, Deutschland, bereits zuvor in einem separaten Vergabeverfahren als alleiniger Dienstleister für die „automatische Kontrolle der Pkw-Maut“ mandatiert.

Am 18. Juni 2019 veröffentlichte der Europäische Gerichtshof (EuGH) ein überraschendes Urteil mit weitreichenden Konsequenzen: Die in Deutschland geplante Infrastrukturabgabe (Pkw-Maut) bei gleichzeitiger Steuerentlastung für in Deutschland zugelassene Pkws wurde für unvereinbar mit dem EU-Recht erklärt. Dies nahm der Kunde am Folgetag zum Anlass, die zur Realisierung und zum Betrieb der Pkw-Maut geschlossenen Verträge zum 30. September 2019 zu kündigen.

Die Betreiberparteien des gekündigten Vertrages zum Projekt „Erhebung der Maut“ sind Kapsch TrafficCom, CTS EVENTIM und autoTicket. Gemeinsam erhoben sie im Dezember 2019 Forderungen in Höhe von rund TEUR 560.000 gegenüber der Bundesrepublik Deutschland. Der zuständige Minister bestritt jedoch diesen Anspruch. Daher war diese Angelegenheit vor einem Schiedsgericht zu klären.

Im März 2022 erreichte Kapsch TrafficCom ein Zwischenschiedsspruch, der einen Entschädigungsanspruch von autoTicket gegen die Bundesrepublik Deutschland dem Grunde nach bejaht. In Folge erging im Juli 2023 ein Schiedsspruch mit vereinbartem Wortlaut, der die Bundesrepublik Deutschland zur Zahlung von TEUR 243.000 verpflichtete. Dieser Schiedsspruch führte im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem einmaligen EBIT-Effekt in Höhe von EUR 79,5 Mio. sowie zu einem Mittelzufluss in Höhe von EUR 109,2 Mio.

MTS Maut & Telematik Services GmbH (MTS) ist eine vollkonsolidierte 100 %ige Tochtergesellschaft der Kapsch TrafficCom AG. Als Folge der Kündigung des Vertrages zur automatischen Kontrolle der Maut werden durch die Auftragnehmerparteien (Kapsch TrafficCom AG und MTS) ebenfalls Ansprüche gegen die Bundesrepublik Deutschland geltend gemacht.

29 Anteile Tochterunternehmen.

Konsolidierungskreis.

Zum 31. März 2024 waren 59 Gesellschaften (inklusive Muttergesellschaft Kapsch TrafficCom AG, Wien) in den Konsolidierungskreis einbezogen (31. März 2023: 59 Gesellschaften). Der Konsolidierungskreis entwickelte sich wie folgt:

2022/23 2023/24
Anzahl Gesellschaften zu Beginn des Geschäftsjahres 61 59
Erstkonsolidierungen 0 3
Entkonsolidierungen -2 -3
Anzahl Gesellschaften im Konsolidierungskreis 59 59

Die regionale Verteilung der Gesellschaften stellt sich wie folgt dar:

2022/23 2023/24
Österreich 6 6
EMEA (exklusive Österreich) 28 29
Americas 22 21
APAC 3 3
Gesamt 59 59

Folgende Gesellschaften sind in den Konzernabschluss einbezogen:

31. März 2023 31. März 2024
Gesellschaft, Hauptniederlassung der Gesellschaft Konzern-
anteil
Nicht beherrschende
Anteile
Konzern-
anteil
Nicht beherrschende
Anteile
Arce Mobility Solutions, S.A., Bilbao, Spanien 2)
ArtiBrain Software Entwicklungsgesellschaft mbH, Wien, Österreich 100,0 % 100,0 %
Consorcio ITS Parques del Rio (Konsortium), Bogotá,
Kolumbien
60,0 % 40,0 % 60,0 % 40,0 %
Consorcio Medellin al Mar (Konsortium), Bogotá, Kolumbien 51,0 % 49,0 % 51,0 % 49,0 %
Consorcio Peaje AGR (Konsortium), Quito, Ecuador 51,0 % 49,0 % 51,0 % 49,0 %
Consorcio Túneles Al Nus (Konsortium), Bogotá, Kolumbien 51,0 % 49,0 % 51,0 % 49,0 %
Electronic Toll Collection (PTY) Ltd., Centurion, Südafrika 100,0 % 100,0 %
Intelligent Mobility Solutions Limited, Lusaka, Sambia 51,0 % 49,0 % 51,0 % 49,0 %
Kapsch Components GmbH & Co KG, Wien, Österreich 100,0 % 100,0 %
Kapsch Components GmbH, Wien, Österreich 100,0 % 100,0 %
Kapsch Road Services Sp. z o.o., Gleiwitz, Polen (nunmehr: Warschau, Polen) 100,0 % 100,0 %
Kapsch Telematic Services GmbH Deutschland, Berlin, Deutschland 100,0 % 100,0 %
Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, Österreich 100,0 % 100,0 %
Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland 100,0 % 100,0 %
Kapsch Telematic Services Sp. z o.o., Warschau, Polen 100,0 % 100,0 %
Kapsch Telematic Services spol. s.r.o., Prag, Tschechien 100,0 % 100,0 %
Kapsch Telematik Technologies Bulgaria EAD, Sofia, Bulgarien 100,0 % 100,0 %
Kapsch Traffic Solutions (Konsortium), Sofia, Bulgarien 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom - Rowing - UTE (Konsortium), Buenos Aires, Argentinien 3) 50,0 % 50,0 % 50,0 % 50,0 %
Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Arce Sistemas S.A.U., Bilbao, Spanien 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Argentina S.A., Buenos Aires, Argentinien 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Australia Pty Ltd, Melbourne, Australien 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom B.V., Amsterdam, Niederlande 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Canada Inc., Mississauga, Kanada 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Chile S.A., Santiago de Chile, Chile 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Dominican Republic S.R.L., Santo Domingo, Dominikanische Republik 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom France SAS, Paris, Frankreich 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Holding Corp., McLean, USA 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Holding II US Corp., McLean, USA 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Inc., McLean, USA 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Ireland Limited, Dublin, Irland 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Vilnius, Litauen 1) 51,0 % 49,0 % 51,0 % 49,0 %
Kapsch TrafficCom Ltd., Middlesex, Großbritannien 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom México, S.A.P.I. de C.V. (vormals: SIMEX, Integración de Sistemas, S.A.P.I. de C.V.), Mexico City, Mexiko 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom New Zealand Ltd., Auckland, Neuseeland 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Norway AS, Oslo, Norwegen 1) 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Peru S.A.C., Lima, Peru 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom PTE. LTD., The Heeren, Singapur 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom S.A.S., Bogotá, Kolumbien 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Saudi Arabia Co. Ltd., Dschidda,
Saudi-Arabien
100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Services Ukraine LLC, Kiew, Ukraine 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Services USA, Inc., McLean, USA 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom South Africa (Pty) Ltd., Sunninghill, Südafrika 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom South Africa Holding (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Transportation Argentina S.A.,
Buenos Aires, Argentinien
100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Transportation Brasil Ltda., São Paulo, Brasilien 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Transportation Colombia S.A.S., Bogotá, Kolumbien 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Transportation S.A.U., Madrid, Spanien 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom USA, Inc., McLean, USA 100,0 % 100,0 %
Kapsch TrafficCom Zagreb d.o.o, Zagreb, Kroatien 6) 100,0 %
KTC-ZA HOLDING (Pty) Ltd, Kapstadt, Südafrika 6) 100,0 %
KTS Beteiligungs GmbH, Wien, Österreich 100,0 % 100,0 %
MobiServe (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika 5) 100,0 % 100,0 %
MTS Maut & Telematik Services GmbH, Berlin, Deutschland 100,0 % 100,0 %
Streetline Inc., Foster City, USA 1) 97,0 % 3,0 % 97,0 % 3,0 %
Telvent Thailand Ltd., Bangkok, Thailand 2)
TMT Services and Supplies (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika 4) 100,0 % 100,0 %
tolltickets GmbH, Rosenheim, Deutschland 100,0 % 0,0 % 100,0 % 0,0 %
Traffic AI Services sp. z o.o., Lublin, Polen 7) 80,0 % 20,0 %
Transport Telematic Systems - LLC, Abu Dhabi,
Vereinigte Arabische Emirate
4)
49,0 % 51,0 % 49,0 % 51,0 %
Trust South Africa, Kapstadt, Südafrika 5) 100,0 % 100,0 %

1) Entkonsolidierung im Geschäftsjahr 2023/24

2) Entkonsolidierung im Geschäftsjahr 2022/23

3) Konsolidierung aufgrund Stimmrechtsvereinbarungen

4) Verfügungsmacht über die maßgeblichen Tätigkeiten des Unternehmens aufgrund substanzieller Rechte

5) IFRS 10 Beherrschung des Trust South Africa und daher Vollkonsolidierung mit 100 %

6) Gründung im Geschäftsjahr 2023/24

7) Erwerb von untergeordneter Bedeutung im Geschäftsjahr 2023/24

Kapsch TrafficCom Zagreb d.o.o, Zagreb, Kroatien, wurde am 6. Juli 2023 durch die Kapsch TrafficCom AG gegründet.

Per 17. November 2023 wurde die Gesellschaft Traffic AI Services sp. z o.o., Lublin, Polen, erworben. Die Gesell- schaft ist eine 80,0 %ige Tochtergesellschaft der Kapsch Telematic Services Sp. z.o.o., Polen.

Am 19. Dezember 2023 wurde KTC-ZA HOLDING (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika, gemeinsam durch Beteiligungen der Kapsch TrafficCom South Africa Holding (Pty) Ltd, Kapstadt (70,0 % Beteiligung) und der MobiServe (Pty) Ltd, Kapstadt, (30,0 % Beteiligung) gegründet.

Die Kapsch TrafficCom AG veräußerte per 10. Juli 2023 ihren 51,0 %-Anteil an Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Vilnius, Litauen.

Per 31. Juli 2023 wurde die Kapsch TrafficCom Norway AS, Oslo, Norwegen, liquidiert.

Im März 2024 erfolgte die Liquidation der Streetline Inc., Foster City, USA (Konzernanteil 97,0 %).

Bei allen oben angeführten Gesellschaften befindet sich die Hauptniederlassung der Gesellschaft im Gründungsland. Der Konzernanteil zeigt den Anteil, zu dem die Gesellschaften in den Konzernabschluss einbezogen werden.

Nur die folgenden Konzerngesellschaften bilanzieren aufgrund von rechtlichen Beschränkungen oder anderen Gründen nicht zum 31. März, sie stellen jedoch einen Zwischenabschluss auf:

  • Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland (31. Dezember)
  • Kapsch Telematik Technologies Bulgaria EAD, Sofia, Bulgarien (31. Dezember)
  • Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland (31. Dezember)
  • KTS Beteiligungs GmbH, Wien (31. Dezember)
  • Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Vilnius, Litauen (31. Dezember); veräußert 10. Juli 2023
  • Kapsch TrafficCom México, S.A.P.I. de C.V., Mexiko (31. Dezember)
  • Traffic AI Services sp. z o.o., Lublin, Polen (31. Dezember)

30 Nicht beherrschende Anteile.

Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital vollkonsolidierter Tochtergesellschaften.

Angaben zur Bilanz.

Die folgenden Tabellen zeigen Angaben zur Bilanz vollkonsolidierter Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen und deren Buchwerte:

Werte vor konzerninternen Eliminierungen
2023/24 Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Lang-
fristige
Schulden
Kurz-
fristige
Schulden
Netto-
vermögen
Buchwert nicht beherrschende Anteile
Consorcio ITS Parques del Rio, Kolumbien 0 281 11 373 -102 -41
Consorcio Medellin al Mar, Kolumbien 0 1.262 0 2.494 -1.233 -604
Consorcio Peaje AGR, Ecuador 2 633 0 717 -81 -40
Consorcio Túneles Al Nus, Kolumbien 0 431 0 121 310 145
Intelligent Mobility Solutions Limited, Sambia 0 133 8.929 5.251 -14.047 -7.261
Kapsch TrafficCom - Rowing - UTE, Argentinien 224 2.940 147 821 2.197 1.098
Traffic AI Services, Polen 102 70 0 152 20 4
Buchwert zum 31. März 2024 -6.698
Werte vor konzerninternen Eliminierungen
2022/23 Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Lang-
fristige
Schulden
Kurz-
fristige
Schulden
Netto-
vermögen
Buchwert nicht beherrschende Anteile
Consorcio ITS Parques del Rio, Kolumbien 0 232 9 308 -85 -34
Consorcio Medellin al Mar, Kolumbien 0 2.743 0 1.834 909 445
Consorcio Peaje AGR, Ecuador 0 1.045 1 942 102 50
Consorcio Túneles Al Nus, Kolumbien 0 360 0 135 224 103
Intelligent Mobility Solutions Limited, Sambia -0 155 8.120 6.355 -14.320 -7.395
Kapsch TrafficCom - Rowing - UTE, Argentinien 75 4.965 0 1.346 3.694 1.847
Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Litauen 0 46 0 7 39 22
Streetline Inc., USA 0 17 0 0 17 -32
Buchwert zum 31. März 2023 -4.994
Angaben zur Gesamtergebnisrechnung.

Die folgenden Tabellen zeigen Angaben zur Gesamtergebnisrechnung vollkonsolidierter Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen (Beträge vor der konzerninternen Eliminierung):

Werte vor konzerninternen Eliminierungen Den nicht beherrschenden
Anteilen
zugewiesene Ergebnisbeiträge
2023/24 Umsatz Jahres-
über-
schuss/
-fehlbetrag
Sonstiges
Ergebnis
Gesamt-
ergebnis
Perioden-
ergebnis
Sonstiges
Ergebnis
Gesamt-
ergebnis
Consorcio ITS Parques del Rio, Kolumbien 0 0 -18 -18 0 -7 -7
Consorcio Medellin al Mar,
Kolumbien
690 -2.171 29 -2.141 -1.064 14 -1.049
Consorcio Peaje AGR, Ecuador 482 -183 0 -183 -90 0 -90
Consorcio Túneles Al Nus,
Kolumbien
193 36 50 86 17 25 42
Intelligent Mobility Solutions
Limited, Sambia
0 -1.961 2.235 273 -961 1.095 134
Kapsch TrafficCom - Rowing - UTE, Argentinien 5.965 2.399 -3.896 -1.497 1.200 -1.948 -748
Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Litauen 0 -26 0 -26 -13 0 -13
Streetline Inc., USA 0 0 427 427 -13 13 0
Traffic AI Services, Polen 10 24 1 25 5 0 5
Gesamt -918 -808 -1.727
Werte vor konzerninternen Eliminierungen Den nicht beherrschenden
Anteilen
zugewiesene Ergebnisbeiträge
2022/23 Umsatz Jahres-
über-
schuss/
-fehlbetrag
Sonstiges
Ergebnis
Gesamt-
ergebnis
Perioden-
ergebnis
Sonstiges
Ergebnis
Gesamt-
ergebnis
Consorcio ITS Parques del Rio, Kolumbien 0 0 18 18 0 7 7
Consorcio Medellin al Mar,
Kolumbien
7.348 -262 -218 -480 -129 -107 -235
Consorcio Peaje AGR, Ecuador 552 3 2 5 2 1 3
Consorcio Túneles Al Nus,
Kolumbien
303 50 -159 -109 24 -78 -54
Intelligent Mobility Solutions
Limited, Sambia
0 -2.525 2.348 -176 -1.237 1.151 -86
Kapsch TrafficCom - Rowing - UTE, Argentinien 8.417 3.803 -1.969 1.834 1.902 -985 917
Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Litauen 0 1 0 1 1 0 1
Gesamt 563 -11 552
Angaben zu Geldflussrechnung und Dividenden.

Die folgenden Tabellen zeigen Angaben zu Geldflussrechnung und Dividenden vollkonsolidierter Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen (Beträge vor der konzerninternen Eliminierung):

Cashflow aus
2023/24 betrieblicher
Tätigkeit
Investitions-
tätigkeit
Finanzierungs-
tätigkeit
Cash Netto-
zu-/abnahme
Dividenden an nicht beherr-
schende Anteile
Consorcio Medellin al Mar, Kolumbien -99 176 -351 -273 0
Consorcio Peaje AGR, Ecuador -240 249 -9 0 0
Consorcio Túneles Al Nus, Kolumbien -9 0 -0 -10 0
Intelligent Mobility Solutions Limited, Sambia 599 0 -599 0 0
Kapsch TrafficCom - Rowing - UTE, Argentinien 600 0 -74 526 0
Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Litauen -20 -8 0 -28 0
Streetline Inc., USA 0 -18 -0 -17 0
Traffic AI Services, Polen 78 -41 -0 -41 0
Gesamt 0
Cashflow aus
2022/23 betrieblicher
Tätigkeit
Investitions-
tätigkeit
Finanzierungs-
tätigkeit
Cash Netto-
Zu-/Abnahme
Dividenden an nicht beherr-
schende Anteile
Consorcio Medellin al Mar, Kolumbien -3.136 -8 728 -2.416 0
Consorcio Peaje AGR, Ecuador -5 0 0 -5 0
Consorcio Túneles Al Nus,
Kolumbien
437 -55 -512 -131 -251
Intelligent Mobility Solutions
Limited, Sambia
0 0 0 0 0
Kapsch TrafficCom - Rowing - UTE, Argentinien 571 0 -64 507 0
Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Litauen -7 0 0 -7 0
Gesamt -251

31 Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen.

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen von Kapsch TrafficCom zählen insbesondere Unternehmen des Kapsch Konzerns einschließlich Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierter Unternehmen, deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie nahe Angehörige der Organe und von diesen beherrschte oder maßgeblich beeinflusste Unternehmen.

Direkte Muttergesellschaft des berichtenden Unternehmens ist die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien. Tochterunternehmen dieser Gesellschaft werden als Schwestergesellschaften bezeichnet, wenn sie nicht Teil des Konzerns der Kapsch TrafficCom AG sind.

Salden und Transaktionen zwischen der Kapsch TrafficCom AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht erläutert.

Die Verrechnung von Dienstleistungen mit nahestehenden Parteien erfolgt auf Drittvergleichsbasis. Waren werden zu marktüblichen Konditionen ge- und verkauft.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Umsätze und Aufwendungen gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen:

2022/23 2023/24
Muttergesellschaft
Umsätze 60 65
Aufwendungen -123 -207
Ertrag (+) / Aufwand (-) aus Steuerumlage -26 0
Schwestergesellschaften
Umsätze 241 314
Aufwendungen -5.998 -5.897
Assoziierte Unternehmen
Umsätze 96 204
Aufwendungen -2.350 120
Gemeinschaftsunternehmen
Umsätze 170 53
Aufwendungen -3.717 0
Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen
Umsätze 0 0
Aufwendungen -61 -771

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen:

31. März 2023 31. März 2024
Muttergesellschaft
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte 72 150
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten -5.371 -4.418
Forderungen (+) / Verbindlichkeiten (-) aus Steuerumlage -26 -26
Schwestergesellschaften
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige lang- und
kurzfristige Vermögenswerte
241 475
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten -8.774 -2.786
Assoziierte Unternehmen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige lang- und
kurzfristige Vermögenswerte
0 0
Gemeinschaftsunternehmen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige lang- und
kurzfristige Vermögenswerte
12.295 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten -417 0
Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige lang- und
kurzfristige Vermögenswerte
0 492
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
einschließlich Verpflichtungen aus Altersvorsorge
-8.900 -9.224
Muttergesellschaft.

Die Muttergesellschaft fungiert als steuerlicher Gruppenträger der im März 2005 gebildeten steuerlichen Gruppe. Gruppenmitglieder sind auch die Kapsch TrafficCom AG und deren österreichische Tochtergesellschaften. Dementsprechend sind alle ertragssteuerlichen Effekte aus der Gruppenbesteuerung bei Konzerngesellschaften, die Mitglieder der steuerlichen Gruppe sind, als Transaktionen mit einem nahestehenden Unternehmen zu betrachten. Die positive Steuerumlage von Kapsch TrafficCom gegenüber dem österreichischen (Steuer-)Gruppenträger KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH wurde im Geschäftsjahr 2020/21 angepasst und seither wurden statt kurzfristiger Steuerforderungen latente Steueransprüche aus Verlusten angesetzt. Der Verbrauch dieser Verlustvorträge wird unter den latenten Steueransprüchen/-schulden gezeigt.

Die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten besteht aus einer Abnahme der langfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 5.083 im Rahmen der Kapitalerhöhung und einer Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 4.418 gegenüber der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH.

KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, die Mehrheitsgesellschafterin der Kapsch TrafficCom AG, nahm an der Kapital-

erhöhung im Umfang der bestehenden Beteiligung von 63,291 % teil. Die Teilnahme der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH erfolgte gegen Sacheinlagen (Forderungen gegen die Kapsch TrafficCom AG). KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH übernahm 63,291 % der neuen Aktien, das sind 822.783 neue Aktien, gegen Sacheinlagen. Der Ausgabebetrag der durch Sacheinlage aufgebrachten 822.783 Stück junger Aktien beträgt EUR 7,4 Mio. und entspricht einem Anteil von 5,75 % am erhöhten Grundkapital. Diese neue Aktien der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH wurden ebenfalls bei den Banken verpfändet.

Schwestergesellschaften.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sanken gegenüber der Kapsch Aktiengesellschaft um TEUR 3.498 und gegenüber der Kapsch Partner Solutions um TEUR 2.489.

Im Zusammenhang mit der Verwendung der Kapsch Handelsmarke und des Logos werden dem Konzern durch Kapsch Aktiengesellschaft, Wien, Lizenzgebühren in Rechnung gestellt. Diese belaufen sich auf 0,5 % der gesamten Nettoumsätze des Konzerns mit Dritten. Die hierfür angefallenen Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2023/24 TEUR 2.696 (2022/23: TEUR 2.501).

Leistungen im Bereich Human Resources (Lohnverrechnung, Administration, Recruiting, Beratung hinsichtlich Arbeitsrecht, Personalentwicklung und Personalentsendungen) und die Zurverfügungstellung von Lehrlingen und Trainees werden zentral für den Konzern durch Kapsch Partner Solutions GmbH, Wien, erbracht. Am 1. März 2024 wurde der Bereich Human Resources von der Kapsch Partner Solutions GmbH, Wien, in die Kapsch TrafficCom AG eingebracht. Im Geschäftsjahr 2023/24 fielen für die erbrachten Leistungen Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.484 (2022/23: TEUR 1.269) im Konzern an.

Weiters fanden im Geschäftsjahr 2023/24 Transaktionen mit der Schwestergesellschaft Kapsch Aktiengesellschaft für Lizenzgebühren in Höhe von TEUR 2.691 statt. Darüber hinaus wurden von Kapsch Aktiengesellschaft der Kapsch TrafficCom AG die Nutzung der Konsolidierungsoftware und die Weiterverrechnung von einem Mitgliedsbeitrag in Rechnung gestellt. Weitere Aufwendungen des Konzerns aus Transaktionen mit Schwestergesellschaften betrafen Versicherungsverträge in Höhe von TEUR 52 (2022/23: TEUR 368), welche mehrere Konzerngesellschaften umfassen. Der Restbetrag der Aufwendungen gegenüber Schwestergesellschaften betraf sonstige an den Konzern erbrachte Lieferungen und Leistungen.

Die Aufwendungen aus Transaktionen mit Schwestergesellschaften betrafen im Geschäftsjahr 2022/23 die Kosten für die Bereitstellung des zentralen Konsolidierungssystems durch die Kapsch Aktiengesellschaft in Höhe von TEUR 137 (2022/23: TEUR 128).

Außerdem wurden durch Schwestergesellschaften im Auftrag des Konzerns Lieferungen von Hardware (IT-Ausstattung) sowie Wartungs- und Dienstleistungen für diverse Kundenprojekte in Höhe von TEUR 57 (2022/23: TEUR 200) erbracht.

Die Mieteinnahmen des Konzerns aus der Untervermietung an Schwestergesellschaften beliefen sich im Geschäftsjahr 2023/24 auf TEUR 0 (2022/23: TEUR 6). Der Restbetrag der Umsätze mit Schwestergesellschaften betraf sonstige Lieferungen und Leistungen.

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen.

Die Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen lang- und kurzfristigen Vermögenswerte gegenüber Gemeinschaftsunternehmen betreffen die Rückzahlung von Ausleihungen der autoTicket GmbH, welche im Vorjahr mit einem Stand in Höhe von TEUR 12.274 im Konzernabschluss enthalten waren.

Die im Vorjahr enthaltenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Gemeinschaftsunternehmen sowie die im Vorjahr enthaltenen Aufwendungen gebenüber Gemeinschaftsunter-

nehmen sind dem Konsortium MyConsorzio zuzuweisen, welches ab dem Geschäftsjahr 2023/24 als sonstige Beteiligung ausgewiesen wird.

Im März 2024 wurden die Anteile an dem assoziierten Unternehmen Traffic Technology Services, Inc., USA, veräußert. In den Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen ist die Auflösung der Wertberichtung für ein Darlehen, das im Vorjahr wertberichtigt und im Geschäftsjahr 2023/24 rückgeführt wurde, in Höhe von TEUR 2.350 sowie der Abgang aus dem Investment in Höhe von TEUR -2.230 enthalten (2022/23: TEUR -2.350).

Die Erträge mit Gemeinschaftsunternehmen betrugen im Geschäftsjahr 2023/24 TEUR 53 (2022/23: TEUR 170) und beinhalten im Wesentlichen Verrechnungen aus Zinsen an autoTicket GmbH, Deutschland.

Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen.

Die Verpflichtungen für Altersvorsorge gegenüber sonstigen nahestehenden Unternehmen und Personen sind in „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten einschließlich Verpflichtungen für Altersvorsorge“ enthalten und beinhalten eine Pensionsverpflichtung (in Zahlung befindliche Pension) an die Witwe von Dr. Karl Kapsch, ehemaliger Vorstand von Kapsch Aktiengesellschaft.

Angaben zu Vergütungen und sonstigen Zahlungen an Organe sind in Erläuterung 37 dargestellt.

1 1) Am 20. Jänner 2022 wurde vom Nationalrat die ökosoziale Steuerreform beschlossen. Diese sieht unter anderem eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes von 25 % auf 23 % vor (2023: 24 %, 2024: 23 %). Für Jahresabschlüsse bzw. Konzernabschlüsse mit Stichtag nach dem 20. Jänner 2022 erfolgt die Berechnung des theoretischen Steueraufwands und der aktiven und passiven latenten Ertragsteuern mit den neuen Steuersätzen. Heranzuziehen ist dabei jener Steuersatz, der wahrscheinlich bei Realisierung (Umkehr) der latenten Steuer zugrunde liegenden temporären Differenz zur Anwendung kommt. Da es im Geschäftsjahr 2023/24 zu keinen wesentlichen Realisierungen der latenten Steuer kam, wurde – analog dem Konzernabschluss zum 31. März 2023 – der ab 2024 gültige Körperschaftsteuersatz von 23 % zur Berechnung herangezogen.

32 Risikomanagement.

Zu den Risiken des Konzerns sowie zum Risikomanagement verweisen wir auf Punkt 2.2 des Konzernlageberichts. Die Auswirkungen der Finanzrisiken, wie sie im Konzernlagebericht beschrieben sind, insbesondere des Währungsrisikos, Zinsrisikos, Liquiditätsrisikos und Kreditrisikos, werden im Weiteren erläutert:

32.1 Währungsrisiko.

Kapsch TrafficCom agiert international und ist Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Diese entstehen bei Geschäfts- transaktionen in Währungen, die nicht mit der funktionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft überein- stimmen (im Weiteren als „Fremdwährung“ bezeichnet). Fremdwährungsrisiken existieren im Zusammenhang mit Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Nettoinvestitionen von Unternehmensstandorten außerhalb der Eurozone. Im Zuge der Konsolidierung sind diese Positionen in die Konzernwährung Euro umzurechnen.

Im Geschäftsjahr 2023/24 waren aus Konzernsicht die relevantesten Fremdwährungen der US-Dollar. Aufgrund der Vertragsgestaltung in Euro entsteht dem Konzern kein Fremdwährungsrisiko aus dem weißrussischen Rubel.

Kundenaufträge werden überwiegend in den jeweiligen Landeswährungen der Konzerngesellschaften fakturiert. Nur im Fall, dass der Konzern erwartet, einem bedeutenden Fremdwährungsrisiko ausgesetzt zu sein, sind größere Aufträge in Fremdwährung bei Bedarf durch Devisentermingeschäfte abgesichert.

Argentinien ist seit 1. Juli 2018 als Hyperinflationsland eingestuft. Die Neubewertung erfolgt gemäß IAS 29. Der Abschluss und die Vergleichszahlen für frühere Perioden wurden aufgrund von Änderungen der allgemeinen Kaufkraft des argentinischen Pesos angepasst. Im Geschäftsjahr 2023/24 betrugen die Verluste aus Hyperinflation TEUR 7.007 (2022/23, angepasst: TEUR 5.109).

Die folgende Tabelle simuliert die Auswirkungen von Wechselkursveränderungen auf das Ergebnis vor Steuern. Zu diesem Zweck wurde, ceteris paribus, für Forderungen und Verbindlichkeiten zu Bilanzstichtagen eine Wechselkurs-änderung von +/-10 % angenommen. Die Zeile „EUR“ zeigt summiert für alle Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, die Ceteris-paribus-Auswirkung der Veränderung zum Euro auf das Ergebnis vor Steuern. Die Auswirkungen auf das Eigenkapital würden sich nicht wesentlich davon unterscheiden.

Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern
2022/23 2023/24
Währung Veränderung +10 % Veränderung -10 % Veränderung +10 % Veränderung -10 %
USD -8.406 10.322 -7.322 8.950
ZAR 166 -203 1.129 -1.380
SEK 560 -684 331 -404
GBP 54 -66 -17 21
BGN -1.128 1.379 1.113 -1.361
EUR 3.338 -5.210 4.339 -5.303

32.2 Zinsrisiko.

Das Zinsrisiko reflektiert durch Änderungen von Marktzinssätzen verursachte Wertschwankungen von Finanzinst- rumenten und anderen Bilanzposten (zum Beispiel Forderungen und Verbindlichkeiten) sowie geänderte Zahlungs- ströme. Für festverzinsliche Bilanzposten umfasst es das Barwertrisiko. Schwankt der Marktzinssatz für Finanz- instrumente, dann steigt oder sinkt deren Zeitwert und kann zu einem Gewinn oder Verlust führen, wenn das Finanzinstrument vor Fälligkeit veräußert wird.

Für variabel verzinste Bilanzposten bezieht sich das Risiko auf den Zahlungsstrom. Bei variabel verzinsten Finanz- instrumenten können Zinsanpassungen aus Änderungen der Marktzinssätze resultieren. Solche Veränderungen würden Änderungen bei Zinszahlungen zur Folge haben. Der Anteil variabler verzinster Finanzverbindlichkeiten (Finanzverbindlichkeiten und Leasingverbindlichkeiten) beträgt 64 %. Eine Veränderung des Marktzinsniveaus zum 31. März 2024 um +/-50 Basispunkte (+/-0,5 %) hätte, wie im Vorjahr, keine wesentlichen Auswirkungen. Zur Absicherung des Zinsrisikos aus Finanzverbindlichkeiten setzt der Konzern derivative Finanzinstrumente ein.

32.3 Liquiditätsrisiko.

Die laufende Überwachung, Kontrolle und Bewertung der Finanz- und Liquiditätsposition erfolgt auf Ebene der operativen Gesellschaften. Dies wird auf Konzernebene überwacht und optimiert.

Der Konzern sorgt für ausreichend Liquidität, vor allem durch das Halten von angemessenen finanziellen Rückla- gen, durch Kreditlinien, Anleiheemissionen, Anzahlungen von Kunden und die laufende Abstimmung der Fälligkei- ten von Forderungen, Verbindlichkeiten und finanziellen Vermögenswerten. Dazu werden regelmäßig im Kurzfrist- bereich (jeweils für die nächsten zwölf Wochen), quartalsweise im Mittelfristbereich (aktuelles Geschäftsjahr) sowie auch im Langfristbereich (entsprechend den langfristigen Zahlungsverpflichtungen, insbesondere aus Krediten) Cashflow-Prognosen erstellt und daraus entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung ausreichender Liquidität abgeleitet.

Die Kapsch TrafficCom AG vermeidet es, von einzelnen Banken abhängig zu sein, und achtet stets darauf, die bestehende Finanzierungsstruktur auf mehrere Partnerbanken aufzuteilen. Größere Rückzahlungsverpflichtungen von in der Regel langfristigen Kontrakten (zum Beispiel bei Unternehmensanleihen oder endfällige Tilgungen langfristiger Kredite) werden laufend überwacht und es werden schon frühzeitig entsprechende Maßnahmen (entweder Über- prüfung der Einnahmen aus dem operativen Cashflow oder zeitgerechte Refinanzierungen) zur Sicherstellung der vereinbarten Zahlungsverpflichtungen eingeleitet.

Die Kapsch TrafficCom AG verfolgt eine risikoaverse Veranlagungsstrategie. Liquide Mittel werden so gehalten, dass sie in der Regel kurzfristig verfügbar und bei Bedarf rasch einsetzbar sind. In Bezug auf Wertpapiere zur Deckung und Absicherung von Pensionsverpflichtungen wird üblicherweise auf konservativere und laufend aktiv gemanagte Wertpapierfonds mit einem entsprechenden Anteil an Anleihen zurückgegriffen. Nichtsdestotrotz kann es bei Tur- bulenzen an den internationalen Finanzmärkten für die getätigten Finanzanlagen zu einer ungünstigen Entwicklung oder sogar zu einer Nicht-Handelbarkeit von verschiedenen Wertpapieren kommen. Daraus können sich Abwertungen und Wertberichtigungen ergeben, die sich negativ auf das Finanzergebnis und das Eigenkapital von Kapsch TrafficCom AG auswirken. Durch eine solche Krise erhöht sich zudem das Ausfallsrisiko einzelner Emittenten der Wertpapiere. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass sich der Konzern aus strategischen Überlegungen durch Anteilserwerbe direkt an einzelnen Unternehmen beteiligt. Hier kann es bei entsprechend schlechter Performance dieser Unternehmen ebenso zu einem Wertminderungsbedarf kommen, was wiederum zu den bereits erwähnten negativen Auswirkungen im Finanzergebnis und Eigenkapital führen kann.

Die Zahlungsströme (Bruttocashflows inklusive Zinsen) zeigen das Liquiditätsrisiko der nächsten Perioden und sind gesplittet nach:

  • 1. Halbjahr des nächsten Geschäftsjahres
  • 2. Halbjahr des nächsten Geschäftsjahres
  • Zwischen 1 und 2 Jahren
  • Zwischen 2 und 3 Jahren
  • Zwischen 3 und 4 Jahren
  • Zwischen 4 und 5 Jahren
  • Über 5 Jahre

Diese Informationen sind in Erläuterung 23 und 24 enthalten.

32.4 Kreditrisiko.

Die Kapsch TrafficCom AG unterhält Geschäftsbeziehungen nur mit als kreditwürdig eingestuften Dritten und hat Richtlinien eingeführt, um sicherzustellen, dass der Konzern nur Kunden mit entsprechender Bonität beliefert. Zusätzlich werden die Forderungssalden überwacht, um das Ausfallsrisiko zu beschränken. Kapsch TrafficCom ist bestrebt, das Zahlungsausfallsrisiko von Kunden bestmöglich durch verpflichtende Bonitätsprüfung vor Auftragsunterzeichnung und bei Großprojekten zusätzlich durch die Besicherung von Zahlungen zu reduzieren. Einzelne Zahlungsausfälle können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Diese können im Eintrittsfall einen wesentlichen negativen Einfluss auf die Ergebnis- und Liquiditätsentwicklung der Kapsch TrafficCom AG haben.

Bei großen Mauterrichtungsprojekten besteht ein Kreditrisiko im Wesentlichen in der Phase der Errichtung des Mautsystems. Es besteht keine Konzentration des Kreditrisikos in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da der Konzern im Allgemeinen eine große Zahl an Kunden weltweit hat. Das Ausfallsrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kann basierend auf den Erfahrungen des Konzerns als niedrig eingestuft werden. Die Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten sind Erläuterungen 19 und 20 zu entnehmen. Das maximale Kreditrisiko entspricht den folgenden Buchwerten:

31. März 2023 31. März 2024
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte und Beteiligungen 16.217 4.135
Langfristige Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen 3.867 2.603
Langfristige Leasingforderungen 741 225
Sonstige langfristige Vermögenswerte 3.571 5.755
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 1.909 1.375
Kurzfristige Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen 82.213 77.954
Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 117.438 131.000
Kurzfristige Leasingforderungen 567 474
Kurzfristige Steuerforderungen 4.873 5.005
Liquide Mittel 45.228 33.376
Gesamt 276.623 261.902



33 Kapitalmanagement.

Das Kapitalmanagement folgt einer wertorientierten und nachhaltigen Unternehmensführung auf Grundlage der Erfolgsrechnung in den einzelnen Geschäftssegmenten. Bilanzkennzahlen und andere ökonomische Kriterien sowie die langfristige Entwicklung der Gruppe werden ebenfalls überwacht und in die Steuerung miteinbezogen. Das Kapitalmanagement wird als ein zentrales Element betrachtet, um die mittel- und langfristige Unternehmensfortführung sicherzustellen. Eine wichtige Kennzahl für die Kapitalstruktur ist die Eigenkapitalquote, berechnet aus dem Verhältnis von Eigenkapital (inklusive nicht beherrschende Anteile) zur Bilanzsumme. Die Kapitalmanagement-Strategie von Kapsch TrafficCom zielt unter anderem auch darauf ab, dass die Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Auf Konzernebene wird angestrebt, dass sich die Eigenkapitalquote im Geschäftsjahr durchschnittlich in einer Bandbreite von rund 25 % bis 35 % bewegt. Eine weitere wesentliche Kennzahl, die oftmals auch in den Covenants in Kreditverträgen des Konzerns verwendet wird, ist die „Nettoverschuldung bezogen auf das EBITDA“. Hier strebt der Konzern eine Bandbreite zwischen 2,0 und 3,5 an. Sie zeigt an, ob ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Nettoverschuldung und der operativen Ertragskraft des Unternehmens besteht. Der Konzern prüft laufend die Einhaltung sämtlicher Covenants im Zusammenhang mit Kreditverträgen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 konnte der Konzern beide Kennzahlen signifikant verbessern. Die Eigenkapitalquote konnte von 10,7 % auf 18,8 % erhöht werden und die Nettoverschuldung bezogen auf das EBITDA konnte von 6,88 (angepasst) auf 1,20 reduziert werden. Dafür waren mehrere Faktoren auschlaggebend: Einerseits hat der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr ein äußerst erfolgreiches Konzernergebnis, andererseits konnte der Konzern das Eigenkapital durch erfolgreich platzierte neue Aktien erhöhen und verwendete den Mittelzufluss aus Deutschland großteils zur Reduktion seiner Finanzschulden. Damit hat der Konzern die mit den Banken vereinbarten Kennzahlen zu allen Zeitpunkten deutlich übererfüllt.

Der eigene Anspruch und Zielwert für die Eigenkapitalquote ist damit noch nicht erreicht. Ungeachtet dessen bleibt auch dieses Ziel aufrecht und der Konzern ist bestrebt, sich diesem durch aktives Kapitalmanagement im Laufe der nächsten Jahre anzunähern und es so rasch wie möglich wieder zu erreichen. Dazu sollen auch die eingeleiteten Maßnahmen, um die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern, beitragen.

Ein wichtiges Ziel ist darüber hinaus die Sicherstellung von ausreichend Liquidität, die sowohl kurz- als auch langfristig notwendig ist, um eine erfolgreiche Unternehmensfortführung gewährleisten zu können. Wie auch schon in den letzten Jahren, so hat auch im Geschäftsjahr 2023/24 der Konzern dem aktiven Liquiditätsmanagement (sowohl durch tägliches Monitoring des konzernweiten Liquiditätsbestandes als auch durch eine signifikante Erhöhung der Zuverlässigkeit des wöchentlichen 12-Wochen-Cashflow-Forecasts) größte Bedeutung beigemessen. Auch das Zahlungsmanagement wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr professionalisiert und dabei wurden beispielsweise auch mit den wesentlichen und langjährigen Lieferanten und Geschäftspartnern entsprechende Zahlungsvereinbarungen getroffen.

Am 31. Mai 2023 konnte mit den Hauptbanken der Kapsch TrafficCom AG eine strategisch wichtige Restrukturierung der Konzernfinanzierung erfolgreich abgeschlossen werden (siehe Erläuterung 23). Bestandteil dieser Vereinbarung ist die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des Nettoumlaufvermögens und der Liquidität. Im Mai 2024 wurde eine Verlängerung dieser Vereinbarung bis zum 31. März 2026 vereinbart (siehe Erläuterung 36).

Der Cashbestand betrug am Bilanzstichtag EUR 33,4 Mio. Der damit verbundene Rückgang zum Vorjahr (31. März 2023: EUR 45,2 Mio.) ist insbesondere auf die deutliche Rückführung von Finanzverbindlichkeiten im Ausmaß von EUR 85 Mio. und auch Leasingverbindlichkeiten im Ausmaß von EUR 7,7 Mio. zurückzuführen. Darüber hinaus trug vor allem die Veränderung des Nettoumlaufvermögens in Höhe von EUR -5,1 Mio. – vor allem wurden die Lieferverbindlichkeiten um EUR 12,1 Mio. reduziert – zur Verringerung des Cashbestandes bei.

Die Nettoverschuldung konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr um EUR 80,3 Mio. reduziert werden.

Neben den erwähnten kurz- und mittelfristigen Zielen auf der Liquiditäts-, Tilgungs- und Refinanzierungsseite sind mittel- und langfristig auch die Finanzierung des weiteren Wachstumskurses und die Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur wesentliche Ziele des Kapitalmanagements des Konzerns.

Die Nettoverschuldung, die Nettoverschuldung bezogen auf das EBITDA, der Verschuldungsgrad sowie die Eigenkapitalquote stellten sich zum 31. März 2024 und 31. März 2023 wie folgt dar:

31. März 2023 31. März 2024
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 58.472 91.906
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 131.170 12.751
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 32.199 26.932
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 11.595 9.158
Summe Finanzverbindlichkeiten 233.435 140.747
Liquide Mittel und Bankguthaben -45.228 -33.376
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte -1.909 -1.375
Nettoverschuldung 186.299 105.996
Eigenkapital 51.306 83.423
Verschuldungsgrad 363,1 % 127,1 %
EBITDA 1) 27.066 88.534
Nettoverschuldung bezogen auf das EBITDA 1) 6,88 1,20
Eigenkapitalquote 10,7 % 18,8 %

1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen, welche im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurden; weitere Informationen sind in Erläuterung 9 angeführt.

Der Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Finanzbeteiligung an der Traffic Technology Services, Inc., USA, veräußert und unternimmt auch weitere Schritte, sich aus nicht strategisch wichtigen Geschäftsfeldern oder Beteiligungen zurückzuziehen, um das damit verbundene Risiko zu minimieren.

34 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, die die Basis für den vorliegenden Konzernabschluss bilden, wurden unverändert zur Vorperiode angewandt und um neue, ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendende IFRS und IFRIC ergänzt.

34.1 Konsolidierung.

34.1.1 Tochtergesellschaften.

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen (einschließlich strukturierter Unternehmen), bei denen der Konzern die Beherrschung ausübt. Beherrschung in diesem Sinn bedeutet, dass der Konzern schwankenden Renditen aus seiner Beteiligung am Tochterunternehmen ausgesetzt ist, Anrechte auf diese Renditen besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), zu dem das Mutterunternehmen die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt hat. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, sobald es keine Beherrschung mehr gibt.

Alle konzerninternen Vermögenswerte und Schulden, Eigenkapital, Aufwendungen und Erträge sowie nicht realisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen werden im Zuge der Konzernkonsolidierung vollständig eliminiert. Bei ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen werden ertragsteuerliche Auswirkungen berücksichtigt und latente Steuern angesetzt.

34.1.2 Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen.

Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen werden wie Transaktionen mit Eigenkapitaleignern des Konzerns behandelt. Der Konzern teilt den Gewinn oder den Verlust sowie alle Bestandteile des sonstigen Ergebnisses auf die Anteile des Mutterunternehmens und die nicht beherrschenden Anteile je nach Eigentumsverhältnis auf. Das gilt auch für den Fall eines negativen Gesamtergebnisses. Ein aus dem Erwerb eines nicht beherrschenden Anteils entstehender Unterschiedsbetrag zwischen der gezahlten Leistung und dem betreffenden Anteil am Buchwert des Nettovermögens des Tochterunternehmens wird im Eigenkapital erfasst. Gewinne und Verluste, die bei der Veräußerung von Anteilen an Tochterunternehmen entstehen, werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst, sofern eine Veränderung der Beteiligungsquote nicht zum Verlust der Beherrschung führt.

Endet die Beherrschung eines Tochterunternehmens, werden die Vermögenswerte und Schulden aus der Konzernbilanz ausgebucht. Ein etwaiger verbleibender Anteil wird zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet und als Zugangswert eines finanziellen Vermögenswerts gemäß IFRS 9 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ oder als Anschaffungskosten bei Zugang einer Beteiligung an einem assoziierten oder Gemeinschaftsunternehmen betrachtet. Daraus resultierende Gewinne oder Verluste, die auf den beherrschenden Anteil entfallen, werden erfolgswirksam erfasst. Darüber hinaus werden alle im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Beträge in Bezug auf das ehemalige Tochterunternehmen so bilanziert, als hätte das Mutterunternehmen die dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden direkt veräußert. Dies bedeutet, dass ein zuvor im sonstigen Ergebnis erfasster recyclefähiger Aufwand oder Ertrag vom Eigenkapital ins Ergebnis umgegliedert wird.

34.1.3 Gemeinsame Vereinbarungen.

Der Konzern wendet IFRS 11 für alle gemeinsamen Vereinbarungen an.

Der Konzern unterscheidet bei gemeinsamen Vereinbarungen, bei denen Entscheidungen durch einstimmige Zustimmung getroffen werden, nach vertraglicher Ausgestaltung betreffend Rechte und Pflichten der beherrschenden Parteien zwischen Gemeinschaftsunternehmen („Joint Venture“) und gemeinschaftlicher Tätigkeit („Joint Operation“). Parteien eines Gemeinschaftsunternehmens haben Rechte an dessen Nettovermögen. Im Konzernabschluss werden die Ergebnisse, Vermögenswerte und Schulden von Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode einbezogen.

Bei der Equity-Methode werden die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. In der Folge erhöht oder verringert sich der Beteiligungsbuchwert entsprechend dem Anteil des Konzerns am Gewinn oder Verlust sowie an den Veränderungen im sonstigen Ergebnis des Gemeinschaftsunternehmens. Wenn der Anteil an den (kumulierten) Verlusten eines Gemeinschaftsunternehmens den Buchwert des Gemeinschaftsunternehmens (einschließlich sämtlicher langfristiger Anteile, die dem wirtschaftlichen Gehalt nach der Nettoinvestition des Konzerns in das Gemeinschaftsunternehmen zuzuordnen sind) übersteigt, erfasst der Konzern den übersteigenden Verlustanteil nicht. Für den Fall, dass der Konzern zugunsten des Gemeinschaftsunternehmens rechtliche oder faktische Verpflichtungen eingegangen ist, ist eine Verbindlichkeit oder Rückstellung anzusetzen. Im Falle kumulierter Verluste wird ein positiver Buchwert erst nach Ausgleich der kumulierten Verluste dargestellt.

Nicht realisierte Gewinne oder Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind im Konzernabschluss in Höhe des Anteils des Konzerns am Gemeinschaftsunternehmen zu eliminieren. Nicht realisierte Verluste werden dann nicht eliminiert, wenn die Transaktion Hinweise darauf gibt, dass eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts vorliegt.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Gemeinschaftsunternehmen entsprechen jenen des Mutterunternehmens.

Anteilige Ergebnisse aus Gemeinschaftsunternehmen, deren Aktivitäten und strategische Ausrichtung zum Kerngeschäft von Kapsch TrafficCom zählen, werden im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Anteilige Ergebnisse aus anderen Gemeinschaftsunternehmen werden im Ergebnis vor Steuern nach dem Finanzergebnis ausgewiesen.

Bestehen durch eine vertragliche Vereinbarung Rechte an Vermögenswerten und Verpflichtungen für Schulden, handelt es sich um eine gemeinschaftliche Tätigkeit. Eine Einbeziehung in den Konzernabschluss erfolgt anteilsmäßig.

34.1.4 Assoziierte Unternehmen.

Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, bei denen der Konzern einen maßgeblichen, nicht aber beherrschenden Einfluss ausüben kann. Dies geht im Allgemeinen mit einem Stimmrechtsanteil von 20 % bis 50 % einher. Assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert und bei Zugang mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Nach dem Erwerbszeitpunkt wird der Anteil des Konzerns am Ergebnis des assoziierten Unternehmens in der Gesamtergebnisrechnung erfasst und der Anteil der Veränderungen im sonstigen Ergebnis wird im sonstigen Ergebnis mit einer korrespondierenden Anpassung des Beteiligungsbuchwerts erfasst. Erhaltene Ausschüttungen vom Beteiligungsunternehmen verringern den Buchwert der Beteiligung. Ein im Rahmen eines Erwerbes der Anteile an einem assoziierten Unternehmen entstandener Firmenwert wird nicht gesondert, sondern als Bestandteil des Buchwerts des Anteils an dem assoziierten Unternehmen ausgewiesen.

Wenn sich die Beteiligungsquote an einem assoziierten Unternehmen verringert hat, dieses jedoch ein assoziiertes Unternehmen bleibt, wird nur der anteilige Betrag der zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten Gewinne bzw. Verluste in das Periodenergebnis umgegliedert.

Die kumulierten Anteile des Konzerns an den Gewinnen und Verlusten sowie am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens nach dem Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Wenn der Anteil des Konzerns an den kumulierten Verlusten eines assoziierten Unternehmens einschließlich aller ungesicherten Forderungen den Buchwert der Anteile an diesem assoziierten Unternehmen übersteigt, weist der Konzern den übersteigenden Verlustanteil nicht aus. Für den Fall, dass der Konzern zugunsten des assoziierten Unternehmens faktische oder rechtliche Verpflichtungen eingegangen ist, ist eine Verbindlichkeit oder Rückstellung anzusetzen.

Der Konzern überprüft zu jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Investition in ein assoziiertes Unternehmen wertgemindert ist. Ist dies der Fall, wird der Wertminderungsbedarf als Differenz aus dem Beteiligungsbuchwert des assoziierten Unternehmens und dem entsprechenden erzielbaren Betrag ermittelt und separat in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wesentliche nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen dem Konzern und den assoziierten Unternehmen werden in Höhe der Beteiligung des Konzerns an den assoziierten Unternehmen eliminiert. Nicht realisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, wenn die Transaktion keinen Hinweis auf eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts liefert.

Anteilige Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen, deren Aktivitäten und strategische Ausrichtung zum Kerngeschäft von Kapsch TrafficCom zählen, werden im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Anteilige Ergebnisse aus anderen assoziierten Unternehmen werden im Ergebnis vor Steuern nach dem Finanzergebnis ausgewiesen.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der assoziierten Unternehmen entsprechen jenen des Mutterunternehmens.

34.1.5 Erwerb von Unternehmen.

Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode zum Erwerbszeitpunkt bilanziert. Der Erwerbszeitpunkt ist definiert durch den Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung über das erworbene Unternehmen.

Die Anschaffungskosten des Erwerbes entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte, der durch den Konzern an den Verkäufer übertragenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Außerdem beinhalten sie die beizulegenden Zeitwerte jeglicher angesetzter Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer bedingten Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Anschaffungsnebenkosten des Erwerbes werden aufwandswirksam erfasst.

Im Zuge von Unternehmenserwerben gemäß IFRS 3 werden Vermögenswerte und Schulden (einschließlich Eventualschulden) unabhängig von der Höhe eventuell bestehender nicht beherrschender Anteile mit ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie identifizierbar sind. Restrukturierungsrückstellungen dürfen im Rahmen der Kaufpreisallokation nicht neu gebildet werden. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge, die dem Veräußerer nicht näher identifizierbare Marktchancen und Entwicklungspotenziale abgelten, werden als Firmenwert aktiviert.

Etwaige bedingte Gegenleistungen werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer als Vermögenswert oder als Verbindlichkeit eingestuften bedingten Gegenleistung werden gemäß IFRS 9 bewertet. Ein daraus resultierender Gewinn bzw. Verlust wird in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet. Ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.

Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden im Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend den korrespondierenden Vermögenswerten und Schulden fortgeführt.

Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte erfordert bestimmte Schätzungen und Beurteilungen, vor allem der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen, der übernommenen Verbindlichkeiten sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen.

Bei jedem Unternehmenserwerb entscheidet der Konzern auf individueller Basis, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden.

Der Konzern ermittelt den Firmenwert zum Erwerbszeitpunkt als:

  • den beizulegenden Zeitwert der übertragenen Gegenleistung – zuzüglich
  • des erfassten Betrages aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen – zuzüglich
  • des beizulegenden Zeitwerts des vorher bestehenden Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen, wenn es sich um einen sukzessiven Unternehmenszusammenschluss handelt – abzüglich
  • des Nettobetrages (im Allgemeinen der beizulegende Zeitwert) der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden sowie der Eventualschulden.

Ist das Ergebnis dieser Berechnung (Unterschiedsbetrag) negativ, wird ein Gewinn aus einem Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert erst nach nochmaliger Überprüfung der Kaufpreisallokation im Periodenergebnis erfasst.

34.1.6 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte.

Zum Bilanzstichtag hält Kapsch TrafficCom indirekt über ihre Tochtergesellschaft KTC-ZA Holding Proprietary Limited, Südafrika, 82,9 % der Anteile an TMT Services and Supplies Proprietary Limited (TMT), Südafrika, einem Anbieter von Lösungen zur Strafverfolgung im Bereich der Straßenverkehrssicherheit (Road Safety Law Enforcement) und zum automatischen Fahrgeldeinzug (Automatic Fare Collection) für öffentliche Verkehrsmittel. Zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses lag bereits ein verhandelter Kaufvertrag für den Verkauf der TMT vor, sodass die Kriterien des IFRS 5 als erfüllt gelten. Somit wurde für die Vermögenswerte und Schulden der TMT ein Ausweis als „zur Veräus-

serung gehalten“ vorgenommen. Das Closing erfolgte im April 2024.

Eine Übersicht der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden findet sich in der folgenden Tabelle:

31. März 2024
Sachanlagen 1.594
Immaterielle Vermögenswerte 3
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte und Beteiligungen 292
Latente Steueransprüche 939
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 4.814
Kurzfristige Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen 348
Kurzfristige Steuerforderungen 74
Liquide Mittel 2.929
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 140
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 1.931
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 149
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 979
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenverträgen 2
Kurzfristige Rückstellungen 276
Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 529

Die Kriterien galten kurz vor dem Bilanzstichtag als erfüllt, sodass eine Beendigung der laufenden Abschreibungen nicht stattgefunden hat, da hier keine wesentlichen Auswirkungen zu erwarten sind. In die Bewertungsvorschriften des IFRS 5 fallen nur Sachanlagevermögen, immaterielle Vermögenswerte und Nutzungsrechte, sodass aufgrund von Unwesentlichkeit von keiner Wertminderung ausgegangen wird.

34.1.7 Währungsumrechnung.

Die einzelnen Positionen im Abschluss eines jeden Konzernunternehmens werden auf Basis der Währung bewertet, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfeldes, in dem das Unternehmen operiert, entspricht (funktionale Währung). Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, der Berichtswährung von Kapsch TrafficCom.

Umrechnung ausländischer Abschlüsse.

Die Abschlüsse ausländischer, in den Konzernabschluss einbezogener Tochterunternehmen (ausgenommen solche aus Hochinflationsländern), die eine vom Euro abweichende funktionale Währung haben, werden gemäß IAS 21 wie folgt umgerechnet:

Die Gesamtergebnisrechnung wird mit dem durchschnittlichen Wechselkurs des Geschäftsjahres und die Bilanz mit dem jeweiligen Mittelkurs der Fremdwährung am Bilanzstichtag in die Berichtswährung des Konzerns umgerechnet. Als Basis gelten die Devisenreferenzkurse der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Deutschen Bundesbank, die über die Homepage der Oesterreichischen Nationalbank abgerufen werden. Wenn keine aktuellen Kurse verfügbar sind, wird auf die Kurse der jeweiligen nationalen Notenbanken zurückgegriffen, welche über zentrale Marktinformationsanbieter (Bloomberg, Thomson Reuters) bezogen werden. Differenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe in Euro werden im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital unter „Währungsumrechnungsdifferenzen“ angesammelt. Bei Verlust der Beherrschung über ein Unternehmen werden etwaige im Eigenkapital kumulierte Umrechnungsdifferenzen umgegliedert und als Teil des Gewinns bzw. Verlustes aus dem Abgang dargestellt.

Für Hochinflationsländer ist nach IAS 29 eine gesonderte Bewertung notwendig. Monetäre Posten werden wie nach IAS 21 mit dem jeweiligen Mittelkurs der Fremdwährung am Bilanzstichtag in die Berichtswährung des Konzerns umgerechnet. Alle nicht monetären Vermögenswerte und Schulden werden entweder mit den angepassten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, dem Nettoveräußerungswert oder dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Argentinien ist seit 1. Juli 2018 als Hyperinflationsland eingestuft. Alle Posten der Gesamtergebnisrechnung sind ab jenem Zeitpunkt, zu dem die Erträge und Aufwendungen erstmals im Abschluss erfasst wurden, anhand des allgemeinen Preisindexes anzupassen. Es erfolgt eine Neubewertung gemäß IAS 29. Die Effekte der Hyperinflation werden im Finanzergebnis und im Eigenkapital ausgewiesen.

Da die Geschäftstätigkeit von Kapsch TrafficCom in Russland nicht wesentlich ist, besteht kein wesentliches Risiko aus den Schwankungen des russischen Rubels.

Firmenwerte und Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ausländischen Unternehmens werden als Aktiva und Passiva des jeweiligen ausländischen Unternehmens behandelt und im Zuge der Erstkonsolidierung zum Transaktionskurs und in der Folge mit dem jeweiligen Kurs am Abschlussstichtag des Geschäftsbetriebes umgerechnet.

Die folgenden wesentlichen Wechselkurse gegenüber dem Euro wurden während des Geschäftsjahres angewandt:

2022/23 2023/24
Durchschnitts-
devisenkurs
Devisenkurs am
Abschlussstichtag
Durchschnitts-
devisenkurs
Devisenkurs am
Abschlussstichtag
AUD 1,52 1,63 1,65 1,66
CAD 1,38 1,47 1,46 1,47
GBP 0,86 0,88 0,86 0,86
SEK 10,81 11,28 11,49 11,53
USD 1,05 1,09 1,08 1,08
ZAR 17,67 19,33 20,29 20,52
Transaktionen in fremder Währung.

Transaktionen in Fremdwährungen werden mit dem Wechselkurs am Tag der Transaktion oder bei Neubewertungen zum Bewertungszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Abwicklung von solchen Transaktionen und aus der Umrechnung monetärer Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährungen resultieren, sind in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Nicht monetäre Posten der Bilanz, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, sind mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls angesetzt. Nicht monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, sind mit dem zum Zeitpunkt der Wertermittlung geltenden Wechselkurs umzurechnen.

Fremdwährungsgewinne und -verluste, die aus der Umrechnung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Finanzforderungen und Finanzschulden resultieren, werden in der Gesamtergebnisrechnung im Finanzergebnis ausgewiesen. Alle anderen Fremdwährungsgewinne und -verluste werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen betrieblichen Ertrag oder im sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen.

Davon ausgenommen sind Fremdwährungsgewinne und -verluste aus zu erhaltenden bzw. zu zahlenden monetären Posten, die als Teil einer Absicherung der Nettoinvestition des Konzerns in einen ausländischen Geschäftsbetrieb designiert sind. Diese werden anfänglich im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Veräußerung der Nettoinvestition vom Eigenkapital in das Periodenergebnis umgegliedert (siehe Erläuterung 11).

34.2 Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts.

Der beizulegende Zeitwert ist als jener Preis definiert, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts berücksichtigt der Konzern die Merkmale des betreffenden Vermögenswerts bzw. der betreffenden Schuld, die ein Marktteilnehmer bei der Preisbildung für diese am Bemessungsstichtag berücksichtigen würde.

Der Konzern verwendet für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts eines Vermögenswerts oder einer Schuld so weit wie möglich am Markt beobachtbare Daten. Je nach Verfügbarkeit beobachtbarer Faktoren und ihrer Relevanz für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts im Ganzen wird der beizulegende Zeitwert einer der folgenden drei Hierarchiestufen zugeordnet:

  • Level 1: Inputfaktoren dieser Stufe sind in aktiven, für den Konzern am Bemessungsstichtag zugänglichen Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise.
  • Level 2: Inputfaktoren sind andere als die für Level 1 genannten Marktpreisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder unmittelbar oder mittelbar zu beobachten sind.
  • Level 3: Inputfaktoren auf dieser Stufe sind jene, die für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbar sind.

34.3 Ertragsrealisierung.

Umsatzerlöse werden gemäß IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ realisiert. Für jeden Vertrag wird das Fünf-Stufen-Modell geprüft:

  • Identifizierung des Vertrages
  • Identifizierung der Leistungsverpflichtungen
  • Bestimmung des Transaktionspreises
  • Aufteilung des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen
  • Erlösrealisierung

Ein Kunde ist definiert als eine Partei, die mit dem Unternehmen vertraglich vereinbart hat, im Austausch für eine Gegenleistung Güter oder Dienstleistungen aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Unternehmens zu erhalten. Es wird überprüft, ob die Verträge die Kriterien nach IFRS 15.9 erfüllen. Insbesondere wird beurteilt, ob das Unternehmen einen durchsetzbaren Anspruch auf die Gegenleistung hat und der Erhalt auch wahrscheinlich ist (siehe Erläuterung 32.4 zum Kreditrisiko).

Der Konzern hat folgende Leistungsverpflichtungen identifiziert:

Errichtungsprojekte umfassen die Errichtung von Mautsystemen, sowohl für einzelne Straßenabschnitte als auch für landesweite Straßennetze, sowie die Errichtung von Systemen zur Verkehrsüberwachung, -steuerung und -sicherheit. Der Verkauf von Komponenten, wie On-Board Units, die notwendig sind, um die Systeme in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, ist Teil der Errichtungsprojekte. Wesentliche Softwareupdates, die mit Kunden im Rahmen von Betriebsprojekten vereinbart wurden, sowie die Errichtung im Rahmen von Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen werden ebenfalls in dieser Leistungsverpflichtung erfasst.

Die Errichtungsprojekte erfüllen die Kriterien für eine „Erfüllung der Leistungsverpflichtung über einen bestimmten Zeitraum“, da hier Vermögenswerte erstellt werden, für die es keine alternative Nutzungsmöglichkeit gibt, und der Konzern einen Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen hat. Der Fertigstellungsgrad wird aus dem Verhältnis der bereits angefallenen Kosten zu den geschätzten Gesamtkosten für den jeweiligen Auftrag ermittelt.

Betriebsprojekte umfassen im Wesentlichen den Betrieb und die Wartung von Mautsystemen, sowohl für einzelne Straßenabschnitte als auch für landesweite Straßennetze, sowie den Betrieb und die Wartung von Systemen zur Verkehrsüberwachung, -steuerung und -sicherheit. Auch der Betrieb im Rahmen von Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen fällt unter diese Leistungsverpflichtung.

Für Betriebsprojekte erfolgt die Umsatzrealisierung zeitraumbezogen, da dem Kunden der Nutzen der Leistung während der Erbringung zufließt.

Der Verkauf von Komponenten , der nicht im Rahmen eines Errichtungs- oder Betriebsprojektes erfolgt, stellt eine separate Leistungsverpflichtung dar. Beim Verkauf von Komponenten erfolgt die Umsatzrealisierung mit dem Kontrollübergang der Komponente.

Es gibt keine über die gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungsverpflichtungen hinausgehenden Gewährleistungsverpflichtungen.

Der Transaktionspreis ist großteils fixiert, kann aber in einigen Verträgen zusätzlich variable Gegenleistungen enthalten, typischerweise Boni oder Pönalen. Diese variablen Kaufpreisbestandteile werden in den Transaktionspreis einbezogen, wenn der Erhalt wahrscheinlich ist bzw. wenn die Pönalen wahrscheinlich nicht zum Tragen kommen. Typischerweise entspricht der vertraglich festgelegte Preis für eine Leistungsverpflichtung dem Einzelveräußerungspreis, da der Preis auf Basis der Kosten zuzüglich einer angemessenen Marge festgelegt wird. Quersubventionierungen sieht das Geschäftsmodell von Kapsch TrafficCom nicht vor. Daher ist bei den meisten Verträgen keine Aufteilung des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen notwendig. Bei Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen wird der Transaktionspreis für jede Leistungsverpflichtung geschätzt und die Aufteilung wird basierend auf den erwarteten Kosten zuzüglich Gewinnaufschlag (Expected-Cost-Plus-Margin-Ansatz) vorgenommen. Bei Verträgen, die eine wesentliche Finanzierungs​komponente enthalten, wird die Gegenleistung um die Zinskomponente korrigiert.

Wenn die Leistungserbringung vor Erhalt der Gegenleistung erfolgt, werden Vertragsvermögenswerte aktiviert. Wenn die Gegenleistung höher ist als die erbrachte Leistung, werden Vertragsverbindlichkeiten angesetzt. Bei Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen, die als Gegenleistung eine Konzession zur Einhebung von Gebühren vorsehen, wird der immaterielle Vermögenswert während der Errichtungsphase mit Fortschritt der Bautätigkeit erfasst, korrespondierend zur Erfassung der Umsatzerlöse entsprechend dem Fertigstellungsgrad.

Bestimmte Kosten, die bei der Anbahnung oder Erfüllung eines Vertrages entstehen, müssen nach IFRS 15 – sofern die Kriterien erfüllt sind – aktiviert werden. Diese Kosten der Anbahnung oder Erfüllung eines Vertrages werden linear über die jeweilige Vertragslaufzeit abgeschrieben.

Andere Erträge werden vom Konzern auf folgender Basis erfasst und ausgewiesen:

  • Erträge aus weiterverrechneten Aufwendungen auf Basis des aufgelaufenen Betrages in Übereinstimmung mit den jeweiligen Vereinbarungen,
  • Zinserträge je nach Anfallen des jeweiligen Ertrags unter Anwendung der Effektivzinsmethode,
  • Dividenden, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung entstanden ist.

34.4 Segmentberichterstattung.

Über die Geschäftssegmente wird in einer Art und Weise berichtet, die mit der internen Berichterstattung an den Hauptentscheidungsträger übereinstimmt (Management Approach). Der Hauptentscheidungsträger ist für die Allokation von Ressourcen zu den Geschäftssegmenten und für die Überprüfung von deren Ertragskraft verantwortlich. Als Hauptentscheidungsträger wurde der Vorstand von Kapsch TrafficCom ausgemacht.

34.5 Sachanlagen.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibung bilanziert. Die Abschreibung erfolgt unter Einhaltung der Konzernrichtlinien linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anlagen.

Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt 5 bis 26 Jahre bei Gebäuden und Bauten auf fremdem Grund, 4 bis 20 Jahre für technische Anlagen und Maschinen sowie 3 bis 10 Jahre für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Nutzungsdauern und die Restbuchwerte werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten, die eine Anpassung erfordern, angepasst. Die Überprüfung auf Wertminderungen erfolgt nach IAS 36 und wird in Kapitel 34.7 beschrieben.

Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nur dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswerts oder – sofern einschlägig – als separater Vermögenswert erfasst, wenn wahrscheinlich ist, dass dem Konzern daraus zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten zuverlässig ermittelt werden können. Der Buchwert der Teile, die ersetzt wurden, wird ausgebucht. Aufwendungen für Reparaturen und Wartungen, die keine wesentlichen Ersatzinvestitionen darstellen (Day-to-Day Servicing), werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Erlös aus dem Verkauf von Anlagen und deren Buchwert wird als Gewinn oder Verlust im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen.

34.6 Immaterielle Vermögenswerte.

34.6.1 Firmenwerte.

Ein Firmenwert entsteht beim Erwerb von Tochterunternehmen. Er stellt den Überschuss der im Rahmen des Unternehmenserwerbes übertragenen Gegenleistung über den beizulegenden Zeitwert der Anteile des Konzerns an den erworbenen identifizierbaren Vermögenswerten, den übernommenen Schulden und den Eventualschulden dar.

Der Firmenwert aus Tochterunternehmen wird zumindest einmal jährlich auf Wertminderung überprüft; darüber hinaus auch immer dann, wenn es Hinweise auf eine Wertminderung gibt. Der Konzern nimmt die jährliche Überprüfung der Firmenwerte auf Werthaltigkeit im vierten Quartal vor. Zusätzlich erfolgt eine unterjährige Überprüfung, wenn es Anzeichen (Triggering Events) dafür gibt, dass die Werthaltigkeit nicht mehr gegeben sein könnte.

Der Firmenwert wird zum Zweck der Überprüfung des Wertminderungsbedarfs den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGEs) zugeordnet. Die Zuordnung erfolgt zu jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die voraussichtlich vom Unternehmenszusammenschluss profitieren werden und bei denen der Firmenwert entstanden ist. Jede Einheit oder Gruppe von Einheiten, zu der der Firmenwert so zugeordnet worden ist, stellt die niedrigste Ebene innerhalb des Unternehmens dar, auf der der Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird.

Der Wertminderungsaufwand des Firmenwerts wird in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Zuschreibungen auf den Firmenwert werden nicht vorgenommen.

34.6.2 Konzessionen und Rechte.

Anschaffungskosten für Computersoftware, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte werden aktiviert und linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt im Wesentlichen 4 bis 15 Jahre. Erworbene Kundenverträge (Mautverträge, Wartungsverträge) werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und über die geschätzte Nutzungsdauer, üblicherweise zwischen 2 und 10 Jahre, abgeschrieben.

34.6.3 Forschungs- und Entwicklungskosten.

Ausgaben für Forschung werden als Aufwand erfasst. Kosten, die für Entwicklungsprojekte aufgelaufen sind (in Bezug auf Gestaltung und Tests von neuen oder verbesserten Produkten), werden als immaterielle Vermögenswerte erfasst, wenn die folgenden Kriterien erfüllt werden:

  • Es ist technisch möglich, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen, sodass er zur Nutzung oder zum Verkauf verfügbar ist;
  • der Vorstand plant, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen;
  • es besteht die Möglichkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen;
  • es kann gezeigt werden, wie der immaterielle Vermögenswert einen wahrscheinlichen zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird;
  • angemessene technische, finanzielle und andere Ressourcen sind verfügbar, um die Entwicklung abzuschließen und den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen, und
  • die Aufwendungen, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zuordenbar sind, können verlässlich gemessen werden.

Sonstige Entwicklungskosten, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden als Aufwand erfasst. Ab jenem Zeitpunkt, zu dem die oben genannten Bedingungen erstmals erfüllt werden, sind die Kosten für die Herstellung des immateriellen Vermögenswerts zu aktivieren. Entwicklungskosten, die zuvor als Aufwand erfasst wurden, dürfen nicht nachträglich aktiviert werden. Aktivierte Entwicklungskosten werden – sobald diese zur Nutzung zur Verfügung stehen (available for use) – linear über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, üblicherweise zwischen 3 und 15 Jahre, abgeschrieben.

Die aktivierten Entwicklungskosten werden jährlich einem Wertminderungstest gemäß IAS 36 unterzogen, sofern sie noch nicht nutzungsbereit sind.

34.7 Wertminderung nicht monetärer Vermögenswerte.

Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, wie beispielsweise der Firmenwert oder noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte, werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden jährlich auf Wertminderung überprüft. Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderung überprüft, wenn entsprechende Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass diese wertgemindert sein könnten.

Eine Abwertung für Wertminderungen wird um den Betrag durchgeführt, um den der Buchwert den erzielbaren Betrag des Vermögenswerts übersteigt. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Bei Vorliegen von Anhaltspunkten auf Wertminderung einzelner Vermögenswerte wird ein Wertminderungstest durchgeführt und gegebenenfalls eine Wertminderung erfasst. Der Firmenwert wird auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf Wertminderung getestet. Ein sich ergebender Wertminderungsbedarf wird zunächst als Wertminderung des Firmenwerts erfasst. Ist die Wertminderung höher als der Buchwert des Firmenwerts, werden die Buchwerte der übrigen Vermögenswerte dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheiten im Verhältnis ihrer Buchwerte entsprechend wertgemindert.

Der Nutzungswert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit entspricht dem mittels Discounted-Cashflow-Verfahren ermittelten Barwert der zukünftigen Zahlungsströme, die dem Unternehmen aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zufließen werden. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten zukünftigen Cashflows inklusive Steuern unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes nach Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffektes und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Dabei wird die jeweils aktuelle, vom Management genehmigte Planung über einen Zeitraum von vier Jahren (Detailplanungszeitraum) zugrunde gelegt, bevor in die ewige Rente übergegangen wird. Die Wachstumsraten nach dem Detailplanungszeitraum basieren auf historischen Wachstumsraten sowie auf externen Studien zur zukünftigen mittelfristigen Marktentwicklung.

Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem erzielbaren Betrag von Vermögenswerten und ihrem Buchwert wird als Gewinn (im Falle einer Wertaufholung) oder Verlust im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Bei Vermögenswerten (mit Ausnahme des Firmenwerts), für die in der Vergangenheit eine Wertminderung gebucht wurde, wird zu jedem nachfolgenden Bilanzstichtag überprüft, ob gegebenenfalls eine Wertaufholung zu erfolgen hat.

Die Nutzungsdauern werden bei Vorliegen von relevanten Anhaltspunkten angepasst.

34.8 Fremdkapitalkosten.

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zurechenbar sind, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts so lange aktiviert, bis alle Arbeiten im Wesentlichen abgeschlossen sind, um den Vermögenswert für seinen beabsichtigten Gebrauch oder Verkauf zu verwenden. Ein qualifizierter Vermögenswert erfordert einen beträchtlichen Zeitraum (im Konzern mindestens zwölf Monate), um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu bringen.

Zur Bestimmung der aktivierbaren Fremdkapitalkosten in einer Periode werden alle Anlageerträge, die aus Finanzinvestitionen erzielt worden sind und vorübergehend, bis zur Verwendung für den qualifizierten Vermögenswert angelegt wurden, von den angefallenen Fremdkapitalkosten abgezogen.

Im Geschäftsjahr 2023/24 wurden die Kriterien für einen qualifizierten Vermögenswert im Konzern für keinen angesetzten Vermögenswert erfüllt.

Andere Fremdkapitalkosten werden in der Periode ihres Anfalles als Aufwand erfasst.

34.9 Zuwendungen der öffentlichen Hand.

Investitionszuschüsse für erworbene langfristige Vermögenswerte werden passiviert und entsprechend der Nutzungsdauer des zugeordneten Vermögenswerts ergebniswirksam aufgelöst. Sie werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, sofern hinreichend sicher ist, dass die Voraussetzungen für die Gewährung des Zuschusses erfüllt sind und der Zuschuss tatsächlich gewährt werden wird.

Aufgrund von Unwesentlichkeit werden Investitionszuschüsse nicht separat in der Bilanz, sondern unter sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten und Abgrenzungen ausgewiesen.

Sonstige Zuschüsse, die als Ausgleich für bereits angefallene Aufwendungen oder Verluste gewährt wurden, werden sofort ertragswirksam vereinnahmt und in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Auch Zuwendungen, die im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und zur Linderung von deren Auswirkungen gewährt wurden, fallen unter diesen Punkt und werden im Konzernabschluss in den sonstigen betrieblichen Erträgen berücksichtigt.

34.10 Leasing.

IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ regelt den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis sowie die Angabepflichten bezüglich Leasingverhältnissen im Abschluss. Im Wesentlichen betrifft dies bei Kapsch TrafficCom Gebäude, Fahrzeuge und IT-Equipment. Ein Leasingnehmer erfasst ein Nutzungsrecht auf den zugrunde liegenden Vermögenswert sowie eine Schuld, die seine Verpflichtung zu Leasingzahlungen darstellt. Verlängerungs- und Kündigungsoptionen werden berücksichtigt, wenn diese hinreichend sicher sind.

Der Leasinggeber unterscheidet für Bilanzierungszwecke weiterhin zwischen Finanzierungs- und Operating-Leasingverhältnissen. Kapsch TrafficCom hat Untermietverträge abgeschlossen, welche als Finanzierungsleasing eingestuft sind. Der Konzern tritt nur in unwesentlichem Umfang als Leasinggeber auf, sodass sich diesbezüglich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben.

Der Konzern wendet die Ausnahmeregelungen in Bezug auf Leasingverhältnisse, deren Vertragslaufzeit zwölf Monate oder weniger beträgt, sowie für Leasingverhältnisse, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert (ungefähr TEUR 5) ist, an. Für diese Leasingverhältnisse ist somit kein Bilanzansatz erfolgt, stattdessen werden die Leasingzahlungen als Aufwand erfasst.

Zur Berechnung der Barwerte der Leasingverbindlichkeiten werden Grenzfremdkapitalzinssätze für die entsprechenden Laufzeiten ermittelt und verwendet. Der Grenzfremdkapitalzinssatz leitet sich von einem risikolosen Zinssatz für die zugrunde liegenden Laufzeiten, angepasst um etwaige Länder-, Währungs- und Unternehmerrisiken, ab.

34.11 Finanzinstrumente.

Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte (wie Wertpapiere, Beteiligungen, Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und liquide Mittel) sowie finanzielle Schulden (wie Anleihen und Kredite, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und derivative Finanzinstrumente).

Der erstmalige Ansatz der Finanzinstrumente erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.

34.11.1 Finanzielle Vermögenswerte.

Finanzielle Vermögenswerte werden gemäß IFRS 9 nach dem erstmaligen Ansatz wie folgt angesetzt:

  • zu fortgeführten Anschaffungskosten,
  • erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert oder
  • erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert.

Die Klassifizierung richtet sich nach der Einstufung als Eigenkapital- oder Fremdkapitalinstrument.

Investitionen in Eigenkapitalinstrumente sind grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Bei Eigenkapitalinstrumenten, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, besteht die Möglichkeit, diese beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (ohne Recycling) nach IFRS 9 zu klassifizieren. Die aus diesen Vermögenswerten resultierenden Gewinne und Verluste werden im sonstigen Ergebnis ohne Recycling erfasst.

Die beizulegenden Zeitwerte bestimmen sich durch Transaktionen auf einem aktiven Markt oder, wo kein aktiver Markt besteht, durch Anwendung von Bewertungstechniken.

Alle Käufe oder Verkäufe werden zum Erfüllungstag erfasst. Die Kosten der Anschaffung inkludieren Transaktionskosten.

Bei Investitionen in Fremdkapitalinstrumente richtet sich die Klassifizierung nach dem Geschäftsmodell des Unternehmens zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte und nach den Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswerts.

Finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn sie die beiden folgenden Bedingungen erfüllen und nicht als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designiert sind:

  • Sie werden im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung von vertraglichen Zahlungsströmen zu halten, und
  • die Vertragsbedingungen für die finanziellen Vermögenswerte führen zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Die Folgebewertung dieser finanziellen Vermögenswerte erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Im Falle von Unwesentlichkeit wird von einer Abzinsung abgesehen. In diese Kategorie fallen liquide Mittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Teile der sonstigen finanziellen Forderungen und Vermögenswerte.

Finanzielle Vermögenswerte, die weder im Geschäftsmodell zur Vereinnahmung von vertraglichen Zahlungsströmen noch im Geschäftsmodell zur Vereinnahmung von vertraglichen Zahlungsströmen und zum Verkauf gehalten werden, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Vermögenswerte können auch in diese Kategorie designiert werden bzw. fallen auch darunter, wenn die vertraglichen Zahlungsströme nicht ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Aus diesen finanziellen Vermögenswerten resultierende Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die beizulegenden Zeitwerte bestimmen sich durch Transaktionen auf einem aktiven Markt oder, wo kein aktiver Markt besteht, durch Anwendung von Bewertungstechniken. In diese Kategorie fallen Schuldinstrumente, die nicht ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag generieren, sowie derivative Finanzinstrumente. Derivate, die zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken als Cashflow Hedges designiert wurden, werden weiterhin als Sicherungsinstrumente gemäß IAS 39 bilanziert.

Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (FVOCI), sind Schuldinstrumente, die im Geschäftsmodell zur Vereinnahmung von vertraglichen Zahlungsströmen wie auch zum Verkauf gehalten werden. Diese Schuldinstrumente führen ausschließlich zu Zahlungsströmen aus Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag. Finanzielle Vermögenswerte, bei denen die Voraussetzungen des FVOCI-Geschäftsmodells erfüllt sind und die nicht freiwillig in die Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designiert wurden, werden als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Aus diesen finanziellen Vermögenswerten resultierende Gewinne und Verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Die beizulegenden Zeitwerte bestimmen sich durch Transaktionen auf einem aktiven Markt oder, wo kein aktiver Markt besteht, durch Anwendung von Bewertungstechniken. Beim Verkauf von Finanzanlagen wird der Unterschiedsbetrag zwischen Erlösen und Buchwerten erfolgswirksam als Aufwand oder Ertrag in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Zusätzlich wird der Betrag, der im Eigenkapital ausgewiesen ist, erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Finanzinstrumente, deren Fälligkeit eine Frist von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag nicht übersteigt, werden als kurzfristige Vermögenswerte, alle anderen als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen.

34.11.2 Liquide Mittel.

Die liquiden Mittel enthalten den Kassenbestand, täglich fällige Bankeinlagen und sonstige Bankguthaben, die jederzeit in liquide Mittel umgewandelt werden können und die einem unwesentlichen Wertänderungsrisiko unterliegen. In der Geldflussrechnung werden die Veränderungen der liquiden Mittel dargestellt. Kontokorrentverbindlichkeiten sind in der Bilanz unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

34.11.3 Finanzielle Schulden.

Finanzielle Schulden werden nach IFRS 9 zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Finanzielle Schulden sind nicht derivative Finanzinstrumente mit festen oder bestimmbaren Zahlungen. Sie werden zunächst mit dem Zeitwert abzüglich angefallener Transaktionskosten angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Beachtung der Effektivzinsmethode ausgewiesen. Finanzielle Schulden mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden als kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen. Ist die Restlaufzeit länger, erfolgt der Ausweis unter den langfristigen Verbindlichkeiten. Kontokorrentverbindlichkeiten sind in der Bilanz unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Fremdkapitalkosten werden in der Gesamtergebnisrechnung periodengerecht als Aufwand erfasst. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem zum Bilanzstichtag geltenden Fremdwährungskurs bewertet.

Die finanziellen Schulden beinhalten kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten, Leasingverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Teile der sonstigen Verbindlichkeiten.

Es bestehen keine Verbindlichkeiten, die in die Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designiert wurden.

34.11.4 Derivative Finanzinstrumente.

Derivate werden nur zur ökonomischen Risikoabsicherung und nicht zu spekulativen Zwecken gehalten. Derivative Finanz-instrumente werden im Rahmen der Zugangsbewertung zu ihrem beizulegenden Zeitwert, der ihnen am Tag des Vertragsabschlusses beizumessen ist, bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zum am jeweiligen Bilanzstichtag geltenden beizulegenden Zeitwert. Die Methode zur Erfassung von Gewinnen und Verlusten ist davon abhängig, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument designiert wurde und, falls ja, von der Art des abgesicherten Postens.

Der Konzern verfügt über eine gruppenweit gültige Treasury Policy, die den allgemeinen Rahmen für den Abschluss von Sicherungsgeschäften bildet. Falls erforderlich werden die Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39 dokumentiert und ausgewiesen. Zum 31. März 2024 sind keine Cashflow Hedges sowie Fair Value Hedges bilanziert.

Darüber hinaus gibt es im Konzern Derivate, die einen bilanziellen Vermögenswert oder eine bilanzielle Verbindlichkeit absichern. Sie werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser entspricht jenem Wert, den die jeweilige Gesellschaft bei der Auflösung des Geschäftes am Bilanzstichtag erhalten würde oder zahlen müsste. Positive beizulegende Zeitwerte zum Bilanzstichtag werden unter den finanziellen Vermögenswerten und negative beizulegende Zeitwerte unter den finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Veränderungen im beizulegenden Zeitwert dieser derivativen Finanzinstrumente werden unverzüglich, je nach Zweck des Derivats, entweder in der Gesamtergebnisrechnung oder im Finanzergebnis erfasst. Sofern die Restlaufzeit zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt, wird der Wert des Derivats als langfristiger Vermögenswert bzw. langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen, und als kurzfristiger Vermögenswert bzw. kurzfristige Verbindlichkeit, sofern die Restlaufzeit kürzer als zwölf Monate ist. Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente sind in Erläuterung 15 angeführt.

Bei Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb werden Kursdifferenzen im sonstigen Ergebnis erfasst und bei der Veräußerung oder teilweisen Veräußerung des ausländischen Geschäftsbetriebes bzw. bei der Rückführung der geschuldeten Beträge vom Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

34.11.5 Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten.

Folgende finanzielle Vermögenswerte fallen unter die Erfassung erwarteter Kreditverluste nach IFRS 9:

  • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
  • Vertragsvermögenswerte
  • Leasingforderungen
  • Liquide Mittel

Der Konzern verwendet für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, für Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen mit oder ohne signifikante Finanzierungskomponente sowie für Leasingforderungen das vereinfachte Wertminderungsmodell und berechnet dementsprechend die Wertberichtigung in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste. Dabei erfolgt die Bestimmung der erwarteten Kreditverluste (Expected-Credit-Loss-Modell) auf Basis einer Wertberichtigungstabelle (Provision Matrix), in der die finanziellen Vermögenswerte entsprechend ihrer Altersstruktur gegliedert und die jeweiligen Ausfallsraten für unterschiedliche Altersbänder bestimmt werden. Die Altersstruktur gliedert sich wie folgt: nicht überfällig sowie 1–30 Tage, 31–60 Tage, 61–90 Tage, 91–180 Tage, 181–270 Tage und über 270 Tage überfällig. Kapsch TrafficCom geht bei einem finanziellen Vermögenswert von einem Ausfall aus, wenn vertragliche Zahlungen über 270 Tage überfällig sind.

Zur Erstellung einer Wertberichtigungstabelle werden sowohl historische Daten über tatsächlich eingetretene Ausfälle als auch zukunftsbezogene Informationen und Erwartungen berücksichtigt, indem ein eventueller Ausfall vom Konzern geschätzt wird. Als zukunftsorientierte Informationen werden in erster Linie Veränderungen von länderspezifischen CDS Spreads berücksichtigt, weil der CDS-Markt alle verfügbaren öffentlichen Informationen und Erwartungen hinsichtlich marktbezogener Veränderungen widerspiegelt. Die finanziellen Vermögenswerte werden nach verschiedenen Regionen aufgeteilt und das Kreditrisiko bzw. die Änderung des Kreditrisikos für die jeweilige Region entsprechend berücksichtigt. Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen stellen noch nicht fakturierte Forderungen dar und unterscheiden sich in Bezug auf die Risikokriterien nicht wesentlich von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus vergleichbaren Verträgen. Daher werden für diese dieselben Ausfallsraten wie für nicht überfällige Forderungen herangezogen. Für Leasingforderungen sind die Wertberichtigungen zum 31. März 2024 nicht wesentlich. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit gegeben ist, beispielsweise wenn der Schuldner zahlungsunfähig ist oder keine Vereinbarungen mit dem Schuldner mehr möglich sind und daher nicht mehr mit einem Zahlungseingang gerechnet wird.

Für liquide Mittel wäre eine allfällige Wertminderung unwesentlich und wurde daher nicht berücksichtigt.

Der Konzern überprüft zu jedem Bilanzstichtag für jede einzelne bedeutende Finanzanlage oder Gruppe von Finanzanlagen, ob es objektive Anzeichen für eine Wertminderung gibt. Falls solche Anzeichen bestehen, berücksichtigt der Konzern diese Wertminderung. Für Schuldinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, wird bei Ausbuchung der bisher im Eigenkapital verbuchte Anteil recyclet und erfolgswirksam in der Gesamt-ergebnisrechnung erfasst. Der aus dem Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust umgegliederte kumulierte Verlust ist die Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem aktuell beizulegenden Zeitwert, abzüglich etwaiger bereits früher ergebniswirksam erfasster Wertberichtigungen dieses finanziellen Vermögenswerts.

Wenn in folgenden Perioden der beizulegende Zeitwert eines wertgeminderten Finanzinstrumentes steigt und dieser Anstieg in direktem Zusammenhang mit einem Ereignis steht, das eintritt, nachdem die Wertminderung erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst worden ist, macht der Konzern den Wertberichtigungsverlust rückgängig.

34.12 Vorräte.

Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder, falls niedriger, zum Nettoveräußerungswert bilanziert. Die Kosten werden mit dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren ermittelt. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Aufwendungen sowie alle variablen und fixen Gemeinkosten (basierend auf normaler betrieblicher Kapazität), die im Zusammenhang mit der Herstellung anfallen. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten Verkaufspreis im Zuge des gewöhnlichen Geschäftsverlaufes abzüglich variabler Veräußerungskosten dar.

34.13 Leistungen an Arbeitnehmer.

Der Konzern gewährt verschiedene Leistungen an Arbeitnehmer*innen nach Beendigung des Dienstverhältnisses sowie andere langfristige Leistungen, entweder aufgrund einzelvertraglicher Vereinbarungen oder gemäß den Bestimmungen des entsprechenden lokalen Arbeitsrechts.

Ein beitragsorientierter Plan ist ein Pensionsplan, bei dem der Konzern fixe Beiträge an eine nicht zum Konzern gehörende Gesellschaft (Fonds) entrichtet. Der Konzern hat keine rechtliche oder faktische Verpflichtung, zusätzliche Beiträge zu leisten, wenn der Fonds nicht genügend Vermögenswerte hält, um die Pensionsansprüche aller Beschäftigten aus den laufenden und vorherigen Geschäftsjahren zu begleichen.

Neben beitragsorientierten Plänen existieren leistungsorientierte Pläne. Diese schreiben typischerweise einen Betrag an Pensionsleistungen fest, den die Beschäftigten bei Rentenantritt erhalten werden und der in der Regel von einem oder mehreren Faktoren (wie Alter, Dienstzeit und Gehalt) abhängig ist.

Für leistungsbezogene Verpflichtungen aus Pensionszusagen und Anwartschaften auf Abfertigung gelangt gemäß IAS 19 die Anwartschaftsbarwertmethode zur Anwendung. Nach dieser Methode werden die Kosten der Leistungen an die Arbeitnehmer*innen nach Beendigung des Dienstverhältnisses in der Gesamtergebnisrechnung berücksichtigt. Dafür werden die planmäßigen Kosten auf Basis eines Gutachtens eines qualifizierten Versicherungsmathematikers, der jährlich eine vollständige Bewertung der Pläne durchführt, über die Dienstzeit der Arbeitnehmer*innen verteilt angesetzt. Die Verpflichtungen zur Zahlung einer Pension werden unter Zugrundelegung von Zinssätzen von hochwertigen Unternehmensanleihen, deren Laufzeit in etwa der Laufzeit der entsprechenden Verbindlichkeiten entspricht, als Barwert der künftigen Zahlungen berechnet. Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (Defined Benefit Obligation, DBO) am Bilanzstichtag abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens.

Die Aufwendungen im Zusammenhang mit leistungsbezogenen Verpflichtungen aus Pensionszusagen und Anwartschaften auf Abfertigung beinhalten folgende Bestandteile:

  • Dienstzeitaufwand (Current and Past Service Costs). Dieser beinhaltet den laufenden sowie den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand sowie etwaige Gewinne oder Verluste aus Planänderungen oder Plankürzungen. Der Dienstzeitaufwand wird erfolgswirksam in den Personalkosten erfasst.
  • Nettozinsaufwand oder -ertrag (Interest Costs) auf die Nettoschuld oder den Nettovermögenswert. Diese Komponente wird erfolgswirksam im Zinsaufwand erfasst.
  • Neubewertungen (Remeasurements) der Nettoschuld oder des Nettovermögenswerts. Die Erfassung erfolgt in der Periode ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis.

Zahlungen des Konzerns an eine Pensionskasse im Zusammenhang mit beitragsorientierten Versorgungsverpflichtungen sind im Personalaufwand in der Gesamtergebnisrechnung periodengerecht erfasst.

Zur Berechnung der Verbindlichkeiten aus Verpflichtungen für Jubiläumsgelder kommt gemäß IAS 19 ebenfalls die Anwartschaftsbarwertmethode zur Anwendung. Jubiläumsgelder sind pauschale Zahlungen, die im Kollektivvertrag festgelegt und von Gehaltshöhe und Dienstjahren abhängig sind. Anspruch besteht erst nach einer bestimmten Anzahl von Dienstjahren. Die Berechnung der Verbindlichkeiten aus den Verpflichtungen für Jubiläumsgelder erfolgt in ähnlicher Weise wie die Berechnung der Verbindlichkeiten für Abfertigungsverpflichtungen. Der laufende Dienstzeitaufwand wird in den Personalkosten, der Nettozinsaufwand erfolgswirksam im Zinsaufwand erfasst. Umbewertungen (Remeasurements) werden in der Periode ihres Entstehens im Personalaufwand erfasst.

34.14 Rückstellungen.

Rückstellungen werden bei Vorliegen einer aktuellen rechtlichen oder faktischen Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit in der Bilanz gebildet, wenn ein Abfluss finanzieller Mittel für die Bedienung der Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung des Betrages der Verpflichtung angestellt werden kann. Sofern eine solche zuverlässige Schätzung nicht möglich ist, unterbleibt die Rückstellungsbildung. Die Bewertung der Rückstellung erfolgt zum Barwert des voraussichtlichen Erfüllungsbetrages. Der Erfüllungsbetrag stellt die bestmögliche Schätzung jener Ausgabe dar, mit der eine gegenwärtige Verpflichtung am Bilanzstichtag erfüllt oder auf einen Dritten übertragen werden könnte. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellung werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Zinsaufwendungen erfasst.

Rückstellungen für Garantieverpflichtungen und Haftungen für Fertigungsmängel, Serien- und Systemfehler dienen im überwiegenden Umfang zur Abdeckung von Verpflichtungen zu kostenlosen Reparaturen und Ersatzlieferungen entsprechend den allgemeinen Verkaufs- und Lieferbedingungen bzw. aufgrund von Einzelvereinbarungen. Sie werden auf Basis der für die jeweilige Gruppe von Verpflichtungen existierenden Erfahrungssätze, die aus den zuletzt für diese Zwecke angefallenen Lohn-, Material- und Gemeinkosten, Ersatzlieferungen und Preisnachlässen abgeleitet wurden, bewertet. Eine Rückstellung wird gemäß einer besten Schätzung der Kosten für die Mängelbehebung im Zuge der Gewährleistung für die vor dem Bilanzstichtag verkauften Produkte angesetzt.

Eine Rückstellung für belastende Verträge und Drohverluste wird erfasst, sobald der erwartete Nutzen, den der Konzern aus einem Vertrag zieht, geringer als die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen ist. Die Rückstellung wird zum Barwert des niedrigeren Betrages aus der Erfüllung des Vertrages und allfälligen Kompensationszahlungen bei Nichterfüllung dotiert. Die Erfassung von Wertminderungen auf mit dem belastenden Vertrag verbundenen Vermögenswerten geht jedoch der Erfassung der Rückstellung für den belastenden Vertrag vor.

Eine Rückstellung für Restrukturierung wird bei Vorliegen der Voraussetzungen gemäß IAS 37 gebildet und enthält nur die direkt im Zusammenhang mit der Restrukturierung entstehenden Ausgaben, die zwangsweise im Zuge der Restrukturierung entstehen und nicht mit laufenden Aktivitäten im Zusammenhang stehen. Restrukturierungsmaßnahmen wurden von Kapsch TrafficCom im Geschäftsjahr 2020/21 kommuniziert und gestartet. Der Großteil der Maßnahmen wurde im Geschäftsjahr 2021/22 und 2022/23 durchgeführt und die Rückstellung entsprechend verbraucht.

34.15 Laufende und latente Steuern.

Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Steuern werden in der Regel im Periodenergebnis erfasst. Lediglich Steuern, die auf im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderungen entfallen, werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der Länder, in denen die Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften, berechnet. Das lokale Management verantwortet gemeinsam mit der lokalen steuerlichen Vertretung die Steuererklärungen, vor allem in Bezug auf auslegungsfähige Sachverhalte, und bildet, wenn angemessen, Steuerschulden für Beträge, die erwartungsgemäß an die Finanzverwaltung abzuführen sind.

Latente Steueransprüche/-schulden werden unter Anwendung der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode in voller Höhe für alle temporären Differenzen zwischen dem steuerlichen Wert von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und den im Konzernabschluss ausgewiesenen Buchwerten bilanziert. Falls jedoch die latenten Steueransprüche/-schulden aus der erstmaligen Bilanzierung eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit aus einer anderen als einen Unternehmenszusammenschluss betreffenden Transaktion resultieren, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder den Bilanz- noch den steuerlichen Gewinn bzw. Verlust beeinflusst, so werden diese, ausgenommen jener Transaktionen, die im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16 stehen, nicht berücksichtigt. Ebenso werden keine latenten Steuern erfasst, wenn diese aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts resultieren.

Die latenten Steueransprüche/-schulden werden unter Verwendung von Steuersätzen (und -gesetzen) bestimmt, die in Kraft sind bzw. zum Bilanzstichtag so gut wie in Kraft sind und von denen erwartet wird, dass diese gelten werden, wenn die entsprechenden aktiven latenten Steueransprüche realisiert bzw. die latenten Steuerschulden getilgt werden.

Latente Steueransprüche werden bis zu jenem Ausmaß angesetzt, zu dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige steuerbare Gewinne vorhanden sein werden, gegen die man die temporären Differenzen verwenden kann. Zudem muss davon ausgegangen werden können, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zukunft umkehren werden.

Latente Steuern auf Verlustvorträge werden bis zu jenem Ausmaß angesetzt, zu dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige steuerbare Gewinne vorhanden sein werden und, insbesondere im Falle einer Verlusthistorie, überzeugende substanzielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Nutzung dieser Verlustvorträge in Zukunft zur Verfügung stehen wird. Dabei wird ein Planungshorizont von sechs Jahren herangezogen, wobei der Konzern in späteren Planungsperioden aufgrund größerer Unsicherheiten bei der Verwertung der Verlustvorträge entsprechende Abschläge anwendet.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Abschlussstichtag geprüft und neu beurteilt, falls es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise zu realisieren.

Latente Steuerschulden werden für temporäre Differenzen angesetzt, die bei Investitionen in Tochtergesellschaften entstehen, außer in jenen Fällen, in denen der Zeitpunkt der Auflösung der temporären Differenz vom Konzern bestimmt wird und es wahrscheinlich ist, dass die temporäre Differenz in absehbarer Zukunft nicht aufgelöst wird.

34.16 Langfristige, zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche.

Kapsch TrafficCom klassifiziert langfristige Vermögenswerte als „zur Veräußerung gehalten“, wenn der im Restbuchwert verkörperte Nutzen überwiegend durch Veräußerung und nicht durch weiteren Gebrauch realisiert werden soll. Zum Zeitpunkt der Einstufung als „zur Veräußerung gehalten“ werden die Vermögenswerte gemäß IFRS 5 neu bewertet. Die Folgebewertung geschieht zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Jegliche Wertminderung wird zuerst dem Firmenwert und in der Folge den übrigen Vermögenswerten und Schulden aliquot zugerechnet und in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

34.17 Eventualschulden.

Bei Eventualschulden wird die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen als unwahrscheinlich eingestuft und es ist daher nach IFRS keine Verbindlichkeit in die Bilanz aufzunehmen.

Eventualschulden können aus zwei Gründen entstehen. Zum einen umfassen sie mögliche Verpflichtungen, die aus vergangenen Ereignissen entstehen und deren Existenz durch unbestimmte zukünftige Ereignisse, die zumindest teilweise außerhalb des Einflussbereiches des Konzerns liegen, bestätigt wird. Zum anderen umfassen sie bestehende Verpflichtungen, bei denen allerdings die Höhe der Verpflichtungen nicht mit ausreichender Verlässlichkeit ermittelt werden kann oder bei denen ein Abfluss von Ressourcen zur Begleichung der Verpflichtungen als nicht wahrscheinlich eingeschätzt wird.

34.18 Neue und geänderte Standards und Interpretationen, die von der EU übernommen und im Geschäftsjahr 2022/23 erstmalig angewandt wurden.

Neue/geänderte IFRS Veröffentlicht durch
das IASB und von
der EU übernommen
Anzuwenden für
Geschäftsjahre
beginnend am
oder nach dem
Wesentliche
Auswirkungen
auf den Konzern-
abschluss
IFRS 17 Versicherungsverträge Juni 2020 1. Jänner 2023 Keine
IAS 8 Änderung an IAS 8: Definition von rechnungslegunsbezogener Schätzungen Februar 2021 1. Jänner 2023 Keine
IAS 1,
IFRS Practice Statement 2
Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2: Angaben von Rechnungs-
legungsmethoden
Februar 2021 1. Jänner 2023 Keine
IAS 12 Änderungen an IAS 12: Latente Steuern aus Transaktionen bei denen bei erstmaliger Erfassung betragsgleiche steuerpflichtige und abzugsfähige temporäre Differenzen entstehen Mai 2021 1. Jänner 2023 Keine
IAS 12 Änderungen an IAS 12: Internationale Steuerreform - Pillar Two Modell Regeln Mai 2023 1. Jänner 2023 Keine

Aus der Anwendung haben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben.

IFRS 17 Versicherungsverträge. IFRS 17 wurde im Mai 2017 als Ersatz für IFRS 4 Versicherungsverträge veröffentlicht. Das Bewertungsmodell des IFRS 17 basiert auf der Ermittlung der aktuellen Erfüllungswerte der Versicherungsverträge, sodass deren Wertansätze in jeder Berichtsperiode bei Schätzungsänderungen anzupassen sind. Die neuen Regeln werden sich auf die Abschlüsse und Kennzahlen aller Unternehmen auswirken, die Versicherungsverträge oder Investmentverträge mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung ausgeben.

Aus heutiger Sicht sind keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu erwarten.

Änderungen an IAS 8: Definition von Schätzungen. Es wird klargestellt, wie zwischen Änderungen von Rechnungslegungsmethoden und Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen zu unterscheiden ist.

Die Unterscheidung ist wichtig, da Änderungen von Schätzungen prospektiv auf künftige Geschäftsvorfälle und Ereignisse, solche von Rechnungslegungsmethoden hingegen retrospektiv auf vergangene Geschäftsvorfälle und Ereignisse sowie die laufende Periode anzuwenden sind.

Aus heutiger Sicht sind keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu erwarten.

Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2: Angaben von Rechnungslegungsmethoden. In IAS 1 wurde klargestellt, dass Unternehmen alle wesentlichen (material) Rechnungslegungsmethoden anzugeben haben. Zuvor stellte der Standard auf maßgebliche (significant) Rechnungslegungsmethoden ab. Die Änderungen definieren, was unter „wesentlichen Rechnungslegungsmethoden“ zu verstehen ist und wie man sie identifiziert. Sie stellen auch klar, dass unwesentliche Informationen zu Rechnungslegungsmethoden nicht angegeben werden müssen. Wenn sie jedoch angegeben werden, dürfen hierdurch wesentliche Informationen zu Rechnungslegungsmethoden nicht verschleiert werden.

Aus heutiger Sicht sind keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu erwarten.

Änderungen an IAS 12: Latente Steuern aus Transaktionen, bei denen bei erstmaliger Erfassung betragsgleiche steuerpflichtige und abzugsfähige temporäre Differenzen entstehen. In IAS 12 wurde klargestellt, wie Unternehmen latente Steuern auf Transaktionen wie Leasingverhältnisse und Stilllegungspflichten bilanzieren. Die wesentliche Änderung für latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen (Änderungen an IAS 12) ist eine zusätzliche Rückausnahme aus der Erstanwendungsausnahme gemäß IAS 12.15(b) und IAS 12.24. Danach gilt die Erstanwendungsausnahme nicht für Transaktionen, bei denen beim erstmaligen Ansatz abzugsfähige und zu versteuernde temporäre Differenzen in gleicher Höhe entstehen. Dies wird auch in der neu eingefügten Textziffer IAS 12.22A erläutert. Gemäß den Änderungen sind latente Steuern für Transaktionen anzusetzen, aus denen – bei der erstmaligen Erfassung – betragsgleiche steuerpflichtige und abzugsfähige temporäre Differenzen entstehen.

Aus heutiger Sicht sind keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu erwarten.

Änderungen an IAS 12: Internationale Steuerreform – Pillar-Two-Modell-Regeln sind:

  • eine Ausnahme von den Vorschriften in IAS 12, nach der ein Unternehmen keine aktiven und passiven latenten Steuern im Zusammenhang mit den Ertragsteuern der zweiten Säule der OECD bilanziert und keine Angaben dazu leistet. Ein Unternehmen hat anzugeben, dass es die Ausnahme angewendet hat.
  • die Vorschrift, dass ein Unternehmen seinen tatsächlichen Steueraufwand (-ertrag) im Zusammenhang mit Ertragsteuern der zweiten Säule gesondert ausweisen muss.
  • die Vorschrift, dass ein Unternehmen in Perioden, in denen Gesetze der zweiten Säule eingeführt wurden oder im Wesentlichen eingeführt wurden, aber noch nicht in Kraft sind, bekannte oder vernünftigerweise abschätzbare Informationen zur Verfügung stellt, die den Adressaten der Abschlüsse helfen, die aus diesen Gesetzen resultierenden Ertragsteuern der zweiten Säule zu verstehen.
  • die Vorschrift, dass ein Unternehmen die Ausnahmeregelung und die Vorschrift zur Angabe, dass es die Ausnahmeregelung angewendet hat, unmittelbar nach der Veröffentlichung der Änderungen und rückwirkend in Übereinstimmung mit IAS 8 anwenden muss.

Aus heutiger Sicht sind keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu erwarten, da die Konzernumsätze die Mindestgrenze von EUR 750 Mio. nicht übersteigen.

34.19 Standards, Interpretationen und Änderungen zu veröffentlichten Standards, die noch nicht verpflichtend anzuwenden sind und die vom Konzern nicht vorzeitig angewandt wurden.

Neue/geänderte IFRS Veröffentlicht durch
das IASB und von
der EU übernommen
Anzuwenden für
Geschäftsjahre
beginnend am
oder nach dem
Wesentliche
Auswirkungen
auf den Konzern-
abschluss
IAS 1 Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig und langfristige Verbindlichkeiten mit Convenants Jänner 2020 1. Jänner 2024 Keine
IAS 16 Änderungen an IFRS 16: Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-leaseback-Transaktion September 2022 1. Jänner 2024 Keine

Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig und langfristige Verbindlichkeiten mit Covenants. Änderung der Vorschriften, die durch die Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig eingeführt wurden, in Bezug auf die Art und Weise, wie ein Unternehmen Schulden und andere finanzielle Verbindlichkeiten unter bestimmten Umständen als kurz- oder langfristig klassifiziert: Nur Nebenbedingungen, die ein Unternehmen am oder vor dem Abschlussstichtag erfüllen muss, beeinflussen die Klassifizierung einer Schuld als kurz- oder langfristig. Allerdings muss ein Unternehmen im Anhang Informationen offenlegen, die es den Adressaten des Abschlusses ermöglichen, das Risiko zu verstehen, dass langfristige Schulden mit Nebenbedingungen innerhalb von zwölf Monaten rückzahlbar werden könnten.

Änderungen stellen klar, dass die Einstufung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig auf Rechten beruhen sollte, die am Ende der Berichtsperiode bestehen, und passen den Wortlaut in allen betroffenen Paragraphen an, um sich auf das „Recht“ zu beziehen, die Erfüllung um mindestens zwölf Monate zu verschieben, und stellen klar, dass nur Rechte, die „am Ende der Berichtsperiode“ bestehen, die Einstufung einer Verbindlichkeit beeinflussen sollten; stellen klar, dass die Einstufung nicht von den Erwartungen darüber beeinflusst wird, ob ein Unternehmen sein Recht auf Verschiebung der Erfüllung einer Verbindlichkeit ausüben wird; und stellen klar, dass sich die Erfüllung auf die Übertragung von Barmitteln, Eigenkapitalinstrumenten, anderen Vermögenswerten oder Dienstleistungen auf die Gegenpartei bezieht.

Nur Covenants, die ein Unternehmen am oder vor dem Abschlussstichtag erfüllen muss, beeinflussen die Klassifizierung einer Schuld als kurz- oder langfristig. Allerdings muss ein Unternehmen im Anhang Informationen offenlegen, die es den Adressaten des Abschlusses ermöglichen, das Risiko zu verstehen, dass langfristige Schulden mit Covenants innerhalb von zwölf Monaten rückzahlbar werden könnten.

Änderungen an IFRS 16: Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-lease-back-Transaktion: Mit der Verlautbarung wird klargestellt, wie ein Verkäufer-Leasingnehmer die Folgebewertung von Sale-and-lease-back-Transaktionen, die als Verkauf gemäß IFRS 15 bilanziert werden, vornimmt. Die neuen Vorschriften hindern einen Verkäufer-Leasingnehmer nicht daran, Gewinne oder Verluste im Zusammenhang mit der teilweisen oder vollständigen Beendigung eines Leasingverhältnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Neue/geänderte IFRS Veröffentlicht durch das IASB, jedoch von der EU noch nicht übernommen Anzuwenden für
Geschäftsjahre
beginnend am
oder nach dem
Wesentliche
Auswirkungen
auf den Konzern-
abschluss
IAS 7 Änderungen an IAS 7: Kapitalflussrechnungen und IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben: Reverse-Factoring-Vereinbarungen Mai 2023 1. Jänner 2024 noch offen
IAS 21 Änderungen an IAS 21: Auswirkung von Wechselkursänderungen bei einem Mangel an Umtauschbarkeit August 2023 1. Jänner 2025 noch offen
IFRS 18 Darstellung und Angaben im Abschluss April 2024 1. Jänner 2027 noch offen
IFRS 19 Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht: Angaben Mai 2024 1. Jänner 2027 noch offen

Der Konzern wendet diese neuen oder geänderten Standards und Interpretationen nicht vorzeitig an.

Änderungen an IAS 7 und IFRS 7 : Reverse-Factoring-Vereinbarungen . Die Änderungen fügen Angabevorschriften und „Wegweiser‘‘ innerhalb der bestehenden Angabevorschriften hinzu, mit denen die Unternehmen verpflichtet werden, qualitative und quantitative Informationen über Finanzierungsvereinbarungen mit Lieferanten zum Liquiditätsrisiko in IFRS 7 zur Verfügung zu stellen.

Änderungen an IAS 21 : Auswirkung von Wechselkursänderungen bei einem Mangel an Umtauschbarkeit . Die Verlautbarung enthält Leitlinien, mit denen spezifiziert wird, wann eine Währung umtauschbar ist und wie der Wechselkurs zu bestimmen ist, wenn sie es nicht ist. Die Änderungen erstrecken sich auch auf entsprechende Änderungen an IFRS 1, in dem die Umtauschbarkeit bisher zwar erwähnt, aber nicht definiert wurde.

IFRS 18: Darstellung und Angaben im Abschluss. Die Zielsetzung von IFRS 18 besteht darin, Anforderungen an die Darstellung und die Offenlegung von Informationen in Abschlüssen für allgemeine Zwecke (kurz: Abschlüsse) festzulegen, um sicherzustellen, dass diese relevante Informationen liefern, die die Vermögenswerte, Schulden, das Eigenkapital, die Erträge und Aufwendungen eines Unternehmens getreu darstellen.

IFRS 19: Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht: Angaben. Die Zielsetzung von IFRS 19 besteht darin, die Angabevorschriften zu spezifizieren, die ein Unternehmen anstelle der Angabevorschriften in anderen IFRS-Rechnungslegungsstandards anwenden darf.

Standards und Interpretationen, die bereits vom IASB veröffentlicht, jedoch von der EU noch nicht übernommen sind: Diese Standards und Interpretationen bzw. Anpassungen der Standards und Interpretationen sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und werden aus heutiger Sicht keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern haben.

35 Ergebnis je Aktie.

Das Ergebnis je Aktie (unverwässertes Ergebnis) wird durch Division des den Anteilseignern zuordenbaren Perioden-ergebnisses der Gesellschaft durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Stückaktien berechnet. Etwaige Stückaktien, die von der Gesellschaft erworben und als eigene Aktien gehalten wurden, bleiben unberücksichtigt.

Zum 31. März 2024 hielt die Gesellschaft – wie im Vorjahr – keine eigenen Aktien. Es gab keine Verwässerungseffekte.

31. März 2023 31. März 2024
Den Anteilseignern zurechenbares Periodenergebnis
der Gesellschaft (in EUR)
-24.803.258 23.182.648
Gewichtete durchschnittliche Anzahl Aktien 13.000.000 13.454.645
Ergebnis je Aktie (in EUR) -1,91 1,72

36 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

Veräußerung der TMT Services and Supplies Proprietary Limited (TMT).

Der Konzern hat am 25. April 2024 seine Anteile an der TMT Services and Supplies Proprietary Limited (TMT), Südafrika, einem Anbieter von Lösungen zur Strafverfolgung im Bereich der Straßenverkehrssicherheit (Road Safety Law Enforcement) und zum automatischen Fahrgeldeinzug (Automatic Fare Collection) für öffentliche Verkehrsmittel veräußert. Diese Anteile wurden von einer Tochtergesellschaft der Kapsch TrafficCom AG, der KTC-ZA Holding Proprietary Limited, Südafrika, gehalten. Durch den Verkauf gingen Vermögenswerte im Wert von EUR 11,0 Mio. und Verbindlichkeiten im Wert von EUR 4,0 Mio. ab. Der Verkaufspreis inklusive variabler Bestandteile beträgt voraussichtlich EUR 2,7 Mio. Die Gesamtauswirkungen der Entkonsolidierung werden im Zuge der Quartals-Highlights zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 veröffentlicht werden.

Gewinn eines großen Infrastrukturprojektes in der Schweiz.

Die Kapsch TrafficCom AG hat am 30. April 2024 die Beauftragung des Schweizerischen Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG), für die LSVA III das Erfassungssystem Straße (ESTR) zu liefern und bis zumindest Ende 2032 technisch zu betreiben, bekannt gegeben. Dieses Großprojekt hat einen Auftragswert in Höhe von EUR 74,5 Mio.

Nachtragsvereinbarung zur Finanzierung.

Im Mai 2024 wurde die Laufzeit der bestehenden Restrukturierungsvereinbarung samt aller Kreditlinien der Kapsch TrafficCom AG bis zum 31. März 2026 verlängert. Weiters verpflichtet sich die Kapsch TrafficCom AG zwischen 31. Dezember 2024 und 31. Dezember 2025 Rückzahlungen von insgesamt EUR 20 Mio. zu leisten.

Sonstiges.

Der Betrieb des Mautsystems in der Provinz Gauteng in Südafrika wurde um einen Monat verlängert. Kapsch TrafficCom erwartet eine weitere Verlängerung bis Mitte November 2024 in einem reduzierten Umfang.

Darüber hinaus gab es keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, über die zu berichten wäre.

37 Zusatzangaben.

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter*innen im Geschäftsjahr 2023/24 setzte sich aus 3.500 Angestellten und 498 Arbeiter*innen zusammen (2022/23: 3.609 Angestellte und 547 Arbeiter*innen).

Aufwendungen für den Abschlussprüfer.

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer beliefen sich auf TEUR 227 (2022/23: TEUR 126) für die Prüfung des Konzernabschlusses und untergliedern sich in folgende Tätigkeitsbereiche:

2022/23 2023/24
Prüfung des Konzernabschlusses 126 227
Nachverrechnung 2022/23 0 131
Andere Bestätigungsleistungen 90 150
Steuerberatungsleistungen 0 0
Sonstige Leistungen 7 5
Gesamt 222 513

Vergütungen und sonstige Zahlungen an Organe der Gesellschaft.

Der Vorstand setzte sich im Geschäftsjahr 2023/24 aus folgenden Personen zusammen:

  • Georg Kapsch (Vorsitzender)
  • Alfredo Escribá Gallego
  • Andreas Hämmerle (bis November 2023)

Die laufenden Bezüge des Vorstands (inkl. Pensionskassenzahlungen) betrugen im Geschäftsjahr 2023/24 TEUR 3.171 (2022/23: TEUR 1.974). Für den Anstieg der Bezüge ist vor allem die gewinnabhängige Vergütung verantwortlich. Die Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen für Vorstandsmitglieder beliefen sich auf TEUR 32 (2022/23: TEUR 36). In Summe ergeben sich daraus Gesamtbezüge des Vorstands (vor Verrechnung mit Rückstellungsbeträgen) im Geschäftsjahr 2023/24 in Höhe von TEUR 3.171 (2022/23: TEUR 1.974).

Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr 2023/24 aus folgenden Personen zusammen:

  • Franz Semmernegg (Vorsitzender)
  • Harald Sommerer (Vorsitzender-Stellvertreter)
  • Sabine Kauper (bis 6. September 2023)
  • Monika Brodey (ab 6. September 2023)
  • Sonja Hammerschmid

Vom Betriebsrat entsandt:

  • Christian Windisch
  • Claudia Rudolf-Misch (bis 22. November 2023 )
  • Robert Kutschera (ab 22. November 2023)

Für die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von TEUR 120 (2022/23: TEUR 120) als Aufwand erfasst.

Wie in den Vorjahren wurden keine Vorschüsse oder Darlehen an Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats gewährt und auch keine Garantien zu deren Gunsten abgegeben.

Ergebnisverwendungsvorschlag.

Entsprechend der Vereinbarung zur Finanzierungs-Restrukturierung wird der Vorstand der ordentlichen Hauptversammlung 2024 vorschlagen, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2023/24 auszuschütten und den Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

Zur Veröffentlichung genehmigt:

Wien, am 18. Juni 2024

Georg Kapsch

Vorsitzender des Vorstands

Alfredo Escribá Gallego

Mitglied des Vorstands

Erklärung der gesetzlichen Vertreter.

Gemäß § 124 Abs. 1 BörseG 2018.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wien, am 18. Juni 2024

Georg Kapsch

Vorsitzender des Vorstands

Alfredo Escribá Gallego

Mitglied des Vorstands

Bestätigungsvermerk.

Bericht zum Konzernabschluss.
Prüfungsurteil.

Wir haben den Konzernabschluss der Kapsch TrafficCom AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung, der konsolidierten Bilanz zum 31. März 2024, der konsolidierten Eigenkapitalveränderungsrechnung und der konsolidierten Kapitalflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie den Erläuterungen zum Konzernabschluss (Konzernanhang), geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. März 2024 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil.

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

1 Werthaltigkeit der Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusiv Firmenwerte.

Sachverhalt.

Im Konzernabschluss werden in den „Immateriellen Vermögenswerten“ Firmenwerte in Höhe von TEUR 22.735 ausgewiesen, die im Wesentlichen mit TEUR 11.771 der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Tolling-Americas und mit TEUR 7.371 der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Tolling-APAC zugeordnet sind. Der Konzern führt mindestens einmal jährlich und darüber hinaus bei Vorliegen von Anhaltspunkten einen Wertminderungstest (Impairment Test nach IAS 36) durch. Im Geschäftsjahr 2023/24 ergab sich auf Basis des Wertminderungstests kein Wertminderungsbedarf. Darüber hinaus werden im Konzernabschluss zum 31. März 2024 sonstige immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 5.140 und Sachanlagen in Höhe von TEUR 45.960 ausgewiesen.

In der ZGE Tolling-Americas sind Firmenwerte zugeordnet, deren Werthaltigkeit wesentlich durch die Geschäftsentwicklung in Nordamerika bestimmt wird. In den vorangegangenen Geschäftsjahren sind signifikante Verluste in dieser Region angefallen, die überwiegend auf erhebliche Kostenüberschreitungen und Anpassungen der Plankosten und -margen in den wesentlichen Projekten zurückzuführen sind. Das Management hat daraufhin Maßnahmen identifiziert, beschlossen und implementiert, die in Zukunft zu einer positiven Ergebnisentwicklung führen sollen. Das Geschäftsjahr 2023/24 war in Nordamerika weiterhin noch wesentlich durch diese Restrukturierungsmaßnahmen und eine Phase der Konsolidierung und Neuorganisation geprägt und bei einigen Errichtungsprojekten in den USA mussten, neuerlich Margenanpassungen vorgenommen werden. Es ergibt sich weiterhin ein negativer Ergebnisbeitrag in der ZGE Tolling-Americas in der Höhe von TEUR -13.192 (Vorjahr TEUR -20.652). Auf Basis des Wertminderungstests liegt in den ZGE Tolling-Americas und TM-Americas kein Wertminderungsbedarf vor, wobei die Werthaltigkeit von der Erreichung der künftig wieder profitablen Geschäftsplanung abhängt.

Durch den Ausbruch des Kriegs in der Ukraine im März 2022 ergeben sich infolge der Sanktionen Auswirkungen auf das Geschäft von Kapsch TrafficCom in Weißrussland, das in der ZGE Tolling-EMEA abgebildet ist. Trotz der bestehenden Sanktionen und der damit verbundenen Liefereinschränkungen gibt es aktuell keine wesentlichen negativen Effekte, insbesondere in dem wichtigen bis 2032 laufenden Betrieb des landesweiten Mautsystems für Pkws und Lkws. Die Planungsrechnung, die dem Wertminderungstest zugrunde liegt, geht von einem stabil weiterlaufenden Betrieb aus. Es ergibt sich in dieser ZGE zum 31. März 2024 kein Wertminderungsbedarf.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive Firmenwerte erfordert wesentliche Schätzungen des Managements über die künftige Marktentwicklung und die Gewinnwahrscheinlichkeit einzelner Großaufträge im Planungszeitraum. Dies betrifft insbesondere Mauterrichtungsprojekte im Segment Tolling, wo der Auftragseingang sehr volatil ist und die Vergabe der Projekte in der Regel auf Basis von Ausschreibungen erfolgt, was regelmäßig mit gewissen Unsicherheitsfaktoren verbunden ist. Darüber hinaus bestehen in der Bewertung erhebliche Ermessensspielräume, insbesondere in Bezug auf den Diskontierungszinssatz und die Annahmen für die ewige Rente. Für den Konzernabschluss besteht aufgrund dieser Schätzunsicherheiten das Risiko einer Überbewertung des Firmenwertes, weshalb dies als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert wurde.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse.

Wir haben die Angemessenheit der wesentlichen zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen Annahmen zur Ableitung der zukünftigen Zahlungsströme beurteilt sowie ob das herangezogene Berechnungsmodell den Anforderungen des IAS 36 entspricht. Dabei wurden teilweise interne Bewertungssachverständige einbezogen.

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter teilweiser Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten zunächst ein Verständnis über die Planungssystematik, den Planungsprozess und das Planungsmodell sowie den Werthaltigkeitstest (Identifizierung und Definition von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, Ermittlung des erzielbaren Betrages, Analyse der Werthaltigkeit, Ermittlung von Diskontierungszinssatz und Wachstumsrate sowie Berechnungsmodell) erlangt.

Wir haben nachvollzogen, ob die in der Planungsrechnung verwendeten Annahmen mit der vom Vorstand aufgestellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Planung übereinstimmen. Wir haben die wesentlichen Treiber für die künftige Entwicklung (Umsatzwachstum, Ergebnismarge, Working Capital Entwicklung, Investitionsplanung) sowie die wesentlichen Risiken für mögliche Abweichungen von den Planannahmen analysiert, kritisch gewürdigt und in Gesprächen mit dem Management erörtert. Die verwendeten Parameter für die Ermittlung eines risikoadäquates Diskontierungszinssatz und die Annahmen in Bezug auf die langfristige Wachstumsrate wurden anhand von externen Markt- und Branchendaten überprüft sowie das Berechnungsmodell rechnerisch nachvollzogen. Weiters haben wir die Angemessenheit der Angaben im Anhang zum Wertminderungstest beurteilt. Dies umfasste insbesondere auch die Beurteilung und Nachrechnung der Sensitivitätsanalysen, die zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen von Umsatz- und Ergebnisannahmen sowie von den verwendeten Diskontierungszinssätzen und Wachstumsraten ermittelt wurden.

Das von der Gesellschaft eingesetzte Bewertungsmodell ist geeignet, um einen IFRS-konformen Werthaltigkeitstest (Impairment Test nach IAS 36) durchzuführen. Die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen und Bewertungsparameter sind vertretbar. Die von IAS 36 geforderten Anhangangaben sind vollständig.

Verweis auf weitergehende Informationen.

Weitergehende Informationen zu diesem besonders wichtigen Prüfungssachverhalten finden sich im Konzernhang unter Erläuterung 12 „Sachanlagen“, 13 „Immaterielle Vermögenswerte“ und Erläuterung 34.6.1 „Firmenwerte“ unter Abschnitt 34 „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.

2 Schätzungen und Annahmen in der Ertragsrealisierung bei der Bilanzierung von Errichtungsprojekten.

Sachverhalt.

Ein signifikanter Teil der im Geschäftsjahr ausgewiesenen Umsatzerlöse und Ergebnisbeiträge des Konzerns stammt aus der Errichtung von Mautsystemen (Maut) und der Errichtung von Systemen zur Steuerung des Verkehrs- und Mobilitätsverhaltens (Verkehrsmanagement).

Im Geschäftsjahr 2023/24 wurden von den Gesamtumsatzerlösen in Höhe von TEUR 538.842 Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 152.551 aus der Errichtung von Maut- und Verkehrsmanagement-Systemen erzielt. Die lang und kurzfristigen Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen zum 31. März 2024 belaufen sich auf TEUR 80.557 (davon TEUR 21.312 aus Kapsch TrafficCom USA) und die lang- und kurzfristigen Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenverträgen auf TEUR 48.517 (davon TEUR 28.517 aus Kapsch TrafficCom USA). Weiters wurden Drohverlustrückstellungen in Höhe von TEUR 17.326 (davon TEUR 15.033 aus Kapsch TrafficCom USA) gebildet, um für mögliche künftige Verluste aus der weiteren Projektabwicklung vorzusorgen.

Bei der Bilanzierung von Errichtungsprojekten realisiert der Konzern Umsätze nach IFRS 15 auf Basis des Fertigstellungsgrads, der aus dem Verhältnis der bereits angefallenen Kosten zu den geschätzten Gesamtkosten für den jeweiligen Auftrag ermittelt wird. Dies erfordert eine laufende Einschätzung und Aktualisierung der aus den Aufträgen resultierenden Kosten sowie der Risiken aus der Projektabwicklung, die sich aus technischen Problemen, Verzögerungen oder Problemen mit Sublieferanten oder sonstigen externen Rahmenbedingungen ergeben können und die Marge des Auftrags beeinflussen. Weiters können aus diesen Projekten auch Schadenersatz- oder Vertragsstrafen resultieren, die bei der Projektbewertung zu berücksichtigen sind und eine Risikoeinschätzung erfordern. Bei einzelnen Verträgen ist im Transaktionspreis auch eine variable Gegenleistung vereinbart, die ebenfalls zu Schätzungen führt. Bei einer Vielzahl an Aufträgen des Konzerns handelt es sich regelmäßig um technisch komplexe Einzelaufträge, denen jeweils spezifische Auftragsbedingungen zugrunde liegen und die daher in Bezug auf Umsatzrealisierung und Projektrisiken einzeln zu würdigen sind.

Bedingt durch unter anderem Ressourcenknappheit bei qualifizierten Mitarbeitern und wegen der Verzögerungen bei der Abnahme von diversen Projekten auf Grund des unausreichenden Reifegrades der Softwarelösung kam es in der jüngeren Vergangenheit in Nordamerika zu erheblichen Kostenüberschreitungen und Anpassungen der Plankosten und -margen bei einigen Projekten, woraus sich Auswirkungen auf die Umsatzrealisierung nach IFRS 15 ergeben haben. Im Geschäftsjahr 2023/24 konnte bei den betroffenen Projekten ein Fortschritt beim Fertigstellungsgrad erzielt werden, es mussten doch auf Grund der Bestimmungen der Kundenverträge im aktuellen Geschäftsjahr weitere Anpassung der erwarteten Gesamtkosten in Höhe von TEUR 25.272 dieser Projekte berücksichtigt werden, was zu weiteren negativen Margenanpassungen führte.

Aufgrund der wesentlichen Auswirkungen der Projekte, insbesondere während der Errichtungsphase, auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns und der erheblichen Schätzungen, die mit der Bilanzierung dieser Aufträge verbunden sind, resultiert das Risiko, dass der Umsatz aus den Errichtungsprojekten und darauf folgend das Konzernergebnis und die projektbezogene Bilanzposten wesentlich falsch dargestellt sind, weshalb dies als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert wurde.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse.

Im Rahmen unseres risikobasierten Prüfungsansatzes haben wir ein Verständnis über den Umsatzprozess und die internen Kontrollen erlangt und die Wirksamkeit ausgewählter interner Kontrollen überprüft. Dies betraf vor allem interne automatische und manuelle Kontrollen in Zusammenhang mit der Freigabe der Auftragskalkulation beim Abschluss neuer Verträge sowie der Freigabe der laufenden Nachkalkulation. Wir haben die Kontrollen betreffend des konzernweit zur Umsatzrealisierung nach IFRS 15 verwendeten IT-Systems „Revenue Engine“ geprüft. Die korrekte Berechnung der Umsätze auf Basis des Fertigstellungsgrads haben wir anhand von Stichproben nachvollzogen. Wir nahmen für ausgewählte Stichproben Einsicht in Projektanträge, Kundenverträge, Aufsichtsratsprotokolle, das Projektbudgetierungstool sowie Detailkostenaufstellungen und haben Gespräche mit den Projektmanagern und dem Management zum Projektverlauf, Projektrisiken und den Planungsannahmen geführt. Bei der Beurteilung der Angemessenheit der Schätzungen lag ein besonderer Fokus auf der Überprüfung der regelmäßigen Aktualisierung der Planannahmen, insbesondere für die Planauftragskosten bis zur Fertigstellung und die Planmarge des Projekts. Dabei haben wir sowohl für die tatsächlichen als auch die geplanten Umsatzerlöse die Bestellungen bzw. die Verträge angefordert und abgeglichen. Wir haben die Angemessenheit der Angaben zu Schätzungsunsicherheiten überprüft und die Berechnung der Sensitivitätsangaben bei einer Änderung der absoluten Planmarge (Deckungsbeitrag) der Projekte um 10 % nachvollzogen.

In Bezug auf die Projekte in Nordamerika (Tochtergesellschaft Kapsch TrafficCom USA) wurden wie im Vorjahr erweiterte Prüfungshandlungen durchgeführt. Insbesondere wurde die Wirksamkeit der Kontrollen zum Projektcontrolling überprüft sowie die Risikovorsorgen und Kostenanpassungen und die zuletzt genehmigte Planung der stichprobenartig geprüften Projekte mit dem lokalen Management und den zuständigen Projektmanagern besprochen und gewürdigt.

Die angewendeten Bewertungsverfahren und die zugrunde liegenden Annahmen zur Umsatzrealisierung von Errichtungsprojekten sind vertretbar. Die von IFRS 15 geforderten Anhangangaben sind vollständig.

Verweis auf weitergehende Informationen.

Die Angaben des Konzerns zur Ertragsrealisierung finden sich in der Erläuterung 1.4.1 „Erlösrealisierung bei Auftragsfertigung“, Erläuterung 2 „Segmentinformation“, in den Erläuterungen 20 „Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten“, 26 „Rückstellungen“ sowie in der Erläuterung 34.3 „Ertragsrealisierung“ unter Abschnitt 34 „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.

3 Ansatz latenter Steueransprüche.

Sachverhalt.

Im Konzernabschluss werden latente Steueransprüche in Höhe von TEUR 45.568 ausgewiesen, die im Wesentlichen mit TEUR 36.863 auf steuerliche Verlustvorträge, vorwiegend aus Österreich in Höhe von TEUR 20.192 (interner Verlustvortrag im Rahmen der Gruppenbesteuerung) und den USA in Höhe von TEUR 9.615, entfallen. Der Konzern setzt latente Steueransprüche bis zu jenem Ausmaß an, zu dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige zu versteuernde Gewinne vorhanden sind, gegen die die temporären Differenzen sowie nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge verwendet werden können. Bei einer Verlusthistorie werden latente Steueransprüche auf Verlustvorträge nur aktiviert, soweit überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis unter Berücksichtigung von potentieller zeitlicher Befristung der Nutzung solchen Verlustvorträge in Zukunft zur Verfügung stehen wird. Der Planungshorizont hierzu beträgt sechs Jahre.

Die Überprüfung des Ansatzes der latenten Steuern erfordert wesentliche Schätzungen des Managements über die künftige Markt- und Geschäftsentwicklung und die Gewinnwahrscheinlichkeit einzelner Großaufträge im Planungszeitraum, was regelmäßig mit gewissen Unsicherheitsfaktoren verbunden ist. Für den Konzernabschluss besteht aufgrund dieser Schätzunsicherheiten das Risiko eines überhöhten Ansatzes der latenten Steueransprüche, weshalb dies als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert wurde.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse.

Wir haben nachvollzogen, ob die in der Planungsrechnung verwendeten Annahmen mit der vom Vorstand aufgestellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Mehrjahresplanung übereinstimmen und die wesentlichen Treiber für die künftige Entwicklung (Umsatzwachstum, Ergebnismarge, Investitionsplanung) analysiert und kritisch gewürdigt. Weiters haben wir die Anpassungen auf das steuerliche Planergebnis, das auch künftigen positiven Einmaleffekten mit substantiellen Hinweisen berücksichtigt analysiert und kritisch gewürdigt. Das Berechnungsmodell wurde rechnerisch nachvollzogen und die herangezogenen Steuersätze wurden mit externen Quellen abgeglichen. Soweit eine Verlusthistorie vorliegt, wurde insbesondere evaluiert, ob überzeugende substanzielle Hinweise dafür vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die ungenutzten steuerlichen Verluste verwendet werden können. Weiters haben wir die Angemessenheit der Angaben im Anhang zu den latenten Steueransprüchen beurteilt. Dies umfasste insbesondere auch die Sensitivitätsanalysen, die zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen der Ergebnisannahmen ermittelt wurden.

Das von der Gesellschaft eingesetzte Modell ist geeignet, um latente Steueransprüche in Übereinstimmung mit IAS 12 anzusetzen. Die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen sind vertretbar. Die von IAS 12 geforderten Anhangangaben sind vollständig.

Verweis auf weitergehende Informationen.

Die Angaben des Konzerns zu latenten Steuern finden sich in Erläuterung 1.4.3. „Ansatz latenter Steueransprüche“, Erläuterung 10 „Ertragsteuern“, Erläuterung 17 „Latente Steueransprüche/-schulden“ und Erläuterung 34.15 „Laufende und latente Steuern“ unter Abschnitt 34 „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.

4 Restrukturierung der Finanzierungen.

Sachverhalt.

Zum 31. März 2024 bestehen langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 91.906 (TEUR 58.472) und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 12.751 (Vorjahr TEUR 131.170).

Im vorherigen Geschäftsjahr 2022/23 veranlasste die nachteilige Geschäftsentwicklung, vor allem in Bezug auf Profitabilität und die damit verbundene Liquidität und Verschuldung, das Management dazu, mit Unterstützung eines externen Beraters ein umfassendes Restrukturierungskonzept zu erstellen, das Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität und der Reduktion des Working Capitals beinhaltet, aber auch die Basis für nachhaltiges zukünftiges Wachstum schaffen soll. Dieses Restrukturierungskonzept stellt auch die Grundlage für die am 31. Mai 2023 abgeschlossene Refinanzierungsvereinbarung der Kapsch TrafficCom AG, Wien mit ihren wesentlichen Finanzgläubigern da, die bis zum 25. Mai 2025 abgeschlossen wurde, in dem eine umfassende Refinanzierung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (inklusive der Schuldscheindarlehen) vereinbart wurde. Dabei wurden bestehende Finanzierungen im Ausmaß von EUR 106,3 Mio. bis zum 25. Mai 2025 verlängert und neue Finanzierungen bis zu diesem Datum abgeschlossen. Diese beinhalten eine Refinanzierung von 50 % des Mitte Juni 2023 fällig gewordenen Schuldscheindarlehens von EUR 11,5 Mio. sowie die Bereitstellung von EUR 4,25 Mio. als zusätzlichem Betriebsmittelkredit durch einen Schuldscheingläubiger. Die Gesellschaft hat sich dabei zu vorzeitigen Rückzahlungen aus überschüssigen liquiden Mitteln (Cash Sweep), aus außerordentlichen Zuflüssen und aus anhängigen Verfahren sowie zum Verzicht auf Dividendenausschüttungen verpflichtet. Im Zuge der Refinanzierung wurden mit den Finanzgläubigern zusätzliche, übliche Covenants und Auflagen vereinbart, deren Einhaltung künftig eng durch den externen Berater überwacht und berichtet werden. Die Hauptaktionärin KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien, hat zur Sicherstellung alle ihre an der Gesellschaft gehaltenen Aktien (rd. 63,6 % des Grundkapitals) verpfändet. Ebenso hat sich die Gesellschaft zur Ausnutzung des gesamten bestehenden genehmigten Kapitals im Umfang von 10 % des Grundkapitals verpflichtet.

Mit Nachtragsvereinbarung vom 31. Mai 2024 zur Restrukturierungsvereinbarung wurde die Fälligkeit der langfristigen Kredite bis zum 31. März 2026 verlängert mit der Auflage, dass ab 31. Dezember 2024 quartalsweise EUR 4 Mio. vorzeitig getilgt werden müssen.

Die vom Management in den Vorjahren eingeleiteten Maßnahmen zur Sicherstellung von ausreichender Liquidität wurden im Geschäftsjahr 2023/24 fortgeführt.

Aufgrund der wesentlichen Auswirkung der Refinanzierung auf die Vermögens- und Finanzlage und die Fortführungsannahme des Konzerns wurde dies als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse.

Die Refinanzierung aus dem letzten Jahr, welche am 31. Mai 2023 abgeschlossen wurde, wurde durch das Management nach IFRS 9 neu bewertet. Dabei haben wir zunächst ein Verständnis der Berechnung erlangt, ob eine Modifikation gemäß IFRS 9 vorliegt. Das Modell für die Berechnung wurde evaluiert und die Cashflows nachvollzogen. Diese wurden mittels Detailunterlagen zu den Kreditverträgen und Zinszahlungen abgestimmt, um die zugrunde liegenden Werte des Modells zu verifizieren. Die Barwerte der ursprünglichen Cash Flows wurden mit den Barwerten der angepassten Cashflows verglichen und es wurde überprüft, ob eine Änderung unter 10 % liegt, was dazu führt, dass die Buchung einer Modifikation angemessen ist und der Unterschiedsbetrag in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt wird.

Die Berechnung im Model erscheint grundsätzlich plausibel und entspricht im Wesentlichen den Voraussetzungen des IFRS 9.

Wir haben die Vereinbarungen vom 31. Mai 2023 sowie die Nachtragsvereinbarungen vom 31. Mai 2024 zur Refinanzierung durchgesehen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Fortführungsannahme der Gesellschaft beurteilt sowie die diesbezüglichen Angaben des Vorstands im Konzernabschluss geprüft. Dabei haben wir zunächst ein Verständnis über den Planungsprozess und das Planungsmodell erlangt. Wir haben nachvollzogen, ob die in der Planungsrechnung verwendeten Annahmen mit der vom Vorstand im Restrukturierungskonzept aufgestellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Planung übereinstimmen. Wir haben die wesentlichen Treiber für die künftige Entwicklung (wie insbesondere die Umsatz- und Kostenplanung, Veränderungen im Working Capital sowie die Liquiditätsplanung) sowie die wesentlichen Risiken für mögliche Abweichungen von den Planannahmen analysiert, kritisch gewürdigt und in Gesprächen mit dem Management erörtert. Wir haben das Management zum Stand der Umsetzung der Maßnahmen befragt.

Weiters haben wir auf Basis der Planungsrechnungen gewürdigt, ob das Unternehmen in der Lage sein wird, die im Nachtragsvereinbarung zukünftigen Rückzahlungsverpflichtung einzuhalten.

Weiters haben wir die Maßnahmen des Managements zur Sicherstellung von ausreichender Liquidität gewürdigt und überprüft, ob das vom Management diesbezüglich implementierte Monitoring (tägliches Monitoring des konzernweiten Liquiditätsbestandes und wöchentliche 12-Wochen-Cashflow-Forecasts) weiterhin durchgeführt wird.

Auf Basis der von uns erhobenen Informationen und wie in der Refinanzierungsvereinbarung vom 31. Mai 2023 und in der Nachtragsvereinbarung vom 31. Mai 2024 enthalten, wird weiterhin ein regelmäßiges Monitoring und externes Reporting durch den externen Berater erfolgen, um eine laufende und angemessene Überwachung der Liquidität und die Einhaltung der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Restrukturierungskonzept zu gewährleisten.

Die Anwendung der Bilanzierungsmethode unter der Annahme der Fortführung des Konzerns ist sachgerecht.

Verweis auf weitergehende Informationen.

Die Angaben des Konzerns zur Refinanzierung finden sich in der Erläuterung 36 „Ereignisse nach dem Bilanzstichtag“, die Angaben zum Monitoring der Liquidität in Erläuterung 33 „Kapitalmanagement“.

Sonstige Informationen. Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir geben dazu keine Art der Zusicherung.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses.

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – auf vorgenommene Handlungen zur Beseitigung von Gefährdungen oder angewandte Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen.

Bericht zum Konzernlagebericht.

Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil.

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung.

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO.

Wir wurden von der ordentlichen Hauptversammlung am 6. September 2023 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 7. November 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2006 Konzernabschlussprüfer.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer.

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Frédéric Vilain.

Wien, den 18. Juni 2024

PwC Wirtschaftsprüfung GmbH

gez.

Frédéric Vilain

Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

Glossar.

AG

Aktiengesellschaft.

Americas

Region: Nord-, Mittel- und Südamerika.

APAC

Region: Asien-Pazifik (EN: Asia-PACific).

C-ITS

Kooperatives Intelligentes Verkehrssystem (EN: Cooperative Intelligent Transport System). Durch die Vernetzung verschiedener Elemente der Verkehrs-infrastruktur können relevante Informationen schnell und direkt zwischen Fahrzeugen, Straßeninfrastruktur und Straßenbetreibern ausgetauscht werden. Die C-ITS-Technologie kann daher einen substanziellen Beitrag zur Straßen-sicherheit und zur Verhinderung von Staus leisten.

COVID-19

Infektionskrankheit verursacht durch das Coronavirus SARS-CoV-2.

EBIT

Operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EN: Earnings Before Interest and Taxes).

EBITDA

Operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EN: Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization).

EMEA

Region: Europa, Mittlerer Osten, Afrika (EN: Europe, Middle East, Africa).

ERM

Unternehmensweites Risikomanagement (EN: Enterprise Risk Management).

ESG

Umwelt, Soziales und Governance (EN: Environment, Social and Governance). Die Abkürzung bezeichnet die Berücksichtigung nachhaltiger und ethischer Themen in der Unternehmensführung.

IFRS

Internationale Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen, die vom IASB herausgegeben werden (EN: International Financial Reporting Standards).

IKS

Internes Kontrollsystem.

IPR

Rechte am geistigen Eigentum (EN: Intellectual Property Rights).

ITS

Intelligente Verkehrssysteme (EN: Intelligent Transportation Systems).

Maut /Tolling

Berichtssegment von Kapsch TrafficCom. Dieses Segment umfasst die Errichtung sowie den technischen und kommerziellen Betrieb von Mautsystemen, EN: Tolling.

OBU

Elektronisches Gerät (EN: On-Board Unit).

PP

Prozentpunkt(e).

UGB

Österreichisches Unternehmensgesetzbuch.

Verkehrsmanagement (VM) / Traffic Management (TM)

Berichtssegment von Kapsch TrafficCom. In diesem Segment werden primär die Errichtung und der Betrieb von Systemen und Lösungen zur Steuerung des Verkehrs- und Mobilitätsverhaltens erfasst, EN: Traffic Management (abgekürzt: TM).

ZGE

Zahlungsmittelgenerierende Einheit.

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Inhaltsverzeichnis.

LAGEBERICHT. J A 3

1 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage. J A 3

1.1 Geschäftsverlauf. JA 3

1.1.1 Wirtschaftliches Umfeld. JA 3

1.2 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren. JA 7

1.2.1 Ertragslage JA 7

1.2.2 Vermögenslage. JA 7

1.2.3 Finanzlage. JA 8

1.2.4 Nichtfinanzielle Informationen. JA 8

1.3 Forschung und Entwicklung. JA 9

2 Voraussichtliche Entwicklung und Risiken. J A 10

2.1 Ausblick. JA 10

2.2 Risikobericht. JA 11

2.2.1 Risikomanagement. JA 11

2.2.2 Branchenspezifische Risiken. JA 11

2.2.3 Strategische Risiken. JA 13

2.2.4 Finanzielle Risiken. JA 13

2.2.5 Personalrisiko. JA 14

2.2.6 Rechtliche Risiken. JA 15

2.2.7 Cyber-Risiken. JA 15

2.2.8 Operative Risiken. JA 15

2.2.9 Chancen. JA 16

2.2.10 Zusammenfassende Beurteilung der Risikosituation. JA 16

2.3 Internes Kontrollsystem im Hinblick auf den Rechnungs-legungsprozess. JA 17

3 Sonstige Angaben. J A 18

3.1 Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontroll-rechten und damit verbundenen Vereinbarungen. JA 18

3.2 Corporate-Governance-Bericht. JA 18

JAHRESABSCHLUSS. J A 19

Hauptabschlussbestandteile. J A 19

Bilanz zum 31. März 2024. JA 19

Gewinn- und Verlustrechnung. JA 21

Erläuterungen zum Jahresabschluss. J A 22

A. Allgemeine Grundsätze. JA 22

B. Konzernverhältnisse. JA 22

C. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. JA 23

D. Erläuterungen zu Posten der Bilanz. JA 25

E. Erläuterungen zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung. JA 31

F. Sonstige Angaben. JA 32

Erklärung der gesetzlichen Vertreter. J A 34

BESTÄTIGUNGSVERMERK. J A 35

LAGEBERICHT.

1 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage.

1.1 Geschäftsverlauf.

1.1.1 Wirtschaftliches Umfeld.

Im Laufe des Geschäftsjahres 2023/24 erholte sich die Weltwirtschaft zunehmend von den Krisen der vergangenen Jahre und zeigte sich relativ robust. Insbesondere im Euroraum belasteten allerdings anhaltend hohe Energiepreise und Zinsen sowie der schwache Haushaltskonsum die Konjunktur. Die Leitzinsen wurden zunächst weiter angehoben und blieben danach im Laufe des Jahres 2023 konstant. Die Inflationsraten stabilisierten sich demnach auf hohem Niveau und gingen schließlich wieder deutlich zurück.

Weltweite Lieferkettensituation.

Im Laufe des Jahres 2023 normalisierte sich die globale Lieferkettensituation nach den Pandemie-bedingten Engpäs- sen. Sowohl die Verfügbarkeiten als auch die Lieferzeiten verbesserten sich im zweiten Halbjahr 2023. In den ersten Monaten des Jahres 2024 kam es jedoch auf zwei wichtigen Schifffahrtsrouten zu Beeinträchtigungen: Konflikte im Roten Meer führten zu einem signifikanten Rückgang des Handels über den Suezkanal, und im Panamakanal ver- langsamte sich durch die Wasserknappheit aufgrund der schweren Dürre der Verkehr. Die Auswirkungen waren in Form erhöhter Transportzeiten und -kosten spürbar, wobei Dauer und Ausmaß der Beeinträchtigungen zum Ende des Geschäftsjahres noch nicht abschätzbar waren.

Zinsen.

Sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die Federal Reserve (FED) in den USA setzten die 2022 begon- nene schrittweise Erhöhung der Leitzinsen in den ersten Monaten des Geschäftsjahres fort. In Europa wurden der Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte, sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität von 3,50 %, 3,75 % bzw. 3,00 % im März 2023 bis September 2023 auf 4,50 %, 4,75 % bzw. 4,00 % angeho- ben. Die FED erhöhte ebenfalls in zwei weiteren Schritten die Zinsen von 4,75 % bis 5,00 % im März 2023 auf eine Spanne von 5,25 % bis 5,50 % ab Juli 2023. Danach blieben die Zinsen konstant, und es wurde zuletzt erwartet, dass Zinssenkungen folgen.

Inflation.

Die Maßnahmen der Notenbanken zur Eindämmung der enormen Inflation zeigten im Geschäftsjahr 2023/24 Wirkung, sodass sich die Inflation Anfang 2023 stabilisierte und in den folgenden Monaten deutlich abnahm.

Weltweit lag die Inflationsrate laut Internationalem Währungsfonds (IWF) im Jahr 2023 bei durchschnittlich 6,8 % nach 8,7 % im Vorjahr. In Österreich blieb sie mit 7,7 % im Jahr 2023 (Vorjahr: 8,6 %) höher und lag auch deutlich über der Inflationsrate im Euroraum von 5,4 % (Vorjahr: 8,4 %). Die Entwicklung im ersten Quartal 2024 lässt laut Österreichi- schem Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) eine weitere Verlangsamung der Inflation in Österreich erwarten. Für Kapsch TrafficCom spielt die Inflation insbesondere im Zusammenhang mit Personalkosten eine wesentliche Rolle.

Währungen.

An den Devisenmärkten ist für Kapsch TrafficCom vor allem die Entwicklung des US-Dollars (USD) von Bedeutung. Der Einfluss der Währung auf die Geschäftsentwicklung ergibt sich durch die Internationalität der Gruppe mit einer Vielzahl an Projekten sowie Standorten in den USA und anderen Ländern, in denen in USD verrechnet wird. Im Geschäftsjahr 2023/24 entwickelte sich der Euro (EUR) gegenüber dem US-Dollar in einer geringen Bandbreite seitwärts. Der Durchschnitt des Berichtszeitraumes lag bei 1,08 EUR/USD (Vorjahr: 1,04) mit einem Maximum von 1,12 am 18. Juli 2023 und einem Minimum von 1,05 am 3. Oktober 2023.

Globale Wirtschaftsleistung.

Der IWF schätzt für das Jahr 2023 ein globales BIP-Wachstum von 3,2 % (Vorjahr: 3,5 %). Das Wachstum war vor allem getragen von einer starken zweiten Jahreshälfte in den USA sowie in großen Schwellen- und Entwicklungsländern, die sich rasch von den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie und dem Konflikt in der Ukraine erholten.

Demnach lag das BIP-Wachstum sowohl in den USA mit 2,5 % als auch in den Schwellen- und Entwicklungsländern mit 4,3 % über den Prognosen. Im Euroraum hingegen stagnierte das Bruttoinlandsprodukt mit 0,4 % nahezu. Dies ist auf den schwachen Haushaltskonsum, die anhaltend hohen Energiepreise sowie auf die aufgrund der hohen Zinssätze schwächeren verarbeitenden Gewerbe und Unternehmensinvestitionen zurückzuführen.

Österreich.

Hohe Zinssätze und hohe Inflationsraten prägten die österreichische Wirtschaftsbilanz im Geschäftsjahr 2023/24. Das Bruttoinlandsprodukt zeigte einen Rückgang um 0,7 % im Jahr 2023 nach einem Plus von 4,8 % im Vorjahr. Insbesondere die im Zusammenhang mit den hohen Zinssätzen geringe Nachfrage nach Investitionsgütern war laut dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) dafür verantwortlich.

Die Exporte gingen um 0,2 % zurück, vor allem aufgrund der deutlich geringeren Dienstleistungsexporte. Investitio- nen verzeichneten einen Rückgang um 2,4 %; insbesondere in der Baubranche brach die Nachfrage ein. Die hohe Inflationsrate und dadurch niedrigeren real verfügbaren Einkommen sowie hohe Energiepreise dämpften auch den Haushaltskonsum um 0,3 %.

1.1.2 Marktdefinition.

Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter Anbieter von Verkehrslösungen für eine nachhaltige Mobilität. Innovative Lösungen in den Anwendungsbereichen Maut und Mautdienste sowie Verkehrsmanagement und Demand Management tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus bei.

Vision und Mission.

Kapsch TrafficCom hat die Mission, innovative Verkehrslösungen für eine nachhaltige Mobilität zu entwickeln. Damit soll Verkehrsteilnehmer*innen ermöglicht werden, komfortabel, pünktlich, sicher, effizient und mit einer minimalen Umweltbelastung an ihr Ziel zu kommen.

Zielmärkte.

Kapsch TrafficCom adressiert den Markt für intelligente Verkehrssysteme (Intelligent Transportation Systems, ITS). Diese unterstützen und optimieren den Verkehr (einschließlich Infrastruktur, Fahrzeuge, Benutzer und Industrie) und nutzen dafür Informations- und Kommunikationstechnologien.

Grand View Research weist die globale Marktgröße im Jahr 2023 mit EUR 27,1 Mrd. (USD 29,91 Mrd., mit einem Wechselkurs von 0,9045 zum 31. Dezember 2023 umgerechnet) aus und rechnet von 2024 bis 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR, Compound Annual Growth Rate) von voraussichtlich 7,5 %.

Innerhalb des ITS-Marktes ist Kapsch TrafficCom auf die Bereiche Maut und Mautdienste sowie Verkehrsmanage- ment und Demand Management fokussiert. Kernregionen der Geschäftstätigkeit sind EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika), Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) und APAC (Asien-Pazifik).

Adressierbarer Markt.

Der für das Unternehmen adressierbare Markt hatte im Geschäftsjahr 2023/24 laut internen Berechnungen ein Volumen von EUR 6,4 Mrd. Es wird erwartet, dass der Markt bis zum Geschäftsjahr 2027/28 um jährlich durchschnittlich 7,9 % auf EUR 8,7 Mrd. wachsen wird.

Markttreiber.

Kapsch TrafficCom hat die folgenden Markttreiber identifiziert:

Umweltschutz. Das Übereinkommen von Paris ist eine bedeutende weltweite Klimaschutzvereinbarung und wurde im Dezember 2015 auf der Pariser Klimakonferenz geschlossen. Die Europäische Kommission (im Rahmen des

„European Green Deal“) und auch die USA treiben die Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen voran.

Der Straßenverkehr spielt hierbei eine bedeutende Rolle, ist er doch für einen substanziellen Teil der Treibhausgas-

emissionen verantwortlich. Sowohl Verkehrsmanagement- als auch Mautlösungen sind anerkannte Werkzeuge zur Einflussnahme auf den Verkehr und die Verkehrsmittel.

Bedarf nach Verkehrsinfrastruktur und ihrer Erhaltung. Experten erwarten nicht nur einen Anstieg der Welt- bevölkerung, sondern auch mehr Privatfahrzeuge auf den Straßen. Um dem wachsenden Verkehrsvolumen gerecht zu werden, sind steigende Investitionen in Straßenbau und -erhaltung unumgänglich. Diese sind in der Regel äußerst kostspielig. Gleichzeitig wirkt sich der zunehmende Anteil hybrider oder elektrisch betriebener Fahrzeuge negativ auf die Mineralölsteuererträge aus. Folglich kann von einem steigenden Bedarf nach alternativen Finanzierungsmodellen unter Einbindung von Mautlösungen ausgegangen werden.

Urbanisierung . Der Anteil der Menschen, die in Städten leben, nimmt zu. Waren es im Jahr 1800 lediglich 2 % der Weltbevölkerung, so lebte im Jahr 2007 erstmals mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Ausgehend von einem aktuellen Wert von rund 56 % soll nach Prognosen der Vereinten Nationen der Anteil der Stadtbevölke- rung im Jahr 2030 mehr als 60 % und im Jahr 2050 rund 68 % betragen. Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung von aktuell rund 7,9 Milliarden Menschen auf 8,5 Milliarden im Jahr 2030 und 9,7 Milliarden im Jahr 2050. Gerade im urbanen Raum bringt die private und berufliche Mobilität große Herausforderungen mit sich. Schließlich können Häuser nicht beliebig versetzt werden, um Straßen zu erweitern oder gar neu zu bauen. Zudem wächst mit der urbanen Bevölkerung auch das Handelsvolumen, sowohl innerhalb der Stadt wie auch mit Geschäftspartnern außerhalb der Stadt. Da Waren geliefert werden müssen, bringt eine Zunahme der urbanen Bevölkerung tendenziell ein höheres Transportvolumen mit sich.

Neue Verkehrsmittel und -dienste. Analysten erwarten, dass sich der urbane Personenverkehr bis 2050 mehr als verdoppeln wird. Autonome Fahrzeuge könnten diesen Trend noch verstärken. Die existierende Straßeninfrastruktur wird diesem Bedarf nicht gerecht werden können. Daraus ergeben sich zwei Konsequenzen: die verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und gemeinschaftlicher Transportmittel sowie – wenn nicht entsprechend gegengesteuert wird – umfangreichere Staus. Außerdem wird der Trend zu elektrisch angetriebenen Fahrzeugen anhalten. Dies reduziert zwar den unmittelbaren CO₂-Ausstoß, die Feinstaubproblematik bleibt allerdings bestehen.

Vernetzte Fahrzeuge . Die technologischen Fortschritte beim Austausch von Informationen zwischen Fahrzeugen (Vehicle-to-Vehicle, V2V), zwischen Fahrzeugen und Verkehrsinfrastruktur (Vehicle-to-Infrastructure, V2I) sowie im Bereich autonomes Fahren sind rasant. Sie erlauben bereits heute immer bessere und umfangreichere Applikationen für besseren Fahrkomfort und höhere Fahrsicherheit. Zudem ermöglichen die neuen Kommunikationswege und die enormen Datenmengen wesentliche Verbesserungen beim Verkehrsmanagement.

Daten und künstliche Intelligenz . Offene Daten und offene Schnittstellen ermöglichen umfangreichere und leistungsfähigere Anwendungen. Vernetzte Fahrzeuge sind eine wichtige Datenquelle. Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz schaffen neue Möglichkeiten bei der Datenanalyse, -simulation, -prognose und -steuerung.

Datensicherheit. Durch die Nutzung umfangreicher Datenmengen gewinnen der Schutz personenbezogener Daten und der Umgang mit ihnen an Bedeutung.

Grundlegende Veränderungen im Geschäftsfeld von Kapsch TrafficCom. Die oben genannten Markttreiber haben bereits folgende Trends ausgelöst:

1.1.3 Geschäftsentwicklung 2023/24.

Im Geschäftsjahr 2023/24 erreichte Kapsch TrafficCom wesentliche Meilensteine, die das Unternehmen wieder auf eine solide Basis für die Zukunft stellten: Im Mai 2023 wurde mit den wesentlichen Finanzgläubigern eine Finan- zierungs-Restrukturierung vereinbart, die zu einer längerfristigen Finanzierungsstruktur führte und zwischenzeitlich bis März 2026 verlängert wurde. Im Juli erfolgte eine vergleichsweise Einigung in dem Schiedsverfahren des Joint Ventures autoTicket mit der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit der Kündigung des Betreibervertrages zur Erhebung der Pkw-Maut. Sie führte zu einer signifikanten Verbesserung der Finanz- und Vermögenslage. Auch die Ertragslage war davon positiv beeinflusst.

Der Nettoumsatz lag zwar geringfügig unter dem Vorjahreswert, allerdings konnte Kapsch TrafficCom einen gegen- über dem Vorjahr gesteigerten fakturierten Umsatz und zahlreiche Projekterfolge erzielen, die auf eine zukünftige Steigerung von Umsatz und Ergebnis schließen lassen.

Projekterfolge. Die Betriebsprojekte erzielten unverändert eine gute Performance, und mehrere Errichtungs-projekte konnten in die Betriebsphase übergeführt werden. Zudem konnte Kapsch TrafficCom im Berichtszeitraum zahlreiche Neuprojekte gewinnen. Von strategischer Bedeutung sind dabei vor allem jene, die den Weg in die Zukunft der Straße mit Mautdiensten (Tolling Services) und vernetzter Fahrzeuge (Connected Vehicles) zeigen.

So erhielt das Unternehmen im Bereich Maut zwei zusammenhängende Aufträge in der Schweiz: Zum einen die Errichtung des Erfassungssystems für die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (nach dem Bilanzstichtag) sowie dessen Betrieb, und zum anderen die entsprechende Fahrzeugausrüstung und Datenerfassung der Lkws sowie Kundenservice für den Mautservice-Anbieter für zumindest acht Jahre. Gemeinsam liefert Kapsch TrafficCom somit alle wesentlichen Bestandteile für dieses hochmoderne System.

Nennenswert ist auch die erneute Erweiterung des tolltickets-Netzwerks. Mit dem Kauf einer einzigen Mautbox können Fahrer seither nahtlos das Straßennetz in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal nutzen – ein Grundstein für das Geschäftssegment Tolling Services in Europa.

Im Bereich Verkehrsmanagement sieht Kapsch TrafficCom vor allem zunehmenden Bedarf an städtischem Ver- kehrsmanagement und Umweltzonen. Zudem konnten in einem Autobahnprojekt in Deutschland die Umsetzung und der anschließende Betrieb eines Cooperative Intelligent Transport Systems (C-ITS) mit Hard- und Software für Baustellenbereiche gewonnen werden. Kurz nach Ende des Geschäftsjahres erhielt Kapsch TrafficCom einen zukunftsweisenden Auftrag in Florida, USA: Im Bezirk Pinellas County werden Kreuzungen mit moderner Tech- nologie zur Verhinderung von Unfällen mit Fußgängern ausgestattet, und ein System, das prädiktive Analysen mit

Algorithmen zur Verkehrsverteilung kombiniert, soll dazu beitragen, proaktiv Staus zu reduzieren.

Der Auftragseingang erreichte im Berichtszeitraum beachtliche EUR 734 Mio. (Vorjahr: EUR 480 Mio.), und der Auftragsstand lag zum Jahresende bei EUR 1,4 Mrd., um 15 % höher als im Vorjahr.

1.2 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren.

1.2.1 Ertragslage

Der Umsatz der Kapsch TrafficCom AG erreichte im Geschäftsjahr 2023/24 EUR 221,9 Mio. und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von EUR 155,1 Mio. Der Anstieg resultiert vor allem mit EUR 66,3 Mio. aus der Verrechnung betreffend die Einigung mit der Bundesrepublik Deutschland. Im Segment Maut betrug der Umsatz EUR 193,0 Mio. (Vorjahr: EUR 129,8 Mio.). Im Segment Verkehrsmanagement erhöhte sich der Umsatz ebenfalls von EUR 25,3 Mio. im Vorjahr auf EUR 28,9 Mio. im Geschäftsjahr 2023/24.

Der Personalaufwand stieg mit EUR 50,0 Mio. im Vergleich zum Vorjahr (EUR 42,9 Mio.) an. Der durchschnittliche Personalstand erhöhte sich um 17 Personen auf 449 Personen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich um EUR 16,8 Mio. auf EUR 48,5 Mio. (Vorjahr: EUR 65,3 Mio.). Die Veränderung resultierte im Wesentlichen aus geringeren Aufwendungen für Wertberichtigungen zu Darlehen und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen.

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit der Kapsch TrafficCom AG betrug im Berichtsjahr EUR 33,3 Mio. und war damit deutlich über dem Vorjahreswert von EUR -40,6 Mio. Es war von folgenden Einmaleffekten beeinflusst:

Das Finanzergebnis verbesserte sich um EUR 74,3 Mio. auf EUR 7,5 Mio. (Vorjahr EUR -66,8 Mio.). Die wesentliche Abweichung resultiert daraus, dass im Vorjahr massive Abschreibungen an verbundenen Unternehmen vorgenommen wurden.

1.2.2 Vermögenslage.

Die Bilanzsumme von EUR 398,8 Mio. zum Bilanzstichtag 31. März 2024 verringerte sich gegenüber dem Ende des Geschäftsjahres 2022/23 um EUR 18,9 Mio. (31. März 2023: EUR 418,1 Mio.).

Das Anlagevermögen verringerte sich um EUR 39,2 Mio. auf EUR 210,0 Mio. per 31.März 2024 (Vorjahr: EUR 249,2 Mio.). Die Veränderung resultiert hauptsächlich aus der Abnahme bei Finanzanlagen von insgesamt EUR 33,4 Mio. im Geschäftsjahr 2023/24.

Die Vorräte stiegen von EUR 6,0 Mio. auf EUR 7,1 Mio. Verantwortlich dafür ist eine Zunahme bei den Lagerständen von knapp EUR 1,0 Mio.

Die Konzernforderungen beinhalten auch Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (inkl. Ausleihungen), sie erhöhten sich von EUR 174,2 Mio. im Vorjahr auf EUR 193,5 Mio. im Berichtsjahr 2023/24.

Die liquiden Mittel lagen mit EUR 2,0 Mio. auf dem Wert des Vorjahres von EUR 2,0 Mio.

Das Eigenkapital lag mit EUR 198,9 Mio. deutlich über dem Vergleichswert zum 31. März 2023 (EUR 151,7 Mio.). Die Eigenkapitalquote stieg signifikant auf 49,9 % zum Stichtag 31. März 2024 (Vorjahr: 36,3 %).

Das langfristige Fremdkapital erhöhte sich von EUR 89,9 Mio. im Vorjahr auf EUR 100,2 Mio. zum Bilanzstichtag

31. März 2024. Hauptgrund dafür ist die Umgliederung von kurzfristigem Fremdkapital auf langfristiges. Die Konzernverbindlichkeiten erhöhten sich um EUR 3,6 Mio. auf EUR 81,4 Mio (Vorjahr: EUR 77,8 Mio.). Die sonstigen Verbindlichkeiten stiegen von EUR 6,6 Mio. im Vorjahr auf EUR 7,6 Mio. zum Stichtag 31. März 2024.

1.2.3 Finanzlage.

Der Nettogeldfluss aus laufender Geschäftätigkeit war aufgrund des Anstieges der Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträge, der mit der Einigung mit Deutschland zusammenhängt, in der Berichtsperiode deutlich positiv und lag bei EUR 96,7 Mio. (Vorjahr: -30,6 Mio.).

Der Nettogeldfluss aus Investitionstätigkeit mit EUR -3,2 Mio. (Vorjahr: EUR 18,4 Mio.) resultiert im Wesentlichen aus den Auszahlungen für Finanzanlagen.

Der Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit war im Geschäftsjahr 2023/24 mit EUR mit EUR -93,6 Mio. negativ (Vorjahr: EUR 2,1 Mio.). Die Veränderung resultiert, auch in Folge der Restrukturierung der Finanzierungen, vor allem aus der Rückzahlung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten in Höhe von EUR 76,1 Mio.

Der Finanzmittelbestand zum 31. März 2024 betrug EUR 2,0 Mio. (31. März 2023 EUR 2,0 Mio.)

1.2.4 Nichtfinanzielle Informationen.

Kapsch TrafficCom Group erstellt einen gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht, der die gesetzlichen Anforderungen gemäß § 267a UGB erfüllt.

1.3 Forschung und Entwicklung.

Im Geschäftsjahr 2023/24 investierte Kapsch TrafficCom 5 % des Umsatzes in die generische Entwicklung, die Entwicklungsunterstützung und das Produktmanagement.

Im Einklang mit der Unternehmensstrategie „Strategie 2027“ hat Kapsch TrafficCom im Geschäftsjahr 2021/22 ein mehrjähriges Technologie-Transformationsprogramm gestartet. Ziel dieses Programmes ist es, die Technologieführerschaft des Unternehmens abzusichern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung einer agilen Arbeitsweise, der schnelleren und flexibleren Weiterentwicklung des Technologie-Stacks sowie der Anpassung des aktuellen Produkt- und Lösungsportfolios an die sich ständig verändernden Marktanforderungen. Das ermöglicht eine schnellere Markteinführung und effizientere Bereitstellung der Lösungen, woraus eine Verbesserung von Umsatz und Marge resultiert.

Mit einem starken Fokus auf die Kunden und ihre Bedürfnisse stützt sich die Transformation auf vier Säulen:

Im Geschäftsjahr 2023/24 wurde das Patentportfolio von Kapsch TrafficCom weiter optimiert. Der Fokus lag dabei auf Themenbereichen von hoher strategischer Bedeutung. Das Portfolio bestand zum 31. März 2024 aus

118 Patentfamilien mit 824 Einzelpatenten und 41 laufenden Patentanmeldungen. Im Geschäftsjahr wurden drei neue Patentfamilien im Themenbereich Tolling zur Anmeldung eingereicht sowie eine Patentfamilie fallen gelassen.

Kapsch TrafficCom ist bestrebt, sowohl das Risiko von Patentverletzungen zu vermindern als auch das Patentieren von neuen Ideen zu fördern. Daher konzentriert sich das Intellectual Property Rights (IPR) Management auf die Unterstützung des Produktmanagements und der Produktentwicklung. Durch Patentanalysen in verschiedenen Bereichen wird sichergestellt, dass die Produkte und Lösungen auch betrieben werden dürfen. Aufbauend auf diesen Patentanalysen und der daraus gewonnenen Expertise sollen auch verstärkt eigene Patente angemeldet werden, um die Handlungsfreiheit (Freedom to Operate) sowie die Alleinstellungsmerkmale (Unique Selling Proposition) für Kapsch TrafficCom Produkte und Lösungen abzusichern.

Zusätzlich wurde das weltweite Patentüberwachungssystem weiter ausgebaut. Seine Aufgabe ist es, Patentanmeldungen von Mitbewerbern sowie in relevanten Technologiesegmenten zu analysieren, um einen besseren Überblick über die Strategien der Mitbewerber zu gewinnen.

Die Forschung- und Entwicklungsaufwendungen der Kapsch TrafficCom AG im Geschäftsjahr 2022/24 betrugen EUR 51,7 Mio. (Vorjahr: EUR 43,6 Mio.).

2 Voraussichtliche Entwicklung und Risiken.

2.1 Ausblick.

Erwartung für Geschäftsjahr 2024/25: Umsatzwachstum über Marktwachstum Leichte Ergebnissverbesserung (EBIT)

Für das Geschäftsjahr 2024/25 erwartet das Management ein Umsatzwachstum über dem von Grand View Research prognostizierten durchschnittlichen jährlichen Marktwachstum von 2024 bis 2030 von 7,5 %. Das operative Ergebnis (EBIT) sollte – verglichen mit dem um Einmal-effekte bereinigten Ergebnis von EUR 15,1 Mio. – eine leichte Verbesserung zeigen, wobei auch wieder positive Einmaleffekte möglich sind.

Umsatz.

Der Umsatz ist unverändert von den wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten im Zusammenhang mit den weltweiten Konflikten beeinflusst. Im vergangenen Geschäftsjahr war der Nettoumsatz zudem durch eine Kunden- gutschrift und Umsatzabgrenzungen belastet.

Der hohe Auftragseingang und Auftragsstand werden sich zunehmend im Umsatz widerspiegeln und bilden eine profunde Basis für weiteres Wachstum. Mittelfristig sollte zumindest wieder ein Umsatz von nahezu EUR 200 Mio. möglich sein.

EBIT (Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit) .

Das EBIT des vergangenen Jahres war von vielen – positiven wie negativen – Einmaleffekten beeinflusst. Als Aus- gangsbasis für die weitere Entwicklung zieht Kapsch TrafficCom daher den um diese Einmaleffekte bereinigten Wert von EUR 5 Mio. heran.

Trotz der verbesserten Situation liegt nach wie vor das Augenmerk auf dem Thema Kosten. Zudem analysiert Kapsch TrafficCom ihre Ablauforganisation von Grund auf nach einem Zero Base Approach, um Projektschwierigkeiten der Vergangenheit künftig zu vermeiden. Ziel ist eine Effizienzsteigerung durch globale Standards und Tools.

Liquidität.

Die im Berichtszeitraum gesteigerten fakturierten Umsätze sowie die neu gewonnenen Projekte werden im Ergebnis und auch in der Liquidität sichtbar werden. Zudem führte die erfolgte Restrukturierung der Finanzierung zu einer längerfristigen Finanzierungsstruktur. Im Mai 2024 wurde aufgrund der Nachtragsvereinbarung die Laufzeit der bestehenden Restrukturierungsvereinbarung mit den Hausbanken, samt aller Kreditlinien, bis zum 31. März 2026 verlängert.

Von den zum Halbjahr 2023/24 angestrebten weiteren Mittelzuflüssen aus anhängigen Verfahren und anderen Maßnahmen von zumindest EUR 30 Mio. konnte Kapsch TrafficCom bis zum Berichtszeitpunkt bereits rund die Hälfte erzielen: Der Gesamt-Nettomittelzufluss aus der Einigung in Deutschland war um rund EUR 5 Mio. höher als erwartet; auch der Verkauf der nicht zum strategischen Kerngeschäft zählenden Beteiligung Traffic Technology Services Inc., USA brachte einen Zufluss von rund EUR 7,9 Mio. Das Management strebt unverändert weitere Zuflüsse an, um die Nettoverschuldung nochmals zu senken. Ziel ist, längerfristig ein Mindest-Niveau von Nettoverschuldung zu EBITDA von unter 3,0x zu erreichen.

Damit verbunden ist auch das Bestreben, die Dividendensperre zu lösen sowie die Verpfändung der Aktien der Kernaktionärin KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH aufzuheben.

Nichtfinanzielle Ziele.

Die nichtfinanziellen Ziele des Unternehmens sind dem separaten, konsolidierten nichtfinanziellen Bericht zu entnehmen.

Corporate Governance.

Im Geschäftsjahr 2024/25 laufen die Mandate von Franz Semmernegg und Harald Sommerer als Vorsitzendem bzw. stellvertretendem Vorsitzenden des Aufsichtsrats aus. Beide Herren werden aus dem Gremium ausscheiden. Im Zuge der Neuwahlen soll der Aufsichtsrat bewusst stärker als Beratungsgremium des Vorstands aufgestellt werden.

Strategie 2027.

Die weltweiten Megatrends wie auch das steigende Bewusstsein und gesetzliche Vorgaben zu Klima- und Umwelt- schutz erhöhen den Bedarf an umfassenden und intelligenten Verkehrslösungen. Zunehmend bestätigt sich, dass Kapsch TrafficCom mit ihrer Strategie 2027 die richtigen Themen adressiert, wenngleich die Umsetzung angesichts der Marktlage länger dauert als ursprünglich angenommen.

Im vergangenen Geschäftsjahr wurde ein umfassender Strategie-Review gestartet, der noch im Laufen ist. Eine erste daraus resultierende Veränderung war bereits der Verkauf der Nicht-Kernbeteiligungen Traffic Technology Services, Inc. in den USA (TTS) und TMT Services and Supplies Proprietary Limited in Südafrika (TMT).

Kapsch TrafficCom wird heute noch überwiegend als Hardwareanbieter wahrgenommen. Tatsächlich ist das Unternehmen aber schon vielmehr Anbieter von Software und Services; diese Entwicklung und Veränderung wird sich - unter Beibehaltung der Hardware-Komponente - fortsetzen und in dem Strategie-Review ausgestaltet.

2.2 Risikobericht.

2.2.1 Risikomanagement.

Der unternehmensweite Risikomanagementprozess (Enterprise Risk Management, ERM) der Kapsch TrafficCom Group orientiert sich am COSO Enterprise Risk Management – Integrated Framework, einem international aner- kannten Standard für Risikomanagement.

Der Risikomanagementprozess zielt auf eine frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung jener Risiken ab, die das Erreichen der strategischen und operativen Ziele des Unternehmens wesentlich beeinflussen können. Primäres Ziel ist dabei nicht die Risikovermeidung, sondern der kontrollierte und bewusste Umgang mit Risiken wie auch das rechtzeitige Erkennen und Nutzen sich bietender Chancen. Dadurch leistet das ERM einen wertvollen Beitrag zur Unternehmenssteuerung.

Im Rahmen des ERM werden die wesentlichen Risiken quartalsweise erfasst, quantifiziert und global aggregiert. Der daraus abgeleitete Risikobericht ermöglicht die kompakte Erfassung und Verfolgung der wesentlichen Unternehmensrisiken. Der Bericht wird an den Vorstand, den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats und die erste Berichts- ebene versendet. Über wichtige Ereignisse wird der Prüfungsausschuss durch den Vorstand umgehend informiert. Der Aufsichtsrat befasst sich darüber hinaus im Rahmen der Überwachung des Vorstands mit der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Die Design- und Implementierungsaspekte des Risikomanagementsystems werden jährlich gemäß Regel 83 des Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) durch den Jahresabschluss- prüfer überprüft, um sicherzustellen, dass das System adäquat konzipiert und umgesetzt ist. Zur weiteren Stärkung des Risikomanagements werden nach dieser externen Prüfung interne Audits durchgeführt, die die operative Effek- tivität des Systems bewerten. Diese proaktive Herangehensweise ermöglicht es Kapsch TrafficCom, kontinuierliche Verbesserungen vorzunehmen und die Wirksamkeit des Risikomanagements im täglichen Betrieb sicherzustellen.

Das projektorientierte Risikomanagement umfasst sowohl Kundenprojekte als auch interne Entwicklungsprojekte. Anhand von institutionalisierten Prozessen erfolgt bereits im Zuge der Angebotserstellung eine Analyse aller relevanten Risiken und Chancen. Dadurch wird eine Basis für Entscheidungen sowie für die zeitgerechte Planung und Umsetzung von Steuerungsmaßnahmen geschaffen.

Die wesentlichen generischen Risiken und Chancen von Kapsch TrafficCom sowie der generelle Umgang mit die- sen Risiken sind nachfolgend kurz erläutert. Die Auswirkungen, Risiken und Chancen von Kapsch TrafficCom im Zusammenhang mit Umwelt, Sozialem und Governance sind in dem separaten nichtfinanziellen Bericht erläutert.

2.2.2 Branchenspezifische Risiken.

Geografische Diversifikation und Erweiterung des Produktportfolios tragen zur Umsatzstabilisierung bei

Volatilität des Auftragseingangs. Zu den wichtigsten Kundengruppen von Kapsch TrafficCom zählen vorwiegend Behörden und Gebietskörperschaften, aber auch private Konzessionäre, Public-Private-Partnership-Modelle und Konsumenten. Größere Aufträge werden in der Regel ausgeschrieben. Bis ein Auftrag tatsächlich an Kapsch TrafficCom erteilt wird, existiert eine Reihe von Unsicherheitsfaktoren innerhalb und außerhalb des eigenen Einflussbereichs. So können beispielsweise politische Veränderungen sowie Einsprüche oder Klagen unterlegener Bieter zu einer Verzögerung der Auftragserteilung oder zur Aufhebung oder Modifizierung einer Ausschreibung führen. Ebenso besteht das Risiko, dass Angebote von Kapsch TrafficCom aus technologischen, finanziellen, formellen oder sonstigen Gründen nicht erfolgreich sind.

Die Erschließung neuer Geschäftsbereiche zielt darauf ab, das Umsatzwachstum zu steigern und Umsatzspitzen zu glätten, um eine stabilere Umsatzentwicklung zu erreichen. Dies soll insbesondere durch eine weitere Verbreite- rung des Kunden- und Produktportfolios sowie durch die Erhöhung des Umsatzanteiles aus dem Betriebsgeschäft (technischer und kommerzieller Betrieb von in der Regel zuvor vom Unternehmen errichteten Systemen) und aus dem Mautservicegeschäft erreicht werden. Letzteres wird zumeist langfristig beauftragt und zeichnet sich folglich durch besser planbare Umsätze aus.

Die wirtschaftliche Lage relevanter Volkswirtschaften, etwaige staatliche Investitionsprogramme, geänderte politische Schwerpunkte, der verstärkte Fokus auf Nachhaltigkeit, Handelskonflikte, militärische Auseinandersetzungen oder Epidemien können signifikante Einflüsse auf den Auftragseingang haben

Technische Herausforderungen und enge Zeitpläne bedingen typische Projektrisiken.

Risiken der Projektabwicklung. Bei intelligenten Verkehrslösungen handelt es sich häufig um anspruchsvolle und technologisch komplexe Systeme. Diese müssen innerhalb eines strikten Zeitrahmens implementiert werden. Das tatsächliche Projektumfeld kann jedoch nicht zur Gänze während der Angebotserstellung analysiert und berücksichtigt werden. Daher bleiben Unsicherheiten hinsichtlich des Integrationsaufwands von Drittsystemen, des Aufwands für Schnittstellen sowie anderer, die Abwicklung der Projekte beschleunigender oder verzögernder Faktoren. Auch unvermeidliche Abhängigkeiten von Lieferanten und Dienstleistern können sich negativ auf eine qualitäts- und

termingerechte Abwicklung eines Projekts auswirken. All diese Faktoren beeinflussen somit das Risiko von Terminüberschreitungen und/oder System- und Produktmängeln.

Im Zusammenhang mit der Errichtung von Systemen ist Kapsch TrafficCom meist vertraglich dazu verpflichtet, Leistungs- und Termingarantien abzugeben. Werden die vertraglichen Leistungen nicht erreicht oder Termine überschritten, sind üblicherweise Vertragsstrafen und oft auch Schadenersatz, in manchen Fällen auch Schadenersatz für entgangene Mauterlöse zu leisten. Wesentliche Terminüberschreitungen können zudem eine vorzeitige Vertragsbeendigung durch den Kunden zur Folge haben. Eine signifikante Verzögerung bei einem Projekt, ein deutliches Verfehlen der vertraglich zugesagten Leistungskriterien oder gar das Scheitern bei der Umsetzung eines Projektes könnten die Erfolgschancen bei zukünftigen Ausschreibungen reduzieren. Weiters besteht das Risiko, dass Kapsch TrafficCom Projekte nicht zu den vorab kalkulierten Kosten umsetzen kann. Durch die starke gesellschaftliche Opposition, die bei Mautsystemen fallweise auftritt, besteht das Risiko eines verspäteten oder eingeschränkten Starts der Mauteinhebung mit Auswirkungen auf Umsätze, Profitabilität und Zahlungsflüsse des Betriebsprojektes.

Kapsch TrafficCom setzt Projektmanagement-Methoden und Projektrisikomanagement-Verfahren auf Basis des IPMA(International Project Management Association)-Standards ein, um derartige Risiken bei Projekten zu minimieren.

Langfristige Verträge mit staatlichen Stellen. Bei zahlreichen Projekten sind staatliche Stellen die Auftraggeber. Rahmen- und Dienstleistungsverträge im Zusammenhang mit Maut- oder Verkehrsmanagement-Projekten können Bestimmungen und Bedingungen enthalten, die in einem Ausschreibungsprozess nicht verhandelbar sind und die für Kapsch TrafficCom unvorteilhaft sein können. Einige mehrjährige Verträge umfassen anspruchsvolle Anforderungen hinsichtlich der zu erreichenden Performance der implementierten Systeme, Komponenten und Prozesse. Das Verfehlen dieser Anforderungen kann erhebliche Vertragsstrafen, Schadenersatzpflichten oder Vertragskündigung nach sich ziehen. Andererseits können aus einigen Verträgen bei Übererfüllung der Performance-Anforderungen erhebliche Bonuszahlungen lukriert werden. Bei langfristigen Aufträgen können darüber hinaus die erzielbaren Margen aufgrund von Kostenänderungen von den ursprünglichen Kalkulationen abweichen.

Aus Verträgen können sich Haftungen bezüglich eines Gewinnentgangs von Kunden, Produkthaftungen und andere Haftungen ergeben. Kapsch TrafficCom ist bestrebt, entsprechende Haftungsbeschränkungen in Verträgen festzulegen. Es kann jedoch keine Garantie dafür geben, dass in allen Verträgen ausreichende Haftungsbeschränkungen enthalten sind oder dass diese im jeweils anzuwendenden Recht durchsetzbar sind.

Risiken in der Lieferkette . Als Hersteller hochtechnologischer, mehrkomponentiger Geräte und als Lieferant dieser Geräte und/oder Produkte Dritter im Rahmen von Maut- und Verkehrsmanagement-Projekten ist Kapsch TrafficCom von der Funktionsfähigkeit der Lieferkette abhängig. Es ist wesentlich, bestellte Komponenten rechtzeitig zu erhalten, um sie bei Bedarf für laufende Projekte verfügbar zu haben. Gleichzeitig müssen die Komponenten von guter Qualität sein und zu einem angemessenen Preis angeboten werden, um zufriedenstellende finanzielle Ergebnisse zu erzielen.

Die Situation auf dem globalen Halbleitermarkt kann durch Verschiebungen in der Produktionskapazität, geopolitische Veränderungen in den Hauptproduktionsregionen sowie Störungen in der Logistik erheblich beeinflusst werden. Dies kann zur Nichtverfügbarkeit der notwendigen Komponenten sowie zu Schwankungen bei Lieferzeiten und Preisen füh- ren und Schwierigkeiten in laufenden Projekten verursachen. Auch finanzielle oder operative Schwierigkeiten einzelner Lieferanten können zu Lieferverzögerungen, zusätzlichen Kosten oder einer Verschlechterung des Preis-Leistungs-Ver- hältnisses der Komponenten führen, falls eine Lieferantensubstitution notwendig wird.

Dieses Risiko wird dadurch begrenzt, dass sich Kapsch TrafficCom für kritische Materialien mit mindestens zwei Lie- feranten aus verschiedenen Ursprungsländern absichert, soweit dies wirtschaftlich vertretbar ist.

2.2.3 Strategische Risiken.

Ein permanenter und durchgängiger Innovationsprozess unterstützt die starke Marktposition.

Innovationsfähigkeit. Die starke Marktposition von Kapsch TrafficCom beruht zu einem großen Teil auf der Fähigkeit, hochwertige, effiziente und zuverlässige Systeme, Komponenten, Lösungen und Dienstleistungen zu entwickeln. Kapsch TrafficCom verpflichtet sich zu einer permanenten und durchgängigen Innovation. Um die bereits starke Position im Bereich der Technologie beizubehalten, investiert Kapsch TrafficCom einen erheblichen Anteil ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Gelingt die erfolgreiche Entwicklung innovativer Systeme, Komponenten, Lösungen und Dienstleistungen entsprechend den Anforderungen des Markts allerdings nicht, so kann dies der Wettbewerbsposition von Kapsch TrafficCom abträglich sein.

Da die Innovationsfähigkeit zu einem erheblichen Teil auf Technologien, firmeneigenem Know-how sowie auf geistigem Eigentum beruht, kann die weltweite Zunahme von Produktpiraterie und Reverse Engineering negative Auswirkungen auf die Marktposition von Kapsch TrafficCom haben. Das Unternehmen legt daher großen Wert auf den Schutz von Technologien und firmeneigenem Know-how, beispielsweise durch Patente und Geheimhaltungsvereinbarungen mit den relevanten Vertragspartnern. Andererseits können neu entwickelte Systeme, Komponenten, Lösungen oder Dienstleistungen aber auch die geistigen Eigentumsrechte Dritter verletzen.

Das internationale Wachstum eröffnet neue Chancen, beinhaltet aber auch Risiken.

Akquisition und Integration von Unternehmen im Zuge des Unternehmenswachstums . Das Unternehmenswachstum kann sowohl organisch als auch durch ausgewählte Akquisitionen oder die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen erfolgen. Im Zuge dessen gilt es, eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, um die angestrebten Ziele und Synergien zu erreichen sowie die erwarteten Chancen aus dem Erwerb von neuen Technologien und Markt-Know-how umzusetzen.

Länderrisiko. Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in Staaten außerhalb Europas ist Kapsch TrafficCom in einigen Ländern einem erhöhten politischen und rechtlichen Risiko ausgesetzt. Wesentliche und derzeit nicht vorhersehbare politische Veränderungen können einen großen Einfluss auf die Möglichkeit haben, in diesen Ländern Projekte umzusetzen oder zu betreiben sowie liquide Mittel zur Verfügung zu stellen oder wieder rückzuführen. Auch könnte in Eigentumsrechte von Kapsch TrafficCom eingegriffen oder die Ausübung der Geschäftstätigkeit erschwert werden. Kapsch TrafficCom bezieht diese Risiken bei der Beurteilung derartiger Projekte mit ein.

2.2.4 Finanzielle Risiken.

Finanzielle Risiken entstehen aus Wechselkurs- und Zinsschwankungen sowie Krediten. Ausreichende Liquidität erhöht die Flexibilität, auch kurzfristig agieren zu können.

Währungsrisiko. Kapsch TrafficCom verfügt als global tätiges Unternehmen über Niederlassungen und Tochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalb der Eurozone. Damit ergeben sich Transaktionsrisiken aus möglichen Wechselkursschwankungen, die sich als Wechselkursverluste oder -gewinne im Konzernabschluss niederschlagen können. Kapsch TrafficCom ist bestrebt, diese Risiken in Höhe der Nettowährungspositionen aus den jeweiligen Projekten so weit wie möglich zu vermeiden oder erforderlichenfalls abzusichern. Aufgrund der oftmals schwer abzuschätzenden Nettowährungsposition zu den jeweiligen Zahlungsflussterminen kann eine Absicherung jedoch nur in eingeschränktem Umfang vorgenommen werden. Das verbleibende Wechselkursrisiko wird akzeptiert und in der Unternehmensplanung berücksichtigt. Aufgrund der Umrechnung von Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften außerhalb der Eurozone in die Konzernwährung Euro unterliegt Kapsch TrafficCom auch einem Translationsrisiko. Zudem können langfristig nachteilige Wechselkursänderungen auch dazu führen, dass sich die Position von Kapsch TrafficCom gegenüber den Mitbewerbern verändert, wenn beispielsweise auf einer Euro-Kostenstruktur basierende Produkte und Lösungen außerhalb der Eurozone nicht mehr zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden können.

Zinsrisiko. Im Rahmen der Projektfinanzierung werden regelmäßig auch variable Zinssätze vereinbart, die an Marktzinsen (zum Beispiel Euribor) gebunden sind. In diesem Zusammenhang besteht ein Zinsrisiko, das – sofern wesentlich – durch geeignete Finanzinstrumente abgesichert wird.

Liquiditätsrisiko. Finanzielle Mittel müssen in ausreichendem Maß verfügbar sein, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit von Kapsch TrafficCom zu gewährleisten. Die Verfügbarkeit von mittel- und langfristigen Finanzierungen ist für die Durchführung von größeren Projekten wie etwa der Errichtung eines landesweiten Mautsystems bei vereinbarter verzögerter Zahlung durch einen großen Auftraggeber und für die Akquisition von Unternehmen erforderlich. Darüber hinaus ist für die Durchführung großer Projekte regelmäßig die Stellung von zum Teil umfangreichen Bankgarantien als Sicherheitsleistung für Angebotspflichten (Bid Bonds) oder zur Absicherung möglicher Gewährleistungsan-sprüche (Performance Bonds) erforderlich.

Kapsch TrafficCom unterliegt in Finanzierungsverträgen den üblichen Beschränkungen ihrer Geschäftspolitik, wie etwa hinsichtlich der Aufnahme weiterer Fremdmittel, bei der Nutzung von Vermögensgegenständen als Sicherungsmittel oder bei der Stellung von Garantien oder Bürgschaften zugunsten Dritter. Die Verfügbarkeit von Finanzierungen und Bankgarantien ist neben den Marktgegebenheiten insbesondere von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Kapsch TrafficCom abhängig. Die mangelnde Verfügbarkeit von liquiden Mitteln (selbst bei grundsätzlich gegebener Solvenz), von Finanzierungen oder von Bankgarantien kann wiederum erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Kapsch TrafficCom haben. Der Konzern prüft laufend die Einhaltung sämtlicher Covenants im Zusammenhang mit Kreditverträgen.

Dem Liquiditätsrisiko wird durch laufende konzernweite Cashflow-Planung entgegengewirkt. So können potenzielle Liquiditätsengpässe frühzeitig identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergriffen werden.

Kreditrisiko. Kapsch TrafficCom ist dem Risiko des Zahlungsausfalls von Kunden ausgesetzt. Die wesentlichen Kunden von Kapsch TrafficCom sind öffentliche Stellen, insbesondere im Zusammenhang mit der Errichtung und dem Betrieb landesweiter oder regionaler Maut- und Verkehrsmanagement-Systeme. Kapsch TrafficCom tritt bei Projekten der öffentlichen Hand allerdings auch als Subauftragnehmer von Dritten (beispielsweise Konzessionären oder Generalunternehmern) auf. Das Ausmaß eines potenziellen Zahlungsausfalls schwankt je nach Auftragsgröße und kann bei einzelnen Großprojekten einen spürbaren Einfluss auf die Ertragslage nehmen. Die Bonität neuer und bestehender Kunden wird geprüft und entsprechend der Einschätzung des vorhandenen Zahlungsausfallsrisikos abgesichert. Zusätzlich nimmt Kapsch TrafficCom Garantien von öffentlichen Institutionen wie der OeKB (Oesterreichische Kontrollbank), EKN (Exportkreditnämnden; Schwedische Kammer für Exportgarantien) und MIGA (Multilateral Investment Guarantee Agency) in Anspruch, um sich gegen das Ausfallsrisiko abzusichern. Darüber hinaus besteht ein Risiko, dass Gegenparteien von originären sowie derivativen Finanzinstrumenten (einschließlich Finanzinstituten mit angenommener guter Bonität) ihren Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nicht nachkommen können. Ein Ausfall oder Wertberichtigungsbedarf von Forderungen kann erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Kapsch TrafficCom haben.

2.2.5 Personalrisiko.

Der Erfolg von Kapsch TrafficCom hängt zu einem wesentlichen Teil von Schlüsselpersonen, insbesondere technischen Expert*innen mit langjähriger, spezifischer Erfahrung, ab. Darüber hinaus ist die Fähigkeit, qualifizierte Mit- arbeiter*innen mit aktuellem Technologiewissen zu rekrutieren, in das Unternehmen zu integrieren und langfristig zu binden, von hoher Bedeutung für den Erfolg der Unternehmensgruppe. Der Verlust von wichtigen Mitarbeiter*innen in Schlüsselpositionen sowie Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung können sich negativ auf den Erfolg der Unternehmensgruppe auswirken.

Kapsch TrafficCom setzt seit einigen Jahren proaktiv Maßnahmen ein, um diesem Risiko entgegenzuwirken. Dazu gehört beispielsweise eine interne Karriere- und Ausbildungsplattform, mit der Mitarbeiter*innen ihr berufliches Fortkommen eigenständig und abseits von Genehmigungsprozessen vorantreiben können. Attraktive Angebote wie Prämiensysteme oder Weiterbildungsmöglichkeiten unterstützen diese Bemühungen zusätzlich. Eine periodische Mitarbeiterbefragung sowie eine „OpenLine2CEO“ zu Georg Kapsch ermöglichen es dem Management, aktuelle Anliegen, Sorgen und Wünsche sowie die allgemeine Stimmungslage zu ermitteln und darauf angemessen zu reagieren.

2.2.6 Rechtliche Risiken.

Im Zusammenhang mit der Teilnahme an Ausschreibungen öffentlicher Stellen sowie der Errichtung und dem Betrieb von Maut- und Mobilitätslösungen, bei Akquisitionen und Kooperationen sowie rund um das Thema Kapitalmarkt sind eine Vielzahl von Regelungen und rechtlichen Vorgaben zu beachten. Es kann einen erheblichen administrativen, technischen und kommerziellen Aufwand erfordern, alle Anforderungen für die Regelkonformität zu erfassen, umzusetzen und zu überwachen. Soweit anwendbare Rechtsvorschriften oder behördliche Auflagen nicht eingehalten werden, kann dies erhebliche Strafen nach sich ziehen und die Möglichkeit zur (erfolgreichen) Teilnahme an künftigen Ausschreibungen oder zur Fortführung der relevanten Geschäftstätigkeit einschränken.

Durch die Ausweitung der Geschäftstätigkeit in neue Regionen und in neue Geschäftsfelder erhöht sich tendenziell das Risiko der Verletzung von Patenten oder allgemein von Intellectual Property Rights (IPR). Das kann finanzielle Schäden aus Gerichtsverfahren zur Folge haben. Kapsch TrafficCom versucht, diesem Risiko so weit wie möglich entgegenzuwirken, indem beispielsweise vor dem Eintritt in neue Märkte eine Überprüfung auf mögliche IPR-Verletzungen durchgeführt wird. Eine vollständige Vermeidung dieses Risikos ist jedoch nicht möglich.

Veränderungen der geopolitischen Lage, beispielsweise militärische Konflikte, können dazu führen, dass der recht- liche Rahmen durch verhängte Sanktionen und Embargos komplexer wird. Um mit den jeweiligen Anforderungen konform zu bleiben, überwacht Kapsch TrafficCom kontinuierlich die einschlägigen Vorschriften.

2.2.7 Cyber-Risiken.

Als Kernprozess der ISO/IEC 27001 verfügt Kapsch TrafficCom über einen einheitlichen Risikomanagement-prozess für Informationssicherheit, der ins Unternehmensrisikomanagement integriert ist. Der strukturierte Ansatz zur Betrachtung von Risiken im Zusammenhang mit Informationssicherheit leitet sich von den Geschäftsprozessen von Kapsch TrafficCom ab und stellt einen holistischen Ansatz dar. Der Risikomanagementprozess wird bei allen Gesellschaften umgesetzt, deren IT voll in die Konzern-IT eingebunden ist, unabhängig davon, ob diese formell nach ISO/IEC 27001 zertifiziert sind oder nicht.

2.2.8 Operative Risiken.

Das Engagement von Kapsch TrafficCom bei der Realisierung komplexer Maut- und Verkehrsmanagement-Pro- jekte sowie bei der Produktion von Komponenten birgt gewisse Betriebsrisiken, darunter Risiken in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität (Health, Safety, Environment and Quality, HSSEQ). Um diesen Risiken angemessen zu begegnen, hat Kapsch TrafficCom interne Prozesse entwickelt, die den Anforderungen der ISO 14001 und der ISO 45001 entsprechen. Zusätzlich wurden Aspekte der ISO 9001 integriert, um Qualitätsma- nagementstandards zu erfüllen, und an einzelnen Standorten Aspekte der ISO 50001, um das Energiemanagement effizient zu gestalten und den Energieverbrauch zu optimieren.

Lokale gesetzliche Anforderungen gehen in einigen Fällen über die ISO-Normen hinaus, daher überwacht Kapsch TrafficCom kontinuierlich die gesetzlichen Bestimmungen in jenen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist. Dies gewährleistet, dass die Betriebsstandards stets den strengsten lokalen Vorschriften entsprechen.

Durch regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen stärkt Kapsch TrafficCom das Bewusstsein und die Kompe- tenzen ihrer Mitarbeiter*innen in Bezug auf HSSEQ-Themen. Des Weiteren setzt Kapsch TrafficCom auf fortlaufende Audits und Performance-Analysen, um die Einhaltung dieser Standards zu überprüfen und kontinuierlich zu ver- bessern. Diese systematische Herangehensweise hilft nicht nur Risiken zu minimieren, sondern fördert auch eine nachhaltige Unternehmensführung und steigert die Kundenzufriedenheit.

2.2.9 Chancen.

Der Enterprise-Risk-Management-Ansatz von Kapsch TrafficCom befasst sich nicht nur mit Risiken, sondern umfasst auch die regelmäßige Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Chancen. Das Ziel dabei ist, die strategische Ausrichtung des Produktportfolios und der Marktaktivitäten durch frühzeitige Chancenidentifizierung gezielt zu steuern und entsprechende Potenziale zu verwirklichen.

Marktchancen bieten sich durch die geografische Diversifizierung sowie durch die Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios, unter anderem getrieben durch folgende Faktoren:

Sonstige Chancen. Durch laufende Innovation, Weiterentwicklung und den Erwerb neuer Technologien mittels Unternehmensakquisition eröffnen sich für Kapsch TrafficCom Chancen zur Effizienz- und Performancesteigerung in Kundensystemen sowie auf technologischen Vorsprung gegenüber Mitbewerbern im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Funktionalitäten der angebotenen Systeme.

2.2.10 Zusammenfassende Beurteilung der Risikosituation.

Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risiken erkennen, die den Fortbestand von Kapsch TrafficCom gefährden könn- ten. Durch die geografische Diversifizierung, die kontinuierliche Erweiterung des Produkt- und Lösungsportfolios sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle durch ausgewählte neue ITS-Lösungen konnten die Geschäfts- aktivitäten von Kapsch TrafficCom breiter aufgestellt werden, ohne dabei das Kerngeschäftsfeld verlassen zu müs- sen. Die Risikokonzentration in einzelnen Regionen und bei einzelnen Großprojekten wurde dadurch reduziert

2.3 Internes Kontrollsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess.

Wie im Vorjahr wurde auch im Geschäftsjahr 2023/24 die gruppenweit einheitliche Dokumentation aller Kontrollen zur Erreichung der wesentlichen Kontrollziele vorangetrieben. Ziel ist die Effizienzsteigerung und gleichzeitige Risi- kominderung im Unternehmen sowie das Aufzeigen von Handlungsalternativen gegenüber der Geschäftsleitung.

Grundlage der Prozesse für die Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch (IFRS Accounting Manual), das von der Kapsch Group herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen, auf den International Financial Reporting Standards (IFRS) basierenden Bilanzierungs- und Berichterstattungserfordernisse konzernweit vorgegeben. Eine weitere wichtige Basis des internen Kontrollsystems (IKS) stellen die Konzernrichtlinien, Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen dar.

Wesentliche Elemente des IKS sind die Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips, die aufrechte Funktionstrennung sowie definierte Kontrollschritte zur Überwachung und Prüfung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und der Einhaltung der für das Unternehmen maßgebli- chen gesetzlichen Vorschriften. Dabei handelt Kapsch TrafficCom angelehnt an internationale Standards und Best Practices, zum Beispiel das COSO Enterprise Risk Management – Integrated Framework.

Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung in Form von konsolidierten Darstellungen bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budget- und Vorjahres- vergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählten Finanzkennzahlen informiert.

Den lokalen Anforderungen entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung und Überwachung des internen Kontrollsystems beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Geschäftsführung der einzelnen Tochterunternehmen ist für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des jeweiligen lokalen Unternehmens entsprechenden internen Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie für die Einhaltung der konzernweiten Richtlinien und Vorschriften verantwortlich.

3 Sonstige Angaben.

3.1 Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten und damit verbundenen Vereinbarungen.

Das zur Gänze aufgebrachte Grundkapital der Kapsch TrafficCom AG beträgt EUR 14,3 Mio. und ist in 14,3 Mio. Stückaktien aufgeteilt. Es bestehen keine gesetzlichen oder satzungsmäßigen Deckelungen oder Beschränkungen betreffend die Ausübung von Stimmrechten oder die Übertragung von Aktien. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH hielt zum Stichtag 31. März 2024 rund 63,3 % der Anteile. Im Geschäftsjahr 2023/24 hat die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH im Zusammenhang mit einer Refinanzierung sämtliche ihrer Aktien an der Kapsch TrafficCom AG zugunsten der finanzierenden Banken verpfändet. Daraus resultieren auch marktübliche Beschränkungen in Bezug auf die Übertragung der Aktien bzw. ein entsprechendes Zustimmungserfordernis dieser Banken.

Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der DATAX HandelsgmbH, deren Anteile (teils mittelbar, teils unmittelbar) jeweils zu gleichen Teilen von der Traditio-Privatstiftung und der Children of Elisabeth-Privatstiftung, zwei Privatstiftungen nach österreichischem Privatstiftungsgesetz, gehalten werden. Jede dieser Privatstiftungen wird von einem eigenen Stiftungsvorstand geleitet, wobei keine Person in beiden Vorständen vertreten ist. Die Begünstigten dieser Privatstiftungen sind Georg Kapsch und Mitglieder seiner Familie (Traditio-Pri- vatstiftung) sowie Elisabeth Kapsch und Mitglieder ihrer Familie (Children of Elisabeth-Privatstiftung).

Es gab zum Stichtag 31. März 2024 keinen weiteren Aktionär, der mehr als 10.% der Stimmrechte an der Kapsch TrafficCom AG hielt. Im Geschäftsjahr 2023/24 erwarb oder veräußerte die Kapsch TrafficCom AG keine eigenen Aktien und hielt zum Bilanzstichtag auch keine.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Es bestehen keine Beschränkungen hinsichtlich der Ausübung des Stimmrechts durch Arbeitnehmer mit Kapitalbeteiligung. Es gibt keine besonderen Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie die Änderung der Satzung der Gesellschaft.

Bei der Gesellschaft besteht derzeit kein bedingtes Kapital, das den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ohne (neuerliche) Befassung der Hauptversammlung zur Ausgabe von Aktien ermächtigt.

Marktübliche „Change of Control“-Klauseln, die gegebenenfalls zu einer Vertragsbeendigung führen können, betreffen Finanzierungsvereinbarungen wie das Schuldscheindarlehen und weitere Finanzierungen von in Summe rund EUR 94 Mio. oder stehen im Zusammenhang mit einzelnen Kundenverträgen.

Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Kapsch TrafficCom AG und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.

3.2 Corporate-Governance-Bericht.

Gemäß C-Regel 61 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wird darauf hingewiesen, dass der konsolidierte Corporate-Governance-Bericht im Internet unter https://kapsch.net/ir/Corporate-Governance abgerufen werden kann.

Wien, am 18. Juni 2024

Georg Kapsch

Vorsitzender des Vorstands

Alfredo Escribá Gallego

Mitglied des Vorstands

JAHRESABSCHLUSS.

Hauptabschlussbestandteile.

Bilanz zum 31. März 2024.

in EUR 31. März 2023 31. März 2024
AKTIVA
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und
Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen
14.078.562 8.430.816
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 101.913 230.959
Summe Immaterielle Vermögenswerte 14.180.475 8.661.775
II. Sachanlagen
1. Investitionen in fremden Gebäuden 526.441 235.391
2. Technische Anlagen und Maschinen 385.711 278.180
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstatttung 1.354.258 1.285.824
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 100.469 370.387
Summe Sachanlagen 2.366.880 2.169.782
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 141.450.206 138.442.198
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 55.904.949 58.213.521
3. Beteiligungen 35.252.933 2.556.035
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 4.375 4.375
Summe Finanzanlagen 232.612.463 199.216.129
Summe Anlagevermögen 249.159.817 210.047.686
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Waren 2.953.843 4.058.352
2. Noch nicht abrechenbare Leistungen 2.666.997 2.645.204
3. Geleistete Anzahlungen 361.815 361.998
Summe Vorräte 5.982.656 7.065.554
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.530.315 11.757.766
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 2.241.201
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 105.463.383 134.897.838
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 13.034.678 12.383.601
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
12.869.357 411.254
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 12.274.083 0
4. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 8.186.014 6.544.662
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 0
Summe Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 132.049.069 153.611.520
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 1.985.608 1.975.656
Summe Umlaufvermögen 140.017.333 162.652.730
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.575.121 3.634.961
D. Aktive latente Steuern 27.323.377 22.502.291
SUMME AKTIVA 418.075.647 398.837.668

Bilanz zum 31. März 2024.

in EUR 31. März 2023 31. März 2024
PASSIVA
A. Eigenkapital
1. Eingefordertes und eingezahltes Grundkapital 13.000.000 14.300.000
Gezeichnetes Grundkapital 13.000.000 14.300.000
2. Gebundene Kapitalrücklagen 117.400.000 127.800.000
3. Bilanzgewinn 21.319.208 56.834.210
davon Gewinnvortrag 120.008.724 21.319.208
Summe Eigenkapital 151.719.208 198.934.210
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 4.859.885 5.074.200
2. Sonstige Rückstellungen 20.371.911 19.434.055
Summe Rückstellungen 25.231.796 24.508.255
C. Verbindlichkeiten
1. Schuldscheindarlehen 31.507.988 8.509.749
davon konvertibel 0 0
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 23.007.988 9.749
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 8.500.000 8.500.000
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 113.980.572 60.886.463
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 69.880.572 0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 44.100.000 60.886.463
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.154.537 1.789.018
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8.669.831 13.893.779
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 8.669.831 13.893.779
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 0
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 77.454.268 81.392.229
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 46.050.115 56.971.499
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 31.404.153 24.420.730
6. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 380.847 0
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 380.847 0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 0
7. Sonstige Verbindlichkeiten 6.597.330 7.581.423
davon aus Steuern 73.532 75.415
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 801.886 908.906
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 6.597.330 7.581.423
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 0
Summe Verbindlichkeiten 239.745.374 174.052.661
D. Rechnungsabgrenzungsposten 1.379.270 1.342.542
SUMME PASSIVA 418.075.647 398.837.668

Gewinn- und Verlustrechnung.

in EUR 2022/23 2023/24
1. Umsatzerlöse 155.126.193 221.903.376
2. Veränderung des Bestands an noch nicht
abrechenbaren Leistungen
-8.651.541 -21.794
3. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 125 3.000
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 4.023.864 420.830
c) Übrige 12.937.314 19.434.122
16.961.303 19.857.952
4. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -31.626.342 -43.379.569
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -57.550.908 -60.044.490
-89.177.250 -103.424.059
5. Personalaufwand
a) Löhne 0 0
b) Gehälter -34.076.763 -39.602.854
c) Soziale Aufwendungen -8.776.378 -10.371.825
davon Aufwendungen für Altersversorgung -87.885 -35.925
davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse 40.453 -1.038.897
davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -8.437.931 -9.071.271
-42.853.140 -49.974.679
6. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
-6.696.635 -6.535.227
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -65.346.741 -48.679.359
davon Steuern, soweit sie nicht unter Z 16 fallen -128.842 -73.284
8. Zwischensumme aus Z 1 bis 7 -40.637.952 33.126.210
9. Erträge aus Beteiligungen 10.873.116 52.991.600
davon aus verbundenen Unternehmen 10.873.116 22.991.600
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4.611.127 5.902.692
davon aus verbundenen Unternehmen 4.130.688 4.070.380
11. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung
zu Finanzanlagen des Umlaufvermögens
7.137.922 641.494
12. Aufwendungen aus Finanzanlagen
des Umlaufvermögens
-84.452.993 -35.263.581
davon Abschreibungen -84.452.993 -32.037.244
davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen -80.193.928 -6.327.424
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -5.000.433 -16.815.052
davon betreffend verbundene Unternehmen -757.076 -731.976
14. Zwischensumme aus Z 9 bis 13 -66.831.260 7.457.151
15. Ergebnis vor Steuern
(Zwischensumme aus Z 8 und Z 14)
-107.469.212 40.583.361
16. Steuern vom Einkommen (und vom Ertrag) 8.779.696 -5.068.358
davon an den Gruppenträger weiterverrechnet 0 0
davon latente Steuern 8.878.679 -4.821.086
17. Ergebnis nach Steuern -98.689.516 35.515.002
18. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag -98.689.516 35.515.002
19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 120.008.724 21.319.208
20. Bilanzgewinn 21.319.208 56.834.210

Erläuterungen zum Jahresabschluss.

A. Allgemeine Grundsätze.

Auf den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. März 2024 wurden die Rechnungslegungsbestimmungen des Unternehmensgesetzbuches in der geltenden Fassung angewandt.

Die bisherige Form der Darstellung wurde bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und Bilanzierung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.

Bei der Bilanzierung und Bewertung wurde den allgemein anerkannten Grundsätzen Rechnung getragen. Dabei wurden die im § 201 Abs. 2 UGB kodifizierten Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ebenso beachtet wie die Gliederungs- und Bewertungsvorschriften für die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der §§ 195 bis 211 und 222 bis 235 UGB. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.

Das Unternehmen hat dem Vorsichtsprinzip Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt.

Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, hat das Unternehmen diese bei den Schätzungen berücksichtigt.

Kampfhandlungen in der Ukraine. Die globale Konjunktur erholte sich rasch von den Auswirkungen des Konfliktes in der Ukraine. Bis dato gab es keine wesentlichen Auswirkungen auf die Risikosituation von Kapsch TrafficCom.

B. Konzernverhältnisse.

Die Gesellschaft ist eine 63,291 %ige Tochtergesellschaft der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien, und steht dadurch mit ihrer Gesellschafterin sowie deren verbundenen Unternehmen in einem Konzernverhältnis.

Die DATAX HandelsgmbH, Wien, stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Dieser Konzernabschluss wird beim Handelsgericht Wien hinterlegt.

Die Gesellschaft stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf.

Hinsichtlich der Angabe zu den rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde von der Schutzklausel gemäß § 242 UGB Gebrauch gemacht.

C. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden beibehalten.

1. Anlagevermögen.

Die Bewertung der ausschließlich entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen erfolgte zu Anschaffungskosten, vermindert um die der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer entsprechenden planmäßigen linearen Abschreibungen.

Geringwertige Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Einzelanschaffungskosten bis EUR 1.000,00 (Vorjahr EUR 800,00) wurden im Jahr der Anschaffung oder Herstellung voll abgeschrieben.

1.1 Immaterielle Vermögensgegenstände.

Erworbene EDV-Software wird unter Zugrundelegung einer Nutzungsdauer von vier bis acht Jahren abgeschrieben.

Von verbundenen Unternehmen wurden im Berichtsjahr immaterielle Vermögensgegenstände um EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0) erworben.

1.2 Sachanlagen.

Die Sachanlagen wurden planmäßig linear auf folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern abgeschrieben:

Jahre
Investitionen in fremden Gebäuden 2-12
technische Anlagen und Maschinen 2-5
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2-15

Eine außerplanmäßige Abschreibung wurde im Geschäftsjahr nicht vorgenommen.

Die Abschreibung für Zugänge erfolgt nach Maßgabe des Zeitpunktes ihrer Inbetriebnahme.

1.3 Finanzanlagen.

Die Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten bzw. den niedrigeren beizulegenden Zeitwerten zum Bilanzstichtag bewertet. Abschreibungen bzw. Zuschreibungen werden nur im Falle einer voraussichtlich dauernden Wertminderung bzw. Werterholung vorgenommen.

Zuschreibungen zum Anlagevermögen.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt maximal auf den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt.

2. Umlaufvermögen.

2.1 Vorräte.

Die Bewertung der mittels elektronischer Datenverarbeitung erfassten Bestände an Waren erfolgte nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren. Die Fremdwährungsbewertung der Vorräte erfolgte zum Anschaffungskurs. Soweit erforderlich wurden Abwertungen auf gesunkene Wiederbeschaffungskosten vorgenommen. Bei Waren mit verminderter Verwendbarkeit bzw. Absatzmöglichkeit wurde ein prozentueller Abschlag von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vorgenommen, der aus der jeweiligen Umschlagshäufigkeit abgeleitet wurde.

Die Bewertung der noch nicht abrechenbaren Leistungen erfolgte zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, welche Einzelkosten und auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten umfassen.

Bei langfristigen Aufträgen wurden keine Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten aktiviert, direkt zurechenbare Fremdkapitalzinsen werden projektabhängig aktiviert. Zum Stichtag gibt es keine noch nicht abrechenbaren Leistungen, bei denen Fremdkapitalzinsen aktiviert wurden. Soziale Aufwendungen wurden nicht einbezogen. Für Verluste aus schwebenden Geschäften aus den Projekten wird durch Abschreibung des betreffenden Vermögensgegenstandes oder Rückstellungen vorgesorgt.

2.2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden zu Nennwerten angesetzt. Bei der Bewertung der Forderungen wurden erkennbare Risken durch individuelle Abwertungen berücksichtigt. Unverzinsliche oder besonders niedrig verzinsliche Forderungen werden abgezinst.

Forderungen in Fremdwährungen werden mit dem Anschaffungskurs oder mit dem niedrigeren Devisengeldkurs zum Bilanzstichtag angesetzt.

2.3 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.

Die auf Fremdwährung lautenden Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Entstehungskurs oder dem niedrigeren Kurs zum Bilanzstichtag bilanziert.

3. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie einen Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

4. Aktive latente Steuern.

Aktive latente Steuern werden auf Differenzen angesetzt, die zwischen den unternehmensrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten bestehen und sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen.

Seit dem Wirtschaftsjahr 2021/2022 wird das Wahlrecht, für steuerliche Verlustvorträge (interner Verlustvortrag, der im Rahmen der Gruppensteuerung evident gehalten und mit künftigen positiven steuerlichen Ergebnissen verrechnet wird) aktive latente Steuern anzusetzen, genutzt.

Aktive latente Steuern für bestehende steuerliche Verlustvorträge werden in jenem Ausmaß gebildet, als ausreichende passive latente Steuern vorhanden sind oder darüber hinaus überzeugende substanzielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Nutzung dieser Verlustvorträge in Zukunft (Planungshorizont von sechs Jahren, wobei der Konzern in späteren Planungsperioden aufgrund größerer Unsicherheiten bei der Verwertung der Verlustvorträge entsprechende Abschläge anwendet) zur Verfügung stehen wird.

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit dem Steuersatz von 23 % für alle Differenzen (Vorjahr: 23 % für temporäre Differenzen, die sich im folgenden Geschäftsjahr abbauen, und für die übrigen temporären Differenzen und Verlustvorträge 23 %) ohne Berücksichtigung einer Abzinsung.

Eine Saldierung der aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern wurde vorgenommen, da eine Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche mit den tatsächlichen Steuerschulden rechtlich möglich war.

5. Rückstellungen.

Die Rückstellungen wurden unter Bedachtnahme auf den Vorsichtsgrundsatz in Höhe des voraussichtlichen Anfalles gebildet.

Die Ermittlung der Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder erfolgt unter Anwendung der AFRAC-Stellungnahme 27 „Rückstellungen für Pensions-, Abfertigungs-, Jubiläumsgeld- und vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches“ (Juni 2022) nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen gemäß IAS 19 nach der Projected-Unit-Credit-Methode.

Für Jubiläumsgeldrückstellungen wurde ein Zinssatz von 3,55 % (Vorjahr: 4,00 %) und für die Abfertigungsrückstellung ein Zinssatz von 3,50 % (Vorjahr: 3,95 %) verwendet, für Gehaltssteigerungen ein Prozentsatz von 3,0 % (Vorjahr: 3,0 %) angesetzt. Weiters wurden der Berechnung das frühestmögliche Pensionseintrittsalter gemäß den gesetzlichen Übergangsregelungen sowie die Sterbetafeln AVÖ 2018-P ANG zugrunde gelegt. Fluktuationsabschläge werden abhängig von der Dienstzugehörigkeit ermittelt.

Beim verwendeten Zinssatz handelt es sich um einen Stichtagszinssatz.

Sämtliche Änderungen der Personalrückstellungen (inkl. Zinsaufwand) werden zur Gänze im Personalaufwand erfasst.

In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewissen Verbindlichkeiten berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der bestmöglich geschätzt wurde.

6. Verbindlichkeiten.

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgte unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht mit dem Erfüllungsbetrag.

Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden mit ihrem Entstehungskurs oder mit dem höheren Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

Kursgewinne und -verluste aus der Fremdwährungsbewertung werden zur Gänze im operativen Ergebnis (sonstiger betrieblicher Ertrag oder sonstiger betrieblicher Aufwand) erfasst.

D. Erläuterungen zu Posten der Bilanz.

Aktiva.

Entwicklung des Anlagevermögens:
Anschaffungskosten
in EUR Stand
1.4.2023
Zugänge Abgänge Stand
31.3.2024
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 49.403.517 55.729 0 49.459.246
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 101.913 129.046 0 230.959
49.505.429 184.775 0 49.690.204
II. Sachanlagen
1. Investitionen in fremden Gebäuden 6.538.418 87.466 0 6.625.884
2. Technische Anlagen und Maschinen 2.532.502 53.932 0 2.586.434
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstatttung
7.493.544 224.877 -1.538 7.716.883
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 100.469 269.918 0 370.387
16.664.933 636.193 -1.538 17.299.588
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 269.892.237 2.849.300 -11.382 272.730.155
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 77.411.110 2.308.572 0 79.719.682
3. Beteiligungen 51.427.615 270.183 -11.516.326 40.181.472
4. Wertpapiere (Wertrechte) des
Anlagevermögens
4.375 0 0 4.375
398.735.337 5.428.055 -11.527.708 392.635.684
Summe Anlagevermögen 464.905.699 6.249.023 -11.529.246 459.625.476
Kumulierte Abschreibungen Restbuchwerte
in EUR Stand
1.4.2023
Zugänge Abgänge Zuschreibungen Stand
31.3.2024
Stand
31.3.2024
Stand
31.3.2023
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 35.324.955 5.703.475 0 0 41.028.430 8.430.816 14.078.562
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0 0 0 0 0 230.959 101.913
35.324.955 5.703.475 0 0 41.028.430 8.661.775 14.180.475
II. Sachanlagen
1. Investitionen in fremden Gebäuden 6.011.977 378.516 0 0 6.390.493 235.391 526.441
2. Technische Anlagen und Maschinen 2.146.790 161.464 0 0 2.308.254 278.180 385.712
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstatttung
6.139.286 291.772 0 0 6.431.058 1.285.824 1.354.258
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0 0 0 0 0 370.387 100.469
14.298.053 831.752 0 0 15.129.805 2.169.782 2.366.880
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 128.442.031 6.327.424 0 481.499 134.287.956 138.442.198 141.450.206
2. Ausleihungen an verbundene
Unternehmen
21.506.160 0 0 0 21.506.160 58.213.521 55.904.949
3. Beteiligungen 16.174.683 25.709.820 4.259.065 0 37.625.438 2.556.035 35.252.933
4. Wertpapiere (Wertrechte) des
Anlagevermögens
0 0 0 0 0 4.375 4.375
166.122.874 32.037.245 4.259.065 481.499 193.419.554 199.216.129 232.612.463
Summe Anlagevermmögen 215.745.882 38.572.472 4.259.065 481.499 249.577.790 210.047.686 249.159.817

Die finanziellen Verpflichtungen der Gesellschaft aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen betragen:

Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen 2022/23 2023/24
in TEUR in EUR
Im folgenden Geschäftsjahr 3.696 3.442.778
In den folgenden 5 Geschäftsjahren 12.191 10.457.062

Finanzanlagen.

Ausleihungen.

Von den Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 58.213.521,90 (Vorjahr: TEUR 55.905) haben EUR 0 eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr (Vorjahr: TEUR 0).

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Ausleihungen an verbundene Unternehmen

Zusatzangaben gemäß § 238 Abs. 1 Z 4 UGB.

Werte per 31. März 2024 Höhe des Anteils in % Höhe des Eigenkapitals in TEUR Ergebnis des Geschäftsjahres in TEUR FN
a) Anteile an verbundenen Unternehmen
Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden 100,00 12.270 462 1)
Kapsch TrafficCom Argentina S.A., Buenos Aires, Argentinien 95,00 3.140 -1.687 1)
Kapsch Components GmbH & Co KG, Wien 100,00 5.454 2.669 1)
Kapsch Components GmbH, Wien 100,00 152 5 1)
Kapsch TrafficCom B.V., Amsterdam, Niederlande 100,00 10.457 23 1)
Kapsch Telematic Services GmbH, Wien 93,00 -4.815 117 1)
Kapsch Telematic Technologies Bulgaria EAD, Sofia, Bulgarien 100,00 408 144 1)
Kapsch TrafficCom Ltd., Middlesex, Vereinigtes Königreich 100,00 1.140 294 1)
Artibrain Software Entwicklungsgesellschaft mbH, Wien 100,00 23 -3 1)
Kapsch TrafficCom Russia o.o.o., Moskau, Russland 100,00 -1.173 -87 1)
Kapsch TrafficCom France SAS, Paris, Frankreich 30,20 1.424 1.389 1)
Electronic Toll Collection (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika 9,62 11.602 7.524 1)
Kapsch TrafficCom South Africa Holding (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika 100,00 1.174 27 1)
KTS Beteiligungs GmbH, Wien 100,00 -524 22 1)
Transport Telematic Systems LLC, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate 49,00 431 34 1)
Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland 99,00 2.593 3.473 1)
Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Vilnius, Litauen 0,00 0 0 1)
Kapsch TrafficCom Transportation S.A.U., Madrid, Spanien 100,00 7.183 2.732 1)
tolltickets GmbH, Rosenheim, Deutschland 100,00 -11.258 -2.291 1)
Kapsch TrafficCom S.A.S., Bogota, Kolumbien 100,00 -4.207 -811 1)
Intelligent Mobility Solutions Limited, Lusaka, Sambia 51,00 -14.427 -1.961 1)
MTS Maut & Telematik Services GmbH, Berlin, Deutschland 100,00 -1.393 -352 1)
Kapsch TrafficCom Dominican Republic S.R.L., Santo Dominigo, Dominikanische Republik 99,00 -859 -305 1)
Kapsch TrafficCom Norway AS, Oslo, Norwegen 0,00 0 0 1)
SIMEX, Integracion de Sistemas, S.A.P.I. de C.V. Mexico City, Mexiko 69,50 -1.815 -1.297 1)
Kapsch TrafficCom Peru S.A.C., Lima, Peru 99,93 -532 -213 1)
Kapsch TrafficCom Transportation Argentina S.A., Buenos Aires, Argentinien 22,03 -903 -3.147 1)
Kapsch TrafficCom Ireland Limited, Dublin, Irland 100,00 360 60 1)
Kapsch Telematic Services Sp.z.o.o., Warshau, Polen 100,00 -1.853 942 1)
Kapsch TrafficCom Zagreb d.o.o.; Zagreb, Kroatien 100,00 0 0 1)
Kusa Kokutsha (Pyd) Ltd., Kapstadt, Südafrika 5,00 0 0 1)
b) Beteiligungen
Traffic Technology Services Inc., Beaverton, Vereinigte Staaten 42,44 0 0 1)
MoKA SAS, Paris, Frankreich 50,00 253 1 2)
Natras AG, Adliswil, Schweiz 50,00 270 0 1)
autoTicket GmbH, Berlin, Deutschland 50,00 67.183 118.438 2)

1) Werte zum 31. März 2024 (IFRS)

2) Werte zum 31. Dezember 2023 (lokales Recht)

Am 6. Juli 2023 erfolgte die Gründung der Kapsch TrafficCom Zagreb d.o.o, Zagreb, Kroatien. Am 10. Juli 2023 wurde der 51,0%-Anteil der Kapsch TrafficCom Lietuva UAB, Vilnius, Litauen veräußert. Per 31. Juli 2023 wurde die Kapsch TrafficCom Norway AS, Oslo, Norwegen, liquidiert.

Die Abschreibungen au f Anteile an verbundenen Unternehmen von insgesamt EUR 6.327.424,39 im Geschäftsjahr 2023/24 betreffen mit EUR 4.153.710,79 die Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, Österreich, mit EUR 1.929.650,50 die Kapsch TrafficCom S.A.S., Bogota, Kolumbien, mit EUR 110.150,67 die Kapsch TrafficCom Peru S.A.C., Lima, Peru, mit EUR 90.000,00 die Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland und mit EUR 43.912,43 Kapsch TrafficCom Dominican Republic S.R.L., Santo Domingo, Dominikanische Republik.

Im Geschäftsjahr 2023/24 fand eine Zuschreibung auf Anteile an verbundenen Unternhemen in Höhe von EUR 481.498,97 bei der KTS Beteiligungs GmbH, Wien statt.

Bei der Beteiligung der autoTicket GmbH, Deutschland wurde von den Gesellschaftern, die Kapsch TrafficCom AG hält einen Anteil von 50%, die Ausschüttung einer Dividende beschlossen, die zu gleichen Teilen an die Gesellschafter aufgeteilt wurde. Die anteilige Dividende der Kapsch TrafficCom AG betrug TEUR 30.000. Zudem gab es eine ausschüttungsbedingte Teilwertabschreibung in der Höhe von TEUR 25.710 auf das der Kapsch TrafficCom AG, Wien anteilige Eigenkapital. Der Buchwert zum 31. März 2024 betrug TEUR 2.161 (31. März 2023 TEUR 27.871).

Im März 2024 wurden die Anteile des assoziertes Unternehmens Traffic Technology Services, Inc., USA, verkauft.

Der Verlust aus dem Verkauf wurde im Finanzergebnis erfasst.

Von den Anteilen an verbundenen Unternehmen entfallen TEUR 63.345.088,01 auf die Kapsch TrafficCom B.V., Amsterdam, Niederlande, die als Holdinggesellschaft der Kapsch TrafficCom Nordamerika Gruppe fungiert. Weiters bestehen gegenüber den US-Gesellschaften (Tochter-/Enkelgesellschaften der Kapsch TrafficCom B.V.) Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 58.213.520,90.

Umlaufvermögen.

Vorräte.

In den Vorräten wurden Wertberichtigungen auf Waren in Höhe von EUR 3.271.501,07 (Vorjahr: TEUR 3.254) gebildet.

Forderungen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von TEUR 2.241, betreffen einen langjähringen Kunden der Kapsch TrafficCom AG

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 108.505.251,94 (Vorjahr: TEUR 84.782), Darlehensforderungen in Höhe von EUR 17.394.342,36 (Vorjahr: TEUR 14.693) sowie Dividendenforderungen in Höhe von EUR 8.998.243,26. (Vorjahr TEUR 5.988).

Die Forderungen gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis betreffen Darlehensforderungen in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 12.274) sowie in Höhe von EUR 411.254,34 (Vorjahr: TEUR 595) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Forschungsprämien, Forderungen gegenüber dem Finanzamt, abgegrenzte Forderungen und sonstige Forderungen.

In den sonstigen Forderungen sind Erträge in Höhe von EUR 4.896.234,48 (Vorjahr: TEUR 6.660) enthalten, welche erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Aktive latente Steuern.

Die aktiven latenten Steuern resultieren in Höhe von EUR 2.310.561,74 (Vorjahr: TEUR 2.313) aus temporären Differenzen aus Abfertigungsrückstellungen, offenen Siebteln aus Abschreibungen von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie aus dem Anlagevermögen und beinhalten auch die Beträge der Tochtergesellschaft Kapsch Components GmbH & Co KG, Wien, deren steuerliches Ergebnis der Kapsch TrafficCom AG, Wien, zuzurechnen ist. Davon entfallen EUR 2.228.541,90 (Vorjahr: TEUR 2.147) auf langfristige temporäre Differenzen.

Aktive latente Steuern werden für steuerliche Verlustvorträge (interne Verlustvorträge aus der Gruppenbesteuerung) gebildet, sofern dieser Steuervorteil wahrscheinlich durch künftige steuerbare Einkünfte ausgeglichen wird. Die Gesellschaft hat latente Steuern für Steuerverluste in Höhe von EUR 20.191.729,00 (Vorjahr: TEUR 25.010) aktiviert, die auf Basis der Steuerplanungsrechnung gegen zukünftiges steuerbares Einkommen verrechnet werden können.

Passiva.

Eigenkapital.

Angaben zum Grundkapital.

Das eingetragene Grundkapital der Gesellschaft beträgt aufgrund einer im November 2023 durchgeführten Kapitalerhöhung EUR 14.300.000,00 (31. März 2023: EUR 13.000.000). Das Grundkapital ist vollständig einbezahlt. Die Gesamtanzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 14.300.000 Stück. Die Aktien sind auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien.

Kapitalerhöhung

Am 21. November 2023 endete die Angebotsfrist für die an diesem Tag beschlossene Kapitalerhöhung, in der insgesamt 1.300.000 neue auf Inhaber lautende stimmberechtigte Stückaktien (Stammaktien) ausgegeben wurden, davon 477.217 Aktien gegen Bareinlage und 822.783 Aktien gegen Sacheinlagen. Der Ausgabe- und Bezusgpreis betrug EUR 9,00 je junger Aktie und der Bruttoerlös EUR 11,7 Mio. Die Erhöhung der gebundenen Kapitalrücklage in Höhe von EUR 10,4 Mio. stammt aus der Differenz zwischen den Bruttoerlösen in Höhe von EUR 11,7 Mio. der Kapitalerhöhung und der Stammkapitalerhöhung in Höhe von EUR 1,3 Mio.

Ermächtigung zum Aktienrückkauf.

Zum 31. März 2024 hielt Kapsch TrafficCom keine eigenen Aktien, keine Anteile, die für Optionen zurückgehalten werden, und keine Wandlungsrechte.

Vorschlag Ergebnisverwendung.

Entsprechend der Vereinbarung zur Finanzierung-Restrukturierung wird der Vorstand der ordentlichen Hauptversammlung 2024 vorschlagen, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2023/24 auszuschütten und den Bilanzgewinn

auf neue Rechnung vorzutragen.

Ausschüttungsgesperrter Betrag.

Vom Bilanzgewinn in Höhe von EUR 56,8 Mio. ist gemäß § 235 Abs. 2 UGB ein Betrag in Höhe von EUR 22,5 Mio. ausschüttungsgesperrt.

Rückstellungen.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten folgende Posten:

31. März 2023 31 März 2024
in TEUR in EUR
Projektbezogene Rückstellungen (inklusive Drohverlustrückstellungen) 7.010 6.167.711
Ausstehende Eingangsrechnungen (exkl. Projekte) 5.049 3.511.062
Personalrückstellungen (inklusive Urlaubsrückstellungen in Höhe von
EUR 3.265.071,88; Vorjahr: TEUR 2.507)
4.334 7.316.413
Restrukturierungskosten 184 0
Garantien und Haftungen für Fertigungsmängel sowie Serien- und Systemfehler 1.433 1.268.873
Übrige Rückstellungen 2.363 1.169.996
Gesamt 20.372 19.434.055

Verbindlichkeiten.

Von den Verbindlichkeiten haben Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.

Per 9. Juni 2016 wurden fünf Schuldscheindarlehen begeben.

Folgende Tranche ist zum Bilanzstichtag 31. März 2024 noch offen:

Tranche Zinssatz Zinsfestsetzung
und Zinszahlung
Rückzahlung
EUR 8,5 Mio. 2,26 % jährlich 16. Juni 2026

Bezüglich der Nachtragsvereinbarung zur Finanzierung verweisen wir auf den Berichtsteil der Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sowie auf den Konzernbericht 2023/24 der Kapsch TrafficCom AG

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von EUR 24.420.729,57 (Vorjahr: TEUR 31.404), Kaufpreisverbindlichkeiten für den Erwerb der Kapsch Telematic Services Sp.z.o.o. in der Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 4.872) sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten in Höhe von EUR 2.939.006,89 (Vorjahr: TEUR 3.119) Aufwendungen, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Dingliche Sicherheiten.

Der ausgewiesene Exportförderungskredit in Höhe von EUR 1.425.462,56 (Vorjahr: TEUR 1.425), die Beteiligungsfinanzierungen in Höhe von EUR 20.353.000,00 (Vorjahr: TEUR 30.354) sowie der Exportkredit in Höhe von EUR 10.863.000,00 (Vorjahr: TEUR 17.900) sind wechselmäßig besichert.

Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen.
Werte in EUR 31. März 2023 31 März 2024
Haftungsübernahmen für Tochtergesellschaften 33.876 34.237.716
Bankgarantien für die Vertragserfüllung von Großprojekten 35.391 46.502.403
Zahlungsgarantien 161 160.873
Performance Bonds 163.785 165.844.820
Sonstige Garantien (Haftungsrücklässe, Bietgarantien und Bürgschaften) 887 1.274.300
Gesamt 234.100 248.020.112

Weiters wurden für Exportgeschäfte bzw. Projekte der Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden, im Auftragswert von EUR 7.752.203,37 (Vorjahr: EUR 7,8 Mio.) Erfüllungsgarantien durch die Kapsch TrafficCom AG, Wien, übernommen.

Infrastrukturabgabe Deutschland.

Im Jahr 2018 erhielt das Gemeinschaftsunternehmen autoTicket GmbH (autoTicket), Deutschland, den Auftrag für die Erhebung der Infrastrukturabgabe (Pkw-Maut) in Deutschland. Darüber hinaus wurde die Konzerngesellschaft MTS Maut & Telematik Services GmbH, Deutschland, bereits zuvor in einem separaten Vergabeverfahren als alleiniger Dienstleister für die „automatische Kontrolle der Pkw-Maut“ mandatiert.

Am 18. Juni 2019 veröffentlichte der Europäische Gerichtshof (EuGH) ein überraschendes Urteil mit weitreichenden Konsequenzen: Die in Deutschland geplante Infrastrukturabgabe (Pkw-Maut) bei gleichzeitiger Steuerentlastung für in Deutschland zugelassene Pkws wurde für unvereinbar mit dem EU-Recht erklärt. Dies nahm der Kunde am Folgetag zum Anlass, die zur Realisierung und zum Betrieb der Pkw-Maut geschlossenen Verträge zum 30. September 2019 zu kündigen.

Die Betreiberparteien des gekündigten Vertrages zum Projekt „Erhebung der Maut“ sind Kapsch TrafficCom, CTS EVENTIM und autoTicket. Gemeinsam erhoben sie im Dezember 2019 Forderungen in Höhe von rund TEUR 560.000 gegenüber der Bundesrepublik Deutschland. Der zuständige Minister bestritt jedoch diesen Anspruch. Daher ist diese Angelegenheit nun vor einem Schiedsgericht zu klären.

Im März 2022 erreichte Kapsch TrafficCom ein Zwischenschiedsspruch, der einen Entschädigungsanspruch der autoTicket gegen die Bundesrepublik Deutschland dem Grunde nach bejaht. In Folge erging imJuli 2023 ein Schiedsspruch mit vereinbarten Wortlaut der die Bundesrepublik Deutschland zur Zahlung von TEUR 243.000 verpflichtet. Dieser Schiedsspruch führte im abgelaufenen Wirtschaftsjahr zu einem einmaligen EBIT-Effekt in Höhe von EUR 79,5 Mio. sowie zu einem Mittelzufluss in Höhe von EUR 109,2 Mio. Die beschriebenen Entwicklungen führten zu einem Anstieg der Umsatzerlöse in Höhe von EUR 66,3 Mio. und zu einem deutlich verbesserten Nettogeldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 68,3 Mio.

Derivative Finanzinstrumente.

Die derivativen Finanzinstrumente setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen und sind in den folgenden Bilanzposten erfasst:

Werte zum 31. März 2024 Nominale Anzahl beizulegender Zeitwert 1) Buchwert Bilanzposten
Art des Finanzinstruments
Zinssatzabhängige Produkte
Interest Rate Swap (05/2025) EUR 22.500.000 1 715.964,73 0,00 n/a
Interest Rate Swap (05/2025) EUR 18.750.000 1 -62.498,60 0,00 n/a
Interest Rate Swap (09/2027) EUR 20.000.000 1 1.262.883,11 0,00 n/a

1) Ein positiver Wert in dieser Spalte entspricht einem positiven Zeitwert, ein negativer Wert einem negativen Zeitwert

Werte zum 31. März 2023 Nominale Anzahl beizulegender Zeitwert 1) Buchwert Bilanzposten
Art des Finanzinstruments
FX Rate Swap (07/2023) USD 15.000.000 1 240.308,77 0,00 n/a
Zinssatzabhängige Produkte
Interest Rate Swap (12/2026) EUR 20.000.000 1 1.418.479,49 0,00 n/a
Interest Rate Swap (09/2027) EUR 25.000.000 1 2.055.612,57 0,00 n/a

1) Ein positiver Wert in dieser Spalte entspricht einem positiven Zeitwert, ein negativer Wert einem negativen Zeitwert

Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Marktwert.

E. Erläuterungen zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung.

Aufgliederung der Umsatzerlöse.
31. März 2023 31 März 2024
TEUR EUR
Maut 129.807 193.010.031
Verkehrsmanagement 25.319 28.893.345
Summe Umsätze nach Tätigkeitsbereichen 155.126 221.903.376
Inland 12.639 12.920.254
Europäische Union 54.749 114.008.934
Andere Länder 87.738 94.974.188
Summe Umsätze nach geografischen Märkten 155.126 221.903.376

Anfang Juli 2023 konnte im Zusammenhang mit der Kündigung des Betreibervertrages zur Erhebung der Infrastrukturabgabe, der PKW Maut in Deutschland, eine vergleichsweise Einigung abgeschlossen werden. Die autoTicket

GmbH, ein Joint Venture von Kapsch TrafficCom und CTS Eventim, erhielten demnach von der Bundesrepublik

Deutschland einen Betrag in Höhe von EUR 243 Mio. In den Umsatzerlösen ist vom erfolgten Mittelzufluss von EUR 79,5 Mio. ein Betrag in Höhe von EUR 66,3 Mio. erfasst.

Sonstige betriebliche Erträge.

Nachdem eine Einigung, betreffend überfällige Forderungen mit einem Kunden, erzielt wurde, erfolgte die Auflösung der Wertberichtigung für diese Forderungen in Höhe von EUR 10,1 Mio., die per 31.03.2023 gebildet wurde. Die Einigung beinhaltete zum Einem eine Ratenzahlungsvereinbarung in Höhe von EUR 4,5 Mio. und zum Anderen eine Gutschrift der Forderungen in Höhe von EUR 5,6 Mio., welche im Umsatz erfasst wurde.

Im Posten Gehälter sind Aufwendungen aus der Veränderung von Rückstellungen für Jubiläumsgelder in Höhe von EUR 34.975,51 (Vorjahr TEUR 197) enthalten.

Im Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sind Aufwendungen aus Abfertigung in Höhe von EUR 552.563,09 (Vorjahr: Ertrag TEUR 482) sowie Aufwendungen aus Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekasen in Höhe von EUR 486.333,85 (Vorjahr: TEUR 441) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnte auf EUR 48.679.358,88 gesenkt werden (Vorjahr TEUR 65.347). Das Vorjahr war mit den darin enthaltenen Wertberichtigungen zu Darlehen und Forderungen in der Höhe von TEUR 23,5 Mio. belastet. Der aktuelle Wert im Geschäftsjahr 2023/24 beträgt EUR 4.317.375,69. Ebenso konnte der Aufwand für Instandhaltung auf EUR 2.181.333,79 (Vorjahr: TEUR 3.405) sowie der Rechts- und Beratungsaufwand auf EUR 7.096.416,40 (Vorjahr TEUR 7.604) reduziert werden. Auf der anderen Seite erhöhte sich der EDV-Aufwand auf 10.187.767,16 (Vorjahr: TEUR 8.727) sowie der Lizenz- und Patendaufwand auf EUR 4.292.718,82 (Vorjahr: TEUR 3.382) und der Aufwand für Avalprovisionen auf EUR 3.363.369,30 (Vorjahr: TEUR 900).

Bezüglich der Aufwendungen für den Abschlusspürfer verweisen wir auf den Konzernbericht 2023/24 der Kapsch TrafficCom AG

Finanzergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen erhaltene Dividenden aus verbundenen Unternehmen in der Höhe von EUR 22.991.600 und sind nicht phasenkongruent. Darüber hinaus ist eine Ausschüttung der Autoticket in Höhe von EUR 30 Mio. in der Position enthalten.

Der Zinsaufwand im abgelaufenen Geschäftsjahr lag mit TEUR 16.815, vorallem durch die Vereinbarung zur Neustrukturierung der Finanzierungen vom Mai 2023, wesentlich über dem Vorjahr. Für die kommenden Wirtschaftsjahre wird hier wieder ein Rückgang auf ein marktübliches Zinsniveau erwartet.

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen betreffen die Abschreibungen von Anteilen an verbundenen Unternehmen in der Höhe von TEUR 6.327 und Beteiligungsunternehmen in der Höhe von TEUR 25.710 sowie den Verlust aus dem Verkauf der Traffic Technology Services Inc., USA, im Ausmaß von TEUR 3.215.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.

Die Gesellschaft ist Mitglied einer steuerlichen Gruppe, steuerlicher Gruppenträger ist die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien. Gemäß § 9 Abs. 1 KStG wird das steuerlich maßgebende Ergebnis des jeweiligen Gruppenmitglieds dem steuerlich maßgeblichen Ergebnis des beteiligten Gruppenmitglieds bzw. Gruppenträgers im betreffenden Wirtschaftsjahr zugerechnet. Das zusammengefasste Ergebnis der Gruppe wird beim Gruppenträger der Einkommensermittlung gemäß § 7 Abs. 2 KStG zugrunde gelegt und versteuert. Die Steuerumlageverrechnung erfolgt im Wege der Belastungsmethode, wobei nur im Falle eine steuerlichen Gewinns eine Steuerumlage an den Gruppenträger zu entrichten ist. Steuerliche Verluste werden in Form eines internen Verlustvortrags evident gehalten und mit künftigen positiven Ergebnissen verrechnet.

F. Sonstige Angaben.

Angaben über Organe und Arbeitnehmer.

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer während des Geschäftsjahres 2023/24 betrug 449 Angestellte (Vorjahr: 432 Angestellte).

Die laufenden Bezüge (inkl. Pensionskassenzahlungen) des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr 2023/24 TEUR 3.171 (Vorjahr: TEUR 1.974). Für den Anstieg der Bezüge ist vorallem die gewinnabhängige Vergütung verantwortlich. Die Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen für Vorstandsmitglieder beliefen sich auf TEUR 32 und betreffen Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (Vorjahr: TEUR 36). In Summe ergeben sich daraus Gesamtbezüge des Vorstands im Geschäftsjahr 2023/24 in Höhe von TEUR 3.171 (Vorjahr: TEUR 1.974)

Für die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden Aufsichtsratsvergütungen (inklusive Reisekosten) in Höhe von EUR 118.300,00 (Vorjahr: TEUR 120) als Aufwand erfasst.

Wie auch in den Vorjahren wurden keine Vorschüsse oder Darlehen an Mitglieder des Vorstands oder Aufsichtsrats gewährt und auch keine Garantien zu deren Gunsten abgegeben.

Vorstand und Aufsichtsrat setzen sich aus folgenden Personen zusammen:

Vorstand.

Georg Kapsch (Vorsitzender)

Alfredo Escribá Gallego

Andreas Hämmerle (bis November 2023)

Aufsichtsrat.

Franz Semmernegg (Vorsitzender)

Harald Sommerer (Vorsitzender-Stellvertreter)

Sonja Hammerschmid

Sabine Kauper (bis 6. September 2023)

Monika Brodey (ab 6. September 2023)

Vom Betriebsrat delegiert:

Claudia Rudolf-Misch (bis 22.11.2023)

Robert Kutschera (ab 22.11.2023)

Christian Windisch

Wesentliche Ereignisse nach dem Abschlussstichtag.

Nachtragsvereinbarung zur Finanzierung

Im Mai 2024 wurde die Laufzeit der bestehenden Restrukturierungsvereinbarung samt aller Kreditlinien der KTC

AG bis zum 31. März 2026 verlängert. Weiters verpflichtet sich die KTC AG zwischen 31.12.2024 und 31.03.2026

Rückzahlungen von insgesamt EUR 20 Mio. zu leisten.

Gewinn eines großen Infrastrukturprojektes in der Schweiz

Die Kapsch TrafficCom AG hat am 30. April 2024 die Beauftragung des Schweizerischen Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit (BAZAG), für die LSVA III das Erfassungssystem Straße (ESTR) zu liefern und bis zumindest Ende 2032 technisch zu betreiben, bekannt gegeben. Dieses Großprojekt hat einen Auftragswert in Höhe von EUR 74,5 Mio.

Darüber hinaus gab es keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, über die zu berichten wäre.

Wien, am 18. Juni 2024

Georg Kapsch

Vorsitzender des Vorstands

Alfredo Escribá Gallego

Mitglied des Vorstands

Erklärung der gesetzlichen Vertreter.

Gemäß § 124 Abs. 1 BörseG 2018.

Als Mitglieder des Vorstands erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens entsteht und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, am 18. Juni 2024

Georg Kapsch

Vorsitzender des Vorstands

Alfredo Escribá Gallego

Mitglied des Vorstands

BESTÄTIGUNGSVERMERK.

Bericht zum Jahresabschluss.
Prüfungsurteil.

Wir haben den Jahresabschluss der Kapsch TrafficCom AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. März 2024, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. März 2024 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstim-mung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil.

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

1 Werthaltigkeit von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Ausleihungen und Darlehensforderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungsunternehmen.

Sachverhalt.

Die Kapsch TrafficCom AG, Wien, weist als Holdinggesellschaft wesentliche Anteile an verbundenen Unternehmen (Buchwerte in Höhe von TEUR 138.442) und Beteiligungen (Buchwerte in Höhe von TEUR 2.556) zum 31. März 2024 aus. Des Weiteren bestehen noch Ausleihungen in Höhe von TEUR 58.214 sowie Darlehensforderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 17.394 sowie Darlehensforderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen in Höhe von TEUR 0.

Gemäß § 204 Abs. 2 UGB sind Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Ausleihungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung außerplanmäßig abzuschreiben. Gemäß § 207 UGB ist bei Gegenständen des Umlaufvermögens (Darlehensforderungen) das strenge Niederstwertprinzip zu berücksichtigen. Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind, diese sind jedoch mit den Anschaffungskosten gedeckelt.

Auf Basis der Werthaltigkeitstests wurden im Geschäftsjahr 2023/24 Abschreibungen in Höhe von TEUR 6.327 auf den Beteiligungsansatz an verbundenen Unternehmen (davon TEUR 1.930 auf die Kapsch TraffiCom S.A.S, Kolumbien und TEUR 4.154 auf die Kapsch Telematic Service GmbH (KTS), Österreich). Bei der Beteiligung an der Auto Ticket GmbH gab es im Geschäftsjahr eine ausschüttungsbedingte Teilwertabschreibung in der Höhe TEUR 25.710 auf das der Kapsch TrafficCom AG, Wien anteilige Eigenkapital. Der Beteiligungsansatz beträgt nach erfasster Abschreibung TEUR 2.556. Die Traffic Technology Services Inc., USA wurde im Geschäftsjahr verkauft, daraus ergibt sich ein Verlust in der Höhe von TEUR 3.215.

Auf Basis der erwarteten Geschäftsentwicklung wurden darüber hinaus im Geschäftsjahr 2023/24 Abschreibungen in der Höhe von TEUR 4.006 auf Darlehensforderungen gegenüber verbundenen Unternehmen durchgeführt. Diese Abschreibungen betreffen in der Höhe von TEUR 3.574 die Kapsch TrafficCom Services USA und in der Höhe von TEUR 432 die Intelligent Mobility Solutions. Es gab keine Abschreibungen auf Darlehensforderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen.

Es wurde kein Wertberichtigungsbedarf auf den Buchwert der Ausleihungen an verbundene Unternehmen identifiziert.

Die gesetzlichen Vertreter sind der Auffassung, dass weitere Wertminderungen bzw. Wertaufholungen (gedeckelt mit der Höhe der Anschaffungskosten) bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen, den Beteiligungsunternehmen sowie Ausleihungen und Darlehensforderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungsunternehmen zum 31. März 2024 nicht gegeben sind und daher keine weitere außerplanmäßige Abschreibung bzw. Zuschreibung erforderlich ist.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Anteile an verbundene Unternehmen und Beteiligungen sowie der Ausleihungen und Darlehensforderungen erfordert wesentliche Schätzungen des Managements über die künftige Marktentwicklung und die Gewinnwahrscheinlichkeit von Aufträgen der Tochtergesellschaften im Planungszeitraum. Dies betrifft insbesondere Mauterrichtungsprojekte im Segment Tolling, wo der Auftragseingang sehr volatil ist und die Vergabe der Projekte in der Regel auf Basis von Ausschreibungen erfolgt, was regelmäßig mit gewissen Unsicherheitsfaktoren verbunden ist. Darüber hinaus bestehen in der Bewertung erhebliche Ermessensspielräume, insbesondere in Bezug auf den Diskontierungszinssatz und die Wachstumsrate für die ewige Rente. Für den Abschluss besteht aufgrund dieser Schätzunsicherheiten das Risiko einer Überbewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen, weshalb dies als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert wurde. Die Werthaltigkeit der Ausleihungen unterliegen ebenfalls wesentlichen Schätzungen des Managements. Diese Schätzungen beziehen sich auf die Zukunftsaussichten der Tochtergesellschaften und ihre Fähigkeit, die ausständigen Darlehen zurückzuzahlen. Aufgrund dieser Unsicherheit besteht das Risiko einer Überbewertung der Ausleihungen und Darlehensforderungen im Abschluss, weshalb sie ebenfalls als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert wurden.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse.

Wir haben die Vorgehensweise des Managements bezüglich der Werthaltigkeitsbeurteilung von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Ausleihungen an verbundene Unternehmen dahingehend beurteilt, ob sie einen möglichen Abwertungsbedarf angemessen identifiziert.

Dabei haben wir zunächst ein Verständnis über das Bewertungsmodell an sich und den wesentlichen Werttreibern der beizulegenden Werte erlangt.

Unter teilweisem Einbezug unserer internen Bewertungsspezialisten haben wir überprüft, ob die gewählte Bewertungsmethode anerkannten Bewertungsgrundsätzen entspricht, und haben die wesentlichen Treiber für die künftige Entwicklung (wie Umsatz, Aufwendungen, Projektplanung, Investitionen, Veränderungen im Working Capital) sowie die wesentlichen Risiken für mögliche Abweichungen von den Planannahmen analysiert, kritisch gewürdigt und in Gesprächen mit dem Management erörtert. Die Annahmen in Bezug auf Diskontierungszinssatz und Wachstumsrate wurden anhand von externen Markt- und Branchendaten überprüft sowie das Berechnungsmodell rechnerisch nachvollzogen. Zusätzlich haben wir geprüft, dass die entsprechenden Darlehensforderungen wertberichtigt wurden.

Die von der Gesellschaft eingesetzten Bewertungsmodelle sind für die Überprüfung der Werthaltigkeit der Anteile an verbundene Unternehmen und der Beteiligungen sowie der Ausleihungen und Darlehensforderungen geeignet. Die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen und Bewertungsparameter sind vertretbar.

Verweis auf weitergehende Informationen.

Wir verweisen zu weitergehenden Informationen auf den Anhang der Kapsch TrafficCom AG, Wien, Abschnitt D. Erläuterungen zu Posten der Bilanz unter „Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Ausleihungen an verbundene Unternehmen“ und unter „Umlaufvermögen, Forderungen“.

2 Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung von Projekten.

Sachverhalt.

Die noch nicht abrechenbaren Leistungen zum 31. März 2024 belaufen sich auf TEUR 2.645 und die projektbezogenen Rückstellungen (inkl. Drohverlustrückstellungen) auf TEUR 6.168. Insbesondere für Errichtungsaufträge ist eine laufende Einschätzung und Aktualisierung der aus den Aufträgen resultierenden Kosten sowie der Risiken aus der Projektabwicklung, die sich aus technischen und zeitlichen Verzögerungen, Engpässe in der Lieferkette, oder wegen sonstigen externen Rahmenbedingungen ergeben können und die Marge des Auftrags beeinflussen, erforderlich. Weiters können aus diesen Projekten auch Schadenersatz- oder Vertragsstrafen resultieren, die bei der Projektbewertung zu berücksichtigen sind und eine Risikoeinschätzung erfordern. Bei den Großaufträgen der Gesellschaft handelt es sich regelmäßig um technisch komplexe Einzelaufträge, denen jeweils spezifische Auftragsbedingungen zugrunde liegen und die daher in Bezug auf Umsatzrealisierung und Projektrisiken einzeln zu würdigen sind.

Aufgrund der wesentlichen Auswirkungen der Großprojekte, insbesondere während der Errichtungsphase, auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und der erheblichen Schätzungen, die mit der Bilanzierung dieser Aufträge verbunden sind, resultiert das Risiko, dass der Umsatz aus dem Projektgeschäft, das Ergebnis und die dazugehörigen noch nicht abrechenbaren Leistungen und projektbezogenen Rückstellungen wesentlich falsch dargestellt sind, weshalb dies als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert wurde.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse.

Im Rahmen unseres risikobasierten Prüfungsansatzes haben wir ein Verständnis über die für die Projektbilanzierung relevanten Prozesse und internen Kontrollen erlangt und die Wirksamkeit ausgewählter interner Kontrollen überprüft. Dies betraf vor allem interne Kontrollen in Zusammenhang mit der Freigabe der Auftragskalkulation beim Abschluss neuer Verträge sowie der Freigabe der laufenden Nachkalkulation. Bei unseren Detailprüfungshandlungen haben wir für eine Stichprobe an Projekten die Projektbewertungen angefordert und anhand der Planerlöse und -kosten sowie der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Kosten und abgerechneten Erlöse die Ermittlung der Abgrenzungen und Rückstellungen für diese Projekte nachvollzogen. Wir nahmen Einsicht in Projektanträge, Kundenverträge, Aufsichtsratsprotokolle, das Projektbudgetierungstool sowie Detailkostenaufstellungen und haben Gespräche mit den Projektmanagern und dem Management zum Projektverlauf, Projektrisiken und den Planungsannahmen durchgeführt. Bei der Beurteilung der Angemessenheit der Schätzungen lag ein besonderer Fokus auf der Überprüfung der regelmäßigen Aktualisierung der Planannahmen, insbesondere für die Planauftragskosten bis zur Fertigstellung und die Planmarge des Projekts. Zur Prüfung der Genauigkeit der Schätzungen wurden sowohl für die tatsächlichen als auch die geplanten Umsatzerlöse die Bestellungen bzw. Verträge angefordert und abgeglichen.

Die angewendeten Bewertungsverfahren und die zugrunde liegenden Annahmen zur Projektbewertung sind vertretbar und entsprechen den Vorschriften des UGB.

Verweis auf weitergehende Informationen.

Wir verweisen zu weitergehenden Informationen auf den Anhang der Kapsch TrafficCom AG, Wien, Abschnitt C. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden „2.1 Vorräte“ und „5. Rückstellungen“ sowie Abschnitt D. Erläuterungen zu Posten der Bilanz unter „Rückstellungen“.

3 Ansatz aktive latente Steuern.

Sachverhalt.

Im Jahresabschluss werden aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 22.502 (Vorjahr: TEUR 27.323) ausgewiesen, die im Wesentlichen auf interne Verlustvorträge der Steuergruppe entfallen. Die Gesellschaft setzt latente Steueransprüche bis zu jenem Ausmaß an, zu dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige zu versteuernde Gewinne vorhanden sind, gegen die die temporären Differenzen sowie nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge verwendet werden können. Bei einer Verlusthistorie erfolgt eine Aktivierung nur, soweit überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichend zu versteuerndes Ergebnis in Zukunft zur Verfügung stehen wird. Der Planungshorizont hierzu beträgt sechs Jahre.

Der Ansatz von latenten Steuern erfordert wesentliche Schätzungen des Managements über die künftige Markt- und Geschäftsentwicklung im Planungszeitraum, was regelmäßig mit gewissen Unsicherheitsfaktoren verbunden ist. Für den Jahresabschluss besteht aufgrund dieser Schätzunsicherheiten das Risiko eines überhöhten Ansatzes der aktiven latenten Steuern, weshalb dies als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert wurde.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse.

Wir haben nachvollzogen, ob die in der Planungsrechnung verwendeten Annahmen plausibel und nachvollziehbar sind und die wesentlichen Treiber für die künftige Entwicklung (Umsatzwachstum, Ergebnismarge, Investitionsplanung) analysiert und kritisch gewürdigt. Weiters haben wir die Anpassungen auf das steuerliche Planergebnis analysiert und kritisch gewürdigt. Das Berechnungsmodell wurde rechnerisch nachvollzogen und die herangezogenen Steuersätze wurden mit externen Quellen abgeglichen. Es wurde insbesondere evaluiert, ob überzeugende substanzielle Hinweise dafür vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die ungenutzten steuerlichen Verluste verwendet werden können. Weiters haben wir die Angemessenheit der Angaben im Anhang zu den latenten Steuern beurteilt.

Das von der Gesellschaft eingesetzte Modell ist geeignet, um latente Steueransprüche in Übereinstimmung mit den UGB-Vorschriften anzusetzen. Die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen sind vertretbar. Die vom UGB geforderten Anhangangaben sind vollständig.

Verweis auf weitergehende Informationen.

Die Angaben der Gesellschaft zur Bilanzierung der latenten Steuern finden sich in Abschnitt C. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unter „Aktive latente Steuern“ sowie Abschnitt D. Erläuterungen zu Posten der Bilanz unter „Aktive latente Steuern“.

4 Restrukturierung der Finanzierungen.

Sachverhalt.

Zum 31. März 2024 bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 60.886 (Vorjahr: TEUR 113.981), davon bestehen keine Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr (Vorjahr: TEUR 69.881). Zusätzlich bestehen Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 8.510 (Vorjahr: TEUR 31.508), davon sind TEUR 9 (Vorjahr:TEUR 23.007) kurzfristig.

Im vorherigen Geschäftsjahr 2022/23 veranlasste die nachteilige Geschäftsentwicklung, vor allem in Bezug auf Profitabilität und die damit verbundene Liquidität und Verschuldung, das Management dazu, mit Unterstützung eines externen Beraters ein umfassendes Restrukturierungskonzept zu erstellen, das Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität und der Reduktion des Working Capitals beinhaltet, aber auch die Basis für nachhaltiges zukünftiges Wachstum schaffen soll. Dieses Restrukturierungskonzept stellt auch die Grundlage für die am 31. Mai 2023 abgeschlossene Refinanzierungsvereinbarung der Kapsch TrafficCom AG, Wien, mit ihren wesentlichen Finanzgläubigern dar, die bis zum 25. Mai 2025 abgeschlossen wurde, in dem eine umfassende Refinanzierung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (inklusive der Schuldscheindarlehen) vereinbart wurde. Dabei wurden bestehende Finanzierungen im Ausmaß von EUR 106,3 Mio. bis zum 25. Mai 2025 verlängert und neue Finanzierungen bis zu diesem Datum abgeschlossen. Diese beinhalten eine Refinanzierung von 50 % des Mitte Juni 2023 fällig gewordenen Schuldscheindarlehens von EUR 11,5 Mio. sowie die Bereitstellung von EUR 4,25 Mio. als zusätzlichem Betriebsmittelkredit durch einen Schuldscheingläubiger. Die Gesellschaft hat sich dabei zu vorzeitigen Rückzahlungen aus überschüssigen liquiden Mitteln (Cash Sweep), aus außerordentlichen Zuflüssen und aus anhängigen Verfahren sowie zum Verzicht auf Dividendenausschüttungen verpflichtet. Im Zuge der Refinanzierung wurden mit den Finanzgläubigern zusätzliche, übliche Covenants und Auflagen vereinbart, deren Einhaltung künftig eng durch den externen Berater überwacht und berichtet werden. Die Hauptaktionärin KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien, hat zur Sicherstellung alle ihre an der Gesellschaft gehaltenen Aktien (rd. 63,6 % des Grundkapitals) verpfändet. Ebenso hat sich die Gesellschaft zur Ausnutzung des gesamten bestehenden genehmigten Kapitals im Umfang von 10 % des Grundkapitals verpflichtet.

Mit Nachtragsvereinbarung vom 31. Mai 2024 zur Restrukturierungsvereinbarung wurde die Fälligkeit der langfristigen Kredite bis zum 31. März 2026 verlängert mit der Auflage, dass ab 31. Dezember 2024 quartalsweise EUR   4   Mio. vorzeitig getilgt werden müssen.

Die vom Management in den Vorjahren eingeleiteten Maßnahmen zur Sicherstellung von ausreichender Liquidität wurden im Geschäftsjahr 2023/24 fortgeführt.

Aufgrund der wesentlichen Auswirkung der Refinanzierung auf die Vermögens- und Finanzlage und die Fortführungsannahme des Konzerns wurde dies als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse.

Die Refinanzierung aus dem letzten Jahr, welche am 31. Mai 2023 abgeschlossen wurde, wurde durch das Management neu bewertet. Dabei haben wir zunächst ein Verständnis der Berechnung erlangt, ob eine erhebliche Vertragsanpassung gem. AFRAC 14 vorliegt. Das Modell für die Berechnung wurde evaluiert und die Cashflows nachvollzogen. Diese wurden mittels Detailunterlagen zu den Kreditverträgen und Zinszahlungen abgestimmt, um die zugrunde liegenden Werte des Modells zu verifizieren. Die Barwerte der ursprünglichen Cash Flows wurden mit den Barwerten der angepassten Cashflows verglichen und es wurde überprüft, ob es sich um eine erhebliche Vertragsanpassung, unter qualitativen und quantitativen Gesichtspunkten, handelt. Dies führte zum Ergebnis, dass es keine erhebliche Vertragsanpassung vorliegt und der Unterschiedsbetrag in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt wird.

Wir haben die Vereinbarungen vom 31. Mai 2023 sowie die Nachtragsvereinbarungen vom 31. Mai 2024 zur Refinanzierung durchgesehen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Fortführungsannahme der Gesellschaft beurteilt sowie die diesbezüglichen Angaben des Vorstands im Konzernabschluss geprüft. Dabei haben wir zunächst ein Verständnis über den Planungsprozess und das Planungsmodell erlangt. Wir haben nachvollzogen, ob die in der Planungsrechnung verwendeten Annahmen mit der vom Vorstand im Restrukturierungskonzept aufgestellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Planung übereinstimmen. Wir haben die wesentlichen Treiber für die künftige Entwicklung (wie insbesondere die Umsatz- und Kostenplanung, Veränderungen im Working Capital sowie die Liquiditätsplanung) sowie die wesentlichen Risiken für mögliche Abweichungen von den Planannahmen analysiert, kritisch gewürdigt und in Gesprächen mit dem Management erörtert. Wir haben das Management zum Stand der Umsetzung der Maßnahmen befragt.

Weiters haben wir auf Basis der Planungsrechnungen gewürdigt, ob das Unternehmen in der Lage sein wird, die in der Nachtragsvereinbarung zukünftige Rückzahlungsverpflichtung einzuhalten.

Weiters haben wir die Maßnahmen des Managements zur Sicherstellung von ausreichender Liquidität gewürdigt und überprüft, ob das vom Management diesbezüglich implementierte Monitoring (tägliches Monitoring des konzernweiten Liquiditätsbestandes und wöchentliche 12-Wochen-Cashflow-Forecasts) weiterhin durchgeführt wird.

Auf Basis der von uns erhobenen Informationen und wie in der Refinanzierungsvereinbarung vom 31. Mai 2023 und in der Nachtragsvereinbarung vom 31. Mai 2024 enthalten wird weiterhin ein regelmäßiges Monitoring und externes Reporting durch den externen Berater erfolgen, um eine laufende und angemessene Überwachung der Liquidität und die Einhaltung der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Restrukturierungskonzept zu gewährleisten.

Die Anwendung der Bilanzierungsmethode unter der Annahme der Fortführung des Konzerns ist sachgerecht.

Verweis auf weitergehende Informationen.

Die Angaben der Gesellschaft zur Refinanzierung finden sich in der Erläuterung „Wesentliche Ereignisse nach dem Abschlussstichtag“ unter Abschnitt F. „Sonstige Angaben“.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir geben dazu keine Art der Zusicherung.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses.

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – auf vorgenommene Handlungen zur Beseitigung von Gefährdungen oder angewandte Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen.

Bericht zum Lagebericht.

Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil.

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung.

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO.

Wir wurden von der ordentlichen Hauptversammlung am 6. September 2023 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 7. November 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2002 Abschlussprüfer des Jahresabschlusses.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Die für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Frédéric Vilain.

Wien

18. Juni 2024

PwC Wirtschaftsprüfung GmbH

Frédéric Vilain

Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

Haftungsausschluss.

Bestimmte Aussagen in diesem Bericht sind zukunftsgerichtet. Sie enthalten die Worte „glauben“, „beabsichtigen“, „erwarten“, „planen“, „annehmen“ und Begriffe ähnlicher Bedeutung. Zukunftsgerichtete Aussagen spiegeln die Ansichten und Erwartungen der Gesellschaft wider. Die tatsächlichen Ereignisse können aufgrund einer Reihe von Faktoren wesentlich von der erwarteten Entwicklung abweichen. Die Leserin/Der Leser sollte daher nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen vertrauen. Kapsch TrafficCom ist nicht verpflichtet, das Ergebnis allfälliger Berichtigungen der hierin enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, außer dies ist nach anwendbarem Recht erforderlich. 

Dieser Bericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt und unter gewissenhafter Prüfung sämtlicher Daten erstellt. Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Bei Personenbezeichnungen achten die Autoren darauf, möglichst durchgängig die männliche und die weibliche Form zu verwenden (zum Beispiel Mitarbeiter*innen). Aus Gründen der Lesbarkeit wird vereinzelt nur die männliche Form angeführt. Es sind aber stets Männer, Frauen und Personen des dritten Geschlechts gemeint.

Dieser Bericht stellt keine Empfehlung oder Einladung dar, Wertpapiere von Kapsch TrafficCom zu kaufen oder zu verkaufen.

Impressum.

Medieninhaber und Hersteller: Kapsch TrafficCom AG

Verlags- und Herstellungsort: Wien, Österreich

Redaktionsschluss: 18. Juni 2024

Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter Anbieter von Verkehrslösungen für nachhaltige Mobilität, mit Projekterfolgen in mehr als 50 Ländern. Innovative Lösungen in den Anwendungsbereichen Maut, Mautdienstleistungen, Verkehrs- management und Demand Management tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus bei.

Mit One-Stop-Shop-Lösungen deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden ab, von Komponenten über Design bis zu der Implementierung und dem Betrieb von Systemen.

Kapsch TrafficCom, mit Hauptsitz in Wien, verfügt über Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 25 Ländern und notiert im Segment Prime Market der Wiener Börse (Symbol: KTCG). Im Geschäftsjahr 2023/24 erwirtschafteten rund 4.000 Mitarbeiter*innen einen Umsatz von EUR 539 Mio.

www.kapsch.net

Kapsch TrafficCom AG | Am Europlatz 2 | 1120 Wien | Österreich | www.kapsch.net

Investorenkontakt | Marcus Handl, Valerie Riegler | Telefon +43 50 811 1122 | Fax +43 50 811 99 1122 | IR.kapschtraffic@kapsch.net

Pressekontakt | Carolin Treichl | Telefon +43 50 811 1710 | Fax +43 50 811 99 1710 | carolin.treichl@kapsch.net

Finanzkalender.

21. August 2024 Ergebnis Q1 2024/25
25. August 2024 Nachweisstichtag: Hauptversammlung
4. September 2024 Hauptversammlung
20. November 2024 Ergebnis H1 2024/25
19. Februar 2025 Ergebnis Q1–Q3 2024/25

Kontakt für Investoren.

Investor Relations Team Marcus Handl, Valerie Riegler
Aktionärstelefon +43 50 811 1122
E-Mail IR.kapschtraffic@kapsch.net
Website www.kapsch.net
Haftungsausschluss.

Bestimmte Aussagen in diesem Bericht sind zukunftsgerichtet. Sie enthalten die Worte „glauben“, „beabsichtigen“, „erwarten“, „planen“, „annehmen“ und Begriffe ähnlicher Bedeutung. Zukunftsgerichtete Aussagen spiegeln die Ansichten und Erwartungen der Gesellschaft wider. Die tatsächlichen Ereignisse können aufgrund einer Reihe von Faktoren wesentlich von der erwarteten Entwicklung abweichen. Die Leserin/Der Leser sollte daher nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen vertrauen. Kapsch TrafficCom ist nicht verpflichtet, das Ergebnis allfälliger Berichtigungen der hierin enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, außer dies ist nach anwendbarem Recht erforderlich. 

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Bei Personenbezeichnungen achten die Autoren darauf, möglichst durchgängig die männliche und die weibliche Form zu verwenden (zum Beispiel Mitarbeiter*innen). Aus Gründen der Lesbarkeit wird vereinzelt nur die männliche Form angeführt. Es sind aber stets Männer, Frauen und Personen des dritten Geschlechts gemeint.

Dieser Bericht stellt keine Empfehlung oder Einladung dar, Wertpapiere von Kapsch TrafficCom zu kaufen oder zu verkaufen.

Impressum.

Medieninhaber und Hersteller: Kapsch TrafficCom AG

Verlags- und Herstellungsort: Wien, Österreich

Redaktionsschluss: 18. Juni 2024

Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter Anbieter von Verkehrslösungen für nachhaltige Mobilität, mit Projekterfolgen in mehr als 50 Ländern. Innovative Lösungen in den Anwendungsbereichen Maut, Mautdienstleistungen, Verkehrs- management und Demand Management tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus bei.

Mit One-Stop-Shop-Lösungen deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden ab, von Komponenten über Design bis zu der Implementierung und dem Betrieb von Systemen.

Kapsch TrafficCom, mit Hauptsitz in Wien, verfügt über Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 25 Ländern und notiert im Segment Prime Market der Wiener Börse (Symbol: KTCG). Im Geschäftsjahr 2023/24 erwirtschafteten rund 4.000 Mitarbeiter*innen einen Umsatz von EUR 539 Mio.

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